Die drei Neuzugänge der Eintracht auf einen Blick: Kaan Ayhan, Szabolcz Huszti und Marco Fabián (von links nach rechts).
Die drei Neuzugänge der Eintracht auf einen Blick: Kaan Ayhan, Szabolcz Huszti und Marco Fabián (von links nach rechts).

Voll wie selten zuvor war der Pressesaal der Frankfurter Eintracht am heutigen Sonntagvormittag. Neben Medienchef Markus Jestaedt nahmen Sportdirektor Bruno Hübner, Vorstandschef Heribert Bruchhagen und die Winterneuzugänge Marco Fabián, Szabolcz Huszti und Kaan Ayhan Platz. Hübner hat in seinem Winterurlaub im österreichischen Skiort Ischgl viel zu tun gehabt – und zusammen mit dem gesamten Team, vor allem dem Leiter der Personalabteilung, Martin Kirchner, einiges auf die Beine gestellt. Fabián konnte für dreieinhalb, bis 30.06.2019, und Huszti für eineinhalb Jahre, bis 30.06.2017, fest verpflichtet werden. Ayhan wurde zunächst bis Sommer 2016 vom FC Schalke 04 ausgeliehen, wobei die Hessen dann eine Kaufoption ziehen können. Die Summe wurde, wie es zu erwarten war, zwar nicht genannt. Sie soll aber in einem Bereich liegen, der für die Eintracht kaum zu stemmen sein wird. Nach 17 Jahren fiel dem 21-Jährigen der Abgang aus der Heimat nicht leicht, eine baldige Rückkehr scheint letztendlich das Ziel zu sein. Mit dem neuen Trio habe man dennoch, wie Bruchhagen trocken feststellte, „die Konsequenzen“ aus einer verkorksten Hinrunde gezogen. „Wir sind jetzt optimistisch, dass wir im kommenden halben Jahr eine gute Rolle im harten Kampf in der Bundesliga spielen werden.“

Die drei neuen Akteure der Eintracht wollen allesamt eines – sofort helfen. Vor allem der Innenverteidiger Ayhan, der von außen betrachtet als kluger Transfer eingeschätzt wird, möchte am Main deutlich häufiger auf dem Platz stehen als zuvor in seiner Heimat Gelsenkirchen, wo er in der Bundesliga nur eine Minute mitwirken durfte: „Wir wollen die Ziele, die wir uns stecken, bestmöglich erreichen. Ich möchte dabei so viele Einsätze wie möglich bekommen und meine Leistung zeigen. Es ist mein Anspruch, so viel zu spielen, wie es nur geht. Ich bin überzeugt davon, dass ich hier bei der Eintracht den nächsten Schritt gehen kann.“ Den möchte der sich schon im – zumindest für Fußballer gesehen – gesetzten Alter befindliche Huszti nicht mehr gehen. Beim Ungar spielte auch das Heimweh eine gewichtige Rolle: „Ich bekomme am 6. Januar mein zweites Kind. Deshalb mussten wir mit der Familie entscheiden, wie es weitergeht und haben entschieden, dass wir nach Europa zurückwollen. Jetzt bin ich hier und bin darüber sehr glücklich.“ In seiner Zeit bei Hannover 96 galt der Linksfuß als einer der herausragenden Akteure in der Bundesliga und war in seinen 154 Pflichtspielen insgesamt an 89 Treffern (43 Tore + 46 Vorlagen) beteiligt – ein Spitzenwert!

Möchte nun in Europa zeigen, was er kann. Neuzugang Marco Fabián.
Möchte nun in Europa zeigen, was er kann. Neuzugang Marco Fabián.

Die Zweifel, die angesichts der Stärke der chinesischen Liga an ihm bestehen, möchte er schnellstmöglich ausräumen und verweist auf die Vergangenheit: „Aber auch bei Zenit (Februar 2009 bis Sommer 2012) hatte ich damals nicht so viel Spielpraxis und bin zurückgekommen und habe sofort bei Hannover gezeigt, dass ich höchstes Niveau spielen kann.“ Absolutes Neuland betritt hingegen der Mexikaner Fabián. Der 26-Jährige war schon häufiger im Gespräch bei Bundesligisten, jedoch scheiterte ein Transfer immer am Veto seines abgebenden Vereins Chivas. Doch diesmal mussten sich die Macher geschlagen geben, wie Hübner mit einem zufriedenen Lächeln verriet: „Der abgebende Verein hat bis zum Schluss gekämpft, dass Fabián dort bleibt. Aber durch die Vertragsklausel konnten wir Fakten schaffen. Viele Manager hatten in der Vergangenheit bereits Interesse an Fabián gezeigten. Die haben mir gesagt, dass es immer an den Forderungen des Vereins gescheitert wäre.“ Marco Jhonfai Fabián de la Mora – so sein kompletter Name – jedenfalls möchte nun in Europa zeigen, dass er erwachsen geworden ist und die Skandale der Vergangenheit angehören. Vielmehr will er seine Qualitäten als Vorbereiter und guter Distanzschütze in den Ring werfen. Von der Stimmung, die auf ihn zukommt, konnte er sich schon am letzten Hinrundenspieltag gegen den SV Werder Bremen überzeugen: „Die ist nicht mit der in den mexikanischen Stadien zu vergleichen.“

Auf die Bundesliga hat sich Fabián mental bereits eingestellt – und zeigt zugleich seine Identifikation mit dem neuen Arbeitgeber: „Es gab noch andere Anfragen aus Europa und der Bundesliga. Aber hier hatte mir der Manager und der Trainer ein gutes Gefühl gegeben.“ Der letzte Spieltag in Mexiko, die nach dem Kalenderjahr spielen, war Anfang Dezember. Seitdem hielt sich der 27fache Nationalspieler, der wie Huszti alle drei Offensivplätze hinter den Spitzen einnehmen kann, selbständig fit. Beim auf 14 Uhr vorverlegten Laktattest kann er das Gesagte nun auch erstmals unter Beweis stellen. Mit der so prägenden Rückennummer 10 auf dem Trikot soll er ab dem 18. Spieltag an, wenn es gegen den VfL Wolfsburg geht, die Geschicke im Mittelfeld der Eintracht leiten. Hübner hat damit die Kaderarbeiten für abgeschlossen erklärt. Kein Leistungsträger wird den Verein mehr verlassen, allenfalls könnte man nach dem Trainingslager in Abu Dhabi noch einmal darüber nachdenken, ob ein junger Akteur verliehen wird. Morgen startet der Reisetross der Eintracht mit dem Lufthansaflieger LH630 FRA-DXB in die Wüste. Neun Tage wird Armin Veh das Team dort auf die schwierige Rückrunde vorbereiten und die Weichen stellen müssen, damit die Rückserie deutlich besser verlaufen wird, als es die Hinserie tat.

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10 Kommentare

  1. die überschrift beweist mal wieder wie wenig fachlich gedacht wird und das wir nur noch an der puren hoffnung hängen.
    das trio ist ohne bedeutung wenn es nicht in eine gut durchdachte startegie integriert werden kann aber dies ist ja bei uns das hauptproblem, die ganze hinrunde wurde uns offenbart, dass bei uns viel zu selten ein rädchen ins andere greift, weil bei uns der trainer das hauptproblem ist.
    veh arbeitet im taktischen – strategischen bereich in keiner weise auf bundesliganiveau.
    aber jetzt sollen die neuzugänge von dieser schlechten arbeit ablenken und die hoffnung nähren das es besser wird.

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  2. Kaan fühlt sich bissl über den Dingen hab ich das Gefühl. Er kam ja vom großen Schalke und will hier nicht auf die Bank. Das wird explodieren 🙂
    Fabian hat sich sicher nicht DIREKT für die SGE beworben sondern ist halt hier gelandet weil Bruno die Arbeit gemacht hat. (bezieht sich auf die Frage des Pressemannes nach dem Grund wieso es gerade die Eintracht geworden ist). Er ist aber Profi genug dies nicht direkt zu sagen. Respekt Herr Fabian 🙂

    Hoffe auf die wirklichen Neuzugänge: Chandler, Aigner, Hasebe, Reinartz, Abraham, Oczipka

    Dann läuft der Laden auch wieder da hin wo er hingehört. Sollten die zu letzt genannten nicht zu ihrer Form finden hoffe ich auf darauf das wir dennoch 3 Mannschaften hinter uns lassen…

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  3. Kann mir bitte mal jemand erklären wieso eine Ko ausgehandelt wird die nicht bezahlbar für unsere Eintracht ist? Dann kann man diese doch auch gleich weglassen und den Spieler für ein halbes Jahr ausleihen.

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  4. Nerox
    Die Verhandlungen mit Schalke waren schon zu weit vorangeschritten, um sie deswegen platzen zu lassen…
    Die Entscheidung war richtig…..der Kĺügere indem Fall der Ärmere gibt nach…..
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    Wir waren ja auch nicht bereit Aigner für weniger als 5,5 Millionen abzugeben……..so what…..mit Heldt kann man wenigsten über Spieler verhandlen andere legen schon den Telefonhörer auf wenn Bruno anruft……
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  5. Masterplan Sommer 2016: CZ ist schon quasi nach Italien vorverkauft, die Summe die er erzielt reicht für die KA für Ayhan und wir zahlen 2 mio weniger Gehalt 😀

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  6. Hab richtig Bock auf die Rückrunde.

    Ayhan und Fabian wollen sich beweisen und entsprechend Gas geben. Für Ayhan wird es, denke ich, schwer. Fabian kann ich schwer einschätzen, aber die Mexicaner zeigen eigentlich immer wieder, das sie’s können. Selbst wenn er sich anfänglich im 1:1 noch nicht durchsetzen kann, sollte er für Unruhe und dementsprechend Platz für Aigner und Meier sorgen.

    Huszti kennt die Liga, er dürfte uns am schnellsten weiter helfen, selbst wenn sein Tempo nachgelassen haben sollte.

    Wie auch immer, ich denke mal, bis auf RV hat man das Nötige getan – vor allem rechtzeitig vor dem Trainingslager!

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  7. Wo auch immer dein Optimismus herkommt Fozzi. Durch die Neuzugänge kann es nicht entstanden sein 🙂

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