Nach einer Ansage vom Trainer lieferte er: Dina Ebimbe nach seinem Führungstreffer gegen Helsinki. (Foto:
IMAGO / Eibner)

Mit seinen 22 Jahren gehört Junior Dina Ebimbe noch immer die Zukunft. Und trotzdem hat der Franzose schon einiges in seiner fußballerischen Karriere erlebt, unter anderem die Meisterschaft mit PSG und der erfolgreiche Wechsel zur Frankfurter Eintracht, für die er seitdem variabel einsetzbar das Mittelfeld beackert.

Im Interview mit dem klubeigenen Magazin hob Ebimbe jetzt hervor, wie wohl er sich am Main fühlt: „Wir haben das Glück, bei der Eintracht eine super positive Gruppe mit wirklich guten Leuten zu haben. Es war also sehr einfach für mich anzukommen.“ Trotzdem war die Anfangszeit zumindest sportlich herausfordernd, weil ihm der Rhythmus der Meisterschaft Schwierigkeiten bereitete. Dabei hätten ihm jedoch alle geholfen – mit Erfolg. Die Eintracht zog deshalb im Mai 2023 die Kaufoption und verpflichtete den in Stains geborenen Ebimbe fest.

Wo viele Höhen sind, sind immer auch Tiefen. Zwischenzeitlich war SGE-Coach Dino Toppmöller mit der Einstellung von Ebimbe nicht einverstanden, strich ihn kurzerhand aus dem Kader für das Bundesliga-Spiel am 8. Oktober gegen Heidenheim und positionierte sich auch öffentlich: „Mit Junior war ich in den letzten zwei Spielen nicht einverstanden, was das Invest betrifft.“ Ebimbe verstand und lieferte: Beim Conference-League-Spiel zuhause gegen HJK Helsinki war der Franzose an der Hälfte der sechs Treffer für die Adlerträger beteiligt. „In Bezug auf die Statistik kann man sagen, dass es mein erfolgreichstes Spiel war“, so Ebimbe im Klubmagazin. „Ich denke, ich habe auch in anderen Spielen schon Leistungen gezeigt, die dem Team vielleicht noch mehr geholfen haben. Man muss aber auch in solchen Spielen wie gegen Helsinki wissen, wie man für seine Mannschaft einen positiven Beitrag leisten kann.“

Frankfurt soll keine Durchlaufstation sein

Frankfurt begreift er als langfristiges Projekt – ohne jedoch ein Bekenntnis für alle Ewigkeit abzugeben: „Ich wusste, als ich hier her kam, dass ich einiges miterleben würde, und so ist es bisher auch gekommen. Ich bin sehr stolz darauf, hier zu sein. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, bevor ich hier her kam, ist genauso eingetreten, wie ich es mir vorgestellt hatte. Daher hoffe ich, dass es so lange wie möglich so weitergeht.“

Vielleicht muss er aber auch erst noch alles realisieren, immerhin ist die SGE seine erste Auslandsstation. Zuvor spielte er ausschließlich in seiner französischen Heimat. Dort begann Ebimbe einst, auf der Straße zu spielen: „Wir haben dort mit dem gespielt, was wir fanden: Plastikbälle, selbst gebastelte Bälle, später dann Lederbälle. Dann hatten wir das Glück, dass der französische Staat verstanden hat, dass der Sport sehr wichtig für die Jugend ist und ein Weg ist, um Kinder davon abzuhalten, auf die schiefe Bahn zu geraten. Dadurch hatten wir immer einen Platz zur Verfügung.“

2012 wechselte er in das Leistungszentrum von PSG. Das bedeutet für ihn, rund 45 Autominuten von seiner Familie getrennt zu sein. Ihm war es jedoch wichtig, den Kontakt zu halten: „Ich war jedes Wochenende zu Hause und habe sie besucht. Außerdem habe ich meine Familie jeden Tag angerufen und sie sind auch oft zu meinen Spielen gekommen. Dadurch konnte ich die große Unterstützung von meiner Familie spüren.“

Ohne den Fußball wäre er wohl Jurist geworden

Obwohl also der Fußball für Ebimbe früh im Vordergrund stand, vernachlässigte er seine Bildung nicht. „Ich habe wie jeder andere auch mein Abitur gemacht und hätte sogar gerne ein Studium angehängt. Da sich aber dann immer mehr um den Fußball gedreht hat, wurde so etwas zeitlich leider schwierig“, sagt er. Wäre es mit dem Profi-Fußball nichts geworden, wäre er vermutlich in der Rechtswissenschaft gelandet. Ihm liegen Sprachen und die Philosophie. Trotz der Sprachaffinität tut sich Ebimbe indes noch schwer, die deutsche Sprache zu sprechen, obwohl er regelmäßig Deutschunterricht nimmt. „Aber ich gebe mir Mühe und habe auch schon ein paar Kenntnisse.“

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Die kann er gebrauchen, denn er atmet gerne die Luft Frankfurts. Im Vergleich zu seiner alten Heimat Paris schätzt er an der Mainmetropole, wie organisiert und wie respektvoll die Hessinnen und Hessen sind. Einen Wermutstropfen sieht er trotzdem: „Die Geschäfte schließen hier sehr früh“, sagt der modebewusste Adlerträger lachend. Sein Lieblingsplatz seien nämlich die Einkaufszentren der Stadt. „Ich mag es, in Einkaufszentren zu gehen und zu shoppen. Das MyZeil gefällt mir sehr gut.“

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9 Kommentare

  1. Ich glaube, er weiss noch garnicht wie gut er sein kann. Bisschen weniger Zeil, mehr Ziel und dann wird er noch ein ganz Grosser

    Schön zu lesen, wie immerwieder neue Spieler von Verein und Umfeld aufgenommen werden. Irgendwas müssen unsere Verantworlichen richtig machen.

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  2. Typisch Deutsch : bisschen weniger Zeil, mehr Ziel……..
    Nichts aber auch garnichts hat Modebewußtsein und gerne shoppen mit den Zielen und Einstellungen im Sport zu tun !
    Im tieferen Sinn und manchmal auch unbewusst ist es doch nur eine typisch deutsche Neiddebatte.
    In Amerika werden erfolgreiche Sportler für teure Klamotten, Uhren oder Autos gefeiert, was zählt ist nur die Leistung .
    Lasst doch einfach jedem sein Hobby

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  3. @2/dieter:
    Ich glaube, Du interpretierst hier in einer unnötigen Aufgeregtheit Dinge, die überhaupt nicht gemeint waren. Der Artikel gibt nur wieder, was er im Klubmagazin (übrigens auf Fragen des Klubs) gesagt hat, weder werte ich das noch hätte ich das negativ gewertet, wollte ich es werten.

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  4. Auch typisch deutsch: Aus einer Mücke ´nen Elefanten machen. Irgendetwas reininterpretieren, wovon gar keine Rede war.

    Sollte mitnichten eine Neiddebatte sein, er soll gerne den Frankfurter Einzelhandel ankurbeln. Hat sich halt angeboten mit Zeil und Ziel, aber Asche auf mein Haupt für das BILD Niveau.

    Ich hätte Ebimbe aufgrund seiner Qualitäten gerne in jedem Spiel von Anfang an auf dem Platz, ich seine Spielweise liebe, aber leider war dem nicht so. Woran es liegt, weiß wahrscheinlich nur er selber. Solange er danach liefert ist doch alles top.

    Ist es erstrebenswert sich mit der amerikanischen Kultur zu vergleichen? Ich für meinen Teil brauche es nicht – sei es Halloween oder ´ne Halbzeitshow bei Großveranstaltungen etc. Wie diese bei uns ankam hat Helene Fischer beim Pokalfinale bewiesen und wurde auch nicht wieder durchgeführt.

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  5. Man ertappt sich schonmal dabei, wenn ein Spieler nicht gut spielt, ihm dann das Privatleben vorzuhalten und er solle doch stattdessen lieber mehr trainieren. Wenn man sich die Frisuren, Styles und Tätowierungen so anschaut, könnte man manchmal versucht sein, ihm doch ein bisschen mehr Schußtraining zu empfehlen.
    Aber das sind auch Menschen, die neben ihrem Beruf auch noch andere Interessen haben, daher finde ich die Reaktion von Post 2 etwas zu heftig. Könnt Ihr aber sicher untereinander klären.
    Was ich geil finde, ist, dass er so von der Stand Frankfurt schwärmt. Wir wissen schon immer, dass es die schönste und aufregenste Stadt der Welt ist, aber wenn ein Spieler aus Frankreich das auch so sieht, wird einem doch direkt warm ums Herz.

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  6. “ Ich bin beschämt, weil ich so dumm war. Ich bin ohne guten Grund und nur zum Vergnügen durch die Welt geflogen, habe Markenklamotten und materielle Gegenstände angehäuft, ohne über das Warum und die Konsequenzen für andere nachzudenken. Ich habe nur auf mich geachtet. Das war rücksichtslos, sinnlos, wertlos …“

    (Neven Subotic)

    Vielleicht ist auch bei Ebimbe noch nicht Hopfen und Malz verloren? Soll ja ein schlauer Junge sein … 🙂

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  7. @bild:
    Ich habe mich selbst schon dabei ertappt, mich darüber zu freuen, wenn Spieler (oder Trainer), die sich zu etwas höherem berufen gefühlt haben, woanders scheitern.

    Für die Eintracht ist das aber richtig Scheiße. Je mehr Spieler, die uns für viel Geld verlassen und dann beim neuen Verein keine Leistung mehr bringen, desto weniger Vereine wird es geben, die viel Geld für unsere Spieler ausgeben.

    Jovic war einer der Hauptgründe, warum Real diesmal nicht wirklich in den Poker um Kolo Muani eingestiegen sind. Die haben auch einmal die Finger verbrannt.
    Unser fünf teuersten Transfers (RKM, Jovic, Haller, Lindström, Silva) sind allesamt bei ihrem neuen Verein grandios gescheitert.

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