Christopher LEnz wechselt von Berlin nach Frankfurt. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Mit Christopher Lenz kommt ein echter Berliner Bub an den Main, der Linksverteidiger wurde bei der Berliner Hertha ausgebildet und spielte zuletzt bei Stadtrivale Union Berlin.

Wer sich jetzt aber auf feinsten Berliner Dialekt in kommenden Interviews freut, der wird enttäuscht werden. Auf „eintracht.de“ verriet er, weshalb dies nicht so ist: „In der Schule hatte ich Probleme mit der Rechtschreibung und wusste, wenn ich zusätzlich noch meinen Dialekt durchkommen lasse, dann kann ich mich gar nicht mehr auf meine Sprache konzentrieren. Meine Mutter berlinert sehr und wenn ich mich länger mit ihr unterhalte, kommt der Dialekt auch bei mir kurz hervor. Ansonsten klappt es aber gut, das zu unterdrücken und Hochdeutsch zu sprechen.“

Union-Fans trotz Hertha-Vergangenheit

Zu Beginn seiner Karriere spielte er bei der Hertha, einen anderen Verein habe es damals nicht gegeben: „Ich bin in West-Berlin aufgewachsen, da war Hertha in der Jugend das Maß aller Dinge. Union war damals absolut kein Thema, aber das hat sich später im Profibereich geändert.“ Mittlerweile sei seine ganze Familie für die „Eisernen“: „Hertha BSC habe ich viel zu verdanken, aber der FCU hat mir das Vertrauen entgegengebracht, mich in der Zweiten Liga und in der Bundesliga spielen zu lassen. Ich hoffe und glaube, dass ich dieses Vertrauen zurückzahlen konnte. Meine Familie hält aber nicht nur zu Union, weil ich dort gespielt habe, sondern auch, weil sie von der Fankultur, dem Stadion und dem familiären Umgang im Klub sehr begeistert sind.“

Familienmensch Lenz

Dieser Rückhalt in der Familie scheint Lenz wichtig zu sein, denn er bezeichnet sich selbst als absoluten Familienmenschen: „Meine Familie ist zwar nicht besonders groß, aber bedeutet mir unheimlich viel. Deshalb war es für mich auch ein großer Schritt, wieder aus Berlin wegzuziehen. Ich werde meine Familie und meine Freunde sehr vermissen. Meine Mutter ist meine engste Bezugsperson. Sie war alleinerziehend, aber hat mir mein Leben lang alles geboten und ermöglicht, auch wenn es nicht immer einfach war. Sie war eigentlich gegen den Wechsel nach Frankfurt, was nicht an der Eintracht liegt, sondern daran, dass sie mich am liebsten in Berlin bei sich hat.“ Wenn er nicht bei seiner Familie sei, dann sei er mit Freunden unterwegs, so der Linksaußen: „Deshalb wohne ich auch am liebsten direkt in der Stadt, um Restaurants und Cafés in der Nähe zu haben und mich jederzeit irgendwo hinsetzen zu können. So schalte ich vom Fußball ab. Mit meinen Freunden genieße ich die Zeit umso mehr.“

Vorfreude auf Eintracht und den Europapokal

Wenn es jetzt nach Frankfurt geht, hinterlässt Lenz seine Heimatstadt Berlin, von der er schwärmt: „Ich liebe es, dass du hier jede Möglichkeit der Welt hast. Berlin hat unzählige Restaurants und ist auch kulturell sehr vielfältig. Außerhalb der Stadt hast du eine dörfliche Atmosphäre, mitten in der Stadt hast du sieben Tage die Woche rund um die Uhr Menschen um dich. Berlin kennt keine Langeweile – das weiß ich sehr zu schätzen!“ Allerdings freue er sich auch sehr auf seine neue Heimat. „Ich habe zwar schon einiges gehört, konnte mir aber noch kein eigenes Bild machen. Nachdem der Wechsel bekannt wurde, haben mir einige Leute ihre Eindrücke mitgeteilt. Ich war sehr überrascht davon, dass 90 Prozent der Stimmen durchweg positiv waren. Ich freue mich sehr darauf, die Stadt und die Leute kennenzulernen“, so der Linksfuß. Die Entscheidung für die SGE sei ihm leicht gefallen: „Eintracht Frankfurt ist ein sehr großer Verein, der sich in den vergangenen Jahren unheimlich entwickelt hat und mehrere Schritte nach vorne gegangen ist. Das war für mich der Grund, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen.“

Mit der SGE verbinde er vor allem die unvergesslichen Europapokalauftritte: „Jeder kennt die Europapokalgeschichte der Eintracht und weiß, in welchem Übermaß die Fans international für Aufsehen gesorgt haben. Ich kann mich daran erinnern, dass 15.000 SGE-Anhänger nach Mailand gereist sind, obwohl nicht mal 10.000 Gästefans im Stadion zugelassen waren. Wenn man so etwas hört, ist das einfach überwältigend. Den Block vollzubekommen, ist schon geil, aber dann noch mehr Fans in der Stadt zu haben, die Stimmung machen, ist nicht nur für Fußballfans, sondern auch für jeden Spieler absolut beeindruckend.“

Die Mannschaft der SGE gilt allgemein als sehr freundlich zu neuen Spielern, die Eingewöhnung dürfte ihm aber auch durch einige bekannte Gesichter leicht fallen: „Mit Amin Younes und Djibril Sow habe ich in Gladbach zusammengespielt. Die beiden kenne ich demnach ganz gut. Die anderen Jungs kenne ich nur als Gegenspieler. Mit Martin Spohrer und Patrick Kux hat die Eintracht zwei Staffmitglieder, mit denen ich bereits in Gladbach zusammengearbeitet habe.“

„Ich hoffe, dass wir die Europa League rocken!“

Die Mannschaft der SGE könne sich auf einen einsatzfreudigen, laufstarken Spieler freuen, der immer probiereden Gegner unter Druck zu setzen, beschreibt er sich selbst. Er selbst wolle aktiv sein und nicht nur reagieren: „Ich möchte nicht nur zugucken, sondern die Bälle selbst erobern, damit wir einen Gegenangriff starten können.“ Seine Erwartungen an die kommende Saison beschreibt er zunächst recht einfach: „Ich möchte mich in erster Linie einleben und mit der Eintracht gut in die Saison starten. Ich hoffe, dass wir die Europa League rocken, so wie in der jüngsten Vergangenheit. Wenn wir die Qualität, die wir in der Mannschaft haben, auf den Platz bringen können, sehe ich keine Hindernisse für uns.“

 

 

 

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16 Kommentare

  1. Wollte nur einmal abseits des Themas kurz mein Take zu André Silva bei Portugal abgeben. Finde es sehr schade wie wenig ein Spieler, der so gut in Form ist, eingesetzt wird, obwohl die Portugiesen echt keine richtig überzeugenden Leistungen gezeigt haben. Man hätte auch sehr gut mit cr 7 eine Aufstellung spielen können. Zeigt leider irgendwie das Standing was die Bundesliga und Eintracht Frankfurt vlt. international hat. Ähnlich bei Sancho. Ich hätte mich zumindest für André gefreut wenn er noch mehr auf sich aufmerksam gemacht hätte. Über ihn wird zu wenig geredet. Mir egal ob er geht. Immer einer der mit viel Respekt und harter Arbeit Fußball spielt und uns viel zu verdanken haben wird. Wenn man aber sieht wie er in anderen Mannschaften ankommt, wäre es vielleicht auch noch mal durch diese Erfahrung eine längere Überlegung wert. Ansonsten scheint Lenz ein netter zu sein. Forza

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  2. An die Redaktion:
    Heutzutage wird auf so vieles geachtet – Politische Korrektheit usw. – alle Geschlechter, alle Herkünfte usw.
    Könnte man bei der Auswahl eine Titelbildes nicht auch auf die Handhaltung beim Gruß achten? Mich stört es nicht und ich bin sicher, so manchem fällt es gar nicht auf, aber die erhobene rechte Hand – das geht bestimmt besser 😉

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  3. ne, das fällt keinem auf. Seine Handhaltung entspricht auch sicher nicht dem deutschen Gruß sondern eher dem Winken von Queen Elisabeth II. Oder willst du damit sagen er winkt wie eine 95 jährige Frau? Und das ist nicht korrekt?

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  4. es kann auch sein das er mit der rechten Hand gerade vereidigt – das er alles für den Club gibt.

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  5. @2 ‚Mich stört es nicht‘
    Denke, damit hat sich dein Kommentar dann auch schnell in Luft aufgelöst 😉
    Ich denke, er hob die rechte Hand einfach nur, um Guuude zu sagen und davon bin ich fest überzeugt und hab auch nix Anneres erkannt. Das würde u.U. sogar seine political correctness zeigen 🙂

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  6. Gude Christopher. Hört sich alles gut an.

    Zu #2: ich habe es auch nur als ein gude gesehen aber man sieht was man sehen will.

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  7. @2: such dir zum Vergleich mal ein Foto mit dem Hitlergruß. Zwischen den beiden liegen Welten.

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  8. Worüber sich manche Leute gedanken machen… Ich hab einfach nur einen grüßenden gutgelaunten Mann gesehen. Heutzutage muss man ja echt höllisch aufpassen was man sagt oder macht. Puh… Darf man noch mit rechts die Hand geben oder ist das dann böse ? Ich frag nur, will mich ja anpassen.

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  9. Demnach hätte Adolf H. Aus Österreich nie Trainer bei uns werden dürfen….sommerloch-Aufregung….

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  10. @8
    stimmt nicht. Liegen keine Welten dazwischen, vor allem der einfache „Begrüßungs-Hitler-Gruß“ sah so aus (mit gebeugtem Arm). Gab noch den anderen auf Massenveranstaltungen (mit gestreckten Arm), den Du vermutlich meinst.

    Grundsätzlich aber ein völlig deplatzierter Kommentar 2 über den man natürlich nur lachen kann. Lenz winkt freundlich in die Kamera. Nicht mehr und nicht weniger. Völlig harmlos.

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  11. Dann ist ja alles gut und nur ich habe Vergleiche angestellt.
    Mein Kommentar bezog sich im übrigen nicht auf Lenz, sondern auf die Redaktion…..
    Vielleicht ist es auch einfach nur zu heiß heute.

    Guude 😉

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  12. für mich siehts ganz klar so aus, dass er einen stehn lassen hat und es zugibt.
    Ehrenmann

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  13. Was kommt als Nächstes?

    Steffi Jones als DfB-Präsident*n? – Stimmen wir ab, ob wir die Netto-Reklame gut finden?

    Cool down …

    Mir ist langweilig. Schreib´ doch ein*r mal was zu Sargent oder Prince Boateng.

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  14. Wenn alle Namen kommen und spielen ( Demir und Nmencha habe ich heute auch schon gelesen) dann müssen wir keine U23 anmelden. Dann spielen wir mit einer in der Bundesliga.

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