Hrvoje Smolcic nickt wuchtig zum 2:2 ein. (Foto: IMAGO / Huebner)

Eintracht Frankfurt und der SV Werder Bremen trennen sich vor der anstehenden Länderspielpause mit 2:2-Unentschieden. Die SGE verbleibt damit auf Tabellenplatz sieben in Schlagdistanz zu den internationalen Startplätzen. Die Tore für die Eintracht erzielten nach doppeltem Rückstand Ellyes Skhiri (65.) und Hrvoje Smolcic (75.).

Ein derartiges Spektakel wie beim letzten Auswärtsauftritt der SGE in Bremen (4:3) bekamen die Zuschauer in der Hansestadt am heutigen Sonntagabend zwar nicht geboten, trotzdem war in einem ereignisreichen Bundesligaspiel einiges geboten. Vor toller Kulisse im ausverkauften Weserstadion mit rund 4.000 mitgereisten Auswärtsfans aus Frankfurt bot sich nach einer Phase des Abtastens, in der Werder Bremen viel auf eigenen Ballbesitz bedacht war, die erste Torannäherung des Spiels: Die verunglückte Flanke von Tuta von der rechten Angriffsseite segelte aber doch recht deutlich über das Bremer Gehäuse (11.). Nur drei Minuten später war wieder der wiedergenesene Tuta im Blickpunkt, als er den ersten Angriffsversuch der Hausherren von Marvin Ducksch, der im Sechzehner schon zum Beinschuss gegen den Brasilianer angesetzt hatte, zum Eckball klären konnte. Der erste Torabschluss, der dann auch in der Statistik als ein solcher aufgeführt werden darf, ging auf das Konto der Bremer. Der zentrale Schuss aus 25 Metern von Romano Schmid verfehlte aber ebenso deutlich das Tor des Gegners, wie die erste Annäherung der SGE zuvor (18.). Die erste wirklich nennenswerte Torchance des Spiels hatte Omar Marmoush auf Frankfurter Seite fast im Gegenzug: Die Hereingabe von Aurelio Buta über die rechte Seite landete auf Umwegen beim Ägypter, dessen Schuss von innerhalb des Strafraums durch Marco Friedl zur Ecke geblockt wurde. Kurz darauf handelte sich Farès Chaibi in der 25. Spielminute die erste gelbe Karte des Spiels ein. Wenig später wurde er von Schiedsrichter Benjamin Brand wegen aus dessen Sicht zu leichtem Fallen ermahnt. Brand wies den Algerier unmissverständlich darauf hin, dass er bereits verwarnt sei.

Nach langen Ballbesitzphasen zu Beginn der Partie auf Seiten der Bremer, schien die SGE nach den ersten Strafraumaktionen besser ins Spiel zu finden, wirkte griffiger. Doch in der 35. Spielminute geriet sie trotzdem fast aus dem Nichts in Rückstand, weil ein von Philipp Max aus dem Halbfeld getretener Freistoß in einen Konter der Grün-Weißen mündete, den Mitchell Weiser mit einem diagonalen Ball auf Leonardo Bittencourt einleitete, dessen Abschluss aber knapp am linken Frankfurter Torpfosten vorbei rauschte. In der Folge war die SGE etwas unkonzentrierter und so verursachte Max einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Der von Ducksch getretene Standard stellte Keeper Kevin Trapp allerdings vor keine große Herausforderung (38.).

Bremer Tore kurz vor und nach der Halbzeit 

Als die Partie ohne weitere ganz große Torchancen in die Halbzeit zu gehen schien, wurde es doch noch einmal turbulent. Erst packte Chaibi einen gefährlichen Distanzschuss aus, den der Bremer Torhüter Zetterer zur Ecke abwehrte. Und direkt flog der Eintracht der nächste eigene Standard um die Ohren: Aus der Faustabwehr des Eckballs resultierte erneut ein Konter der Hansestädter, bei dem sich Max und Buta gegenseitig in die Quere kamen, sodass Schmid quasi freie Bahn in Richtung des Frankfurter Tors hatte. Buta holte zwar noch einige Meter auf den flinken Bremer auf und konnte ihn entscheidend am Abschluss hindern, der zweite Ball landete beim einschussbereiten Jens Stage, der dann im Strafraum von Knauff zu Fall gebracht wurde. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt und zog Gelb gegen den Frankfurter. Den fälligen Strafstoß brachte Ducksch gezielt im linken Toreck zum 1:0-Pausenstand unter (45.+2). 

Toppmöller reagierte in der Halbzeit zwei Mal und brachte Eric Junior Dina Ebimbe und Mario Götze für Buta sowie für den Gelb-Rot gefährdeten Chaibi. Und fast so wie die erste Hälfte aufgehört hatte, begann die zweite: Ausgerechnet Adler-Leihgabe Rafael Borré nickte in der 50. Minute eine Flanke von Leonardo Bittencourt zum 2:0 für den SVW ein. Trapp war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte das Spielgerät aber nur noch an den linken Innenpfosten lenken, von wo aus es ins Tor trudelte. Zuvor gelang es Willian Pacho nicht, einen langen Ball aus der Bremer Defensivreihe konsequent zu verteidigen, sodass Ducksch über die linke Bremer Angriffsseite Bittencourt freispielen konnte und dieser den Assist einsammelte. Auch der kurze VAR-Check auf Abseits verhinderte den zweifachen Rückstand der Frankfurter Eintracht nicht mehr. 

Knauff vergibt hundertprozentige Chance – danach kämpft sich SGE zurück ins Spiel

In der 55. Spielminute verpasste Knauff noch die direkte Antwort der Frankfurter, nachdem er von Buta angespielt völlig freistehend den Ball aus wenigen Metern per Drop-Kick über das Bremer Tor drosch. Das hätte der Anschluss aus Gästesicht sein müssen. Die Eintracht hatte das Spiel aber noch nicht aufgegeben, Toppmöller legte personell nach und brachte Jens-Petter Hauge für Knauff. Und was Knauff in seiner letzten Aktion vergönnt blieb, machte Skhiri in der 65. Spielminute besser. Sein ansatzloser Abschluss von der halblinken Strafraumseite landete über den Innenpfosten zum 2:1-Anschluss im Bremer Netz. 

Bremen wog sich danach weiter im Ballbesitz, versuchte das Spiel zu beruhigen. Dennoch gelang es der SGE immer wieder gefährlich im Bremer Strafraum aufzutauchen. So wie in der 75. Spielminute, als der frisch eingewechselte Hauge einen Freistoß im Halbfeld zog, den Omar Marmoush in den Sechzehner in Richtung des einlaufenden Tuta zirkelte. Tuta fand mit seiner Kopfballablage den ebenfalls mitgelaufenen Hrvoje Smolcic, der den Ball zum 2:2 in die Maschen köpfte. Die Eintracht wirkte in der Folge der Führung näher als die Gastgeber. Binnen wenigen Minuten ließ die SGE drei Hochkaräter liegen: Erst ist es Skhiri, der nach Eckball knapp über das Bremer Gehäuse köpft (83.), kurz darauf Marmoush, der mit sattem Abschluss nur das Außennetz trifft (86.) und zu guter Letzt Götze, dessen Kopfballabnahme nach erneutem Eckball Zetterer erst im Nachfassen kurz vor der Linie halten konnte (87.). Dennoch hätte sich die SGE nicht beschweren dürfen, wenn der SVW das Spiel am Ende noch einmal auf seine Seite reißt: Nur die schnelle Reaktion von Trapp gegen den platzierten Abschluss von Ducksch verhinderte die erneute und späte Bremer Führung (90.). Ein ereignisreiches Bundesligaspiel endete so mit 2:2-Unentschieden. 

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5 Kommentare

  1. In Bremen musst du erst mal nach 0-2 zurückkommen. Das haben die Jungs heute Klasse gemacht. Bedenkt auch dabei, dass wir vor ein paar Tagen noch in Helsinki gespielt haben und Bremen ausgeruht war.
    Ich bin bis jetzt sehr zufrieden, vor allem mit Hugo Larsson. Man kann das garnicht oft genug hervorheben, was der Junge für eine Maschine ist. Und der ist 19!
    Schönen Sonntag, jetzt erst mal Kraft tanken!

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  2. Schade, da war deutlich mehr drin. Warum? Weil beide Bremer Tore zu verhindern waren und wir mehrere 100%ige vergeben haben. Zum Elfmeter: Wie kann man bei eigener Ecke so fahrlässig nach hinten absichern? Die versammelte Abwehrprominenz steht im Bremer 16er: Tuta, Pacho, Smolcic – die zwei die hinten aufpassen müssen, Buta und Max rennen sich gegenseitig um. Mann oh Mann! Buta erläuft sich noch den wegeilenden Borre. – und Knauff hätte mit einer beherzten Grätsche vor dem 16er noch retten können, aber er wartet bis Stage im 16er ist, um ihn umzureissen. Saudumm! Dann das zweite Tor: Pacho, der Inbegriff von Konstanz und Sicherheit, klärt mit Risiko in die Mitte. Was danach kommt ist Schicksal: Der Kommandante trifft gegen uns! Die Reaktion von DT danach ist richtig: Er wechselt den sehr schwachen Max aus. Dann Knauff, der einen rabenschwarzen Tag hat und einen 100%igen freistehend vergurkt. Nkounkou ist schneller, aggressiver, kreativer als Max es jemals sein wird. Und Hauge kommt rein und das 2:1 fällt durch Skhiri. Guter Schuss, sollte er öfter machen. Danach ist die Eintracht am Drücker und hat Riesenchancen durch Skhiri, Götze und Marmousch. Trapp wehrt noch eine Riesenchance von Duksch ab. Am Ende ist es eine tolle Moral, die für den Punkt sorgt. Jetzt die Pause zur Erholung nutzen. Waren schwere Auswärtswochen! Der Punkt wird noch wichtig werden!

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  3. Für meinen Geschmack hat sich Nkounkou zu oft verdribbelt, was 1,2mal zu kontern führte. So schlecht fand ich Max und Ansgar nicht. Ansgar ist ein junger Spieler, solche 100 prozenter haben.schon ganz andere Spieler versemmelt. Für mich hat Marmoush wie schon in Finnland sehr unglücklich agiert. Sich fallen lassen wenn ich die Hand des Gegners auf der Schulter spüre wird schon lange nicht mehr gepfiffen.

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  4. Ich hab das Spiel beim 11er ausgemacht, (der Kleine musste ins Bett) und ich dachte, das war es sowieso. Die erste Halbzeit sahen die Jungs echt müde aus und Werder wirkte frischer und aggressiver.

    Zum Glück ging die 2HZ besser!

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  5. 11er mal wider sehr schmeichelhaft.

    Ich hoffe man holt auch noch jemanden für links. Find ich extrem schwierig. Da kommt wenig bis kein punch nach vorne und nach hinten ist es immer öfter luftig….

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