Wortgewandt, lustig – und hinten rechts eine Bank: SGE-Verteidiger Danny da Costa. (Bild: Heiko Rhode)

Wo Danny da Costa ist, da gibt es häufig auch etwas zu schmunzeln. Unvergessen sein Selbstinterview mit dem Hessischen Rundfunk – eine spontane Idee, weil er eigentlich nur noch mit seinen Jungs in der Kabine feiern wollte, aber zunehmend genervt den Journalisten die immer gleichen Fragen beantworten musste. So sei er einfach, erzählt Da Costa in der jüngsten Ausgabe des vereinseigenen Podcasts „Eintracht vom Main“. Der sympathische Rechtsverteidiger steht bereits seit vier Jahren bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag, gewann mit den Hessen direkt in der ersten Saison den DFB-Pokal, schaffte es im darauffolgenden Jahr im Dauereinsatz mit seiner Mannschaft bis ins Europa-League-Halbfinale gegen Chelsea. Doch inzwischen reicht es unter seinem inzwischen dritten Eintracht-Trainer häufig nicht einmal mehr für eine Kadernominierung. Anfang Oktober stand er zuletzt auf dem Platz. Trotzdem: Seine positive Lebenseinstellung und sein offenes Gemüt hat sich der 28-Jährige glücklicherweise beibehalten.

Kindheitstraum Fußball-Profi

Schon von Kindesbeinen an war es Da Costas Traum, einmal mit Fußball Geld zu verdienen. Aufgewachsen im rheinländischen Neuss, spielte er zunächst in Mühlheim und wurde ab seinem achten Lebensjahr in Leverkusens Jugend ausgebildet. Dort folgten die ersten Begegnungen mit seinem heutigen Arbeitgeber: Im Juni 2010 unterlag er im Finale der B-Junioren-Bundesliga der Eintracht, wurde mit Bayer 04 nur Vizemeister. Rückblickend verbindet ihn mit seinem Ex-Verein wenig – er sei nie Fan der Werkself, maximal Sympathisant gewesen, sagt er im Eintracht-Podcast. Es folgte eine Zwischenstation in Ingolstadt: Bei den Schanzern gewann er die Zweitliga-Meisterschaft in der Saison 2014/2015 – sein größter Erfolg neben dem Frankfurter DFB-Pokal.

Sportliches Multitalent

Die letzten Jahre haben Da Costa geprägt. Er fühlt sich in Hessen wohl, hat sein Eigenheim bezogen, geheiratet, ist Vater geworden und verbringt nun einige Zeit mit dem Windelwechseln, berichtet er zufrieden im Podcast. Nebenbei hat er seine Leidenschaft für das Tennis entdeckt: „Man hat mir einen Tennisschläger in die Hand gedrückt und ich wusste zumindest grob damit umzugehen. Lars Weingärtner und auch meine Frau, die Tennis spielen bzw. gespielt haben, haben sofort gesagt, man könne erkennen, dass ich ein Talent dafür habe. Es wird wahrscheinlich nicht mehr dafür reichen, um irgendwann Wimbledon zu gewinnen. So weit will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Aber es reicht zumindest, um in der Freizeit ein bisschen zu spielen. Ich finde die Sportart einfach cool!

Wie lange bereitet er uns noch Freude?

Obwohl er erst 28 Jahre jung ist, stellen sich für Da Costa aber auch Fragen, wie es mit seiner berufliche Karriere weiter geht. Wann möchte er die Fußballschuhe an den Nagel hängen? Da Costa im Podcast: „Ich habe kein festes Alter, in dem ich aufhören möchte. Aber dadurch, dass ich bereits die eine oder andere schwere Verletzung in meiner Laufbahn hatte, ist es mein Wunsch, dass ich selbstbestimmt aufhören kann. Und dass ich so aufhöre, dass ich mich auch nach meiner Karriere ohne künstliche Gelenke und schmerzfrei bewegen kann. Wenn es in vier Jahren so weit ist – dann ist es in vier Jahren so weit. Wenn es erst in sechs Jahren so ist – dann vielleicht erst in sechs Jahren.“ Klar sei aber, dass er sich an dieser Stelle nicht Makoto Hasebe zum Vorbild nehmen wolle: Der Japaner wird im Januar 38 und ist damit rund zehn Jahre älter als Da Costa.

Da Costa sieht sich perspektivisch als Buchhalter

Für seine Zeit nach der Aktiven-Karriere hat Da Costa bereits klare Vorstellungen: Er wolle nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ein Trainer-Job oder die Aufgabe als Sportdirektor reize ihn ganz und gar nicht. Dem Fußball will er trotzdem treu bleiben. Er könne sich deshalb eine Kombination aus seinem bisherigen Beruf und seinem mathematischen Können vorstellen, verriet er im SGE-Podcast: „Wenn es am Ende der Karriere ein Job bei einem Fußballverein im Büro wird und man sich um die Buchhaltung kümmert, dann habe ich nicht ganz so viel verkehrt gemacht.

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