SchurAlexander Schur ist Frankfurter durch und durch. VfR Bockenheim, Rot-Weiß Frankfurt, FSV Frankfurt, Eintracht Frankfurt und ein kurzer Abstecher zu den Sportfreunden Seligenstadt waren die Stationen des ehemaligen Profis, der erst 1995 im Alter von 24 Jahren zu den Hessen wechselte. Der inzwischen bald 44jährige wird jetzt auch als Co-Trainer näher an das Gelände rund um das Waldstadion herangeführt. Eigentlich hatte man vor einem Jahr noch andere Pläne: Vergangenen Sommer wurde für Schur eine neue Stelle geschaffen. Nach der Auflösung der U23, die er von 2012 bis 2014 trainierte, sollte er die sportliche Leitung im Nachwuchsbereich übernehmen. „Ich bin hier kein Übertrainer„, versicherte er zwar damals. Doch für die Fans der Hessen ist er schon lange ein Hoffnungsträger. Denn was Schur im Jugendbereich anpackte, hatte Hand und Fuß. 2009 führte er die B-Jugend der Frankfurter zum Meistertitel, letzte Spielzeit übernahm er im November die U19 und bewahrte sie vor dem drohenden Abstieg aus der Junioren-Bundesliga. Der neu geschaffene Posten des „Obertrainers“ blieb seitdem zwar unbesetzt. Durch die Doppelfunktion des ehemaligen Publikumslieblings jedoch sollen Jugend- und Profibereich auch so noch enger verzahnt werden.

Im Stubaital in Österreich war Schur ganz nah an der Mannschaft dran. In dieser Zeit trainierte Co-Trainer Uwe Bindewald am Riederwald die U19. Schur weiß im Kicker: „Natürlich leidet meine Arbeit dort darunter etwas.“ Aber die Vorteile überwiegen: „Dafür gewinnen wir auf der anderen Seite viel dazu. Ich kann zum Beispiel detaillierter beurteilen, worauf der Cheftrainer Wert legt und meine Spieler gezielter darauf vorbereiten.“ Zwei Tage der Woche soll er auf dem Trainingsplatz stehen und Armin Veh assistieren. Schur weiß diese neuen Erfahrungen zu schätzen. „Es ist für mich definitiv ein Schritt nach vorne„, so der „Frankfurter Bubb“, der sich über die Rückendeckung des Chefcoaches freuen darf: „Wichtig war, dass Armin Veh es wollte, sonst hätte es keinen Sinn gemacht.“ Es sind die kleinen Schritte, die Schurs Karriereweg pflastern. Statt sich jetzt schon in vorderster Reihe zu verbrennen, möchte er lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln. „Dieser Weg passt genau zu meiner Persönlichkeit. Ich habe in meinem Leben immer kleine Schritte gemacht, bin nie ins kalte Wasser geworfen worden. Als Spieler kam ich über die Amateure zu den Profis. Im Nachwuchsleistungszentrum wurde ich als Co- zum Cheftrainer„, beschreibt der Schütze des unvergessenen Aufstiegstors 2003 (6:3 gegen den SSV Reutlingen) seine eigene Entwicklung. Von Veh möchte er viel mitnehmen: „Armin Veh ist ein ganz anderer Typ als ich. Er strahlt eine große Ruhe und Gelassenheit aus. Ich versuche, das mitzunehmen, was für mich wichtig ist. Ich beobachte sein Timing genau, was er coacht und wie er coacht.“

Häufig wurde im Trainingslager beobachtet, wie intensiv sich die beiden neuen Kollegen miteinander austauschen. Schur durfte bereits erste Übungseinheiten leiten und somit die Unterschiede zwischen Jugend- und Profibereich konkret kennenlernen. Und „seine“ Jungs aus der  U19 mussten bereits erfahren, dass der Wind in der 1. Mannschaft ein etwas rauerer ist. Veh kritisierte, dass die Pässe „nicht hart genug“ gewesen seien. Es werden diese Dinge sein, an denen Schur mit seinem Co Bindewald arbeiten muss. Damit die Verzahnung noch enger und die Zusammenarbeit in Zukunft weiter vertieft wird.

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