Hat nicht nur den Ball, sondern auch die neue Saison fest im Blick: Verteidiger David Abraham.

Die jüngsten Aussagen der Verantwortlichen haben vermuten lassen, dass sich die Frankfurter Eintracht – trotz der zahlreichen Neuzugänge im vorderen Drittel des Platzes – in der verbleibenden Transferzeit weiterhin in der Offensive nach neuen Spielern umschaut. Fredi Bobic beispielsweise wünscht sich einen Spieler für die Außenbahnen. Derweil hat Trainer Niko Kovac betont, dass der Verein auch auf der Innenverteidiger-Position die Augen nach möglichen Verstärkungen offen hält – und zuschlagen würde, sofern es sportlich und finanziell passe. Einen zusätzlichen Kollegen an seiner Seite zu wissen, kann sich auch der momentan einzig gesetzte Innenverteidiger David Abraham gut vorstellen.

Im Abwehrzentrum ist nach der Verletzung von Neuzugang Carlos Salcedo eine gewisse Vakanz entstanden. Ob Andersson Ordóñez, Marco Russ oder Jungprofi Noel Knothe diese Lücke werden schließen können, ist fraglich. Alle drei müssen die Bundesligatauglichkeit aus verschiedenen Gründen erst noch nachweisen. Das gilt auch für Salcedo, der frühestens im September wieder richtig fit sein soll und sich zudem noch an seine neue Heimat gewöhnen muss. Das alles ist auch Abraham nicht verborgen geblieben, der sich gegenüber der „FAZ“ wie folgt zu dem Thema äußert: „Ein weiterer Spieler für die Defensive wäre in meinen Augen nicht schlecht.“ Er weiß natürlich, dass es dabei auch ums Geld geht, sagt aber auch: „Wir müssen breit aufgestellt sein und sollten auch intern viel Konkurrenz haben.“ 

Gleichzeitig macht Abraham keinen Hehl daraus, dass er gerne noch weiter seinen Partner aus der letzten Saison, Jesús Vallejo, an seiner Seite gewusst hätte. „Unglaublich“ sei der 20-Jährige und darüber hinaus „ein toller Spieler und toller Mensch.“ Abraham ist aus dem Schwärmen gar nicht mehr herausgekommen: „Wir haben als Innenverteidiger so gut harmoniert.“ Doch Vallejo ist Geschichte. Der anhand der SGE4EVER.de-Lesernote zum „Adler der Saison“ gekürte Verteidiger wird seinen Weg bei Real Madrid gehen, davon kann ausgegangen werden. Das weiß auch sein Ziehvater auf dem Platz aus Frankfurter Tagen, dem nichts mehr anderes übrig geblieben ist, als sich noch einmal gebührend vom Spanier zu verabschieden: „Es war ein Vergnügen, mit ihm zusammenzuspielen. Ich wünsche ihm bei Real von Herzen alles Gute.“

Der Stand der Dinge

Es bleibt auch keine Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, denn die Gegenwart lautet derzeit: Vorbereitung auf die neue Saison. Diese ist nicht spurlos am Abwehrspieler vorbeigegangen. Zuvor hat sich Abraham in seiner Heimat bei seiner Familie fit gehalten. Erst, indem er nach dem verlorenen Pokalfinale sein Handy zwei Wochen abgeschaltet habe und argentinisches Rindfleisch genoss, was er sich nach der harten letzten Saison mit seinen guten Leistungen ohne Zweifel verdient haben dürfte. Mitte Juni fing er dann wieder an zu laufen. Danach ging es in die Vollen. Nach dem USA-Trip und dem kürzlich zu Ende gegangenem Trainingslager in Gais, fühlt sich Abraham deswegen gerade verständlicherweise wieder müde. „Es ist es halt richtig anstrengend. In der Vorbereitung muss das aber so sein“, erklärt der 31-jährige U20-Weltmeister von 2005.

Über den derzeitigen Stand der Mannschaft kann Abraham indes nicht viel verraten: „Es ist noch zu früh, um sich ein Urteil zu erlauben.“ Es ginge im Moment in erster Linie darum, die neuen Spieler in die Mannschaft einzugliedern. Dabei ist der Abwehrspieler guter Dinge, auch was das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen angeht: „Es schaut gut aus, wir machen jeden Tag Fortschritte, werden flexibler und zeigen die Mobilität auf dem Platz, die der Trainer gerne sehen möchte.“

In den letzten beiden Testspielen, konnte das mal mehr und mal weniger erahnt werden, was nach den vielen Übungseinheiten der Vorbereitung nicht überbewertet werden sollte. Jeweils mit 1:1 trennte sich die Eintracht von den Serie-A-Vereinen vom US Sassuolo und Benevento Calcio im Rahmen des Trainingslagers in Südtirol. Doch auch wenn es manchmal nicht den Anschein macht, seien besonders die Testspiele von enormer Bedeutung, weiß Abraham zu berichte: „Da werden die Abläufe ausprobiert, Konzepte einstudiert, und man gewöhnt sich an die neuen Mitspieler.“ 

Der Blick voraus

Bis zum Saisonauftakt im DFB-Pokal am 12. August im Siegener Leimbachstadion gegen den TuS Erndtebrück soll das im Training Geübte auch in den Spielen möglichst gut umgesetzt werden. Einen Einbruch wie letzte Saison kann sich die Mannschaft im Normalfall kein zweites Mal erlauben. Abraham kommt nicht drum herum und wirft noch einmal kurz den Blick zurück auf die vergangene Spielzeit und sprichtch von einer mangelnden Chancenverwertung und „zu vielen Patzern in der Verteidigung.“ Natürlich kam auch das Verletzungspech zur Sprache. Doch dann blickte Abraham schon wieder voraus und sagt über die kommende Saison: „Ich bin optimistisch.“

Zwar weiß der Spieler, dass die anderen Mannschaften auch nicht geschlafen und sich verstärkt haben, doch gehe es zuvorderst darum, sich von Spiel zu Spiel zu fokussieren und an die Leistungsgrenze zu gehen. Ein zentraler Faktor, um zu Erfolg zu kommen, wird wie über weite Strecken der letzten Saison erneut die mannschaftliche Geschlossenheit sein. Einem Trainer wie Kovac, der auf den Zusammenhalt so viel Wert legt, ist zuzutrauen, dass ihm auch in der neuen Spielzeit gelingt, aus der Mannschaft eine Einheit zu formen. Abraham jedenfalls ist von diesem Plan überzeugt: „Wenn wir Schritt für Schritt gehen, alles geben und als Team zusammenwachsen“, sagt er, „bin ich zuversichtlich, dass etwas Positives am Ende herauskommt.“

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6 Kommentare

  1. Mich würde interessieren, was gegen Holger Badstuber
    gesprochen hat, der ablösefrei zu haben gewesen wäre
    und jetzt wohl nach Stuttgart geht.

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  2. Wo Vadder Abraham recht hat, hat er recht.
    Eine weitere Verpflichtung eines IV sehe auch unausweichlich.
    Ich denke Kovac und Bobic werden die Meinung teilen.

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  3. @Stimme: Anscheinend sein Gehalt + Verletzungsanfälligkeit
    Natürlich gibt es keine eindeutigen Quellen, aber ich meine gelesen zu haben, dass er ursprünglich bei den Bayern 4,5 Mill., dann ca 2 Mill. im Anschlussvertrag (damit er überhaupt an S04 ausgeliehen werden konnte) bekam.
    Da wäre nun die Frage gewesen, zu wie viel Verzicht er nun bereit gewesen wäre. Letztendlich war wohl seine Krankenakte dann entscheidend.

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  4. @1 weil er bei Schalke nicht überzeugt hat ,und weil du nicht weißt wie lange er Verletzungsfrei spielen kann. Also großes Risiko und ich denke nicht das er wenig Gehalt gefordert hat . Nach Bayern ! Ich schätze Mal mindestens 2,5 Millionen ,und da würde er große Abstriche machen.

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  5. Ich werfe einfach mal einen guten Innenverteidiger in den Raum der gerade vereinslos ist, und der der Eintracht mit Sicherheiten durch seine Erfahrung Stabilität in der Abwehr geben kann.

    Martin Caceres

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