Axel Hellmann hat mit der Eintracht klare Ziele vor Augen.

Europa League-Auftakt vor Geisterkulisse, die wirtschaftliche Situation der Adler und die Herausorderungen für die Zukunft – Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat derzeit einiges zu tun. Im „hr Heimspiel!“ hat er am Montagabend zu den Themen, die die Eintracht bewegen, Stellung genommen.

Quo Vadis Eintracht Frankfurt? Geht es nach Vorstandsmitglied Axel Hellmann gibt es einen klaren Weg, an dessen Anfang die Eintracht sich befindet: „Wir stoßen in die Top-10-Sphäre vor. Wir sind immer noch ein Club, der irgendwo zwischen 8 und 13 hin- und herpendeln kann.“ Dabei sind die Weichen bei der SGE gestellt. Das Stadion meist ausverkauft, 13 Premium-Partner und 54 Sponsoren-Partner insgesamt. „So viele hatten wir noch nie, wir sind so gut aufgestellt, wie wir es noch nie waren“, sagt Hellmann.

Problem Stadionfrage

Doch dann kommt das große ABER. Die Kostensituation sei bedingt durch die Stadionverträge nach wie vor schlecht. 2020 könnte sich das mit einem neuen Stadiondeal mit der Stadt endlich ändern. In diesem Zusammenhang würde er sich einen Zuschlag für die EM 2024 für Deutschland und den Standort Frankfurt wünschen. „Wir wären bereit, in großem Umfang in dieses Stadion zu investieren – obwohl wir nicht Eigentümer des Stadions sind. Es ist unsere Aufgabe, ein gewisses Maß an Modernität bereitzustellen“, so der Jurist.

Hoffnung in Transfererlöse

Bis ein Stadiondeal mit der Stadt geschlossen werden kann, bleiben kaum mehr Wachstumsmöglichkeiten. Deshalb sei es wichtig, Spieler günstig zu bekommen, sie zu veredeln und möglichst Gewinnbringend weiterzuverkaufen. „Nur nicht mehr auf dem Niveau, dass wir für eine Million ein- und für sechs oder acht Millionen verkaufen. Sondern auf dem Niveau, dass wir für sechs- bis acht ein- und für jenseits der 20 Millionen verkaufen“, erklärt der 47-Jährige.

Dass es dabei auch mal ungewöhnliche Pfade zu gehen gilt, weiß Hellmann: „Man muss sich allen modernen Formen öffnen – immer dosiert, sodass es zu unserer Club-Kultur passt.“ Etwa beim Thema eSport: „Ich sehe es bei meinen Söhnen: Da hat das Thema FIFA an der Playstation eine hohe Bedeutung.“ Er schätzt, dass in den nächsten Generationen Fußball ganz anders erlebt wird. „Da müssen wir uns öffnen. Sonst werden wir irgendwann von den Ereignissen überrollt.“

Hellmann: „Bei uns zelebriert jeder Europa“

Doch im Hier und Jetzt will Hellmann gemeinsam mit den Eintracht-Anhängern und dem Team die Auftritte in der Eruopa League genießen. Dass trotz Geisterspiel und Stadtverbot etwa 500 Eintracht-Fans in der französischen Hafenstadt waren, findet der SGE-Vorstand „bemerkenswert“.

Verwundert ist er deshalb nicht: „Bei uns zelebriert jeder Europa. Und Sie können sich sicher sein: Dieser Virus überträgt sich auch auf die Mannschaft“, hofft er auf weitere Siege in Europa. Und damit die auch von euphorischen Eintracht-Fans hautnah gefeiert werden können, ist der Verein vor das Verwaltungsgericht in Marseille gezogen, um das Stadtbetretungsverbot prüfen zu lassen. „Ich glaube, dass es uns guttut, mal klären zu lassen, ob die Maßnahmen an sich – sowohl die Kollektivstrafe auf der Ebene der UEFA als auch ein Stadtbetretungsverbot – mit europäischem Recht vereinbar sind. Ich halte es nicht für vereinbar„, macht Hellmann klar. Das könne schon einmal zwei bis drei Jahre dauern. „Wir werden also einen langen Atem brauchen“, so Hellmann.

 

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5 Kommentare

  1. Mal eine Frage zu Verträgen mit Vereinen und Spielern.
    Beispiel Jovic: Es heißt man hat einen zweijährigen Leihvertrag und eine Kaufoption. Sitzt bei diesem Konstrukt der Spieler/Spielervermittler schon mit am Tisch? Oder kann es sein, dass der Spieler nach 2 Jahren sagt, ist ja gut und schön was ihr da ausgehandelt habt, aber ich will nicht zu Eintracht. Oder würde es dann so ausgehen, dass die Eintracht die Ablöse zahlt, um dann vom Wunschverein mehr Geld zu erhalten? Sind Verträge wirklich so, dass ein Spieler einem Verein „gehört“, wenn dieser einen Vertrag unterschrieben hat. Klar an Verträge muss man sich halten, oder irgendwie im beiderseitigen einvernehmen ändern, aber geschieht dass bereits mit dem Leihvertrag, oder ist dies ein Zustand wo sich zwei Vereine einig sind, aber der Spieler zu nichts verpflichtet ist?

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  2. @1. Vor zwei Jahren ist mir Herr Hellmann unangenehm im VIP-Bereich in MG aufgefallen. Seit dem ist bei mir nicht mehr negativ auffällig geworden. Werde ihn morgen wieder beobachten können 🙂 Rein arbeitstechnisch dachte ich, er hebt ab als HB Geschichte war. Er war dann auch sehr forsch, aber m. E. ist er auf dem Teppich geblieben und ist nicht zu unrecht (scheinbar) überall anerkannt.

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  3. @2:
    Oder kann es sein, dass der Spieler nach 2 Jahren sagt, ist ja gut und schön was ihr da ausgehandelt habt, aber ich will nicht zu Eintracht.
    –> Nein, kann nicht sein, dass ein Spieler nicht zur Eintracht will 😉

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  4. @2
    Um ein Haar wärst Du selbst drauf gekommen, dass Fussballspieler zwar Verträge abschließen dürfen, zugleich aber vollumfänglich in den Genuss der Menschenrechte kommen.

    @3
    Foppa Fuuh! Behalte den Helle auf jeden Fall weiterhin messerscharf im Auge und berichte unverzüglich, wenn er dir wieder mal „negativ auffällig“ werden sollte…!

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