Will Spuren in der Bundesliga hinterlassen: Leihspieler Allan.

Seit Mittwoch ist Allan Rodrigues de Souza auf Leihbasis offizieller Lizenzspieler der Eintracht Frankfurt. Zuvor war der Brasilianer seit Anfang Juli probeweise im Training. Anscheinend wusste er zu gefallen. Jetzt möchte sich Allan einen Namen in der Bundesliga machen. 

Allan der Weltenbummler 

Dabei hat der 21-Jährige schon Bundesliga-Luft schnuppern dürfen. Das sogar ganze 791 Spielminuten in 15 Einsätzen für Hertha BSC Berlin. In der Saison 2016/17 schnürte Allan die Schuhe für den Klub aus der Hauptstadt. Besonders in Erinnerung geblieben ist er damals nicht, also ging es zurück nach Liverpool und von da nach Zypern zu Apollon Limassol. Schon vor seiner Zeit in Berlin war Allan viel unterwegs. Finnland, wo er mit SJK Seinäjoki immerhin die Meisterschaft gewonnen hat, und Einsätze für VV St. Truiden in der belgischen Jupiler Pro League stehen auf seiner Vita. Jetzt also Frankfurt.

Der Brasilianer ist froh, zurück in der Bundesliga zu sein. Sie ist „eine gute Adresse“, sagt er. Der Linksfuß weiß den deutschen Fußball zu schätzen: „Da steckt viel Qualität und Mentalität drin. Da stimmt alles, deswegen denke ich, dass ich hier richtig bin.“ In seinen Augen ist der erneute Tapetenwechsel eine Chance für ihn. Die möchte er nutzen, sodass am Ende vielleicht über mehr als nur das geplante eine Jahr gesprochen werden könne. Dass das nicht von alleine geht, darüber ist sich Allan im Klaren: „Ich muss mich aber dafür anbieten, mich dem Leistungsniveau anpassen und meine Leistungen bringen.“ 

Der Wunsch nach „Konstanz und Stabilität“

Allan hat den großen Wunsch, endlich einmal länger als nur für eine Saison bei einem Verein unterzukommen. Seine ganze Karriere schon lernt er Land und Leute nur für ein Jahr kennen. Die Zeiten sollen möglichst vorbei sein. „Die vielen Wechsel sind nicht das, was ich suche. Ich sehne mich nach Konstanz und Stabilität“, betont der Mittelfeldspieler. Also hat er sich viel vorgenommen für diese Spielzeit: „Ich bin gekommen, um Spuren zu hinterlassen und so vielleicht über ein Jahr hinaus zu bleiben.“

Beim Probetraining unter Trainer Adi Hütter ging der erste Schritt schon mal in die richtige Richtung. Nach seiner Zeit als Testspieler hat er am Mittwoch seine Unterschrift unter einen Leihvertrag über ein Jahr gesetzt. In den Wochen zuvor hat er sich in gewisser Weise selbst ein wenig Druck auferlegt. Wie eine Prüfung habe er das Unternehmen bei den Hessen angegangen. „Ich weiß, dass ich mir noch einen Namen machen muss. Ich bin relativ unbekannt. Ich wollte positiv auf mich aufmerksam machen“ erklärt er. Nun freut er sich natürlich darüber, diese Prüfung bestanden zu haben: „Ich bin glücklich und dem Verein gegenüber dankbar, dass er mir diese Chance gibt“, beschreibt Allan seine Gefühlslage ob der letzten Wochen.

Loblied auf Klopp

Er hatte im Vorfeld auch andere, „lose Anfragen“ aus anderen Ländern, aber „die Ligen waren nicht vergleichbar mit der Bundesliga.“ So sei die Bundesliga und die Eintracht „definitiv die beste Option“ für ihn gewesen. Schmackhaft hat ihm das Ganze auch ein alter Bekannter aus Deutschlands höchster Spielklasse gemacht: Jürgen Klopp. „Er hat mir viel über Eintracht Frankfurt erzählt, über die Historie und die Tradition, die der Verein hat.“ Also kam vom Trainer des FC Liverpool die Empfehlung, „dass das hier für mich eine gute Gelegenheit sein könnte.“ 

Klopp hat im Übrigen auch gegenüber den Eintracht-Verantwortlichen von seinem Schützling geschwärmt, wie kürzlich zu vernehmen war, und ihn wärmstens empfohlen. Artig revanchiert sich Allan dafür. „Ich bin glücklich, dass Jürgen Klopp so über mich redet“, beginnt er sein Loblied und fügt an: „Ich kenne aber auch keinen Spieler, der diesen Trainer nicht liebt.“ Der Spieler ist froh, unter Klopp gearbeitet haben zu dürfen. Viel geholfen habe ihm der ehemalige Frankfurter Bundesliga-Akteur, dazu sei er ihm zu Dank verpflichtet. „Ich würde mir wünschen, ihm das eines Tages zurückzahlen zu können.“

Dazu muss er aber erst mal bei der Eintracht auf sich aufmerksam machen und sich durchsetzen. Das weiß Allan und geht seine neue Aufgabe somit nicht blauäugig an: „Ich möchte meine Leistung so bringen, dass der Verein davon profitiert – und vielleicht auch mal meine Karriere.“ Also backt Allan nicht gerade kleine Brötchen, was die Ziele mit dem neuen Klub angeht. Möglichst erfolgreich spielen möchte er mit der Mannschaft, um am Ende möglichst weit oben zu stehen. Und: „Wenn es die Gelegenheit gibt, einen Titel zu holen, dann wollen wir zuschlagen, so wie letztes Jahr. Wir wollen ein weiteres erfolgreiches Kapitel in die Eintracht-Historie schreiben.“

Frau im Gepäck, Kind im Anflug

An der Frankfurter Luft sollte das Ganze nicht scheitern. Allan fühlt sich bereits wohl zwischen Äppler, Handkäs mit Musik und Grüner Soße. Es ist nicht überliefert, dass er das schon alles probiert hat, aber immerhin sagt der in Porto Alegre geborene Allan: „Ich fühle mich wie zuhause. Ich kann mich mit vielen Dingen hier identifizieren. Es war ein guter Start für mich und ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen.“ Allein ist er nicht nach Frankfurt gekommen. Seine Partnerin hat ihn nach Deutschland begleitet. Gemeinsam erwarten sie im Oktober ihr erstes Kind. Die nächste Herausforderung in Allans Leben.

Doch trotz all dem Trubel in den letzten und den kommenden Wochen, der Haussegen hängt wegen des Wechsels nach Frankfurt nicht schief: „Sie hat einen deutschen Hintergrund und hat sich gefreut, dass es mit dem Wechsel geklappt hat. Genauso wie ich kann sie sich mit der Stadt und dem Umfeld identifizieren. Ihr gefällt die kulturelle Vielfalt.“ Allan jedenfalls geht seine neue Aufgabe durchaus positiv an und ist überzeugt: „Es wird eine schöne Zeit werden.“ Hoffentlich auch erfolgreich. 

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9 Kommentare

  1. Bei all dem Gerede, ob wir ihn nun brauchen oder nicht… egal, jetzt isser da:

    Willkommen in Frankfurt, neuer Adler! Häng dich rein, mach extra Schichten; denn von nichts kommt nichts. Ich wünsche dir wie allen anderen Adlern eine gute Zeit und viel Erfolg!

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  2. @1. rob:
    Gut gesprochen,…..dem kann ich mich nur anschließen.
    Mich trägt weiterhin das positive Gefühl, dass er uns gut tun wird.

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  3. wenn er Leistung bringt dann brauchen wir ihn.
    warum die Transfers zerpflücken bevor der Spieler sich beweisen durfte.
    wie beim qoutendeutschen….

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  4. Herzlich willkommen bei uns!

    Ich erinnere mich daran, dass die ersten Spiele von Wolf mir auch nicht gefallen haben. Dann hat er sich zu einem Juwel bei uns entwickelt. Vielleicht bringt Fleiß, weitere Erfahrung und Vaterfreuden dann den Diamanten in Ihm ja ebenso zum Vorschein.

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  5. @1 @2 @3 @4
    Seit Tagen lese ich hier über unsere Neuzugänge nur: was wollen wir mit dem , für was brauchen wir den ,
    wieso holen sie den……….. wir haben doch den,den und den.
    Endlich lese ich mal positive und optimistische Meinungen sowie Willkommensgrüße über einen Neuzugang.
    ich denke das wir an den meisten Neuzugängen noch riesig Spaß haben werden. Nochmals ein recht herzliches Willkommen an alle Neuzugänge. Haut rein.

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  6. Geraldes wurde nun offiziell von Eintracht vorgestellt als Neuzugang.
    Ein Jahr ausgeliehes von sporting.
    Allen neuen ein guten gesunden Start.

    Gebt Gas , alles für die SGE …
    Ich freu mich auf die kommende Spielzeit.

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  7. übrigens @redaktion: Ich hatte mich letzte Woche oder so ein wenig beschwert, dass hier so wenig Neues kam. Danke, dass sich das geändert hat! Die letzten Tage waren voll von tollen Artikeln, weiter so! Es wird von Tag zu Tag nicht nur beim Wetter heißer sondern auch in der Vorbereitung. Kann das erste Punktspiel kaum erwarten.

    Ich erneuere hier aber nochmal meinen Wunsch – vor allem im Hinblick auf die vielen Neuzugänge, die ja auch durch (teils gerade noch so) jugendliche Juwele geprägt sind – nach einer Serie über den aktuellen Stand der Jugendarbeit der Eintracht sowie die Strategie der nächsten, ich sag mal, fünf Jahre. Letzte Saison gab es so viele Umbrüche in dem Bereich, da muss es doch was zu berichten geben. Auch im Hinblick auf die Entwicklung im DFB, dessen Nachwuchsstrategie ja kritisiert wurde, nachdem die NM in Russland versagt hat, wäre das doch spannend.

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  8. Die Frage ist, ob wir überhaupt noch auf die Jugend setzen, vor allem auf unsere. Wir haben 34 Leute im Kader und holen aber zig Spieler, wie Allan zB wo ich meine Zweifel habe, dass der besser ist als ein Stendera. Spieler wie Knothe sind momentan nur dafür da die Lizenzauflagen zu erfüllen. Ich weiss nicht ob das die richtige Entwicklung ist. Ich hätte, den Kader ausgedünnt, und weniger, dafür aber bessere Spieler geholt.Mal sehen ob unser Konzept aufgeht, ich denke aber unsere Eigengewächse werden uns nach und nach verlassen.

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  9. @8. euroadler:
    Mal sehen ob unser Konzept aufgeht, ich denke aber unsere Eigengewächse werden uns nach und nach verlassen.

    Mit RKO insofern sie sich bundesligatauglich entwickeln 😉

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