Gegen einen Marseille-Fan wurde Anklage erhoben. (Foto: imago/Eibner)

Schwerste Vorwürfe gegen Marseille-Fan: Es gibt wohl niemanden, der es mit der SGE hält und nicht mitbekommen hat, dass ein Eintracht-Fan bei dem Auswärtsspiel in der Champions League bei Olympique Marseille schwer verletzt wurde und nur knapp mit dem Leben davonkam. Gestern berichteten wir, wie dieser Fan sich erstmals selbst zu Wort meldete. Heute teilte die französische Staatsanwaltschaft mit, dass ein Verfahren gegen einen 26-Jährigen Fan von Olympique eingeleitet wurde. Der Vorwurf lautet: Versuchter Mord. Der Beschuldigte habe zugegeben, eine Leuchtrakete in den Gästeblock, in dem sich die SGE-Anhänger befanden, geschossen zu haben. Zunächst kann der Angeklagte auf freiem Fuß bleiben, bis es zu einer Verhandlung oder einem Urteil gekommen ist.

Vorbereitungen auf CL-Spiel: Die Champions-League-Begegnung am kommenden Mittwoch gegen Olympique Marseille wird als Hochsicherheitsspiel eingestuft werden. Wir berichteten bereits, dass die „Deutsch-Französische Einsatzeinheit“ (DFEE) zum Einsatz kommen wird, um vor allem französische Fans abzuschrecken. Zusätzlich soll nun, nach Informationen von SGE4EVER.de, ein Netz im Gästeblock des Waldstadions installiert werden. Dieses Netz wird die Seite des Gästeblocks abschirmen, der dem Block 24A zugewandt ist. Auch werden die Sicherheitskräfte, also Ordnungsdienst von Eintracht Frankfurt und Polizei entsprechend auf den Abend vorbereitet werden.

Optimistischer Lenz: Eintracht-Linksverteidiger Christopher Lenz wurde in seiner Zeit in Frankfurt immer wieder von Verletzungssorgen geplagt. Jetzt scheint der 28-Jährige vollkommen fit zu sein und bestätigte dies mit seinen starken Spielen gegen Leverkusen und den Stuttgarter Kickers. In der „Bild“ zeigte er sich zufrieden ob seiner derzeitigen Leistungen: „Ich habe in der Länderspielpause viel aufgeholt. Und konnte wieder viel trainieren. Ich hoffe, dass ich das noch öfter abspulen kann.“ Natürlich wird bei ihm immer wieder der Vergleich zu Filip Kostic gesucht, der bis zur vergangenen Saison auf Lenz‘ Position gespielt hat und hier der wohl beste SGE-Spieler der letzten Jahre war. „Filip hat einiges hinterlassen hier. Wenn ich daran anknüpfen kann, freue ich mich. Ich wusste, wenn ich mich energisch und klar einschalte in der Offensive, dass ich auch gefährlich werden kann“, sagte der gebürtige Berliner zu seinen zuletzt auch in der Offensive starken Leistungen.

Fjörtoft hofft auf Kamada-Verbleib: Eintracht-Legende Jan Aage Fjörtoft hat sich in der „Bild“ unter anderem zur Vergabe des „Ballon d’or“ geäußert und hier Unverständnis gezeigt: „Ich behaupte, dass das alles Zirkus und Politik ist. Beweis Nummer 1: Real gewinnt die Champions League, wird beim Ballon d‘or aber nur Dritter… Wie ist das möglich?“, fragte der Norweger. (Anmerkung der Redaktion: Bei der Mannschaft des Jahres wird das Team ausgezeichnet, dessen Spieler die meisten Nominierungen für den Ballon d’Or hatten.) Auf die SGE bezogen, betonte er, dass er auch nicht verstehe, dass Kevin Trapp bei den Keepern nur so weit hinten landete. Aber auch die aktuelle Situation war Thema. Hier betonte Fjörtoft, dass er hoffe, dass Daichi Kamada den Hessen erhalten bleibt: „Er kann drei Positionen spielen. Seine Spielintelligenz, das Timing bei seinen Läufen und die Torgefahr. Dazu gehört er zu den Spielern, die in jeder Saison den nächsten Schritt machen. Jetzt verteidigt er auch noch. Kamada ist inzwischen ein Symbol dieser Mannschaft!“ Er hoffe, dass sich die SGE auch in den kommenden Wochen so stark wie zuletzt zeigt, dann sei einiges möglich: „Und nach fast einem Drittel in der Bundesliga ist Platz 5 ein starkes Zwischenergebnis. Bedenkt man, dass Union auf Platz 1 und Leverkusen auf dem Relegationsplatz stehen, ist die Chance in dieser Saison auch für Eintracht groß, sich für die Champions League zu qualifizieren.“

Christoph Daum mit schlimmer Diagnose: Bei Ex-Eintracht-Trainer Christoph Daum wurde im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung Krebs diagnostiziert. Dies teilte 68-Jährige am Freitagmittag auf seinem offiziellen Instagram-Kanal mit. So kündigte er gleichzeitig an, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Die Behandlung, der er sich derzeit unterziehe, schlage bereits gut an, gab er an. „Ihr kennt mich: Ich bin ein Kämpfer und werde auch diese Herausforderung optimistisch und mit all meiner Kraft angehen. Deshalb bitte ich zu respektieren, dass ich jetzt Privatsphäre brauche, um so schnell wie möglich wieder gesund zu werden. Ich freue mich über eure positiven Nachrichten und bedanke mich für eure Unterstützung.“ SGE4EVER.de wünscht eine gute, möglichst rasche und vollständige Genesung. In der ersten Jahreshälfte 2011 stand Daum für insgesamt sieben Spiele an der Seitenlinie der Eintracht.

Wachs fällt aus: Die Eintracht-U21 muss vorerst auf Kapitän Marc Wachs verzichten. Der 27-Jährige hat sich bereits im Spiel gegen den KSV Baunatal eine Muskelverletzung zugezogen und steht Cheftrainer Kristjan Glibo auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung.

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6 Kommentare

  1. Endlich, trotz allem, nicht zu beschönigendem, Verhalten einiger Gewaltchaoten (nicht Eintrachtfans) aus unserem Block.
    Diese Gewalttäter aus dem politisch nicht mehr beherrschbaren Marseiller Milieu, durften, von den „Ordnungskräften“ nahezu unbehindert,
    gegen alle, die sie als Eintrachtfans erachteten, aggressiv handeln.
    Höchste Zeit, dass endlich in Marseille auch gehandelt wird. Auch dort gab/gibt es diese Randalierer und diese waren überwiegend für die Greueltaten verantwortlich.
    Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass das Verhalten der Gewalttäter aus dem Frankfurter Block zu rechtfertigen wäre, das ist es definitiv nicht.
    Aber, Aufarbeitung und Sanktionierung, muss objektiv und nicht einseitig erfolgen.

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  2. Ich habe für Freunde noch zwei Tickets ergattert. Aber während ich weit weg in der Kurve bin, müssen die in den Block 25.
    Mir ist wirklich nicht wohl dabei. Ich hoffe, erstens dass das Netz mehr abhält als das in Marseille und zweitens: Dass massiv kontrolliert wird und der Gästeblock entmilitarisiert ist. Vermtulich wird es vorher schon in der Stadt eskalieren. Das Istanbulspiel vor ca. einem Jahr hatte die Polizei ja ganz gut im Griff…

    Gruß SCOPE

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  3. Ab der wievielten Minute im Rückspiel dann wieder „Fußballterror und Randale, immer wieder“ glorifiziert werden?

    Kritische Grüße!

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  4. Marseille hat wie jede andere richtige Hafenstadt eine Reihe handfester sozialer Probleme. Sie gehen auch auf eine asoziale Stadtentwicklungspolitik und auf korrupte Stadtväter im letzten Jahrtausend zurück. Dazu empfehle ich die Krimis von Jean-Claude Izzo, „Die Marseille-Trilogie“. Nichtsdestoweniger ist Marseille eine absolut faszinierende, ebenso traditionsreiche wie auch moderne Großstadt. Es wäre extrem schade, wenn die Vorfälle im Stadion zu einem Vorurteil oder gar zu Feindschaft gegenüber dieser Stadt und ihrem Verein führen würden.

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  5. MENSCH Christoph!

    Alles Gute, viel Kraft, halte durch, stehe immer wieder auf!
    Ich wünsche Dir die vollständige Genesung!

    ! Gott segne Dich !

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