Grätschen konnte er schon immer, neuerdings überrascht er mit neuen Qualitäten: Dominik Kohr (Quelle: imago images / Poolfoto)

In den letzten Wochen sorgte ein Mann im Zentrum der Frankfurter für Verwunderung. Dominik Kohr, von einigen schon abgeschrieben, zeigte durch die Bank starke Leistungen und scheint immer mehr zum zentralen Drehpunkt im hessischen Spiel zu werden.

Hohe Ablöse, hohe Erwartungen

Im Sommer wechselte Dominik Kohr aus Leverkusen an den Main. Die Eintracht legte für den gebürtigen Trierer neun Millionen Euro auf den Tisch. Eine stolze Summe für einen Mann, der unter Peter Bosz in Leverkusen über die Rolle des Ergänzungsspielers nicht hinaus kam. Schon damals gab es Kritik an dem Transfer. Der Preis wäre zu hoch. Hübner verteidigte die Summe, einen deutschen Spieler mit Bundesligaerfahrung kriege man nicht günstiger. Die Last der hohen Ablöse trug der Ex-Leverkusener über die gesamte Hinrunde mit sich herum. Kohr spielte nicht die Sterne vom Himmel, brachte aber oftmals akzeptable Leistungen. Zu wenig für die Erwartungen der Fans. Im Vorjahr erhielt man für den gleichen Preis Ante Rebic und Sebastien Haller. Kein fairer Vergleich, aber nicht gänzlich aus den Köpfen wegzudenken. So schwang bei der Kritik an Kohr, womöglich oftmals auch Kritik am Transfersommer insgesamt mit.

Neues Selbstvertrauen

Nachdem Re-Start, vor allem in den letzten vier Partien, zeigte Kohr ein ganz anderes Gesicht. Mit 17 gewonnen Zweikämpfen setzte er einen absoluten Spitzenwert gegen die Hertha. Ein Kämpfer, so kannte man ihn am Main. Doch immer häufiger schaltet Kohr sich neuerdings in die Offensive ein und traut sich den Ball selbst durchs Mittelfeld zu führen. Im September sagte noch er, dass er sich fußballerisch von Sebastian Rode „einiges abschauen kann, wie er da durch die Gegner dribbelt.“  Seit einigen Wochen dribbelt der 26-Jährige mit viel Mut und Selbstvertrauen durch die gegnerischen Reihen hindurch. Sein Glanzstück im Trikot der Eintracht war sicherlich das Spiel gegen die Hertha, am vergangenen Samstag. Mit Lucas Torro, der als tiefer Sechser die Absicherung vor der Dreierkette übernahm, konnte der deutsche Mittelfeldspieler immer wieder Vorstöße wagen. Gemeinsam mit Danny da Costa spielte man die linke Seite der Berliner schwindelig. „Ich versteh die Ideen des Trainers mittlerweile immer besser“, sagte Kohr nach der Partie.

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Liebe auf den zweiten Blick

Die Statistik gibt ihm recht, er fungierte als Dreh- und Angelpunkt in der Partie. Mit 69 Ballkontakten hatte er, nach Filip Kostic, die meisten aller Offensivspieler. Nur Daichi Kamada und da Costa dribbelten häufiger. Auch die Fans sind inzwischen überzeugt. Auf Instagram haben wir euch gefragt, wie ihr unsere Nummer 28 findet und eure einstimmige Meinung war: „Der ist richtig gut geworden.“ Der Mann mit dem markanten Spitznamen „Hardkohr“ ist selbst mit seiner aktuellen Leistung zufrieden: „Das klappt gut auf dem Platz und die Mannschaft gibt es mir zurück. Ich bin glücklich, dass ich aktuell viel spiele.“ In der aktuellen Form ist er aus der Startelf kaum wegzudenken und vertraglich ist der 26-Jährige bis 2024 an die SGE gebunden – Eintracht Frankfurt und Dominik Kohr, es könnte Liebe auf den zweiten Blick werden.

 

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17 Kommentare

  1. Guten Morgen liebe Redaktion,
    zwei mal der gleiche Thread, ist ja auch mal was Neues…. 😉
    Erwartet Ihr 4-stellige Post’s? 🙂
    Spaß beiseite!
    Kompliment für die guten Informationen und Berichte hier.
    Ich weiss Eure Arbeit sehr zu schätzen.

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  2. Zu D. Kohr:
    Ich freue mich sehr für ihn (dazu zähle ich auch Silva & Kamada), dass er zum Ende der Saison sogar noch mal so spielstark auftritt und der Mannschaft so in der Defensive sehr helfen kann.

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  3. Hallo G-Block
    Hatte mehrfach versucht den ersten Post zum Thema Kohr zu öffnen, ohne Erfolg.
    Diese nehme ich als Ursache für die Wiederholung an!

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  4. @3 Korrekt. Sollte aber dennoch nicht zweimal auftauchen. Danke für den Hinweis, hab den defekten Artikel runter genommen.

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  5. Eigentlich füllt Kohr jetzt die Rolle aus, die eigentlich Sow offensiv erfüllen sollte. Kann es nur begrüßen wenn sich auch andere in das Offensivspiel einschalten, so werden wir auch variabler und schwerer auszurechnen. Man hat gesehen, dass Kohr teilweise gar kein richtigen Gegenspieler bei seinen Vorstößen hatte, da der Gegner oftmals damit nicht gerechnet hat, dass Kohr mit Tempo aus dem Mittelfeld nach vorne marschiert. Solange die Abstimmung defensiv stimmt ist das ein gutes Mittel um unser Angriffsspiel im Mittelfeld besser zu machen.

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  6. Hi euroadler, ja da stimme ich dir zu. Ich denke aber auch, dass Kohr davon profitiert hat, dass die Berliner Defensive wg. des Platzverweises durcheinandergewirbelt wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass es gegen 11 Schalker, die vllt zunächst Beton anrühren, schwieriger wird.. aber ich bin auf morgen gespannt und lasse mich gerne wieder positiv überraschen 🙂

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  7. Ob Hardkohr oder OffensivKohr, mein Vertrauen hatte er immer auch wenn er in seinen ersten Spielen für die Eintracht nicht so geliefert hat wie erwartet. Aber auf wen von den Neuen trifft nicht das Gleiche zu ?
    Irgendwie sind wir doch alle schon weiter in den Medienrummel eingebunden, als uns selber wahr sein will. Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt, geht ganz schnell heutzutage.
    Das Entscheidende ist für mich, dass ganz offensichtlich AH die Kurve bekommen hat, Spieler und Mannschaft realistischer einschätzt und nun auch die richtige Taktik findet. Da werden dann auch Prozesse in Gang gesetzt, Selbstvertrauen aufgebaut und Sicherheit im Fußballspiel, ich betone das Spielen, gewonnen. Dann ist es auch kein Wunder mehr, daß Spieler (nur als Beispiele) wie Kohr, Kamada oder Silva plötzlich ihr wahres Leistungsvermögen abrufen oder Ilse einen Uwe Bein-Gedächtnispass spielt. Ist halt nur Schade, daß es so spät passiert, aber egal. Klar ist aber dennoch, daß daraus Schlußfolgerungen für die neue Saison gezogen werden müssen. Erstmal auf die heutige Mannschaft bezogen, wie man besser und kontinuierlich das Potential abrufen kann. Erst danach kommt für mich die Frage, welche Konsequenzen hat das für Tranfers.
    Anderes , eins möchte ich noch lobend anfügen: im Unterschied zu anderen Mannschaften, haben wir jetzt schon seit Monaten kaum mit schlimmen Verletzungen und Ausfällen zu tun (Schaut Euch nur unseren nächsten Gegner an). Offensichtlich wir hier durch das Trainerteam und den gesamten medizinischen Bereich in der Belastungssteuerung, Regeneration, Physio usw. hervorragende Arbeit geleistet.
    Auch das ist Grundlage unserer aktuell guten Verfassung.
    Forza SGE !

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  8. Kader nächste Saison (natürlich nur meine persönlichen Gedankenspiele):

    TW:
    1. Trapp
    2. Neuzugang (da Rönnow spielen will und deshalb gehen wird)
    3. Wiedwald

    Abwehr:
    4. Hinti
    5. Hasebe
    6. Abraham (sofern er bleibt)
    7. Ndicka
    8. Neuzugang (einer wie Knoche, da Abraham und Hasebe mehr Auszeiten brauchen)
    9. Toure (bei einem Angebot gerne verkaufen)
    10. Ilsanker

    Mittelfeld:
    11. Rode
    12. Kohr
    13. Sow (sollte eine zweite Chance bekommen, die er aber auch nutzen muss)
    14. Kamada
    15. Neuzugang (einer mit Kreativität und Torgefahr)
    16. Gacinovic (eher als Back up)
    17. Torro (kann man evtl auch erstmal verleihen)

    Außenbahn:
    18. Kostic (wenn er geht, dann natürlich stattdessen ein Neuzugang von hoher Qualität. Einer der der Mannschaft sofort hilft)
    19. Da Costa
    20. Chandler
    21. temporeicher Neuzugang (Spielertyp Marius Wolf)

    Sturm:
    22. Silva
    23. Dost (wie Sow sollte man ihm noch einen Anlauf geben)
    24. Pacienca
    25. Jovelijic (evtl. nochmal verleihen, da er Spielpraxis braucht)
    26. temporeicher Neuzugang (klassischer Konterstürmer)

    Das wäre ein anständiger 25/26 Mann-Kader, der durch den ein oder anderen talentierten Jugendspieler ergänzt werden kann. Fernandes hört auf, de Guzman wird gehen und in Durm sehe ich keinen Mehrwert (spielt nicht mal wenn Kostic ausfällt und rechts haben wir bereits 2-3 andere Kandidaten und hoffentlich einen offensiveren Neuzugang).

    Ich hoffe ich habe keinen vergessen.

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  9. @9/10 (Hallo Nach Olpe 🙂 )
    und was ist mit jungen Spielern wie Cavar, Cetin, Finger, Stendera?
    behalten, verleihen oder verkaufen?
    Gruß Michael

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  10. @9 denke wir müssten die außen besser gestalten.
    Vorausgesetzt kostic bleibt, braucht man einen etwas defensiveren, aber sofort helfenden Linksaußen (der auch gut 4er Kette spielen kann aber kostic auch mal ne Pause gönnen kann).
    Auf rechts müsste man einen der 3 RV loswerden (idealerweise Toure verleihen) und dafür einen kostic Pendant, d.h. offensiv und erstklassig (gerne so was wie Wolf).
    Als Stürmer würde ich jemanden holen der auch hängende Spitze kann und ggf Kamada (der immer wichtiger werden wird) mal ersetzen kann.

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  11. de Verträge von Finger und Cetin laufen aus. Weis jmd ob die beiden neue Verräge bekommen?
    Jabez Makanda und Fynn Otto kommen auch noch dazu aus der U19

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  12. Der Ache scheint schnell zu sein
    weiß zufällig jemand, welche Position er zuletzt offensiv bekleidet hat?
    Sturm zentral, außen, oder zentral hängend?

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  13. @10 hast recht. Dann sollte man Jovelijc definitiv nochmal verleihen. Wegen der Corona Pause hat er seine Spielpraxis ja nocht nicht wirklich bekommen. So oder so brauchen wir einen schnellen Stürmer, weil wir bislang keinen haben.

    @11
    kann ich alle nicht einschätzen. Können den Kader aber gerne erweitern oder sollten verliehen werden um Spielpraxis zu sammeln (da wir keine U23 haben).

    @12
    den zusätzlichen Spieler zu Kamada, habe ich schon im Mittelfeld eingeplant. Da brauchen wir definitiv mal einen der paar Tore schiesst, damit Hinti keine 8 mehr machen muss. Da fehlt uns schon länger ein Kreativer (auch wenn Kamada es momentan sehr gut macht). Einer mehr wäre gut. Außen braucht man (links) natürlich zwei neue wenn Kostic geht und Durm weiter keine Rolle spielt.

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  14. Bin auch von der Performance von Kohr begeistert, mit Rode zusammen, passt das super, obwohl da Rode eher der offensive Part ist. Mit Torro konnte Kohr seine Möglichkeiten offensiv aber doch aufblitzen lassen.

    Jovelic würde ich nicht mehr verleihen, sondern Ihm mehr Spielzeit bei uns geben, weil ich Glaube, dass da eine ähnliche Entwicklung wie bei Jovic möglich ist. Ich jedenfalls bin überzeugt, dass der uns noch viel Spass machen wird, wenn er nur öfter spielen darf.

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  15. und dafür Ache, Dost oder Pacienca auf die Bank? 4 Stürmer sind genug. Der Sinn von Jovelijcs Leihgeschäft war die fehlende Spielpraxis. Die hat er nicht bekommen (anders als Kamada letzte Saison), also wäre es gut das Leihgeschäft zumindest bis Winter zu verlängern (falls das geht).

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