Tanja Pawollek und Sara Doorsoun (v. li.) mit ratlosen Gesichtern. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Um das Weiterkommen in der Champions League sieht es für die Eintracht Frankfurt Frauen schlecht aus. Das Rückspiel gegen Benfica Lissabon endete 1:1 (1:0). Damit bleiben die Hessinnen in der Gruppe A mit drei Punkten Rückstand hinter den Portugiesinnen auf Platz drei. Das Erreichen des Viertelfinales, das die Adlerträgerinnen nicht mehr in der eigenen Hand haben, rückt in weite Ferne.

Frankfurt verdient sich die Führung

Für die SGE galt es, das Rückspiel zu gewinnen und das mindestens mit zwei Toren Unterschied. Bei Punktgleichheit zwischen zwei Vereinen zählt in der Champions League zunächst der direkte Vergleich. Benfica gewann das Hinspiel mit 1:0. Eine weitere Niederlage würde das vorzeitige Aus für Frankfurt bedeuten. Aber auch bei einem Remis wäre das Viertelfinale nur schwer zu erreichen.

Unter diesen Voraussetzungen war klar, dass die Eintracht das Spiel machen musste. Die ersten 15 Minuten wurden von einer Schrecksekunde überschattet. Lissabons Lucia Alves blieb nach einem Zweikampf im Mittelfeld liegen und musste minutenlang behandelt werden. Nach kurzer Zeit konnte sie dann aber von alleine vom Feld gehen und weiterspielen. Die Elf vom Main fand sehr gut in die Partie. Mit einstudierten Abläufen näherte sich die SGE dem Tor des Gegners an. Benfica schob seine Abwehrkette verhältnismäßig weit nach vorne, wodurch die Hessinnen viel Raum zum Kontern bekam. Für das dicke Chancenplus belohnte sich die Eintracht nach knapp einer halben Stunde. Traumhaft kombinierten sich die Adlerträgerinnen vom eigenen Sechzehnmeterraum nach vorne. Laura Freigang setzte Géraldine Reuteler im rechte Halbfeld gut in Szene. Die Schweizerin hielt aus 16 Metern drauf und traf zur Führung. Die SGE spielte körperbetont, wovon sich die Portugiesinnen aus der Ruhe bringen ließen. Immer wieder erwarteten sie  einen Pfiff der Schiedsrichterin, die mit ihrer Linie allerdings viel durchgehen ließ.

Benfica bestraft Ineffizienz der SGE

Das Team von Niko Arnautis wollte das zweite Tor. Reuteler schloss nach einer Ecke in zentraler Position ab, beförderte den Ball aber direkt in die Arme der Torfrau aus Portugal (45.). Und auch direkt nach Wiederanpfiff spielten sich die Gastgeberinnen Chance um Chance heraus. Um die 60. Minute herum wurde Benfica Lissabon stärker und zeigte zum ersten Mal an diesem Abend ihre Qualitäten in der Offensive.

Anyomi hatte in der 63. Spielminute die Riesenchance auf das 2:0! Der Ball segelte durch den Strafraum, aber die deutsche Nationalspielerin flog um Zentimeter an der Kugel vorbei. Eintracht Frankfurt hätte deutlich höher führen können und müssen. Zu viele Gelegenheiten ließ die SGE ungenutzt. Das bestraften die Portugiesinnen eiskalt! Ein Angriff über den linken Flügel führte zum Ausgleich: Die Abwehrarbeit der Hessinnen war mangelhaft. Kika brachte das runde Leder flach in die Mitte, wo Nycole Raysla nur noch den Fuß hinhalten musste (71.).

Der Schock saß tief. Der Gegentreffer brachte die Eintracht aus dem Rhythmus. Nach vorn ging es nur noch mit der Brechstange. Lissabon nutzte jede Gelegenheit, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Es gab fünf Minuten Nachspielzeit. In dieser bekam die SGE einen berechtigten Elfmeter zugesprochen. Freigang trat an, aber schoss den Strafstoß viel zu schlecht. Torhüterin Lena Pauels tauchte in die richtige Ecke ab und hielt die flache Rückgabe problemlos. Die Frankfurter Eintracht lässt zu viele Chancen liegen und verspielt womöglich den Traum vom Viertelfinale.

- Werbung -

12 Kommentare

  1. Chancenwucher in Hälfte eins, eklige Bedingungen in der zweiten Hälfte. Schiedsrichterin völlig überfordert, Elfmeter auf dem Silbertablett vergeben. Dann sollte es nicht sein. Ich hoffe, die Weihnachtsfeier des Frauenteams im Anschluss leidet nicht zu sehr unter der gefühlten Niederlage.

    Gruß SCOPE

    34
    2
  2. Die Tore kann der Trainer nicht schießen, aber warum lässt er Anyomi, welche nach 60 min. total platt war bis 10 min. vor Ende auf dem Platz? Reuteler war in Hz 2 kein Faktor mehr und spielt durch. Schade, aber selber schuld. Da war soviel mehr drin. Müssen wir halt in Barcelona gewinnen.

    28
    2
  3. Bei allen Spielen der Women CL hab ich überwiegend grottenschlechte Schiri-leistungen gesehen.

    18
    4
  4. Wirklich sehr schade, denn bis auf den Chancenwucher war das ein richtig gutes Spiel unserer Damen! Die späten Wechsel haben mich auch erstaunt, Anyomi war heute gerade in der ersten Hälfte überhaupt kein Faktor, da hätte man schon mal tauschen können.

    23
    2
  5. Kopf hoch, Mädels, für das erste Mal schlagt Ihr Euch super.
    Für Laura tuts mir sehr leid, bin ein Riesen-Fan von ihr, weil sie so richtig Eintracht ist.

    30
    2
  6. Sehr unnötig das Ausscheiden aus der CL. Die Riesenchance heute alles klar zu machen. Und die Chancen waren zuhauf da! Prasnikar zu langsam, Anyomi mit einem unbrauchbaren Tag, Freigang mit dem Silbertablett in der Nachspielzeit… Das Scheunentor zum Weiterkommen war sperrangelweit offen. Es sollte nicht sein. Abhaken unter „Lerneffekt“ und nächstes Jahr erneut angreifen!

    17
    5
  7. Schade, schade.
    Diese Leistung hätte ein Sieg verdient gehabt.
    Aber der Ball muss halt auch rein…
    Bin trotzdem stolz auf dad Team und jetzt bleibt mur noch auf ein kleines Wunder zu hoffen.
    Wichtig wird sein im der Liga Platz 3 zu sichern.

    21
    2
  8. Immer ein bisschen mehr, letzte Mal im Qualifikationsturnier gescheitert, dieses Mal in die Gruppenphase. Und hey, wir haben 6 Championsleaguespiele mehr als Wolfsburg.

    Gruß SCOPE

    14
    0
  9. Die Chance ist gering, aber sie ist noch da. Im Hinspiel war Barca nicht so deutlich überlegen, die Gegentore waren teilweise hergeschenkt, weil sie zu erfürchtig waren. Sie haven auch als einzige Frauschaft in der Gruppe überhaupt gegen Barca getroffen. Wenn Barca Benfica wieder zerlegt und Benfica vielleicht gegen Rosengard nur Unentschieden spielen, wer weiß… Benfica hat gegen Rosengaard nur 1:0 gespielt.

    Es gibt noch 2 Spiele in der Gruppe zu gewinnen. Dieses Eintracht Team hat letzte Saison den CL Finalisten Wolfsburg 4:0 und bayern 3:2 geschlagen! Also warum nicht?…

    13
    1
  10. Der Elfmeterpunkt ist halt kein Mikrofon oder eine TV-Kamera. Wenn man da Bella Figura machen will, sollte man das Ding versenken…

    2
    8
  11. Und wenn man Thesen aufstellt, sollte man Ahnung haben. Laura ist die zuverlässigste Elfmeterschützin die wir seit langer Zeit haben. Leider war dieser eine mal schwach geschossen. Kommt vor, leider stand es nicht 3:0 sondern 1:1.
    Sie wird sich am meisten ärgern.

    Gruß SCOPE

    7
    1

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -