Hatte viel Redebedarf. Trainer Armin Veh mit Kapitän Alex Meier (li.) und Carlos Zambrano (re.).
Hatte viel Redebedarf. Trainer Armin Veh mit Kapitän Alex Meier (li.) und Carlos Zambrano (re.).

Es war symptomatisch für dieses Spiel, als Alex Meier in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Querpass unbedrängt ins Aus spielte. Oder als Bastian Oczipka einen hoch zu ihm geschlagenen Ball nur wenige Zeigerumdrehungen zuvor nicht unter Kontrolle bekam und ebenfalls ins Seitenaus passieren ließ. Verunsichert, hilflos, mutlos – man könnte die Liste wohl noch etwas weiter ausführen, was wir an dieser Stelle aber sein lassen wollen. Zu keinem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, dass den Spielern der Hessen der Stellenwert der Partie bei Erzgebirge Aue bewusst gewesen ist. Von Beginn an traten die Mannen von Armin Veh pomadig und seltsam leblos auf. Bezeichnend: Der mit Abstand beste Mann auf dem Feld war ein Torhüter – und zwar nicht der des Drittligisten, sondern Lukas Hradecky, der vier- bis fünfmal beste Einschussmöglichkeiten zunichte machte.

Martin Männel, Schlussmann der mit 1:0 siegreichen „Veilchen“, versetzte den Hessen nach dem Spiel sodann noch eine verbale Ohrfeige: „Ich glaube, die Frankfurter sind schon ein bisschen locker an die Sache herangegangen, das war mein Eindruck. Vielleicht hatten sie ein bisschen im Hinterkopf: Wir machen das schon.“ Dabei betonte Veh noch vor Anpfiff der Partie im Erzgebirge, wie wichtig es sei, die richtige Einstellung an den Tag zu legen. „Das sind auch Berufsfußballer„, sagte er noch bei Sky. Die Worte indes schienen nicht bei jedem seiner Akteure angekommen zu sein. Ein Aufbäumen war nicht zu sehen, von einer spielerischen Linie – ja, gar von einer Idee, wie man den Gegner überhaupt einmal dauerhaft und kräfteraubend unter Druck setzen könnte – waren die Frankfurter in den gesamten 90 Minuten weit entfernt.

Hinkt seinen eigenen Ansprüchen aktuell auch weit hinterher. Bastian Oczipka
Hinkt seinen eigenen Ansprüchen aktuell auch weit hinterher. Bastian Oczipka

Wir hatten keine Präzision, keine klare Aktion. Aber dem einen oder anderen würde es gut tun, wenn er sich die 90 Minuten im Fernsehen anschaut und sich dann äußert“, war auch Heribert Bruchhagen geschockt vom Auftritt der Adler. Tatsächlich wurde das Dilemma der letzten Wochen offenkundig. Stefan Reinartz – man möchte ihm wünschen, dass es wohl seine letzte Chane für die nächste Zeit war – enttäuschte auf der Sechs erneut. Stefan Aigner tauchte in der gesamten Partie völlig ab und hatte seinen besten Auftritt nach Schlusspfiff, als er das Spiel der Hessen treffend bewertete: „Es war einfach ein Scheiß-Spiel von uns.“ Aber auch andere Akteure traben ihrem eigenen Anspruch meilenweit hinterher. Bastian Oczipka hat sich vor einigen Wochen wahrscheinlich keinen Gefallen damit getan, in irgendeiner Art und Weise von einer Nominierung für die Nationalmannschaft zu träumen. Und wo war in einem solchen Spiel Alex Meier? Nach Abpfiff redete Veh auf seinen Kapitän ein – man hatte beim Blick, den der Frankfurter Fußballgott danach in die Runde warf, nicht unbedingt das Gefühl, dass er aktuell die Kraft hat, dem Team den nötigen Halt zu geben. Seine Worte nach Spielende bestätigten diese Ansicht: „Ich mache das Tor nicht. Danach fehlt uns das Selbstvertrauen.“

Gefühlt fehlte dieses von der ersten Minute an. Dabei war die Hoffnung groß, dass der knappe 2:1 Sieg bei Hannover 96 wieder für die nötige spielerische Leichtigkeit hätte sorgen können – Pustekuchen! Die zweite Halbzeit gegen Hertha BSC Berlin, die Partien gegen den FC Ingolstadt, Borussia Mönchengladbach und jetzt Aue – die Liste der Tiefschläge wird in diesen Wochen länger und länger. Verwunderlich: Wieder bekam man den Gegentreffer zu einem Zeitpunkt, wo man die Begegnung etwas im Griff hatte, dem Siegtor eigentlich näher schien. Doch schon wie einige Wochen zuvor in Ingolstadt gab es auch diesmal fünfzehn Minuten vor Schluss den empfindlichen Nackenschlag. Den Schalter dann – nach zuvor schwach gespielten 75 Minuten – umzulegen, ist freilich kaum mehr möglich.

Luca Waldschmidt war ein kleiner Lichtblick in Aue.
Luca Waldschmidt war ein kleiner Lichtblick in Aue.

Es verwundert jedes Jahr wieder, dass die Hessen so oft den nötigen Charakter vermissen lassen. Zu viele Akteure fallen in Leistungslöcher, aus denen sie kaum noch herausfinden. Schon in Hannover musste der Jüngste auf dem Feld die Eisen aus dem Feuer holen. Auch gestern stemmte sich Marc Stendera, nachdem er in der ersten Halbzeit auf dem linken Flügel falsch eingesetzt wurde, im zweiten Durchgang mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. Doch der 19jährige wurde permanent allein gelassen und einzig von Slobodan Medojevic, der etwas Struktur ins Spiel reinzubringen versuchte, assistiert. Wo war hier ein selbsternannter Führungsspieler wie Marco Russ? Seine stärksten Auftritte hat der gebürtige Hanauer aktuell vor der Kamera – auf dem Feld sieht auch er zu häufig die Hacken der Gegenspieler. Oder Carlos Zambrano, der zwar viele Zweikämpfe gewinnt, dann aber bei Gegentoren entscheidend patzt, weil er sich zu leicht abdrängen lässt. Und auch Haris Seferovic hat nach seiner Verletzung noch nicht in die Spur zurückgefunden, eine große Möglichkeit in den Schlussminuten ausgelassen, weil ihm Spritzigkeit und auch das nötige Selbstbewusstsein fehlten.

Bis Freitag müssen jetzt schnell Lösungen gefunden werden. Der FC Bayern München reist in Topform an, gewann gestern mit einer ganz starken Partie fast schon mühelos beim VfL Wolfsburg mit 3:1. Was kann die Eintracht da ausrichten? Fakt ist – mit Douglas Costa und Kingsley Coman kommt viel Arbeit auf eine der Schwachstellen der Eintracht zu – die rechte Verteidigerseite. Makoto Hasebe zeigte erneut, dass dies nicht seine Wunschposition ist. Zwar war der Japaner noch einer der besseren Akteure – von seiner Bestform im defensiven Mittelfeld der Vorsaison aber ist auch er aktuell ganz weit entfernt. Allerdings wussten die Alternativen Timothy Chandler und Aleksandar Ignjovski bislang ebenfalls nur punktuell, nicht aber dauerhaft zu überzeugen. Und die linke Offensivseite? Der Auftritt von Luca Waldschmidt hat Mut gemacht. Der gebürtige Siegener brachte anfangs zumindest frischen Wind in den bis dato leblosen Auftritt seiner Mannschaft. Das große Sturmtalent scheint sich gut erholt zu haben von seinem schwarzen Tag gegen die Hertha am 7. Spieltag.

Die Frage, die sich stellt – gibt es einen Hoffnungsschimmer? Ja, auch wenn es nur ein ganz kleiner Strohhalm ist, an dem man sich klammern kann. Als sich die Hessen vor drei Jahren im Sommer 2012 – ebenfalls in Aue – blamierten, folgte ein Raketenstart in der Bundesliga mit fünf Siegen aus den ersten sechs Saisonspielen. Ob dieser kleine Hoffnungsschimmer langt, um gegen den vor Selbstvertrauen strotzenden Rekordmeister etwas Zählbares mitzunehmen…?

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86 Kommentare

  1. Ich konnte das Spiel gestern leider nicht sehen (war das erste Spiel diese Saison), hab mich von allen Medien ferngehalten und dann genüßlich die Sportschau angeschalten. Eine innere Befriedigung, dass Mainz verloren hat…gegen einen Zweitligisten….haha….und dann zeigen die das Spiel meiner SGE….OH GOTT!!!! Es gibt ja den Fall: frühes, glückliches Tor und dann mit 11 Mann in den eigenen 16er stellen aber nein – wir waren einfach nur schlechter als der Neunte der dritten Liga. Ich glaube wir spielen inziwschen mit Hannover wirklich den schlechtesten Fußball in der Bundesliga – da geht ja gar nichts mehr. An der gestrigen Aufstellung kann man es wohl nicht fest machen. Wenn man den Gegner unterschätzt und nur A-Jugendliche spielen lässt, kanns eins auf die Mütze geben. Wir haben ja auch keine riesen Verletzungssorgen – nein das waren wol wirklich die 13-14 Top Leute die wir haben. Unfassbar! Vielleicht hätte man mal einen Kinsombi verteidigen und einen Bunjaki stürmen lassen sollen – die wollen sich noch zeigen und für den Kader empfehlen. Generell fand ich es aber gut, ne „starke“ Truppe aufzubieten um einen solchen Gegener klar in die Schranken zu weisen (so zumindest die Theorie). Natürlich liegt es ebenso an den Spielern wie am Trainer….nur können wir bis Anfang nächster Woche keine 14 Spieler entlassen. Ein neuer Impuls kann wohl nur noch durch eine Trainerentlassung kommen oder noch besser…durch einen Trainer-Rücktritt (spart uns noch ein wenig Kohle). Die Spieler, die Veh mögen, werden an der Ehre gepackt und merken, dass sie wegen mangelndem Leistungswillen eine Mitschuld tragen und die Veh-Hasser im Team, können künftig befreit aufspielen.

    Ist eigentlich Barnetta nicht noch arbeitslos? Sofort für LA holen. Und Ochs als RV. Spielpraxis wird überbewertet – schlechter gehts momentan eh nicht mehr. Eigentlich sollte jetzt ein Trainertyp wie Ede Geyer die Jungs schleifen. Favre wird nicht zu uns wechseln und würde glaub auch nicht auf Anhieb funktionieren – zu viel Taktik für zu wenig Zeit. Ich bin für Jens Keller. Er darf gerne ab Samstag übernehmen! Vielleicht bringen wir uns so in eine etwas besser Position um im Winter nochmal Verstärkung zu holen. Aktuell ists in WOB auf der Tribüne vielleicht wirklich spannender als bei uns auf dem Rasen :-/

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  2. @48 Garantieren kann natürlich leider keiner was, aber es tut mir in der Seele weh, dass dein Nachredner mit all den Prophezeihungen bzgl. A. Veh, die er nach dessen Abgang losgelassen hat, nicht daneben lag. Und momentan sehe ich nicht, dass sich das ändern könnte, sondern eher, dass sich mein Geunke vom 03.06.15 bewahrheitet:
    Ich hoffe, an dieser Personalie (Veh) ist wirklich nichts dran, denn die ehemals erfolgreichen Trainer werden meist nur zurückgeholt, wenn’s bergab geht. Diese Saison in Stuttgart und Hamburg zu beobachten.

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  3. @ adlerherb
    Veh aber stellt die Spieler auf und trägt dafür die Verantwortung !
    Wenn Veh das derzeitige Leistungsvermögen seiner Spieler nicht einschätzen kann ist dies nur ein weiterer Grund ihn zu entlassen!
    Veh muss weg , wir müssen unbedingt ein Signal an die Mannschaft geben und Veh rausschmeißen , das weckt neue Kräfte und erzwingt ein neues Maß an Konzentration ! Veh hätte nie ein 2 tes mal geholt werden dürfen!!! Jetzt muss er so schnell wie möglich weg!
    VEH RAUS!!!!
    Jens Keller
    Alois Schwartz

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  4. Abwarten wie es am Freitag läuft. Vor einem Spiel gegen Bayern wird sowieso niemand den Trainer wechseln. Sollte es da eine Packung geben wird man sehen.

    Bin komischerweise gar nicht sauer wegen der Leistungen, sondern einfach nur erschrocken und ratlos. Wir haben nach langen Jahren des Auf und Ab endlich mal wieder ein Jahr richtig guten Fußball gespielt, hatten ein prima Fundament und was ist jetzt…gleicher Mist wie seit 20 Jahren. Das ist so bitter und Besserung ist irgendwie nicht in Sicht…ganz im Gegenteil….:(. Macht keine Spaß mehr mit der Eintracht….:(

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  5. Ich glaube die Eintracht hatte Probleme mit dem tiefen Rasen – soll keine Ausrede sein, aber die einfachsten Sachen haben nicht funktioniert – denke das Hannover Spiel steckte vielen noch in den Knochen – deshalb hätte man unbedingt Kadlec, Waldschmidt, Castaignos, Gere aufstellen müssen!

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  6. Olga
    genau so sehe ich das auch, ich bin ratlos ob der Situation. Die Mannschaft hat sich leider zurück entwickelt oder ist satt und will sich nicht weiter entwickeln. Mit Schaaf hätte man eine neue Ära einleiten können. Das Fundament nach der ersten Saison war gelegt. Veh fand ich nach dem Schaaf Rücktritt gar keine schlechte Idee. Mit Lewandowski hat man es sich verbaut (Presse) Breitenreiter konnte man nicht bekommen oder wollte man nicht bekommen. Im nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer. Das Bayernspiel ist kein Maßstab aber das Auswärtsspiel in Sinsheim um so mehr nach diesem Spiel und nicht früher (meine Meinung) kann man die Situation beurteilen.

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  7. Reinhold Fanz steht wie immer bereit!

    Aber Leude, regt euch malnet so uff. Der Trainer wird nicht entlassen, solange wir nicht komplett unten reinrutschen. Langsam sollte man doch gelernt haben, dass man im Fussball nicht immer mit dem nervösen Finger zu schnell abdrücken sollte.

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  8. Wie immer gibt es hier unheimlich viele tolle Beiträge! Klasse, es wird doch wieder :-). Ich möchte vielleicht mal probieren, dass Problem aus einer anderen Perspektive her aufzurollen:

    Es gibt hier viele Ideen und Punkte, die man sofort unterschreiben könnte. Ich will auch überhaupt nicht bestreiten, dass da Aufstellungstechnisch ab und zu Sachen unglücklich verlaufen. Und vielleicht stimmt es auch taktisch hier und da nicht – damit haben wir allerdings Probleme, die so ziemlich jeder Bundesligist hat. Mir schlägt die Niederlage gegen Aue auch auf den Magen – aber weniger des Ausscheidens wegen muss ich ehrlich sagen. Ich merke immer wieder – Pokalspiele vergesse und verdaue ich eigentlich ziemlich schnell. Kommt man weiter freue ich mich einen Tag, fliegt man raus ärgere ich mich einen Tag – der Pott geht ja letztendlich doch nach München. Also „druff geschisse“ um es mal im platten hessisch zu sagen.

    Ich würde im Falle unserer SGE inzwischen diese ganze sportwissenschaftliche, nach taktischen oder aufstellungstechnischen Fehlern suchende, Ebene verlassen. Damit kommt man in meinen Augen wenig weiter. Ob wir jetzt auf links mit Waldschmidt begonnen hätten und dafür mit Stendera im Zentrum statt Reinartz wäre auch über 90 Minuten gesehen her „egal“ gewesen. Wenn ein Bundesligist zu einem Drittligisten mit der richtigen Einstellung reist, dann muss das Ding einfach laufen – auch mit einem Stendera auf links und einem Reinartz + Medo in der Mitte – wir hatten immer noch vier offensive Leute, die hätten Tore schießen können und mit ein bisschen Willen bekommst du paar Ecken und hast mit Reinartz + Russ noch mehr Optionen in der Mitte.

    In meinen Augen muss das Problem von einer anderen Ebene her aufgerollt werden – der psychologische Aspekt. Es ist doch verwunderlich, dass es jetzt bei Veh doch wieder so läuft, wie schon bei Schaaf. Man verliert 3-4mal oder es läuft mal nicht so gut – und was passiert bei uns? Einige Akteure stellen den Spielbetrieb komplett ein und benehmen sich wie bockige Kinder. Wir haben gestern nicht wegen des Trainers verloren – und das sage ich nicht nur, weil ich Veh mag. Es fängt schon bei der Kapitänswahl mit Alex Meier an! In meinen Augen wurde diese von oben nach unten aufgedrückt. Veh und Meier verstehen sich gut – aber wenn es was zu besprechen gibt, holt er andere Leute an sich heran. Gestern hatte ich erstmals das Gefühl, dass nach einer Niederlage wirklich Meier der erste Ansprechpartner war – damit dieser dann vors Mikro geht und sagt „nach der vergebenen Chance hat uns das Selbstvertrauen gefehlt“ – hier muss man in meinen Augen ansetzen und mal „Tacheles“ in der Mannschaft reden! Wer ist der wirklich Anführer? Wer hat nun den Mumm, den Karren aus dem Dreck zu ziehen? Wer hat die richtige Einstellung zum Beruf und zum Verein? Trainer kommen und gehen – aber das Spielermaterial auszuwechseln geht leider nicht so einfach – hier bedarf es i.m.A. einer tiefenpsychologischen Analyse. Wir haben die nötige fußballerische Klasse um unter den ersten 9 der Tabelle mitzuspielen – ob im 4-2-3-1 oder 4-4-2 oder in welchem System auch immer ist dabei völlig zweitrangig.

    Versteht mich bitte nicht falsch! Die Ausführungen hier sind wirklich klasse und sind sicherlich auch Ursache für diese Krise. Aber ich sehe die Probleme hier einfach auf einer anderen Ebene angelegt – weniger in den taktischen oder aufstellungstechnischen Kleinigkeiten. Ich glaube nämlich schon, dass wir Vehs Idee umsetzen können (je nach Gegner sah das ja auch bis zum Herthaspiel – klammern wir mal Augsburg aus – echt ordentlich aus!). Warum seitdem auf einmal so die Luft raus ist…? Ich weiß es nicht – aber die Gründe suche ich deshalb eher im mentalen Bereich…

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  9. Mal im ernst ihr mit eurem Situationen beurteilen, wer noch mehr eindrücke brauch ,sollte mal lieber das beurteilen denen überlassen die nicht noch mehr zeit unnötig verschwenden!
    Ich kann Veh sehr gut beurteilen falls ihr euch das mal langsam eingestehen wollt.
    Veh muss gehen umso schneller umso besser und eure angst Mentalität vor den Bayern ist wirklich peinlich, ihr gebt den Spielern ja mal wieder völlig unnötig ein Alibi !

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  10. Chris, unterschreibe ich vieles, in Ordnung, aber ganz kann man Veh aus dieser Geschichte nicht ausklammern, da bin ich bei Wutze und co. Bin wirklich kein Veh Basher, mir geht es um die SGE und nicht um Einzelpersonen.
    Aber wenn man mal die nähere Historie anschaut, dann fallen schon ein paar Dinge auf, die sich sehr negativ ausgewirkt haben.

    1. Systenumstellung, das ist in meinen AUgen schon elementar, da wir die Spieler für ein 4-4-2 nicht haben. Das System können wir vielleicht dann spielen (wenn überhaupt) , wenn die Leute körperlich bei 100 % sind, aber das ist halt bei Veh immer so eine Frage…(ist nicht böse gemeint, aber ich habe da immer so meine Zweifel).

    2. Aigner von rechts in die Mitte zu ziehen bzw. draussen zu lassen….was soll das? Er ist einer der beständigsten Spieler in den letzten Jahren und ein Erfolgsgarant. Warum macht man sich diese Baustelle auf? Er wirkt total verunsichert!

    3. Hasebe auf rechts zu stellen funktioniert nicht. Das muss jetzt langsam klar sein. Man hat chandler auf der Bank, schlechter kann er nicht sein auf dieser Position.

    Das mögen Kleinigkeiten sein, aber auch Kleinigkeiten können große Auswirkungen auf die gesamte Statik haben.
    In meinen Augen hat Veh seinen Anteil an der ganzen Sache…ob man ihn deswegen jetzt entlassen muss, das überlasse ich anderen, da ich nicht beurteilen kann, ob er die Mannschaft noch erreicht (wenn nicht – warum auch immer – muss er natürlich weg).

    Zudem darf die Eintracht eigentlich auch kein Führungsproblem haben. In den vergangenen 2 Jahren wurde vornehmlich erfahrene Leute eingekauft, so, dass ich das nicht akzeptiere. Zambrano, Reinartz, Hasebe, Meier, Aigner, Seferovic….alles erfahrene Spieler…zudem die ganzen Leichtmatrosen a la Russ, Flum und co. die ebenfalls viele Bundesligaminuten auf dem Buckel haben.
    Sicherlich ist ein mentales Problem vorhanden, aber das kommt in meinen AUgen daher, dass man komplett verunsichert ist. Gab es unter Schaaf offensichtlich klare Vorgaben (für einige wohl zu klar), ist diese Linie diese Saison nicht mehr in dieser Form vorhanden. Einige Spieler überschätzen sich zudem (Russ im Speziellen) und schon hat man ein Kudelmudel vom allerfeinsten.

    Wie gesagt, ich möchte gar nicht groß bashen…hoffe es kommt auch nicht so rüber. Habe das Spiel gestern total leidenschaftslos verfolgt, nicht weil ich den Pokal als unwichtig erachte, das Gegenteil ist der Fall (hier hätten wir uns zudem Selbstvertrauen holen können), aber es ist mir mittlerweile fast egal 🙁 . Es wurde ein Jahr überragendes geleistet (Hut ab, Veh, Hübner), danach wieder viel viel schlechtes (haben das ja schon zur Genüge diskutiert) und das fällt uns nun auf die Füße. Das ist bitter, aber so ist es nunmal. Gute Arbeit wird belohnt und schlechte Arbeit wird bestraft.

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  11. Ich war letzte Saison einer der größten Kritiker von Schaaf bereits bei seiner Verpflichtung, weil ich einfach nicht seine Philosophie in Sachen Fußball schätze. Habe nun meinen Ballbesitz-Trainer bekommen und kann damit immer noch Leben. Aber man hat sich im Kader vergriffen. Bis auf zwei, drei Namen alles die selben Typen von den aber zwei, drei reichen würden. Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass bis zum Berlin Spiel es gut aussah. Bisher war nie Esprit im Spiel auch gegen Köln nicht. Da lag es an den Kölnern die uns extrem in die Karten gespielt haben. Der Kader ist tot und braucht Auffrischung und vor allem Abgänge. Ich warne davor zu glauben, okay gegen Bayern ne Packung aber in Hoffenheim gewinnen wir wieder. Es passiert selten zweimal das ne Mannschaft das Spiel so wieder zuhause aus der Hand gibt wir H96.

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  12. Olga, ich hatte nicht vor Veh aus der Verantwortung zu ziehen. Es wurden auch von ihm, was ich gesagt habe, Fehler gemacht was Aufstellung, Taktik und vielleicht auch hier und da Einstellung der Spieler angeht – keine Frage! Aber es ist doch wirklich verwunderlich, dass wir seit Jahren – und zwar wirklich seit Jahren, egal wer hier gespielt und trainiert hat – dieses Phänomen erleben. Woran liegt das? Warum krachen bei uns immer wieder diese Gebilde auch so gefühlt aus dem Nichts ein?

    Ich bin ein Veh-Befürworter und weiterhin der Meinung, dass man ihn nicht entlassen sollte vor dem Bayernspiel. Was hätte das jetzt für einen Sinn? Als ob das 48 Stunden vor Anpfiff gegen die Münchener was bringen würde. Das hat nichts damit zu tun, dass man schiss vor einem Gegner hat – aber hier sehen wohl wenige, die „nah dran“ sind einen Sinn. Ich weiß, dass du viel Fachwissen hast, ball – und erkenne das auch hoch an. Deiner Meinung, jetzt schon einen Trainerwechsel vor dem Bayernspiel zu vollziehen, kann ich einfach nicht zustimmen. Ich weiß aber, dass dir das egal ist – nichts für ungut ;-). Meine Meinung dazu wollt ich trotzdem loswerden.

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  13. Olga, Du hast „in Sachen Führungsproblem“ mehr als eine handvoll erfahrene Spiele plus Leichtmatrosen benannt. Genau da scheint doch der Hase im Pfeffer zu liegen. Die genannten Spieler bringen doch allesamt keine Normalform auf den Platz. Null Vorbildfunktion.

    Chris, wie meinst Du das?: “ Ich glaube schon, dass wir Vehs Idee umsetzen können … “ ??? Welche Idee hat der denn? Mir scheint der eher ideenlos zu sein. Und wenn keiner mehr eine Idee hat, muss man sich wohl oder übel nach jemandem umsehen, der vielleicht noch Ideen hat… Erklärungsversuche sind einfach zu wenig.

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  14. … im übrigen bin ich auch der Meinung, dass man mit einem Trainerwechsel nicht vor dem Bayernspiel um die Ecke kommen muss. Aber umsehen sollte man sich unbedingt schon jetzt.

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  15. @christopher
    mein lieber ist das dein ernst?
    wie du schreibst das bayern spiel ab ?
    ein echter sportsmann schenkt garnix ab und wer den glaubern wecken möchte muss auch zu mutigen schritten bereit sein.
    der effekt könnte auch aussreichen um ein sehr gutes spiel gegen den beachtlichen popelverein aus münchen zu machen.
    dies wiederrum würde man machen wenn man sich auch mal mutig und mit herz darstellen möchte anstatt nur langweilig und pure zurückhaltung.
    wenn man was erreichen will muss man auch mal ein rulebreaker sein! tuchel wäre z.b. nie so erfolgreich gewesen wenn er nicht auch mal standartisiertes vorgehen gebrochen hätte.
    aber solche kraftvollen visionen und möglichkeiten sind ja rahr gesät bei uns , weshalb wir auch so da rumdümpeln und abkacken.
    einige sollten mal ihre mentalität reflektieren und sich fragen ob man nicht auch mal etwas innovativ und mutig sein möchte um aus dem standart mal auszubrechen und etwas erreichen zu wollen.
    frankfurt scheint nicht bereit zu sein und nicht die nötigen köpfe zu haben um mal durchdachte fortschritte und weiter entwicklung zu ermöglichen.

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  16. Chris, ich glaube langsam, dass wir ein Mentalitätsproblem im Verein haben (und nicht in der Mannschaft)! Ich weiß, lieber eagle jetzt kommst Du gleich um die Ecke 🙂 , aber ich denke schon, dass wir uns im Unterbewusstsein doch mit Mittelmaß zufrieden geben, also gar nicht mehr anstreben. Das mag man zunächst mal als realistisch erachten, aber es ist eben so, dass man hiermit Fehlentwicklungen auch bis zu einem gewissen Maße duldet und ist der Fehlerteufel mal drinnen, kriegt man ihn schwer hinaus.

    Ich bin es müde die Jugendarbeit oder das Scouting zu hinterfragen und ich weiß nicht, ob sich das alles (nachdem es sogar intern zur Ansprache kam) jetzt verbessert wurde…keine Ahnung. Aber hieran zeigt sich eben, dass jahrelang (bei allem was auch gut war) wissentlich (oder unwissentlich, dann hätte man sie nicht erkannt und hätte ein Kompetenzproblem) Schwächen mit sich herumgetragen hat (eben Scouting und Jugend).

    Stattdessen muss eine Gier und ein Ehrgeiz in diesen ganzen verein rein. Das ist entscheiden. Schwächen werden nicht mehr geduldet und werden frühzeitig korrigiert. Spieler die uns nicht weitrebringen, werden gedrängt rauszugehen und nicht noch hundert Jahre auf der Bank geduldet. Spieler die umgekehrt Verträge nicht verlängern (Rode, Schwegler, Jung und co.) werden verkauft. Geld muss rein um Schwächen zu beseitigen, was dann über ein gutes Scouting (wie gesagt keine Ahnung ob sich das wirklich verbessert hat – finde es schon verwunderlich, dass man auf allen Problempositionen keinen Ersatz gefunden hat) günstig und klug einzukaufen….
    Bei solchen für einen kleinen Verein elementaren Dingen hakt es schon und wenn hier schon derartige Fehlentwicklungen nicht erkannt/beseitigt werden, warum dann auf dem Platz?

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  17. Das Spiel hat Armin verbockt und sonst keiner ……
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    Seferovic ist nicht fit. Das hat er selber auf Eintracht TV gesagt….zitat….ich bin müde ….
    Warum Armin kein Eintracht tv guckt …..
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    Kapitaler Fehler Seferovic aufzustellen Fehler Nr 1
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    Zweiter Kapitaler Fehler war ohne LA zu spielen…..
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    Der einizige LA den wir momentan haben ist Kadlec…….da Waldschmidt momentan garnicht in der Lage war gegen Aue zu bestehen..

    Kapitaler Fehler ………. Armin hat sich selber ins Knie gefickt………
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    Meier war für dieses Spiel garnicht motiviert……da stell ich doch einen hungrigen Spieler auf wie Luc….
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    Kapitaler Fehler
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    Iggi hat nicht gespielt ……Kapitaler Fehler……der Spieler mit dem meisten Kampfgeist auf der Bank…… nicht zu glauben
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    Ich könnte noch weiter machen…….ich komme auf mindesten 10 Fehler ……von Armin……..
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    Ein guter Trainer sieht wer wann wie gebraucht wird ………. Armin war total überrascht das Aue offensives Pressing gemacht…
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    Obwohl der Grainer von Aue das in den Medien angekündigt hat….
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    Alleine das ist schon ein Abmahnung für Armin wert ….. er hat sich einen scheiß dafür interessiert wie der Gegner Taktisch aggiert…
    Sorry das ist ein Entlassungsgrund… das ist Arbeitsverweigerung eines Trainer ….das sind die Basics eines Trainers überhaupt
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    Armin ist ebenfalls eine faule Sau……

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  18. Die Aussage von Veh „ich spiel doch den Ball nicht mit Absicht zum Gegner“..(wer erinnert sich?).erscheint im Nachhinein umso bemerkenswerter und zeigt,dass Armin sich schwer tut,mal quer zu denken….
    Was der Eintracht fehlt,ist der richtige Psychologe in Trainergestalt…siehe Gladbach und Andre Schubert.Was für einen Traum Fußball haben die unter Favre gespielt…dann 4 oder 5 Niederlagen am Stück,Rücktritt Favre..Schubert rein…läuft!!
    Ich will damit sagen..manchmal reicht schon eine kleine Korrektur in den Köpfen der Spieler um wieder in die Spur zu kommen. Dem Armin können doch alle schon synchron nachsprechen…..es wird verdammt eng für ihn

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  19. Ich merke schon, hier gibt es immer noch ein paar Gläubige, die scheinbar lieber mit Veh absteigen würden , anstatt die Reißleine zu ziehen.
    Da kann man doch argumentieren wie man will….
    Veh hat bitteschön die Verantwortung zu übernehmen für den Bockmist der eben zusammengespielt wird.
    Jeder weiß das der gute Mann schon wiederholt daneben gelegen hat in Bezug auf Taktik, Spielereinstellung,Mannschaftsaufstellung und, und, und. Als Trainer hat er persönlich die Verantwortung zu übernehmen für das was auf dem Platz passiert.
    Jedes Jahr werden in der Bundesliga zig Trainer ausgetauscht , was ist das Problem????
    Ich glaube, selbst wenn wir absteigen sollten, gibt’s immer noch ,nennen wir Sie eingefleischte Veh-Versteher, die dann argumentieren “ aber an Veh hat es nicht gelegen“
    Ja es stimmt, es macht eben wirklich keinen Spaß!

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  20. vielleicht mal eine kleine Analyse aus einer anderen Sicht.
    Vllt sind es auch wir, die Fans bzw. Das Umfeld, dass Mitschuld an der immer wiederkehrenden Situation, dass die Mannschaft „satt“ erscheint, wie beispielsweise wenn der Sprung auf die euroleague Plätze unnötig verschenkt wird.

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  21. @ Kafka: wie das?
    @ Olga: genau meine Rede.Dder Verein ist seit Jahren zu satt, zu zementiert, zu selbstverlliebt, und die Spieler sind das beste Spiegelbild dafür. Bin in all Deinen Aspekten völlig bei Dir!

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  22. Mit dem Umfeld ziehe ich neben den Fans auch die Presse ein.
    Wie schnell wandeln wir zwischen Abstiegsangst und Eurotraum?
    Mir fällt zudem keine Presselandschaft ein die teils so heftig agiert, wie hier in Deutschland.
    Momentan gibt es einfach zu viele Dinge, die Lust auf Fußball trüben.

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  23. ACHTUNG!!! LAAAANGE TEXT! NUR BEI INTERESSE LESEN.

    Beleuchten wir doch einmal alle verschiedenen Ebenen einzeln und kommen dann zu einem Resumee.

    Taktik: Bevor wir uns hier überhaupt auf eine Diskussion einlassen, ob 4-2-3-1 oder 4-1-2-1-2 (Raute – flach oder breit) sollte man sich dazu andere Faktoren vor Augen führen.
    Ein Faktor ist natürlich die Mannschaft. Oder um präziser zu werden: die zur Verfügung stehenden Spieler.
    Der andere Faktor ist die Art Fußball, welche ein Trainer spielen lassen möchte.
    AV war immer ein Freund eines ordentlichen Aufbauspiels und Kombinationsfußballs. Wobei hier noch ein deutlicher Unterschied zwischen dem Kombinationsfußball von AV und dem Kombinationsfußball etwa bei Pep Guardiola zu unterscheiden ist. Für Pep und einige andere Vertreter des Tiki-taka-Modells ist der Ballbesitzfußball und das damit verbundene Kombinationsspiel ein erhablicher Bestandteil des Verteidigens. AV steht mit seinem Verständnis von Offensiv- und Kombinationsfußball eher für die altmodische Variante: Er dient ausschließlich dazu, sich Torchancen zu erspielen und ggf. bei Ballverlust in eine geordnete Defensivformation umzuschalten.
    Hier jedoch tauchen erste Probleme mit dieser „Philosophie“ auf. Was noch vor 7-10 Jahren ein sehr erfolgreicher Ansatz wahr hat dank des Tiki-taka zu einer Veränderungs in der Bundesliga (aber auch international) geführt: Mit ganz wenigen Ausnahmen ist heute Gegenpressing und Konterfußball aus einer stabilen Defensive bei allen durchschnittlichen Vereinen das gängige Mittel. Perfektioniert hat diesen Fußball der BVB in den vergangenen Jahren unter Klopp und war ursächlich für deren Erfolg in Meisterschaft und CL; aber auch Hannover unter Slomka und Augsburg in den beiden letzten Jahren haben gezeigt, wie erfolgreich dieser Spielstil sein kann und somit diesen immer weiter verbreitet.
    Aber genau diese Entwicklung ist es, die der Philosophie von AV extreme Schwierigkeiten verursacht.
    Das schnelle Umschalten der Gegner führt seit 3 Jahren (auch unter Schaaf) regelmäßig dazu, dass wir mit unserer „langsamen“ Umschaltbewegung von Offensive auf eine Defensivformation völlig ungeordnet überrumepelt werden und einfache Gegentore kassieren. Für AV’s Philosophie reicht das Gegenpressing von nur 2 Spielern bei Ballverlust heute nicht mehr aus.

    Personal: Faktisch ist es mit unserem Personal aber nicht von heute auf morgen möglich, von diesem oben beschriebenen Modell abzukehren. Weder haben wir schnelle und präzise Konterspieler für das Gegenpressing-Modell von Klopp&co, noch haben wir genug technisch versierte Spieler mit denen auch nur im Ansatz an Ballbesitzfußball zu denken wäre.
    Das größte Dilemma dabei ist leider AM. Für jedes andere System fehlen ihm die Fähigkeiten. Schnelligkeit, Präzision im Passspiel und Flexibilität waren nie und werden auch nicht mehr seine Stärken werden. Aber kann man einen solchen Torgefährlichen Spieler mit einem so präzisen Abschluss (vom Fankult mal ganz abgesehen) einfach so auf die Bnk setzen bzw. ganz aussortieren? Nein.
    Aber natürlich passen auch andere Spieler zu keinem anderen System. Ein Reinartz hat nicht umsonst in Leverkusen, bei all seinen Fähigkeiten, keine Rolle mehr gespielt. Er passt nicht zum System Gegenpressing und Konterfußball. Und diese Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen.
    Ob wir nun letztendlich mit 4-1-2-1 (flach oder breit) oder 4-2-3-1 auflaufen ist nur eine kleine Veränderung, die sich aus dem jeweiligen Gegner und den gerade formstarken Spielern bei uns ergibt.

    Psyche:
    Tatsächlich ist es zu bemerken, dass es eine große Diskrepanz zwischen der Mannschaftshierarchie wie sie formell vorhanden ist und wie sie auf dem Platz tatsächlich ausgeführt wird, gibt. Meier und Russ sind sicherlich Spieler, die jungen und unerfahrenen Kollegen eine Menge mit auf den Weg geben können. Ein Castaignos oder Seferovic können, was das Fußballerische angeht, sicherlich viel von Meier lernen. Ebenso ein Zambrano oder Anderson von Russ. Aber gerade AM ist weder ein Leader noch ein Lautsprecher. Es ist einfach nicht seine Art, über Kampfgeist, Einsatzwille und Agressivität ins Spiel zu kommen. Und auch bei Russ gibt es in der Beziehung noch einiges an Entwicklungspotenzial. Ein Aigner oder Seferovic spiegeln diese wichtigen Eigenschaften für einen „Leader“ eindeutig eher wider. Gleichwohl fehlt diesen Spielern ganz offensichtlich noch das Standing in der Mannschaft und Umfeld, um als Führungsspieler auftreten zu können. Vermutlich auch, weil Meier und Russ diese Rollen als „Vereinsikonen“ fast automatisch inne haben und ein übergehen schon beinahe eine Majestätbeleidigung wäre.
    Aber daraus resultiert genau das Problem, welches unsere Mannschaft derzeit hat: In einer akuten Krise sind die Werte, für welche AM und MR stehen, nämlich Beständigkeit und Ruhe nicht gefragt. Probleme müssen intern impulsiv und energisch angesprochen werden – der berühmte Ruck muss durch die Mannschaft gehen.
    Es müssen neue Impulse gesetzt und andere Methoden angewandt werden, wobei es nur eine geringe Rolle spielt, welche das letztendlich sind. So wie bei einem Trainerwechsel oft schon reicht, dass Dinge einfach anders gemacht werden. Egal wie, hauptsache anders. Das alleine löst in der Regel mentale Blockaden bei Menschen.
    Und hier ist dann die Frage, ob AV die Mannschaft noch erreicht. Denn ich halte AV für erfahren genug, dass er dieses Wissen besitzt. Aber kann er es (noch) anwenden?

    Umfeld:
    Ein weiterer, meist unterschätzter Faktor ist das Vereinsumfeld. Wobei man hier gut daran tut, dieses noch einmal zu trennen: In direktes Umfeld (Vorstand/Vereinsführung) und indirektes Umfeld (Fans/Presse).
    Das direkte Umfeld der Eintracht ist von Beständigkeit und Sachlichkeit geprägt. Das indirekte Umfeld nimmt auf die Arbeit des direkten Umfeldes keinen oder kaum Einfluss. Die Erwartungen des direkten Umfeldes an die Mannschaft haben sich im Laufe der letzten 15 Jahre kaum verändert. Auch die Einstellung zur Mannschaft nicht. Es wird versucht, mit wenig Risiko auf etwas über oder auch unter dem Durchschnitt spielende Spieler gesetzt, welche möglichst langfristig an den Verein gebunden werden sollen. Hier ist einer der wenigen Verknüpfungen an das indirekte Umfeld, indem man deren Werte, insbesonderen Vereinstreue und Tradition vorleben möchte. Andere Modelle – wie etwa in Mainz, wo man darauf abzielt, erfolgsversprechende und junge Spieler ausbildet, mit dem Ziel, diese später gewinnbringend zu verkaufen, oder aber modelle wie auf Schalke, wo man mit wirtschaftlichem Risiko versucht, stärkere Spieler zu verplfichten, um langfristig Geld durch CL und EL, investiertes Geld wieder einzuspielen – werden in unserem direkten Umfeld erst garnicht in der Theorie zugelassen. Nur einmal gab es in den vergangenen Jahren dort Bewegung: Nach dem Abstieg unter Skibbe/Daum als HB vor einer Entmachtung bei der sportlichen Verantwortung stand und mit BH auch personell neuer Wind und (zumindest kurzfristig) neue Ideen aufkamen. Dieses bewusst Inkaufnehmen von Risiko hat uns damals den direkten Wiederaufstieg und die Teilnahme an der EL eingebracht (sicherlich nicht NUR diese Veränderung, aber diese spielt dabei eine nicht zu vergessende Rolle). Derzeit scheint (und das folgende ist nur eine Interpretation und Mutmaßung) ein Machtkampf im Hintergrund und damit auch Verunsicherung abzuspielen, was die Zukunft der Eintracht betrifft. HB wird als Vorstand ausscheiden und möchte die Fortführung „seiner“ SGE in seinem Sinne sicherstellen, während sich mögliche Nachfolger bereits in Stellung bringen. Auch diese Verunsicherung spielt wohl eine kleine Rolle in der derzeitigen „Krise“: Zum einen sind handelnde und in der Verantwortung stehende Personen mit Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt, was unweigerlich dazu führt, dass die Konzentration auf das derzeit Wesentliche verhindert, zum anderen sind auch Spieler, was ihre Zukunft betrifft in einem gewissen Maße dadurch verunsichert.

    Das indirekte Umfeld ist vermutlich am schwersten zu analysieren und dessen Einfluss nur sehr schwer festzuhalten. Faktisch schwanken hier Saison zu Saison die Erwartungen zwischen Abstieg und CL Quali. Es gibt fast jede Saison das ganze Spektrum: vom Herbeireden einer Krise und eines Abstiegs, bis hin zur absoluten Überschätzung der Fähigkeiten der Mannschaft und es wird von Flutlichtabenden in EL und vllt. sogar CL geträumt. Genau dieses Stimmungsbild ist auch nach einzelnen Spielen in beiden Extremen so wahrzunehmen. Als Beispiel sind hier die Reaktionen nach den Spielen gegen Augsburg (Wir werden punktlos absteigen) und Köln (Wir können sogar die CL schaffen) zu nennen. Würde man das Verhalten des indirekten Umfeldes auf eine einzelne Person projezieren, so würden nicht wenige eine Manisch-depressive Erkrankung vermuten. Diese Reaktionen beeinflussen Spieler und evtl. auch Verantwortliche in dem Maße, dass es immer schwerer wird, die eigene Leistung richtig und kritisch zu bewerten. Es kommt fast automatisch zu Denkmustern wie: „Vllt. waren unsere Siege gg. Stuttgart und Köln einfach nur Glück und wir sind eigentlich ein klarer Abstiegskandidat“ oder im umgekehrten Beispiel „Wir sind ne Topmannschaft, so ein Ausrutscher gegen Aue ist nicht schlimm, das kann halt mal passieren“.
    Erschwert wird die ganze Situation der Eintracht dann noch durch die viel zu lange andauernde Diskussion um Tradition und Traditionsvereine. Sind alternative Konzepte mit diesem Umfeld überhaupt möglich? Müssten wir mit unserem Potential (des indirekten Umfeldes) nicht eigentlich immer im oberen Drittel sein?
    Diese Diskussion und Verunsicherung im direkten Umfeld der Mannschaft hemmen neue und alternative Konzepte. Die Frage ist, wie weit würde jeder Einzelne neue Ideen und neue Konzepte akzeptieren, auch wenn es zu Beginn nicht funktioniert. Und bei einem in der Stimmung so wechselhaften Umfeld ist man damit, nichts zu verändern, im Zweifel auf der sicheren Seite.

    Unsere derzeitige Krise ist von ganz verschiedenen Ebenen zu betrachten und jede hat ihren eigenen, speziellen Einfluss auf die aktuelle Situation. Aber auch auf die Situation der vergangenen 15 Jahre und die Zukunft. Langfristige Veränderungen kostet viel Mut und Geduld und werden deshalb meist durch (in der Regel) sinnlosen Aktionismus (siehe Entlassung von Schaaf) ersetzt.
    Ohne ein einheitliches und in sich schlüssiges Konzept auf allen Ebenen, wird sich die Lage der Eintracht, zwischen mal ein Jahr EL und mal ein Jahr 2. Liga.. in Zusammenhang mit 10 Jahren Mittelmaß, nicht verändern. Egal ob der Trainer nun Schaaf, Veh oder Lewandowski heißt; das System ein 4-1-2-1-2, 4-2-3-1 oder 4-3-3 ist; der Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen oder Max Mustermann heißt und Alex Meier, Marco Russ oder irgend ein anderer Kapitän auf dem Platz ist.

    (Das ganze ist eine rein subjektive Analyse und darf gerne kritisch hinterfragt werden)

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  24. - Werbung -
  25. @73: Schöner Beitrag! Heißt natürlich wie beschrieben Veränderungen sozusagen auf allen Ebenen und vor allen Dingen :Bereit sein dazu…..
    An oberste Stelle der Pyramide steht aber immer die Geschäfts/Vereinsführung, die die notwendigen Schritte einleiten müssen.
    Heißt : Konzepte erstellen, die „passenden“Trainer/Manager einstellen die auch in der Lage sind das gewünschte Konzept umzusetzen , die dann wiederum das auch für die Konzepteinhaltung notwendige Spielematerial „einstellen/entlassen“ müssen……
    Wann geht’s los?

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  26. 73, 76: ich vermute dass nach Herris Abgang, wie früher, mit gepumptem Geld um sich geworfen wird.
    Kurzfristig werden wir dann wieder in die Nähe der EL kommen, die angehäuften Schulden werden dann allerdings, so schlimm wie es ist, zum schleichenden Abgang führen.

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  27. Falscher Trainer,falsche Spieler,falsches System und und und.Letztlich geht es um die Einstellung der Spieler.Das mal der ein oder andere schlecht ist normal aber gleich bis auf der TW alle? Meiner Meinung nach sollte mal die Wohlfühloase in dem Verein überdacht werden.Wenn man sieht was manche verdienen und dafür leisten.Traurig.Vielleicht sollte HB,BH und AV die Daumenschrauben mal anziehen und dem ein oder anderen klar machen so nicht.Keine 3+X Jahres Verträge verteilen und damit den Spieler in Sicherheit wiegen.Wem es nicht passt kann gerne einen anderen Verein wählen.Seine Mentalität braucht niemand.Es gibt so viele Beispiele wo die Spieler nicht funktionieren.Warum? Wird immer noch wie damals im Fall Caio nicht genug recherchiert oder ? Weiterhin sollte man überlegen ob ein A.Meier oder auch Russ als sogenannte Führungsspieler nicht völlig überfordert sind.Sie gehen in aller Herrlichkeit mit unter.Meier ist sportlich wichtig aber von einem Kapitän wünscht man sich auch mal ein einschreiten oder aufrütteln ala Schwegler.Irgendwie ist der Verein und die Mannschaft wie ein Haufen Schmusebubis.Piep Piep Piep wir haben uns alle lieb.Sorry Fussball ist Männersport wo man sich auch mal wehren darf.Unsere Nr.5 war so einer wird aber hier in aller Regel kritisiert und zum bösen Buben gemacht.Und nun? Fromm wie ein Lamm und 50% schlechter.Das kann nicht das Ziel sein besonders in dem womöglich blühenden Abstiegskampf.

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  28. Wäre das 96 Spiel in die Hose gegangen und gestern das würde veh’s stuhl richtig wackeln. Denke das problem liegt bei uns in der Zentrale reinartz und Hase nich in Form stendera ist weiter vorne besser und russ hat absolut nix auf der 6 zu suchen.. Kein Tempo und keine Kreativität und noch dazu verunsicherung. Wir haben nur abräumen im Team bis auf Meier und so unendlich viele Leute die auf der 6 spielen können unglaublich.. Mit rode hatten wir einen schnellen mit schwelger einen passgeber.. Mit reinartz haben wir einen langsamen mit hasebe diese saison einen fehlpassgeber.. Das Herz pumpt nicht. Verunsicherung war auch unter Schaaf da. Die sind einfach satt.. Da gewinnt man mal gegen Köln ein paar Tore zu hoch schon labert der eine über Nationalmannschaft der andere meint er könne langsamer über den Platz schleichen. Die Zweikämpfe annehmen dazu braucht man kein Selbstbewusstsein.

    Die guten Dinge unter veh sind in seiner letzten Saison abhanden gekommen und auch schon eine Saison davor. Auf der einen Seite holen wir verdiente Spieler wie reinartz in Anführungszeichen auf der andere Talente die man nicht spielen lassen kann und das mit einem 4 Jahres vertrag. Ohne das ich den spielermarkt so gut kenne in Liga 2 oder 3 hätte man gedacht das rode so einschlägt?? Wohl eher nicht. Aber wir bedienen uns nicht mal wenistens punktuell aus den unteren Ligen. Stattdessen holeb wir weiter abgehalfterte oder die die auf dem weg dahin sind… Oczipka hatte mal saft.. aigner wurde einfach vom Trainer verunsichert.. sefero hängt teilweise alleine da vorne rum.. Wir haben junge Spieler natürlich kann man fragen macht es jetzt Sinn die zu bringen aber wenn nicht jetzt wann dann? Wenn es bei der Stamm 11 sehr gut läuft?

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  29. Vermute, dass Veh folgende Aufstellung ins Rennen schicken wird…ob die es dann reisen werden, schwer zu sagen…!

    ——————–Hradecki——————-
    Chandler—Zambrano–Abraham—-Iggi
    ————-Hasebe———Medo———–
    ———————Stendera—————–
    Aigner————–Meier———-Seferovic

    Bank: Lindner; Ocizpka; Russ; Flum; Castaignos; Waldschmidt; Djakpa

    Forza SGE

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  30. Jesses, Ama, chapeau!

    @77, da ich mich mit Beginn der Ära Steubing an eben jene Zeiten erinnert fühlte, kann ich nur festhalten, dass sich dein erster Satz mit meinen Befürchtungen deckt. Unter anderem deshalb darf ‚Kumpel‘ Veh niemals Heris Nachfolge antreten.

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  31. @81
    na dann müssen wir doch eigentlich nur noch ein paar Spiele verlieren und hoffen, dass Ammin hinwirft…;-)!

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  32. Guten Morgen!
    erfreulich viele und gute Kommentare! Ich bin (wie so oft) bei Olga. Das bezieht sich besonders auf die getroffenen Personalentscheidungen (LM, RV und DM). Hier wurde mehr als geschludert. Zudem denke ich aber, dass sich die Mannschaft besser sieht und von den Verantwortlichen gemacht wird, als sie ist. Das man sich nicht von genannten Spielern getrennt hat, kann schlicht und ergreifend auch sein, dass sie keiner haben wollte. In der Bundesliga darauf zu hoffen, dass zwei Positionen unzureichend besetzt kein großes Problem darstellen, war naiv. Ich empfand das Gerede über einen eventuellen internationalen Platz völlig übertrieben. Wenn man die letzte Saison betrachtet, war der neunte Platz (wenn man die Leistung betrachtet) sehr schmeichelhaft. Platz 12 oder 13 wäre realistischer gewesen. Das hat wohl einigen (auch den Spielern) die Sinne etwas vernebelt. In Aue ist man arrogant aufgetreten. Das darf nicht sein!! (das ist ganz klar die Aufgabe des Trainers). Es ist ein Signal an die Mannschaft, wenn er emotionslos an der Aussenlinie hockt (das wird schon noch). Auch die Liga ist dieses Jahr so schwer wie lange nicht. Die Vorgabe an unsere Truppe (wenn man schon personel nicht gescheit und mit unserem Anspruch nachlegt) heißt und hätte sein müssen „Kampf“..um nicht von Anfang an „Abstiegskampf“ aufrufen zu müssen. Jetzt scheint der gesammte Verein zu merken, dass wir genau dort stecken. Es ärgert mich maßlos, da diese Probleme offensichtlicher nicht hätten sein können. Zu langsam…technisch unausgereift. Ich nenne gerne die HERTHA auch wenn ich sie nicht mag. Die sind unter anderem erfolgreich und ekelhaft zu spielen, weil sie sich unter anderem mit Darida verstärkt haben. So ein Spielertyp würde vieles entlasten. Wenn so ein Spieler 5 MIO kostet, dann muss man das aber trotzdem tun und drei! andere für diese Position gehen lassen. Es wird von Genußscheinen gesprochen. Diese sind noch nicht umgesetzt. Alles ok.. aber es darf nicht sein, dass es am Ende an ein paar MIO hängt, wieder (und diesmal langfristig) an der zweiten Liga zu schnüffeln.

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  33. @ Bernemer

    Ich bin da ganz bei Dir. Wenn es nur so einfach wäre. Die Spieler befinden sich in der Tat in der WOHLFÜHLOASE. Nur aus der kann man sie nicht vertreiben. Was die Mannschaft abliefert schmeckt nach kollektiver Arbeitsverweigerung. Im normalen Leben gibt es für so was Kritikgespräche und Abmahnungen. An die Gehälter kannst Du denen nicht gehen. Und wenn es ginge, bliebe den Millionarios in kurzen Hosen noch immer genug, um sich keine Sorgen machen zu müssen. Das Leben in einer Trainingsgruppe Zwei kann ja so schön sein, wie der kuschlige Platz auf der Haupttribüne nebst Catering. Ich will nicht allen Leistungsverweigerung unterstellen, aber zumindest fehlenden Charakter und den Willen das letzte zu geben. Es wird so kommen, wie es immer kommt, wenn es im Fußball nicht läuft … Das ist halt anders wie im richtigen Leben.

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  34. Prima Text hesse,
    ich kann mich noch daran erinnern, dass Du einer der ersten gewesen bist, die unser DM zu einseitig besetzt sahen und hier von einer großen Lücke sprachen. Heute bewahrheitet sich dies leider.

    Beste Grüße

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