Ellyes Skhiri absolvierte sein erstes Training im SGE-Trikot. (Bild: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Die erste Trainingseinheit mit dem Adler auf der Brust erfolgreich absolviert, sich für die angereisten Fans Zeit genommen und dann glücklich lachend zu der ersten Pressekonferenz als Spieler von Eintracht Frankfurt erschienen: So könnte man den ersten Arbeitstag von Neuzugang Ellyes Skhiri zusammenfassen. Der Tunesier sprach heute erneut über seine Ambitionen mit und in dem Verein, die eigenen Ziele und darüber, welche Rolle Dino Toppmöller bei der Entscheidungsfindung einnahm.

Nach einem vierjährigen Aufenthalt beim 1. FC Köln ist die Eintracht Skhiris zweite Bundesligamannschaft. Der Mittelfeldspieler wechselte diesen Sommer an den Main und bringt einen Marktwert von 13 Millionen Euro mit sich. Er selbst war von dem Transfer zur Eintracht aus mehreren Gründen überzeugt, wie er auf der Pressekonferenz verriet: „Nach vier Jahren in Köln brauchte ich eine neue Etappe. Ich glaube, für meinen sportlichen Fortschritt war es der Schritt wichtig. Ich habe viel mit Markus Krösche und dem Trainer gesprochen und mein Gefühl war gut. Wir wollen schönen Fußball spielen. Ich hatte auch andere Möglichkeiten, aber nach meinem Gefühl hat Frankfurt das beste Projekt und ich freue mich hier zu sein.“ Auch das erste Training im „Deutsche Bank Park“ ordnete Skhiri positiv ein. „Mein Gefühl war gut. Es war ein gutes Training mit vielen Fans. Das ist wichtig für die ganze Mannschaft. Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem Platz zu stehen, hier zu sein und freue mich weiterzuarbeiten.“

Ich will meine Qualitäten hier zeigen. Alles ist auf null und ich muss arbeiten und will weiter einen Fortschritt erreichen. Ich weiß, was ich einbringen kann, aber ich kann auch in einigen Aspekten zulegen. In der Effizienz bei Torvorlagen und in der generellen Entscheidungsfindung auf dem Platz. Ich kann mich noch verbessern, weiß aber definitiv um meine Qualitäten“, ordnete Skhiri seine Stärken ein. Trotz der offensiven Qualitäten, die er bei seinem ehemaligen Verein zeigen konnte, konzentriere er sich auf andere Aufgaben. „Ich probiere immer eine gute Position zu haben und möchte bei Ecken und Freistößen helfen. Aber ich bin nicht hier, um Tore zu machen, das wäre nur ein zusätzliches Plus.“

SGE als nächster Schritt

Trotz weiterer Angebote sah Skhiri den Wechsel nach Frankfurt als den richtigen Schritt an, um sich in seiner Karriere weiterzuentwickeln. Auch die positiven Gespräche mit dem Trainer Dino Toppmöller haben bei der Entscheidungsfindung des Tunesiers eine Rolle gespielt. „Er kann gut französisch sprechen, das war schön. Er will guten Fußball spielen lassen. Ich habe bei dem Trainer in dem Verein das Gefühl, dass ich wichtig sein kann. Ich will der Mannschaft und dem Verein helfen.“ Dabei möchte er als Führungsspieler auf seine eigene Art und Weise agieren und handeln. Er sei nicht der Spielertyp, der mit Zurufen die Mannschaft dirigiere, sondern mit seinem Einsatz einen wichtigen Beitrag zu dem Erfolg des Teams beisteuern könnte, so der Spieler selbst.

Bescheiden schwört Skhiri sich auf den Konkurrenzkampf um die internationalen Plätze ein und will mit der SGE seine Ziele erreichen: „Wir müssen schauen, was im neuen Jahr passiert. Wir haben eine Mission, möchten einen Fortschritt machen und wollen europäisch spielen. Darum müssen wir ruhig bleiben und uns auf unsere Qualitäten fokussieren. Wir haben eine gute Mannschaft und müssen hart arbeiten, dann ist alles möglich.“

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5 Kommentare

  1. Ich finde es immer befremdlich unsere Eintracht als Projekt zu bezeichnen.

    Kann doch auch einfach sagen: Hier hat einfach das Gesamtpaket voll gepasst.

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  2. @osthessenadler: ich kann deine Befremdung verstehen. Skhiri sagt aber „Frankfurt hat das beste Projekt“. Das geht für mich in Ordnung. Leipzig oder Hoffenheim dagegen haben keine Projekte, sondern SIND Projekte. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied 😉

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  3. Das ist doch Haarspalterei, sich daran aufzuhängen. Ob etwas in einer anderen Sprache vielleicht seltsam klingt, diese Nuancen merkt man wohl erst, wenn man eine Sprache etliche Jahre spricht oder eben Muttersprachler ist. Das bitte ich auch bei jedem anderen Statement eines Nicht-Muttersprachlers zu bedenken. Ganz oft klingt das nur komisch, weil auch ein guter Dolmetscher nicht alles 1:1 übersetzen kann, besonders wenn es um Redewendungen geht. „Das Gesamtpaket hat gestimmt“ ist eben auch nur eine 1000 Mal wiederholte Phrase, das klingt für mich keineswegs nach Überzeugung, da finde ich es eher besser, wenn jemand eigene Worte wählt, als schon zig Mal gehörte Floskeln. Oft kommen solche Redewendungen auch, weil irgendein Moderator das mal gesagt hat oder aus dem Ausland aufgeschnappt hat und dann kommt irgendwann etwas Neues. Früher hätte man beispielsweise eher „Einstellung“ gesagt und nicht „Mentalität“, was eben typisch für Französisch- oder Englischsprachige ist.

    Für mich fällt eher auf, dass in der PK angekündigt wurde, dass Skhiri nur eine Frage auf Deutsch beantworten würde, er es dann aber mehrmals versucht und auch gut gemacht hat, ab und zu auch noch den Dolmetscher gefragt hat. Das zeugt ja von einer großen Wissbegierde und dem andauernden Willen, sich verbessern zu wollen. Diese Arbeitseinstellung überzeugt mich zusätzlich, dass er sich bewusst für dieses „Projekt“ entschieden hat, die Eintracht weiter nach zu bringen, das ist ja seine Aufgabe hier, auch wenn die Eintracht natürlich noch viel mehr ist als nur ein Projekt.

    Am Ende sagt er sogar noch bescheiden „Entschuldigung für mein Deutsch“, was schön zeigt, was er für ein demütiger Charakter ist, dabei kann er sich ja bereits enorm gut ausdrücken. Das kann gerade auf der Position durchaus auch ein großer Vorteil sein. Diese Demut, diese Arbeitsmoral, die man bei ihm sieht und die man bei der Einstellung auch heraus hört, finde ich sehr beeindruckend. Das macht alles Lust auf mehr. Hoffentlich kann er seine und unsere Ziele mit der Eintracht so umsetzen, wie er sich das vorgenommen hat.

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  4. Wir werden Deutscher Meister, wer soll uns stoppen ? Natürlich glaube ich das nicht wirklich, aber ehrlich gesagt habe ich ein richtig gutes Gefühl für die neue Saison.

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