Die Frankfurter Spieler wollen 2020 endlich wieder jubeln. (Bild: Heiko Rhode)

Es sind unruhige Weihnachtstage, die Eintracht Frankfurt ins Haus stehen. Nicht mal ein besinnlicher Abschluss gegen Schlusslicht Paderborn ist den müden Kickern von Coach Adi Hütter gelungen. Jetzt ist also Weihnachten – kurze Zeit zum Durchatmen. „Die Tabellensituation ist sehr ernst“, betonte auch Hütter nach dem 1:2 gegen Paderborn. Ausgerechnet nach dem 5:1 gegen Bayern München, als manche schon von der Champions League träumten, wollte rein gar nichts mehr klappen. Die SGE konnte ihre letzten sieben Bundesligapartien nicht gewinnen, holte ein mickriges Pünktchen. Die Eintracht ist im Abstiegskampf angekommen, drei Punkte trennen die Adler vom Relegationsplatz. Zugegeben: die Aussichten könnten besser sein.

Eintracht: 5 Mutmacher für die Rückrunde

Dennoch gibt es einiges, was den Eintracht-Fans Mut machen sollte, das 2020 besser anfängt, als 2019 endete. Hier unsere fünf Mutmacher für die Rückrunde.

Leistungsträger kehren zurück!

Trapp, Rönnow, Abraham, Hinteregger, Rode, Torro, Paciencia – die Liste der Ausfälle von Leistungsträgern gegen Paderborn war lange. „Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, weil ich weiß, dass einige Führungsspieler retoure kommen – wie Kevin Trapp, David Abraham, Martin Hinteregger, Sebastian Rode – das sind Spieler, die uns gut tun“, erklärte Hütter auf der Pressekonferenz in Paderborn. Frederik Rönnow konnte Kevin Trapp zwar im Tor bestens vertreten, doch als Führungsspieler fehlte der Keeper den Adlern genauso wie David Abraham, der nach seinem Streich-Schubser wochenlang gesperrt ausfiel. In Paderborn musste Hütter auch noch auf die Mentalitätsspieler Hinteregger und Rode verzichten. Zum Rückrundenauftakt gegen Hoffenheim kann Hütter dann hoffentlich wieder aus dem vollen Schöpfen.

Zeit für Training und Taktik!

Die Pause ist kurz, schon am 2. Januar geht es nach Florida in die Winter-Vorbereitung. Die Laufwege im Angriff müssen besser abgestimmt werden, was angesichts der Last-Minute-Transfers von Silva und Dost kaum möglich war. In der Sonne Floridas bedarf es harter Arbeit, um zum Rückrundenauftakt der Mannschaft „ein anderes Gesicht zu zeigen“. Doch für Hütter bietet sich endlich mal wieder die Möglichkeit die Basics anzupacken. „Ich habe wenigstens kurze Zeit wieder die Möglichkeit, im technisch-taktischen Bereich arbeiten zu können“, so Hütter. Bei 56 Spielen in diesem Jahr sei es schwierig gewesen, Fehler auszubessern.

Das Team hält zusammen!

Fredi Bobic sah nach der Pleite in Paderborn keine Frage der Qualität, sondern der Mentalität des Kaders. Doch jene Mentalität machte die Eintracht über Wochen und Monate aus, ließ sie bis ins Halbfinale der Europa League stürmen. Doch trotz der Krise scheint das Mannschaftsgefüge weiter intakt zu sein, wie zumindest die Bilder vom gemeinsamen Europa League-Auslosungsschauen kürzlich nahe legen. Das Team hält zusammen. Bestes Beispiel zwei Minuten vor Schluss in Paderborn: Filip Kostic verzog aus guter Distanz mit seinem Schuss komplett, landete bäuchlings auf dem Rasen und wäre wohl am liebsten gar nicht mehr aufgestanden. Doch Bas Dost kam, half dem Serben nach oben. Die Unterstützung ist da. Doch es fehlte zuletzt der unbedingte Wille. Ihn muss Hütter unbedingt wieder wecken.

Relative Ruhe im Umfeld!

Ja, in den Fan-Foren fordern die ersten Anhänger bereits das Ende von Adi Hütter. Doch der genießt angesichts des Erreichten in diesem Jahr großes Vertrauen. Insgesamt herrscht im Umfeld noch eine relative Ruhe. „Eine Trainerdiskussion brauchen wir bei uns gar nicht erst zu beginnen“, stellte Bobic auch nach der Niederlage in Paderborn klar und stärkte damit seinem Trainer den Rücken.

Die Schatulle ist gut gefüllt!

Fredi Bobic hat sich den Ruf erarbeitet, auf dem Transfermarkt ein glückliches Händchen zu haben. Die Neuen in diesem Sommer konnten dem Eintracht-Spiel noch nicht den erhofften Stempel aufdrücken. Sow und Kohr im Mittelfeld als auch Dost und Silva im Angriff haben noch jede Menge Luft nach oben. Es bedarf punktueller Nachbesserungen. „Wenn in der Winterpause Verstärkungen auf dem Transfermarkt machbar sind, dann werden wir das tun, wie in der Vergangenheit auch,  aber das ist kein Muss“, sagt Bobic. Eine Rückkehr Ante Rebic kursiert seit einiger Zeit in Frankfurt, auch ein Interesse an U21-Nationalspieler Ragnar Ache ist verbrieft. Das Gute: die Kriegskasse der Adler ist nach den Sommer-Abgängen und dem erneuten Überwintern in DFB-Pokal und Europa League ordentlich gefüllt. Und zusätzliches Geld könnte folgen: der ausgeliehene Jetro Willems zeigt in Newcastle überzeugende Leistungen, der Premier League-Klub könnte noch im Winter die Kaufoption ziehen. Die Rede ist von elf Millionen Euro.

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9 Kommentare

  1. Ich ergänze das mal durch die Tatsachen, das ab nächstem Jahr die Komplettvermarktung der Arena über die Eintracht läuft, der Stadionausbau beschlossene Sache ist, der Hauptsponsor zu verbesserten Konditionen verlängert hat, das Thema Leistungszentrum an Fahrt aufnimmt, die zusätzlichen Einnahmequellen aus der laufenden Saison immer noch sprudeln, der Zuwachs der Premiumsponsoren anhält und Ende mit der Tatsache, das Herr Willems mit garantierter Sicherheit weiteres gutes Geld in die Schatulle spülen wird. Das hat man schon garnicht mehr auf dem Schirm.
    Das alles hilft sicherlich nicht über die momentane Misere hinweg und garantiert Punkte, aber die Infrastruktur des Vereins ist ebenso wichtig und auch da geht es vorwärts. Man darf und sollte sicherlich die letzten 6 Wochen hinterfragen, allerdings war man da noch 2 Punkte hinter dem Zweiten der Liga und somit nicht gerade unterirdisch platziert. Auch da lief schon nicht alles rund, aber diese Probleme hätten andere Clubs zum Teil sehr gerne. Bin mir sicher das im Winter noch nachgelegt wird, und lassen wir einfach die Jungs mal ausruhen und alle gesperrten und verletzten wieder in den normalen Spielbetrieb zurückkehren. Es gilt wachsam, aber nicht panisch zu sein.

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  2. Meine Einschätzung zur sportlichen Lage hatte ich ja schon im Beitrag „…Trainerdiskussion…“ (Post 50) geschrieben.
    Ich wünsche allen hier ein schönes Weihnachtsfest !!!

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  3. Das waren schon sehr komische Spiele in den letzten Wochen. Eigentlich keins, wo wir total chancenlos waren. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass sich alles gegen uns verschworen hätte. Ich möchte mal eine Aufzählung von Punkten machen, die mir aufgefallen sind:
    -Pech im Abschluss
    -Verkrampfung trotz Überzahl
    -zu viele rote Karten
    -zu viele Sperren unserer Spieler
    -Schiedsrichterentscheidungen (nicht nur beim Schalke-Spiel)
    -Pech mit abgefälschten Schüssen, bzw. Sonntagsschüsse
    -Verletzte ohne Ende
    -Torwartfehler
    -nicht eingespielter Sturm (Silva und Dost immer wieder nicht einsatzfähig)
    -in vielen spielentscheidenden Situationen die Ordnung total verloren
    -trotz Führung zu offensiv gespielt
    -unglückliches Händchen bei Aufstellung/Einwechslungen
    -keine Regenerationszeiten
    -fehlende geistige Frische

    Wenn das alles in so kurzer Zeit zusammenkommt, muss man sich über den Ertrag seit dem Bayern-Spiel nicht wundern. Ich hoffe, dass sich die Mannschaft fängt, wir mehr Spiel- und Schiedsrichterglück bekommen und wir schnell aus der Krise rauskommen.
    Das Team an sich ist stark genug, davon bin ich überzeugt. Gerne noch ein, zwei Ergänzungen in der Winterpause, die uns sofort weiterhelfen.

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  4. Wir können nur alle hoffen das es wieder besser und aufwärts geht! In diesem Sinne euch allen ein frohes Weihnachtsfest 🙂

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  5. ….und für Rode, der für unser Mittelfeld so wichtig ist, wünsche ich mir, dass er neben sein Kämpferherz öfter auch mal das Hirn einschaltet. Man muss nicht in jeden Zweikampf ohne Rüchsicht auf Verluste gehen, als wenn es um Leben und Tod geht. Dann schafft er es vielleicht auch, mal ein paar Spiele hintereinander zu spielen.

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  6. Ich wünsche mir, dass mancher Schreiber vor dem Schreiben eines Beitrags öfters auch mal das Hirn einschaltet. Man muss nicht jede, eventuell auch berechtigte, Kritik an den eigenen Spielern in beleidigender Gossensprache ausdrücken.

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  7. Die Mutmacher sehe ich genau so. Ich denke, dass man durch das Drehen an kleinen Stellschrauben die Saison zu einem befrieigendem Ende bringen kann und wird.

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  8. Meine Mutmacher sind
    – die nun wieder länger werdenden Tage
    – die bald beginnende Fünfte Jahreszeit

    Allen ein Frohes Weihnachtsfest, einen Guten Rutsch und ein gesundes Neues Jahr 2020.

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  9. Ein Mutmacher für mich wäre ein Spieler der sich nie so ganz durchsetzen konnte, aber m. E. ein Rebic für rechts sein könnte und ein schneller Konterspieler ist mit normalerweise mehr Torjägerqualität als Rebic. Außerdem kennt er die Bundesliga und hilft bei der Quotenregelung sowie kann gut anrennen = Mark Uth!

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