Im letzten halben Jahr hat sich die Karriere von Camilla Küver sehr verändert. (Bild: IMAGO / Beautiful Sports)

Die Teilnahme an einem DFB-Pokalfinale ist für jeden Fußballer und jede Fußballerin ein unvergesslicher Karriere-Höhepunkt. Für Camilla Küver von Eintracht Frankfurt war jedoch schon das Halbfinale gegen den SC Freiburg ein „Highlight-Spiel“. Als Siegtorschützin verhalf die Außenverteidigerin ihrem Verein zum Einzug ins Endspiel. „Niko (Arnautis; Anm. d. Red.) hat mir in der Situation von außen zugerufen, ich soll bei der Flanke aufrücken. Aber ich habe natürlich Glück gehabt, dass der Ball perfekt vor meinen Füßen gelandet ist“, ließ Küver bescheiden Revue passieren. Überlegt und gefühlvoll trat sie den Ball mit der Seite aus gut 17 Metern in die Maschen. Die SGE brachte die Führung über die Zeit und gewann mit 2:1.

Vom Nachwuchstalent zur Stammspielerin

„Die allererste Emotion war Erleichterung, weil wir aufgrund des knappen Ergebnisses etwas nervös waren. Mir war nicht sofort bewusst, dass mein Treffer der Spielentscheidende war, erst als alle auf mich zukamen, habe ich angefangen, es zu realisieren“, erklärte die gebürtige Hessin im Interview mit der Eintracht. Mit 17 Jahren ist Küver das Küken im Frankfurter Kader. Als vielversprechendes Talent bezeichnet Trainer Niko Arnautis sie und lobt sie oft in den höchsten Tönen. „Ich habe die Vorbereitung mitgemacht, um reinzuschnuppern, das war zumindest ursprünglich der Gedanke. Dann ging es immer weiter, bis zu Beginn der Saison halbwegs klar war, dass ich zum Kader der ersten Mannschaft gehören würde“, berichtet Küver, die vergangenen Sommer den Sprung aus der Frankfurter Jugend in die Profi-Mannschaft geschafft hat.

Küver profitierte von einer Verletzung

In Meppen wechselte Arnautis die U17-Nationalspielerin kurz vor Schluss ein. Ihr Profi-Debüt krönte Küver sogar mit einem Kopfballtor. Mit einer Körpergröße von 1,79 Metern ist sie auf dem Platz eine kopfballstarke und somit wertvolle Mitspielerin. „Ich war froh, dass Niko mir die Chance in Meppen gab (…). In den Pokalspielen durfte ich dann meine ersten Spiele von Anfang an absolvieren und Spielanteile sammeln.“ Alle vier DFB-Pokalspiele begann Küver in der Startelf und erhielt auch in der Bundesliga immer mehr Einsatzminuten als Joker. Als sich die erfahrene Stammspielerin Verena Aschauer Ende letzten Jahres verletzte, war die Zeit für die 17-Jährige gekommen und stand seit dem 5:0 in Bremen im Dezember 2020 immer in der ersten Elf. Küver nahm die Herausforderung an und nutzte ihre Chance. „Ich habe großen Ehrgeiz, will das Beste aus mir herausholen, mich immer weiterentwickeln. Ich bin dankbar, diese Chancen zu bekommen und der Mannschaft und dem Verein mit meinem Tor etwas zurückgeben zu können.“

Auf den Spuren von N’Dicka und Tuta

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Küvers Stärken liegen im Kopfballspiel und Zweikampf. Zudem erweist sie sich stets als laufstarke Außenverteidigerin. Benachteiligt ist sie überwiegend durch ihre Unerfahrenheit, die man aber nicht zu hoch hängen sollte. Doch es lässt sich bereits eine deutliche Entwicklung in den letzten Monaten bei Küver beobachten. Sie befindet sich auf den Spuren von Evan N’Dicka und Tuta im Männer-Team. Beide haben sich als Stammspieler in der Dreierkette unter Adi Hütter extrem weiterentwickelt. Ende der Saison läuft Küvers Vertrag in Frankfurt aus. Es ist der SGE ratsam, mit dem Nachwuchstalent im Sommer zu verlängern. Vorerst steht das Pokalfinale in Köln an, auf das Küver selbstverständlich brennt: „Es ist etwas Besonderes, in meinem ersten Jahr gleich ins DFB-Pokalfinale zu kommen. Für mich war es immer ein Traum, das DFB-Pokalfinale zu erreichen – der aber auch immer weit weg war bisher. Jetzt ist es real. Das Finale wird ein Highlight, auf das wir uns alle freuen. Und in einem Finalspiel ist alles möglich…“

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3 Kommentare

  1. Ich habe nun schon einige Spiele von ihr gesehen und kann nur sagen Respekt. Sie ist wirklich ein riesen Talent und heute schon in Technik, Übersicht und Schnelligkeit weiter als manch anderes Mädel, mit 17 Jahren.
    Unbedingt langfristig binden.
    Recht hat sie, so sind wir alle 2018 nach Berlin gefahren, in einem Spiel ist alles möglich.
    Forza SGE !

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  2. Gratulation!

    Und seltsam, dass man ihr bei der beschriebenen Leistung keine Vertragsverlängerung angeboten hat???

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