Sara Doorsoun (rechts) konnte keins der drei Tore von Jill Roord (links) verhindern und erzielte sogar noch ein Eigentor. (Bild: IMAGO / regios24)

Der VfL Wolfsburg fügte Eintracht Frankfurt am 9. Spieltag die erste Niederlage in der Bundesliga hinzu. Mit 5:0 (3:0) setzte sich der unangefochtene Tabellenführer gegen die Hessinnen durch.

Kalte Dusche für Frankfurt

Unverändert schickte Niko Arnautis seine Mannschaft in das Spitzenspiel in Wolfsburg. Die Gastgeberinnen spielten selbstverständlich ebenfalls in Bestbesetzung. Darunter auch Nationaltorhüterin Merle Frohms, die im Sommer aus Frankfurt zum VfL gewechselt ist. Bei eisigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt pfiff Karoline Wacker die Partie etwas verspätet an. Mit der ersten Aktion ging Wolfsburg in Führung. Jill Roord spielte mit Lena Lattwein einen einfach Doppelpass und hatte plötzlich im Strafraum zu viel Platz. Die Niederländerin schloss aus elf Metern unbedrängt ab und ließ Stina Johannes im Frankfurter Gehäuse keine Chance (5.).

Wolfsburg profitiert von Patzern der SGE

Von dem frühen Schock musste sich die SGE erst mal erholen. Der VfL strahlte mehr Ruhe und Sicherheit aus und kam besser in die Partie als die Hessinnen. Auf Seiten der Eintracht hatte man Probleme, das eigene Spiel umzusetzen. Wolfsburg stand defensiv gut sortiert und bot nur wenige Räume an. Kurz vor der Pause gaben die Adlerträgerinnen das Spiel aus der Hand. Zuerst glitt Johannes der Ball nach einem Schuss von Roord durch die Handschuhe und trudelte hinter die Linie. Zwei Minuten später bugsierte Verena Hanshaw einen Kopfball von Ewa Pajor beim Klärungsversuch ins eigene Netz.

Vorentscheidung durch Roord

Für Eintracht Frankfurt bahnte sich eine Blamage an. Alexandra Popp legte für Roord das 4:0 auf. Den Kopfball setzte die Offensivspielerin unhaltbar gegen die Laufrichtung von Johannes (53.). Laura Freigang hatte nach rund einer Stunde die beste Chance auf den Ehrentreffer, den Frohms verhinderte (61.). Sara Doorsoun setzte mit einem Eigentor den Schlusspunkt. Eine flache Hereingabe von Jule Brand grätschte die Innenverteidigerin in den eigenen Kasten (86.).

Den 2. Platz muss die SGE in der Tabelle damit vorübergehend an Bayern München abgeben. Als Dritter haben die Adlerträgerinnen vier Punkte Vorsprung auf den Vierten aus Hoffenheim und überwintern automatisch auf den internationalen Plätzen. Am Freitag (09.12.) empfängt die Eintracht zum Jahresabschluss Turbine Potsdam.

VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt 5:0 (3:0)
Tore: 1:0 Roord (5.), 2:0 Roord (42.), 3:0 Pajor (44.), 4:0 Roord (53.), 5:0 Doorsoun (86./ET)

Wolfsburg: Frohms – Wilms (73. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rauch – Lattwein, Oberdorf (66. Hegering) – Huth (73. Brand), Roord, Popp (C) (80. Waßmuth) – Pajor (46. Jonsdottir)

Frankfurt: Johannes – Kleinherne, Doorsoun, Nüsken, Hanshaw (63. Küver) – Pawollek (C) – Feiersinger (75. Köster), Dunst (75. Kirchberger) – Freigang – Prasnikar (63. Wamser), Reuteler (63. Anyomi)

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7 Kommentare

  1. Gerade aus der VW-Arena zurück.
    Das hatte ich mir anders vorgestellt, heul …
    Die Wölfinnen waren in allen Belangen überlegen, eben auch in Sachen Motivation, und wir haben viel zu viele Fehler gemacht.
    Traurigen Herzens muss ich zugeben, dass auch die Höhe der Niederlage nicht unverdient war …
    … im Gegensatz zur verkündeten Zuschauerzahl von über 14.000. So viele Karten sind verkauft und vor allem an den Schulen hier verschenkt worden. Zuschauer waren’s erheblich weniger.
    Trotzdem schönen 2. Advent!!

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  2. Oh ha, dicker Hund. Da war wohl nichts zu holen und muss man als Lehrgeld mitnehmen. Ich hoffe da reifen unsere Spielerinnen und der Staff dran. Ich denke wir werden uns mit den Bayern um den 2. Platz streiten und müssen uns noch etwas entwickeln, um da dran zu bleiben. Andererseits, verloren beim Serienmeister, auch kein Weltuntergang. Lehren draus ziehen, nicht ablassen, und weiter geht’s!

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  3. Weiß jemand ob die Wolfsburg Damen auch von VW stark übervorteilt sind wie die Herren? Kaderwerte etc.? Einkäufe und Gehälter? Wie ist das im Frauenfußball?

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  4. Man kann so unter die Räder kommen. Wolfsburg ist eben im Damenfussball doch eine andere Nummer. Mich ärgert eher das 3:3 gegen Hoffenheim (nach 3:1 Führung) und das unnötige Pokalaus gegen die Dosendamen. Wenn das Team seine Hausaufgaben macht und die restlichen Saisonspiele gewinnt, bleibt man auf CL-Quali-Kurs und das wäre absolut in Ordnung.

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