Die Bundesliga-Saison 2016/17 geht auf die Zielgerade zu. Am 32. und zugleich drittletzten Spieltag empfängt die Frankfurter Eintracht, welche den Klassenerhalt bereits sicher hat, die abstiegsbedrohte Werkself des VfL Wolfsburg. Die Rollen sind klar verteilt: für die Hessen bestehen weiterhin alle Chancen, sich über den Ligabetrieb für die Europa League zu qualifizieren. Auf der anderen Seite benötigen die Niedersachsen jeden Punkt, um nicht auf den Relegationsrang durchgereicht zu werden. Einzig die im Vergleich zum desaströsen HSV bessere Tordifferenz hält die Wölfe noch auf Rang 15. Eine heikle und knifflige Aufgabe für die SGE, da „Abstiegskandidaten“ zumeist unberechenbar sind und gerade gegen Ende einer Spielzeit ungeahnte Kräfte freisetzen können. Die Spielleitung der Partie übernimmt der erfahrene Schiedsrichter Manuel Gräfe (219 Bundesliga-Partien). Anstoß des Spiels, für das bisher rund 47.000 Karten verkauft wurden, ist am heutigen Samstag, den 06.05.2017 um 15:30 Uhr.
DIE AKTUELLE FORM
Die Eintracht hat den vor der Saison angestrebten, vorzeitigen Klassenerhalt seit dem letzten Spieltag sicher. Nun geht es für die Kovac-Elf darum, sich gut in der Abschlusstabelle zu positionieren – Stichwort: Fernsehgelder. Der Fans geheimer Traum wäre natürlich die Qualifikation für die Bühnen Europas, welche auch noch zu schaffen ist. Im Optimalfall natürlich über den Ligabetrieb, falls es über den DFB-Pokal klappen soll, dann müsste sich die SGE nach dem 27.05. Pokalsieger 2016/17 nennen dürfen.
Noch sind es aber gut drei Wochen bis zum Gipfel mit dem BVB in Berlin. Bis dahin gilt es, die restlichen Spieltage zu nutzen und die tolle Saison zu vergolden. Die Niederlage gegen Hoffenheim vom letzten Sonntag sollten die Adlerträger hierbei nicht allzu schmerzhaft sehen: die Leistung, der Einsatzwillen und die Taktik waren vollkommen in Ordnung. Gegen den spielstarken und zukünftigen Champions League-Teilnehmer aus dem Kraichgau war es für die derzeit stark dezimierte Eintracht der wohl einzige Weg. Bitter war natürlich, dass der Gegentreffer erst in den letzten Spielminuten der Partie gefallen ist und vor allem durch Benjamin Hübner, dem Sohn von Sportdirektor Bruno Hübner. Gegen Wolfsburg ist eine geschlossene Mannschaftsleistung nötig, denn für die strauchelnden Niedersachsen geht es um viel. Die Abwehr der Eintracht sollte hellwach agieren, um gerade auch Mario Gomez an weiteren Saisontoren zu hindern – diese hat der Nationalspieler seit seinem Wechsel zu VW schon zu Haufe erzielt. Dennoch: die Kovac-Elf geht als leichter Favorit in die Partie und wird dies auch so angehen.
Solch eine schlechte Saison kann nicht der Anspruch der ambitionierten Wolfsburger sein. Das ausreichend finanzielle Mittel nicht immer den größtmöglichen Erfolg garantiere, hat man in dieser Spielzeit schon an den Beispielen aus Leverkusen, Schalke und eben auch den VW-Städtern gesehen. Es gibt immer mal einen Ausreißer mit ein paar Tabellenplätzen nach unten, aber dass den Wölfen drei Spieltage vor Schluss das Wasser dermaßen zu Halse steht, hätte wohl niemand gedacht. Nur das Torverhältnis trennt die Niedersachsen noch vom Hamburger SV, der seinen seit Jahren angestammten Platz auf der Schwelle zum Abgrund traditionsgemäß wieder eingenommen hat. Es könnte zu einem brenzligen und nervenaufreibenden Showdown am 34. und letzten Spieltag kommen, wenn die beiden Nord-Clubs aufeinander treffen. Bevor es dazu kommt, bleiben der Elf von Neu-Coach Andries Jonker noch zwei Spiele. Das in Frankfurt scheint dabei das vermeintlich leichtere darzustellen, da als nächstes Mönchengladbach folgt. Bei einer Niederlage beim Pokalfinalist würde es endgültig zappenduster aussehen, bei einem Sieg wäre es vielleicht schon die halbe Miete für den Klassenverbleib. Ordentlich Druck lastet also auf der Mannschaft von Kapitän Marion Gomez, der für die Frankfurt-Partie die Spielführer-Binde erhält. Hierzu sollte aber erstmal die erbärmlich anmutende Klatsche gegen die Bayern (0:6) am vergangenen Samstag aus den Köpfen der Akteure auf dem Rasen ausgeblendet werden. Der Druck liegt diesmal klar bei den Wolfsburgern.
STATISTIK und WISSENSWERTES
Zwischen beiden Teams gab es bisher 29 Duelle. Die Hessen konnten davon nur fünf für sich entscheiden und verloren geschlagene 14-mal. Zehnmal kam es zu einer Punkteteilung. Das Torverhältnis beträgt 37:46 Tore gegen die SGE.
Heimbilanz gegen den den VfL: 14 Spiele – 4 Siege, 5 Remis, 5 Niederlagen. Torbilanz: 23:21 für die Eintracht.
Rund ums Spiel:
- Magere Bilanz: von 29 Partien konnten die Adlerträger nur fünf gewinnen. Eine ausbaufähige Bilanz.
- Kurios: selbst gegen den FC Bayern München besitzt die SGE eine bessere Bilanz als gegen den VfL.
- Das Hinspiel gewannen die Wölfe knapp mit 1:0 und feierten dabei ihren ersten Saisonsieg.
- Mit 19,1 % haben die Wolfsburger in dieser Saison die bisher schlechteste Chancenauswertung ligaweit, die Frankfurter mit nur 15,6 % die schwächste der Rückrunde.
- Leider nicht dabei: der gegen Wolfsburg treffsicherste Eintracht-Torschütze Alex Meier, der insgesamt schon 9-mal gegen den VfL einnetzen konnte.
Sperren: David Abraham (SGE, 5. Gelbe Karte), Luiz Gustavo (Wolfsburg, Gelb-Rot-Sperre).
DIE AUFSTELLUNGEN
Eintracht Frankfurt
Im Sturm wird Branimir Hrgota wohl Haris Seferovic ersetzen, Ante Rebic dürfte für Aymen Barkok auflaufen. Pokalheld Taleb Tawatha ist wieder fit und könnte auf links rücken -Bastian Oczipka dafür in die Mitte und als Ersatz von David Abraham agieren.
Die mögliche Aufstellung der Eintracht
Hradecky –Hector, Russ, Oczipka – Chandler, Stendera, Gacinovic, Tawatha – Fabian, Rebic – Hrgota
VfL Wolfsburg
Blaszczykowski (Rückenprobleme) und Malli (Rippenverletzung) sind noch fraglich. Rodriguez droht augrund einer Knöchelverletzung auszufallen – den Schweizer könnte Wollscheid in der Innenverteidigung ersetzen.
Die voraussichtliche Aufstellung der Wolfsburger
Casteels – Träsch, Knoche, Wollscheid, Gerhardt – Guilavogui, Bazoer – Didavi, Arnold, Horn – Gomez
3 Kommentare
Weiß jemand, was mit unserem verlorenen Sohn Sebastian Jung ist?
der ist verloren ;-) wie die Meisten, die die SGE verlassen
Ha Ha, genau Adlerherb
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