David Abraham hatte schon häufig mit Verletzungen zu kämpfen: "Auch wegen der vielen Sprints hatte ich viele Muskelverletzungen...."
David Abraham hatte schon häufig mit Verletzungen zu kämpfen: „Auch wegen der vielen Sprints hatte ich viele Muskelverletzungen….“

Wenn bei Eintracht Frankfurt in dieser Saison von einem guten Neueinkauf gesprochen wird, dann fällt auch der Name David Abraham. Der Innenverteidiger, der vergangenen Sommer für zwei Millionen Euro von der TSG Hoffenheim kam, überzeugte auf Anhieb und löschte dank seiner Schnelligkeit bereits einige Brände. Zuletzt wurde dies bei der Partie gegen den FC Augsburg sichtbar: Gegenspieler Alexander Esswein war in der besseren Position, konnte allerdings im Duell mit dem Italo-Argentinier nicht mithalten. „Manchmal merke ich das, ja„, antwortete er lachend im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau, ob er diese Unterschiede auf dem Feld auch wahr nehme.

Das Thema Schnelligkeit ist bei den Hessen ein heiß diskutiertes. Die Mannschaft sei zu langsam, lautet einer der Hauptanklagepunkte. Seit dem Abgang von Sebastian Rode zum FC Bayern München im Sommer 2014 fehle es am nötigen Tempo in der so wichtigen Umschaltzentrale. Auch die Zukäufe im Winter hätten dieses Defizit nicht behoben. Abraham wehrt sich gegen die Darstellung: „Sehen Sie, auf den ersten zehn Metern gibt es sowieso kaum Unterschiede auf diesem Niveau zwischen den Spielern. Danach dann schon.“ Freilich habe ein Pierre-Emerick Aubameyang über eine lange Distanz gesehen einen Vorteil. Der Nachteil liegt auf der Hand: „Er braucht viel Platz und lange Wege, um seine Schnelligkeit auszuspielen. Auf kurzer Strecke gibt es kaum Unterschiede.“

Konzentrationsmängel führen zu vielen Gegentoren

Wichtiger sei die Frage nach der Handlungsschnelligkeit. Die Konzentration sei, so Abraham, von großer Bedeutung. Hier könne der Spieler die entscheidenden Meter gewinnen. Konzentration, Antizipation und Stellungsspiel – bei diesen Eigenschaften trennt sich die Spreu vom Weizen. Doch gerade am konzentrierten Arbeiten gegen den Ball und Gegner mangelte es in dieser Saison deutlich zu oft, wie der Innenverteidiger erkannte: „Auch bei Standards etwa. Das in der Summe führt zu den vielen Gegentoren.“ Woran es liegt? Er möchte sich hier nicht festlegen: „Ich weiß es nicht. Ich bin ja noch nicht so lange da, das ist eher eine Frage für den Trainer.“ Abraham kennt aus der Vergangenheit wesentlich kritischere Situationen. In der Winterpause 2013 wechselte er vom FC Basel zur TSG Hoffenheim. Die Lage damals sei viel schlimmer gewesen, wie er erklärt: „In Hoffenheim waren wir 40 Spieler, da gab es diesen Spirit nicht. Da hatten alle den Kopf nach unten, jeder war mehr mit sich beschäftigt. Hier haben wir einen richtig guten Zusammenhalt.“

..."Ich mache jetzt mit Christian Kolodziej und Michael Fabacher viele Stabilisationsübungen. Es hift mir, es ist viel besser geworden."
…“Ich mache jetzt mit Christian Kolodziej und Michael Fabacher viele Stabilisationsübungen. Es hift mir, es ist viel besser geworden.“

Die Mannschaft habe die nötige Grundvoraussetzung, präsentiere sich intakt und habe einen guten Charakter. Jetzt müsse sie sich aus dieser schwierigen Situation befreien und den Klassenerhalt schaffen. Abraham selbst leistet auch seinen Beitrag zum „Teambuilding“. So treffen sich die „Latinos“, zu denen auch Haris Seferovic, der sehr gut spanisch spricht, gehört, für gemeinsame Aktivitäten: „Meistens essen wir zu Hause, ich koche dann für die anderen. Aber nur, wenn meine Frau nicht zu Hause ist. Sie war neulich mal länger in Argentinien, und dann habe ich für Marco Fabián und die anderen gekocht.“ Der U20-Weltmeister, der zusammen mit Lionel Messi spielen durfte, genießt dieses Zusammentreffen mit den „Latinos“. Es sei eben eine andere Welt: „Alles ist lockerer, es ist einfach ein anderes Feeling.“

Die „andere Welt“ Europa

Trotz aller Entspanntheit, die der Argentinier in sich hat, besteht er dennoch auf die „Schweizer Pünktlichkeit“, eine vor allem in Deutschland sehr ernst genommene Eigenschaft. Abraham referiert: Man befindet sich in Europa in der Ersten Welt, was zunächst einmal toll ist. Dennoch ist vieles anders – die Familie ist nicht da und die Mentalität unterscheidet sich gewaltig von der südamerikanischen. In Argentinien agieren die Menschen deutlich spontaner. In Deutschland muss teilweise ein gemeinsames Essen gehen eine Woche vorher geplant werden: „In Argentinien kommt man einfach vorbei, klopft an und steht mittendrin in der Wohnung.“

Im sportlichen Bereich gibt es ebenfalls gewaltige Unterschiede. Abraham fiel sofort auf, „dass hier als erstes der Ball angenommen und kontrolliert wird, dann wird geschaut und man orientiert sich.“ In Argentinien hingegen wird der Fußball vor allem vom Herzen und dem Instinkt beherrscht: „Das heißt, man bekommt den Ball, nimmt den Kopf runter, dribbelt los und stürmt nach vorne. Das liegt an der ganzen Emotion, die der Fußball in Argentinien mit sich bringt und die von außen in das Spiel hineingetragen werden. Hier verhält man sich taktisch anders. Alles ist sehr viel kontrollierter.“ Der Abwehrmann, der bereits seit neun Jahren in Europa aktiv ist und seine stärkste Phase beim FC Basel von 2008 bis 2012 hatte, spielt inzwischen nicht mehr so wild wie in seinen Jugendzeiten. Im Gegenteil: Abraham wirkt wie der „freundlichste Wadenbeißer der Liga.“ Und manchmal doch würde man sich wünschen, dass das frühere Temperament in ihm durchkommt und er – ähnlich wie beim Saisoneröffnungsspiel gegen den FC Tokyo – den Ball nimmt, nach vorne treibt und dann noch im gegnerischen Strafraum den Abschluss sucht.

 

 

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23 Kommentare

  1. Und genau das ist es: Konzentration, denn der HSV ist schlagbar. ZB.: Die Stuttgarter haben gegen den HSV in Stuttgart ein 4-1-4-1 gespielt und waren damit 2:1 erfolgreich. Ob der HSV noch auswärtsstark ist werden wir heute abend sehen, von den letzten 5 Begegnungen haben die Fischköpp nur das Spiel gegen Stuttgart auswärts gemacht. Alles andere waren Heimspiele. Die Aufstellung ist wichtig, entscheidend wird aber die Motivation und Konzentration über die vollen 90 min. sein. Fussballgott erhöre uns, laß uns auch mal das Glück haben dass wir min. ein Tor mehr (keine Eigentore) schießen als der Gegner.

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  2. Voraussichtliche Aufstellung laut Kicker:

    Aufstellung
    Hradecky – Regäsel, Zambrano, Abraham, Hasebe – Stendera, Russ – Aigner, Fabian, Huszti – Meier
    Trainer: Veh

    Adler – G. Sakai, Djourou, Spahic, Ostrzolek – Jung, Holtby – N. Müller, Hunt, Drmic – Rudnevs
    Trainer: Labbadia

    Reservebank
    Eintracht Frankfurt:

    Lindner (Tor), Ayhan, Chandler, Djakpa, Ignjovski, Ben-Hatira, Gacinovic, Kittel, Medojevic, Seferovic, Waldschmidt

    Hamburger SV:
    Drobny (Tor), Cleber, Diekmeier, Ekdal, Ilicevic, Kacar, Lasogga

    Merkt unser Trainer eigentlich noch was oder ist das schon Alterssturheit.
    Hasebe als Verteidiger geht gar nicht, wie wir mittlerweile alle wissen.
    Russ im defensiven Mittelfeld noch weniger.

    Nix gelernt, nix passiert. Sehenden Auges in den Abgrund. Kein Mut , kein junger Spieler.
    Mit dieser Aufstellung geht das Spiel verloren. Abstieg.

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  3. Konzentration ist der Eine und in der Tat sehr wichtige Aspekt.
    Diese darf aber nicht zu Lasten von Reaktionsschnelligkeit und Geistesgegenwärtigkeit gehen.
    Unser Umschalt – und Passpiel zum Mitspieler muss deutlich verbessert werden, sonst laufen die Hamburger die Räume zu und wir nehmen uns das Überraschungsmoment bei Kontern.

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  4. @winston2013:
    Vor wenigen Tagen und einigen Threads vorher, klangst Du aber noch optimistischer.
    Das Spiel heute Abend, muss jedoch auch erst mal gespielt sein.
    Im Übrigen gebe ich auf Kicker-Einschätzungen auch nicht viel, da diese auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind.
    Ich rechne auf jeden Fall mit spielerisch deutlichen Verbesserungen im Vergleich zu dem Köln-Spiel.

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  5. Konezntration , dann schaffen wir das. Klingt ao einfach……

    @ Winston. Stendera und Regäsel auf dem Platz. Kittel, Sefe, Gacinovic und Luca auf der Bank. Da zähle ich mal 2 Junge auf dem Platz und 4 auf der Bank. Bei welchem Bundesligisten außer Schalke ist das besser? Mir fällt keiner ein.

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  6. Wie immer fiebere ich unserem Spiel entgegen. Dafür hoffe ich
    natürlich auf eine möglichst attraktive Aufstellung (natürlich subjektiv)
    Und dann lese ich in der Presse, wie Veh angeblich spielen will und verstehe
    die Welt nicht mehr.
    Das ist, wie wenn man sich auf einen Restaurantbesuch freut und der Koch
    kann nur gebratene Blutwurst mit Salzkartoffeln.
    Hoffentlich werden wir heute abend trotzdem einigermaßen satt.

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  7. Ok, Ihr habt ja Recht. Ich stand wohl einen Moment unter Schock im ersten Augenblick, als ich die Aufstellung beim Kicker gelesen habe. Hoffen wir, dass es nicht zu dieser kommt.

    Alles und Alle für die SGE.

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  8. Da ich mir sicher bin das wir in der Liga bleiben, habe ich keinen Grund aufzugeben. Aber die Tatsache, das wir 45 Minteun gut spielen und 45 Minuten nicht ( kam diese Saison öfter vor ) verhindert halt , dass wir 4-5 Platze weiter oben stehen. Resignieren nein, hoffen auf Besserung ja. Ich bin mir nämlich sicher, das wir den 7 Platz schaffen können. Mit dr Mannschaft und dem Trainer. Wenn sie nur über 90 Minuten zeigen würden , was sie können.

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  9. Haben wir eigentlich ein systematisches Mentaltraining im Programm,
    oder macht der große Meister die „Kleinigkeit“ auch noch mit?

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  10. Sind wir doch mal ehrlich – ob auf dem Feld jetzt Gacinovic oder Huszti oder Djakpa oder Hasebe stehen ist im Grunde egal. Darum geht es heute Abend auch gar nicht – das Nuancen, die keinen Ausschlag geben. Vom Gerüst her haben wir eine ordentliche Mannschaft, die ich gegenüber dem HSV individuell noch etwas höher einschätze, zumindest gleichwertig – und somit in einem Heimspiel im Vorteil sehe.

    Ob mir jetzt die Aufstellung auf einzelnen Position passt oder nicht, ist deshalb völlig gleich – wichtig ist heute Abend einfach nur die Einstellung. Sollte diese stimmen, gepaart mit der Bereitschaft, 90 Minuten lang alles zu geben und den Kampf, den es geben wir, anzunehmen, gehen wir als Sieger vom Platz. Fängt die Mannschaft wieder an, wie schon gegen Köln, nur 45 Minuten mitzumachen, gibt es eben eine 0:3 Niederlage – so einfach ist die Rechnung leider…. Ich hoffe Veh findet die richtigen Worte + die Taktik, die den Gegner aushebelt. Mit einem Sieg im Rücken hätten wir ein einigermaßen entspanntes Wochenende vor uns….

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  11. Wichtig ist, dass wir nächste Saison, egal ob Liga 1 oder 2, zwei gute Kicker im Kader haben. Unsere #1 und #14 😀

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  12. Sind wir alle doch mal ehrlich wenn die drei
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    Aigner …..Stendera…….und Russ …………gegen Hamburg spielen …….kann es nur ein Grottenkick werden…….
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  13. Lieber Christopher,wir sehen uns ja nachher am Stammtisch.
    Kurz vor dem Spiel bist Du sehr emotional in deine Argumentation. Das verstehe ich auch.Ich zittere ja jetzt schon beim tippen.
    Ich sage aber eins,wenn wir heute verlieren sollten möchte ich Jens Keller und Alex Schur beim nächsten Training sehen.Mit Armin geht es NICHT weiter.
    Ich mag Armin als Mensch aber wie bitteschön sollten die jungere Spieler mit Druck umgehen wenn Sie nicht reingeworfen werden? Hassebe kann nicht rechts aber jetzt soll er links. Und Ayhan. Gacinovic ausgewandert? Luca jetzt doch bei Fsv ? (:)
    Und Djakpa war für mich nie Bundesliga tauglich ,sehr engagiert schon. Aber er wusste selbst nie auf welche Position er eigentlich spielt. Typisch Afrikanisch,engagiert aber taktisch null.
    Und jetzt stehen wir da ohne erfahrene LV weil Basti gesperrt ist.Niemand bei Alex in der A-jugend?
    Armin hat gar keine taktische Agilität ist schwarz weiß in seine Denke. Schätzt die SGE ,bin ich mir sicher aber so kann es nicht weitergehen. Er ist nicht der Trainer der uns weiterbringt. Er handelt jetzt defensiv weil er unter Druck steht.Viele Jungsters draußen gelassen..
    Und Bruno macht was er kann aber die Aufstellung nicht.
    Wir beten zusammen und keine ist allein!
    Forza SGE
    FPS Paul

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  14. Ist das mit Hasebe eine Nebelkerze um den Gegner zu verwirren? Ich wollte ja vor dem Spiel nichts mehr zum Thema Trainer sagen, deshalb: es zählt nur das Ergebnis. Fällt es schlechter als drei Punkte aus, stehe ich bei Paul (viele Grüße übrigens), aber das hatte ich ja schon mehrfach geäußert.

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  15. Grüße zurück mein Lieber Wutzespeck.
    Besser wäre Bruno auch mit Keller und Alex Schur beim Training.
    Ein Fremde funktioniert nicht mehr in der kurze Zeit!
    Es geht alleine um die Rettung!!!!
    Basta!

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  16. Seit Wochen lese ich nur noch, schreibe nicht.
    Was hier für eine schlechte Stimmung herrscht, das kann ich kaum glauben. Schaut doch mal auf die Tabelle: Hannover und Hoffenheim so gut wie weg. Bremen und Augsburg auch nicht besser als wir. Das ewige Gezerre am Trainer, ich kann es nicht mehr lesen. Lasst die Jungs doch einfach in Ruhe weiterarbeiten, wir kommen auf jeden Fall besser als Platz 16 ins Ziel.

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  17. Mal kurz zum Thema Aufstellung… die erfährt der Kicker genau wie alle anderen so 1,5 Stunden vor Spielbeginn… alles davor basiert doch auf Mutmaßung & Spekualtion… deshalb sind ja auch noch 10 verfügbare auf der Reservebank und nicht die nominierten 7.
    Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass AV den Hasebe auf links stellt… er ist für Überraschungen gut, aber das!?
    Ich erwarte Iggy dort, das hat er zu Bremer Zeiten auch schon gespielt… wenns auf der Position überraschend wird, dann mit Chandler.
    Ansonsten ist Abraham ein schlauer Typ und er hat es erkannt… wenn ich 90 Minuten konzentriert bin, dann bin ich 90 Minuten Handlungsschnell… und wenn man das schafft, dann mag fehlende Schnelligkeit in ein paar Situationen eine Rolle spielen, aber nicht so grundlegend wie bei uns.
    Köln ist keine Übermannschaft und hatte letzten Samstag eigentlich nichts dickes anzubieten.. aber die hatten einen klaren Plan und konnten den 90 Minuten durchziehen… manchmal ist Fussball eben doch auch einfach!

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  18. Das Problem ist, dass unsere Gegner keine 100% abrufen müssen um uns zu schlagen. Denen reicht schon eine normal schwache Leistung um gegen uns zu gewinnen weil WIR so harmlos sind. Das ist das Problem. Ist ja nicht so das jeder Gegner, gegen den wir spielen, ein Sahne Tag erwischt. Außer Hitz, der Augsburger Torwart. Wir sind es, die nicht besser spielen als der Gegner. Leider… !

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