Erleichtertes Feiern mit den mitgereisten 2.700 Eintracht-Fans nach dem Spiel (Foto: imago images / JoaquimxFerreira)

Knapper 1:0-Auswärtssieg der Frankfurter Eintracht am Donnerstagabend bei Vittoria de Guimaraes SC. Es war kein einfaches Spiel für die Hessen, die sich zeitweise nicht über ein Remis hätten beschweren dürfen. Schlussendlich zählt aber nur der Sieg und das war auch der Tenor bei den Stimmen zum Spiel.

Evan N’Dicka: „Ich bin sehr froh über mein Tor. Es war ein sehr schönes Gefühl. Ich wollte bei meinem Comeback eine gute Leistung zeigen. Es war ein hartes und intensives Spiel. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt. Am Ende hatte ich ein paar Krämpfe. Wir nehmen das Ergebnis mit, auch wenn wir nicht so gut gespielt haben. Lieber so gewinnen als gut spielen und nicht belohnt werden. Es kann nicht immer eine Galavorstellung geben. Man kann nicht alles haben. Die drei Punkte zählen.“

Sebastian Rode: „Es war nicht einfach auf diesem Platz zu spielen und der Gegner war auch nicht schlecht. Sie haben technisch sehr gut gespielt. Von daher war unser Primärziel zu gewinnen und das haben wir geschafft. Zwar nicht sehr gut, aber das wissen wir selbst. Aber grade nach dem ersten Spiel gegen Arsenal standen wir ein bisschen mit dem Rücken zur Wand und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben es heute einfach nicht geschafft, von hinten heraus kontrolliert ins letzte Angriffsviertel zu kommen. Das müssen wir verbessern, dass wir da mit Ruhe die Lücke finden und dann wird es auch wieder besser. Die Spiele gegen Lüttich werden auch wieder sehr schwer. Aber es wird vielleicht das vorentscheidende Duell werden. Da kann innerhalb von drei Wochen alles entschieden sein.
Für mich war es das erste Spiel seit drei Wochen, das war nicht ganz so einfach. Durch den Daumenbruch hatte ich auch wieder zwei, drei Einheiten verpasst. Von daher bin ich froh, dass es 60 Minuten geklappt hat. Mit der Spezialanfertigung ging es soweit ganz gut.“

Trainer Adi Hütter: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel. Es war ein hart erkämpfter und schmutziger Auswärtssieg, der uns in der Phase sehr gut tut. Das war wichtig. Frederik Rönnow hat ein gutes Spiel gemacht. Es hat nicht alles funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben. Das war aber auch der Mannschaft von Guimaraes geschuldet. Evan N’Dicka ist kein Goalgetter. Aber es ist klasse, wenn ein junger Spieler, der lange nicht gespielt hat, hier als Siegtorschütze vom Platz geht. Wir waren teilweise zu schlampig und haben zu wenig über die Außen gespielt. Am Ende zählt aber der Sieg und dass wir Mentalität gezeigt haben. Für uns war das ein absolutes Schlüsselspiel. Wir haben jetzt zuhause gegen Standard Lüttich das nächste. Es ist noch ein langer Weg ins Sechszehntelfinale.“

Sportvorstand Fredi Bobic (bei RTL Nitro): „Sie haben den Kampf angenommen, Es war ein sehr schwieriges Spiel. Es gibt keine schwachen Mannschaften mehr in Europa. Über die Flügel hat uns Guimaraes viele Probleme gemacht. Wir haben nicht gut hinten raus gespielt und die Bälle zu schnell verloren. Dadurch sind wir unnötig unter Druck gekommen, aber haben innen sehr gut verteidigt. Wenn es brenzlig wurde, war immer einer von uns da.
Für Evan N’Dicka freue ich mich riesig. Er hat in letzter Zeit wenig Spielzeit bekommen, aber wir brauchen jeden. Und das ist kein Spruch, das ist so. Frederik Rönnow hat fehlerfrei gehalten. Wenn er gefordert war, war er da. Er hat Ruhe ausgestrahlt. Ich freue mich riesig, dass er zu null gespielt hat.“

Sportdirektor Bruno Hübner:Das beste heute Abend ist nicht nur das Ergebnis, sondern auch, dass wir hinten in der Kombination mit unserer Dreierkette und einem neuen Torwart in dieser Form noch nicht zusammengespielt haben und dennoch außer dem Pfostenschuss wenig zugelassen haben. Ansonsten war es natürlich ein erkämpfter Sieg. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, mussten eigentlich das 2:0 machen, dann wäre das Spiel ruhiger geworden. Aber ansonsten muss man auch den Gegner loben. Sie haben taktisch gut gespielt, haben alles gegeben und sind auch gut angefeuert worden. Es war das erwartet schwere Spiel. Man sieht immer mehr, dass der Ballbesitz nicht entscheidend ist, sondern die Torchancen und die waren aus meiner Sicht klar auf unserer Seite. Bis auf den Pfostenschuss haben wir aus dem Spiel heraus wenig zugelassen. Ich fand den Auftritt von Rönnow richtig souverän, vor allem wie er die Eckbälle entschärft hat. Es war ein Kampfspiel und der Gegner war hier durchaus etwas aggressiver als wir, deshalb ist es umso schöner, dass wir dennoch gewonnen haben. Es war schwer hier zu spielen, Lüttich, unser nächster Gegner, muss hier auch erst einmal gewinnen, deshalb bin ich froh, dass wir diese Hausaufgabe zu unseren Gunsten gelöst haben. Die Szenen vor dem Spiel sind unschön, aber ich kann nichts Genaueres dazu sagen.“

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13 Kommentare

  1. Uff. Die haben uns hübsch neutralisiert. Wieder was gelernt.

    Ich nehm die Punkte, den Rest werde ich einer Gedächtnislöschung zuführen.

    Schönen Brückentag.

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  2. Als Rönnow Kritiker und Skeptiker sage ich gerne, dass er gestern keinen Fehler gemacht hat. Im Spielrtunnel vor dem spiel dacht ich, ohje ist der aufgeregt, auf dem Platz wirkte er ruhig, damit hatte ich nicht (mehr) gerechnet. Man muss aber auch sagen, gegen Bremen wird er mehr zu tun bekommen, dann ist vermutlich mehr über seine Leistungsstärke zu sagen, bleibe daher noch skeptisch. Bin gespannt wie wir für die Offenbacher im Stadion bestraft werden!

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  3. Bei den Ecken der Portugiesen wirkte Rönnow etwas unsicher, aber sonst nix auszusetzen. Wer war für euch SGE-Spieler des Tages? Fernandez?

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  4. Man of the Match N Dicka! Rönnow solide und weisse Weste.

    Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.

    Jetzt die Stadtmusikanten wegputzen!

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  5. Wichtiger Sieg in einem ansonsten eher nicht so guten Spiel.

    Sonderlob bekommt der von mir oft kritisierte Touré. Schon gegen Berlin war das in Ordnung und gestern fehlerlos.

    Prima!

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  6. Ach ganz ehrlich… was nützt es jetzt als Fan, sich noch in diesesn Spiel zu vertiefen ? Das ist was für Videoanalysten.

    Ich weiss nur, dass die Offensive komplett in der Luft gehangen hat, weil Vitoria das Mittelfeld irgendwie komplett zerstört hat.

    Dabei ging es eigentlich gut los… Goncalo mit super Pressing und super Pass auf Andre und… naja… Leider schoss mir dabei ein Gedanke in den Kopf, für den ich mich selbst auch gleich verurteilt habe => „..wenn das jetzt Ante gewesen wäre. Oder Bas. Dann hätte es geklingelt“.. Das ist einfach falsch, so zu denken. Das führt zwangsläufig zur Unzufriedenheit und was soll ich in der 3. Spielminute damit anfangen ?

    Vielleicht sind das jetzt unsere Siege. ein 1:0, ein 2:1. Kein 3:0 oder 7:1 mehr. Okay… so may it be.

    Naja, ganz ehrlich.. Deckel drauf und Augen auf Sonntag. Ich guck mir diesen Kick von gestern keine Sekunde mehr an.

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  7. @ffm
    Geb dir da völlig recht.
    Die Analyse von Hübner ist auch vollkommen richtig.
    Ich freue mich für den Sieg und die drei enorm wichtigen Punkte. Aber der Rest war einfach nur grottig schlecht.
    Nun gilt es einen Haken zu setzen.
    ,und schnell zu vergessen wie wir gespielt haben.
    Denn……
    Am Sonntag kommt Bremen. Die sind ein ganz anderes Kaliber. Und ich hoffe das wir gegen die ein anderes Gesicht zeigen.
    Was mich am meisten verwundert, sind die Pässe in die Tiefe, die nie irgend jemand von uns erreichen. Gefühlt 80 Prozent landen ständig nur beim Gegner. Wie kann man sich so etwas erklären?

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  8. Es scheint wie bei einer Waage. Plötzlich können wir Tore nach Ecken und Freistößen erzielen, dafür sind die Pässe in die Spitze Vergangenheit?

    Gruß SCOPE

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  9. Also ich find en Ndicka eigentlich auch gut, aber so richtig zufrieden mit seiner Abwehr Leistung kann man net sein, man muss bedenken dass er keine Praxis hat, aber wie er sich so manchmal überlaufen oder ausspielen hat lassen, fand ich erschreckend, hoffe er stabilisiert sich wieder, sonst kann man ja ich gern ma falette de chance geben.
    Man of the match is schwer zu sagen, fand auch Touré sehr stabil.

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  10. Hase fehlte an allen Ecken und Enden. So sehr ich Hinti als Verteidiger schätze – zum Spielaufbau trägt er nicht viel bei. N’dicka und Touré sehr solide. Fernandez in solchen Spielen extrem hilfreich. Kamada für mich inzwischen auch unverzichtbar, ein echter Zehner. Die erste Halbzeit war zum Wegsehen, lag wohl auch daran, dass das Team in dieser Formation nicht eingespielt war. In der zweiten Halbzeit klappte es besser. Bin gespannt, wie wir uns gegen Bremen schlagen, das wird eine harte Nummer.

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  11. @3
    Die Ecken sind für einen Tormann seiner Statur auch unheimlich schwer, wenn da 12 Mann im 5er herumspringen. Er ist ja kein Oli Kahn, der da durchbricht…

    Insgesamt haben wir das aber gut gemacht, Guimaraes hatte sehr wenige Chancen, gerade auch nach unserer Führung. Nach vorne war es natürlich sehr zäh.
    Erklärungsansätze:
    1. Hinteregger fühlt sich sichtlich unwohl, wenn er das Spiel eröffnen soll. Ich weiß nicht, wie oft er das Tempo dadurch verschleppt hat, dass er stehengeblieben ist und wie lange nach einer Anspielstation gesucht hat. Und leider waren dann trotzdem sehr, sehr viele Fehlpässe dabei. Da müssen wir auf Hasebe hoffen, dass er schnell zurückkommt. Und perspektivisch ist ein Spieler mit seinen Skills ein Transferziel für uns, der Gute wird ja nicht jünger.
    2. Es war jetzt schon wiederholt auszumachen, dass auf dem Papier schwächere Gegner unsere Mittelfeldzentrale lahmzulegen versuchen. Oft dann erst mit Mittelfeldpressing und sehr kompaktem Spiel, dann kommen wir derzeit kaum durch. Kamada hängt gerade etwas durch, er hat das am Anfang der Saison teilweise gut aufgelöst. Bei uns passieren dann oft sehr viele Abspielfehler, was die Gegner wiederum zu schnellem Umschaltspiel nutzen (Augsburg!). Letzteres hatten wir gestern ganz gut im Griff.
    3. Mittlerweile weiß jeder, dass über links unsere gefährlichste Offensivwaffe spielt. Kostic bekommt oft besondere Aufmerksamkeit, ein zweiter Mann rückt sehr schnell dazu. Das schränkt ihn schon spürbar ein, obwohl er mit seiner Klasse trotzdem immer noch Aktionen hat. Nur bei weitem nicht mehr so viele. Über rechts geht mit Durm nach vorne eher wenig (auch wenn er mMn defensiv besser arbeitet als DDC – ist eine Abwägungssache, was man eher braucht).

    Auf der Positivseite ist zu vermerken, dass wir trotzdem zu Chancen kommen, da macht sich schon die Klasse unsere Stürmer bemerkbar. Wir schießen immer noch recht verlässlich Tore. Die allerschlimmsten Wackler in der Abwehr haben wir herausbekommen, scheint mir. Und – was am Ende des Tages zählt – wir gewinnen nach wir vor die meisten Spiele (5 – 1 – 3 ohne EL Quali). Wenn wir diese Quote halten, landen wir unter den ersten 10, vielleicht reicht er wieder für EL. Das ist nach den Abgängen und angesichts der Konkurrenz ein erwartbares und ehrbares Ergebnis.
    Vielleicht ist das auch einfach eine Folge oder der Preis, wenn wir flach aufbauen wollen. Alternative wäre natürlich immer noch der lange Ball auf Dost, festmachen, nachrücken und bei Ballverlust ins wilde Gegenpressing wie letzte Saison… Nur ist dann wieder im April die Kraft am Ende. Ich finde, wir sollten es mal so weiter probieren. Etwas akkurateres Passspiel unter Druck würde glaube ich schon Wunder wirken.

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  12. @ Reebok
    Guter Beitrag.

    Wie gesagt, ich nehme das Spiel von gestern jetzt nicht mehr auseinander, aber schon richtig was Du dazu sagst. Wie kommen trotzdem zu Chancen. Der Torwart von denen hatte aber auch einen Sahnetag. Was der Dinger rausgeholt hat. Einmal N`Dicka nach Ecke von Kostic sehr geil auf den langen Pfosten verlängert und Silva scheitert am Torwart. Irgendwann später holt er Kostics Kopfball von der Linie. Das sind Chancen, die sind eigentlich ein Tor.

    Und das Langholz-Rumpelgekicke, ja klar. Das kannst Du mit Dost machen… Aber das ist jetzt nicht mehr so gewollt. Es dauert halt einen Moment und in der Zwischenzeit muss man die Spiele eben trotzdem einigermassen erfolgreich gestalten.. nicht verlieren halt, am besten irgendwie gewinnen. Wenn auch unschön.

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  13. @11
    Dem kann ich @12 nur zustimmen. Gut analysiert. Erstaunlich unsere Effektivität. Auch mit Kamada hatten wir eigentlich noch ne 100 Prozentige am Ende.
    Wir kommen aber auch zu wenig Chancen weil wir eigentlich ziemlich tief stehen.Jedenfalls jetzt in diesem Spiel . Vorteil ist wir bekommen dann auch nicht so viele Konter und der Gegner relativ wenig Chancen.
    Ich sehe eher unser Spiel wie mit Dost nach seiner Einwechslung. Lange Bälle auf ihn die er ablegt und Kamada und Co haben dann die Option selber zu gehen oder nochmal auf die Außen zu legen. Das hat damals mit Haller auch gut geklappt. Silva ist gefährlich wenn er in Strausraumnähe die Dinger direkt in den Fuß gespielt bekommt. Man kann schon was machen aus dem “ Material“, aber noch ist es nicht perfekt unser Konzept. Bisschen fehlt noch die Kreativität und Überraschung. Alles noch zu durchschaubar . Aber effektiv;-)

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