Die Eintracht feiert trotz schwächerer Leistung als zuletzt am Ende das vorzeitige Überwintern in der Conference-League ausgelassen mit ihren mitgereisten Fans. ( Foto: imago images / HMB-Media)

Nach den starken Auftritten und Ergebnissen in den letzten Wochen, war es für die Eintracht in der Conference-League gegen Helsinki besonders wichtig, auch hier weiterhin fokussiert zu bleiben und den Gegner trotz 6:0-Erfolg im ersten Aufeinandertreffen ernst zu nehmen. Helsinki hat sich im heimischen Stadion auf dem gewohnten Kunstrasen deutlich leichter getan und den Hessen schlussendlich alles abverlangt. Am Ende konnten die Frankfurter ein glanzloses 1:0 mit nach Frankfurt nehmen und haben somit weiterhin alle Möglichkeiten den Gruppensieg zu erlangen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Die Defensive präsentiert sich ungewohnt wackelig

Aufgrund der Ausfälle von Tuta und Robin Koch sah sich Eintracht-Trainer Dino Toppmöller gezwungen seine Mannschaft umzustellen. Er entschied sich im Zuge dessen für eine klassische Viererkette. Die Hessen haben zwar zuletzt auch immer wieder mit dem Ball in einer Viererkette agiert, aber zumindest defensiv meistens auf Fünferkette umgestellt, sodass die defensive Viererkette mehr oder weniger ihre Premiere feierte. Hrvoje Smolcic und Willian Pacho spielten die beiden Innenverteidiger, während auf den Außenverteidigerpositionen Aurelio Buta und Niels Nkounkou aufliefen. In der ersten Halbzeit kontrollierten die Frankfurter das Spiel und ließen auch in ihrer neuen Formation wenig gefährliche Situationen für Helsinki zu, jedoch sollte sich dies insbesondere im zweiten Durchgang ändern. Ob es letztendlich der Viererkette geschuldet war, dass die Finnen plötzlich immer wieder gefährlich vor das Tor von Keeper Kevin Trapp kamen oder ob es eben nach all den Englischen Wochen vielleicht doch der eine oder andere Prozent zu wenig Fokus und Konzentration war – die SGE ließ in jedem Fall gegen einen vermeintlich schwachen Gegner ungewohnt viel zu. Trapp musste mehrmals in höchster Not retten und auch der Schiedsrichter, der einen eigentlich regulären Treffer von Helsinki aberkannte, verhalf den Hessen zu einem glücklichen aber wichtigen Sieg in der Conference-League.

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Chaibi wird immer wichtiger

Die Offensive konnte gerade in der ersten Hälfte einige vielversprechende Möglichkeiten erspielen, wobei Fares Chaibi wie zuletzt immer wieder als Dreh- und Angelpunkt der offensiven Aktionen glänzte. Nicht nur über seine gefährlichen Standardsituationen drückt der Mittelfeldakteuer dem Spiel der Eintracht mehr und mehr seinen Stempel auf, auch aus dem Spiel heraus wird Chaibi immer wichtiger. Seine starke Leistung auf der linken Außenbahn krönte er schlussendlich mit dem entscheidenden Treffer zum 1:0 und beeindruckte bei seinem Schuss in den Winkel vor allem mit der Art und Weise des Tores. Toppmöller entschied sich Mario Götze und Fares Chaibi starten zu lassen und auch Junior Dina Ebimbe wurde offensiv aufgestellt. Gemeinsam mit Omar Marmoush spielten die Offensivakteure die finnische Abwehr einige Male schwindelig und doch fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Auch im zweiten Durchgang verpassten es die Adlerträger das 2:0 zu erzielen, um früher Ruhe in das Spiel zu bekommen. Kurz vor Schluss lief der eingewechselte Paxten Aaronson gemeinsam mit dem ebenfalls eingewechselten Elias Baum mit nur einem Gegenspieler auf das gegnerische Tor zu und hätte Aaronson den Ball quergelegt hätte Baum bei seinem Profi-Debüt sogar seinen ersten Treffer erzielen können. Auch wenn dem Nachwuchsspieler dieser Traumeinstand verwehrt blieb, es war ein weiteres wichtiges Zeichen von Toppmöller an das Nachwuchsleistungszentrum. Neben Nacho Ferri, der ebenfalls wieder 20 Minuten spielen durfte, feierte nun also der zweite Nachwuchsspieler sein Profi-Debüt. Toppmöller hat damit klar gemacht, dass die Jugend der Eintracht wieder hoffen darf und dass es von nun an möglich ist, sich ins Profi-Team zu spielen. In den letzten Jahren haben die Hessen einige vielversprechende Talente verloren, weil es diese Perspektive schlichtweg nicht gab Die Einführung der zweiten Mannschaft, die Umstrukturierungen am Riederwald – es scheint als würde die viele Arbeit dank Toppmöller, der gerne auf junge Spieler setzt, endlich Früchte tragen.

Einzig der Sieg zählt

Auch wenn die Leistung im Vergleich zu vielen überragenden Spielen in den letzten Wochen nicht immer souverän war und man am Ende sogar etwas Glück hatte, geht der Höhenflug der Hessen weiter. Aus den letzten sieben Pflichtspielen holten die Adlerträger sechs Siege und ein Remis. Eine unfassbar starke Quote. Die Frankfurter sind im Flow und lassen trotz der vielen Auswärtsreisen und der hohen Belastung nicht nach. Mit dem Sieg gegen Helsinki konnte sich die SGE vorzeitig für das Sechzehntelfinale der Conference-League qualifizieren und das nebenbei bemerkt, als erste deutsche Mannschaft. Im nächsten Gruppenspiel gegen PAOK Saloniki haben die Frankfurter zudem mit einem Sieg noch die Chance auf den Gruppensieg und könnten sich damit unmittelbar für das Achtelfinale qualifizieren. Es läuft also weiterhin alles nach Plan bei der Eintracht und die etwas schwächere Leistung sollte dem noch jungen Team verziehen werden. Am Ende zählt ohnehin nur das Ergebnis. Am Sonntag steht für die Hessen mit der Reise nach Bremen das nächste wichtige Auswärtsspiel an und die Eintracht wird alles daran setzen den aktuellen Höhenflug auch in der Liga fortzusetzen. Gegen Bremen werden die Frankfurter auch wieder mit der nötigen Konzentration und Ernsthaftigkeit an das Spiel herangehen und das sind dann vermutlich genau die paar Prozentpunkte bei jedem einzelnen Spieler, die dann im Kollektiv den entscheidenden Unterschied machen können.

 

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6 Kommentare

  1. Ich denke uur Position des Artikels besteht Konsens, auch wenn es nach einem theoretischen später Gegentor natürlich ganz anders ausgesehen hätte. Ist aber nicht passiert, passt!

    Was ich aus dem Artikel nochmal hervorheben möchte, ist dass gegen Ende Ferri und Baum auf dem Feld standen. Finde ich sau cool.

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  2. Ich feiere es sehr, dass unsere Jungen Spieler endlich die nötige Perspektive gezeigt bekommt:
    Spiel gut und du hast Chancen für die 1. Mannschaft und sogar Einsätze!

    Starkes Zeichen von Toppi und mittlerweile verstehe Ich warum man Glasner ersetzt hat.

    Es macht Freude (wenn auch nicht jedes Spiel) die Entwicklung über die Jahre zu sehen

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  3. Was ist jetzt eigentlich mit Koch und Tuta morgen? Finde nichts ob die spielen können. Nur 1 Bericht bei Sport Blöd

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  4. @3: Koch wird wohl nicht spielen können, aber Tuta vielleicht, so habe ich es verstanden…

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  5. Ja. Koch wird wohl ausfallen. Ich bin gespannt wie es hinten ohne Koch in der Liga aussieht gegen im Vergleich zu Helsinki stärkere Bremer. Irgendwie hat man als Eintracht Fan seit den 70ern schon zu viel erlebt, aber ich vertraue mal auf das entstandene Selbstbewusstsein. Hab auf Sieg getippt.

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  6. Hoffe er spielt im 4-3-3

    Trapp
    Buta Tuta Pacho Max
    Götze Shikri Larsson
    Knauff Marmoush Chaibi

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