Es läuft wieder bei der Eintracht (Foto: Jorono auf Pixabay)

Eintracht Frankfurt blieb zum Auftakt klar unter den Erwartungen von Medien und Fans. Nach der deutlichen Niederlage gegen den deutschen Meister FC Bayern München und den beiden Remis gegen Beinahe-Absteiger Hertha BSC und den 1. FC Köln stand das Team von Trainer Oliver Glasner zunächst nur bei zwei mageren Punkten. Die Situation wirkte umso schlimmer, bei Betrachtung der saisonübergreifenden Statistik. Dann zeigte sich, dass Eintracht Frankfurt bereits elf Bundesligaspiele in Folge sieglos geblieben war – der letzte Sieg datierte auf den 13.03.2022 gegen den VfL Bochum (2:1). Das machte den Fehlstart in die neue Saison noch dramatischer.

Nach dem Riesenerfolg in der UEFA Europa League hatten die Adler Probleme, wieder im sportlichen Alltag Bundesliga anzukommen. Doch mittlerweile konnte Eintracht-Trainer Oliver Glasner sein Team wieder auf die Spur bringen. Am 4. Spieltag wurde mit dem knappen 4:3 beim SV Werder der erste Dreier eingefahren und es folgten mit einer Ausnahme gegen Wolfsburg (0:1) drei weitere Siege. Damit katapultierte sich die Mannschaft wieder ins vordere Tabellendrittel.

Die Experten geben gute Quoten für einen Platz im vorderen Mittelfeld

Im Vorjahr konzentrierte sich die Mannschaft von Glasner im Finale der Saison vollkommen auf die UEFA Europa League, denn nur noch so war eine Qualifikation für den europäischen Wettbewerb möglich. Ziel war es also, sich durch einen Sieg automatisch für die Champions League zu qualifizieren. Daher rutschte Eintracht Frankfurt am Saisonende auf Platz elf in der Bundesligatabelle ab. In diesem Jahr sehen die Experten die Hessen gestärkt.

Ihrer derzeitigen Form nach wird die Mannschaft diesmal die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb jedoch knapp verpassen. So liegt Eintracht Frankfurt derzeit bei den Bundesliga Quoten von Betano auf Platz acht der Favoritenliste um den Titel. Glaubt man den Buchmachern, dann ist der nächste Meistertitel für den Seriensieger aus München bereits jetzt so gut wie fix. Bayern München führt die Favoriten klar vor Borussia Dortmund und RB Leipzig an. Für Eintracht Frankfurt geht es in dieser Saison vor allem darum, die Erfolge des Vorjahres zu bestätigen.

Parallelen von Hütter und Glasner

Doch der stotternde Motor zu Beginn ist in der Mainmetropole nichts Ungewöhnliches: Schon in seiner ersten Saison hatte Glasner Mühe, anfangs den gewünschten Erfolg zu erzielen, denn zum Einstand schied man direkt bei Waldhof Mannheim aus dem DFB-Pokal aus. Eintracht Frankfurt hatte in den Jahren zuvor unter Adi Hütter große Erfolge gefeiert, sein Nachfolger benötigte Zeit, um sich an die Top-Leistungen heranzutasten. Doch auch Hütter war bei seinem Start als neuer Trainer gezwungen, sich zu beweisen. Sein Vorgänger Nico Kovac hatte vor dessen Einstieg den DFB-Pokal gewonnen und das ausgerechnet gegen seinen späteren Arbeitgeber FC Bayern München. Hütter hingegen hatte in der Saison 2018/19, ebenfalls wie Glasner später, keinen guten Einstieg. Nach einem deutlichen 0:5 im Super-Cup folgte eine knappe Woche später auch bei ihm einst bereits das Ausscheiden in der 1. Pokalrunde beim SSV Ulm (1:2). Auch in der Bundesliga fand sich die SGE nach fünf Spieltagen auf Platz 15 wieder – ein klassischer Fehlstart also. Gleiche Einstiegsbilanz übrigens wie bei Glasner, auch bei ihm hieß es Platz 15 nach 5 Spieltagen.

Doch die Geduld von Verein und Fans an Hütter festzuhalten machte sich bezahlt, am Ende stürmte die Eintracht bis ins Halbfinale der UEFA Europa League. Was Hütter in Frankfurt begonnen hatte, vollendete sein Nachfolger drei Jahre später mit dem Sieg eben dieser.
Doch nun scheint der Motor von Glasners Team nach drei Pflichtspielsiegen in Folge wieder zu laufen. Die Tendenz spricht für die Adlerträger und doch wartet am morgigen Dienstag mit Tottenham Hotspurs ein harter Brocken auf.

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4 Kommentare

  1. Startschwierigkeiten zu Beginn der Saison sind m. E. in den letzten Jahren auch darauf zurückzuführen, dass es häufig im Sommer größere Umbrüche gegeben hatte und die Mannschaft gerade unter Bobic erst kurz vor Schluss des Transferfenster wirklich komplett war. Da dauerte es halt länger, bis die Automatismen wirklich greifen und die Mannschaft eingespielt ist.

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  2. Eintracht Frankfurt: Tabellenführer der Spieltage 2 bis 8. Und mit etwas Glück hätte es in 3 der dabei nicht gewonnenen Spiele noch 5 Punkte mehr geben können. Auch die zweite Halbzeit gegen Bayern München unentschieden und gleichwertig. Wenn die ganze Saison so läuft und die Heimstärke zurückkommt, sieht es gut aus, und die erste Halbzeit der Saison war nur ein Ausrutscher.

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  3. Ich bin nicht ganz so optimistisch. Wie alle Beteiligten es immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen:

    „Wir können nur bestehen, wenn alle an ihre Grenzen gehen“.

    Ob wir das in den vielen englischen Wochen hinbekommen, wird sich zeigen. Bei aller Euphorie: wir haben immer noch keinen Plan B. Schon ohne Hasebe sieht es düster aus. 5er-Kette ohne ihn sehe ich nicht, Viererkette war das System nicht harmonisch genug.

    Der Spielplan ist scheiße und unser Stressfußball kräfteraubend. Leider immer noch alternativlos.

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