Enttäuschte Gesichter nach der unglücklichen Niederlage gegen den SC Freiburg. In den spielentscheidenden Szenen entschied der Schiedsrichter gegen die SGE. (Foto: imago/Schüler)
Enttäuschte Gesichter nach der unglücklichen Niederlage gegen den SC Freiburg. In den spielentscheidenden Szenen entschied der Schiedsrichter gegen die SGE. (Foto: imago/Schüler)

Nach dem glücklichen Pokalerfolg gegen Arminia Bielefeld galt es gegen den SC Freiburg nachzulegen und die Niederlagenserie in der Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis zu stoppen. Auch diesmal war Eintracht-Trainer Niko Kovac aufgrund von Verletzungen und Sperren wieder zum Improvisieren bei der Aufstellung gezwungen. Auch wenn spielerisch erneut wenig funktionierte, wäre ein Unentschieden oder sogar ein Heimsieg für die SGE durchaus verdient gewesen, jedoch wurde man in spielentscheidenden Szenen durch das Schiedsrichtergespann benachteiligt. SGE4EVER.de hat das Spiel noch einmal analysiert und nach den Gründen für den anhaltenden Negativtrend gesucht:

Fehler werden aktuell eiskalt bestraft
Eigentlich begann das Spiel, ähnlich wie im Pokalspiel, mit einer frühen Führung nahezu ideal. Branimir Hrgota, der aufgrund der Erkältung von Alexander Meier, wieder einmal eine Chance von Anfang an erhalten hatte, brachte die Hessen früh in Führung. Gerade weil die SGE wegen der letzten Ergebnisse in der Liga sehr verunsichert war, sollte das frühe Tor das verloren gegangene Selbstvertrauen stückweise zurückbringen. Im Grunde hatte man in der ersten Halbzeit mit der neu formierten Dreierkette bestehend aus Makoto Hasebe, Michael Hector und Bastian Oczipka die Defensive überraschend gut im Griff und die Freiburger kamen nicht wirklich gefährlich vor das Tor von Keeper Lukas Hradecky. „Im Grunde“ sollte allerdings nicht reichen, denn eine einzige Unachtsamkeit im Defensivverbund sollte ausreichen, um den Ausgleich zu kassieren. Die Dreierkette, die eigentlich vor allem das Zentrum der Abwehr stärken sollte, sah in dieser Situation nicht gut aus und so tauchte Florian Niederlechner nach einem simplen Pass durch die Mitte alleine vor Hradecky auf, der keine Chance mehr hatte. Ärgerlich, gerade weil man bis dahin das Spiel gut unter Kontrolle hatte, auch wenn man nach vorne meistens die Ideen fehlten. Die Eintracht befindet sich aktuell schlichtweg in einer Phase, in der die Gegner jeden Fehler mit einer enormen Effizienz ausnutzen – sei es fehlendes Spielglück oder die Folge des negativen Trends und dessen Eigendynamik.

Um den Lohn gebracht
Wer nach dem Ausgleich eine zunehmend verunsicherte Mannschaft im Adlerdress erwartete, sah sich getäuscht. Trotz der drei Ligapleiten in den Knochen, ließ die SGE sich auch nach dem Gegentor nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn einige Angriffe wieder einmal nicht konsequent zu Ende gespielt wurden und viele Fehlpässe das Spiel der Eintracht prägten, versuchte die Mannschaft direkt nach dem Ausgleich wieder in Führung zu gehen. Gegen Ende der ersten Halbzeit folgte eine wahrliche Eckballflut für die SGE und eine dieser Ecken vollendete Ante Rebic mustergültig am langen Pfosten. Dass dieses Tor vom Schiedsrichter aberkannt wurde, weil Mijat Gacinovic ein vermeintliches Foul am Freiburger Keeper begangen haben sollte, passte zu der aktuell schwierigen Lage der Eintracht. Mit einer erneuten Führung im Rücken hätte das Spiel vermutlich eine andere Wendung erhalten, aber so wurde die ersatzgeschwächte Truppe von Eintracht-Trainer Kovac, um den Lohn für den selbst betriebenen Aufwand gebracht. Als dann zu Beginn der zweiten Halbzeit die Freiburger auch noch durch ein eindeutiges Abseitstor in Führung gingen, schien nichts mehr zu gehen. Es wäre vermessen zu behaupten, dass die Hessen zu Beginn der Partie ansehnlich spielten oder drückend überlegen gewesen wären, jedoch konnte man das in der aktuellen Lage auch keineswegs erwarten. Durch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle und Sperren, gehen die Adler bereits seit Wochen auf dem Zahnfleisch und die Verantwortlichen stehen Woche für Woche vor der Herausforderung, aufgrund der personellen Lage, neue und kreative Lösungen zu finden. In dieser Situation brachte die Mannschaft zumindest genau das auf den Platz, was man von ihr erwarten konnte: Wille, Leidenschaft und Kampfgeist.

Tief in der Schublade
Das bekannte Sprichwort „Wer einmal lügt, lügt immer“ könnte man wohl ganz leicht auf die öffentliche Wahrnehmung der Eintracht übertragen: „Wer einmal unfair spielt, spielt immer unfair“. Was spätestens nach dem skandalösen Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim im vergangenen Dezember begann, hat wohl in der aktuellen Berichterstattung seinen Höhepunkt gefunden. Im Zusammenhang mit der Eintracht wird kaum noch über etwas anderes berichtet, als über die Disziplinlosigkeit, die vielen gelben und roten Karten und die vermeintlich überharte und unfaire Spielweise der Mannschaft von Kovac. Dieses Thema ist anscheinend auch an den Gegnern nicht spurlos vorbei gegangen, denn inzwischen ist es durchaus ein probates Mittel, bei jedem Foul oder jeder Berührung dem Schiedsrichter mit Theatralik zu beweisen, dass hier wohl ein Regelverstoß nahe der Tätlichkeit stattgefunden hat. Dies beweist die Szene innerhalb der Freistoßtraube zwischen Ante Rebic und Lukas Kübler. Rebic steigt in dieser Situation bewusst oder unbewusst auf den Fuß des Freiburgers. Dass der Kroate sich das hätte sparen können, wenn es denn Absicht war, ist unstrittig, aber muss Kübler dann zu Boden gehen und sein Schienbein halten? War es so dramatisch? Oder ist es inzwischen nicht auch einfach Taktik, den Ruf der Frankfurter auf diese Art und Weise auszunutzen? Sicherlich hat die Eintracht auch ihren Teil dazu beigetragen, dass sie überhaupt erst in diese Schublade gelangen konnte, aber das rechtfertigt sicher nicht alle Entscheidungen, die aktuell immer häufiger gegen die Hessen getroffen werden. Auch die völlig unberechtigte gelbe Karte für Gacinovic ist eines dieser Beispiele, die sich eigentlich nur mit dem „Schubladendenken“ begründen lassen. Wie sonst soll man sich die aktuellen Schiedsrichterentscheidungen erklären?

Der Glaube fehlt
Jeder der einmal Mannschaftssport betrieben hat, ob als Amateur oder Profi, kann sich vorstellen, wie schwer es ist, aus einem negativen Lauf herauszukommen. Unabhängig von der angespannten Personalsituation, ist eben auch das Thema Selbstvertrauen von enormer Bedeutung. Genauso wie man in der Hinrunde lange ungeschlagen bleiben konnte und in diesen Spielen, viele Situationen spielerisch leicht gelöst werden konnten und man in den wichtigen Szenen immer die richtige Entscheidung getroffen hat, kann man dieses Phänomen eben auch andersherum beobachten. Das Umfeld der Eintracht wird sich in diesem Zusammenhang nur ungern an die sogenannte „Rückrunde der Schande“ erinnern, die aber durchaus ein Beleg für diese Verselbstständigung des Misserfolgs sein kann. Nach den ersten strittigen Szenen (insbesondere Einwürfe) gegen den SC Freiburg hatte man das Gefühl, dass in den Gesichtern mancher Spieler schon etwas wie Ungläubigkeit und Verzweiflung geschrieben stand. Vielleicht kamen sie sich auch einfach vor, wie in einem falschen Film, was natürlich nicht rechtfertigt, dass man im Angriff auch einfach keine Lösungen parat hatte. Es fehlte aber in der Summe nicht nur an spielerischer Klasse, sondern eben auch an Glauben. Der Glauben, der benötigt wird, um sich auch in einem Spiel, in dem der Schiedsrichter gegen einen zu sein scheint, noch einmal aufzubäumen und das Spiel zu drehen. In der Hinrunde, in der man auch in Unterzahl noch zum Ausgleich gegen den FC Bayern München gelangte, hat man diesen Glauben und dieses Selbstverständnis noch gehabt, aber momentan ist er abhanden gekommen.

Und jetzt geht es auch noch nach München
Nach der nun vierten Niederlage in Folge, wartet nun mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München auch noch eine besonders schwere Aufgabe. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man in diesem Spiel die fünfte Niederlage kassieren wird und dann im letzten Heimspiel vor der Länderspielpause gegen den Hamburger SV unter enormen Druck steht. Aktuell hofft man bei den Frankfurtern vor allem auf die Zeit nach der Länderspielpause, in der dann Leistungsträger wie Marco Fabian oder Jesús Vallejo wieder zur Verfügung stehen sollten, aber es wird wichtig sein, sich trotzdem mit vollem Einsatz gegen diese erste negative Phase der Saison zu wehren. Vielleicht kommt in diesem Kontext das Spiel gegen den Rekordmeister gar nicht so ungelegen, da hier niemand etwas von den Hessen erwartet und man im Grunde nur gewinnen kann. Die dünne Personaldecke, die Woche für Woche Chancen für die vermeintlichen Ersatzspieler bietet, hat den Vorteil, dass die Verantwortlichen auch sehen, mit wem sie auch über die Saison hinaus planen sollten und mit wem nicht. Shani Tarashaj, der überraschend viel Kredit bei Kovac hat, konnte beispielsweise nach seiner Einwechslung erneut nicht überzeugen. Nun gilt es zumindest die richtigen Lehren aus den letzten Niederlagen zu ziehen.

Noch bis Montagabend um 18:00 Uhr könnt ihr die Leistung der Mannschaft hier benoten.

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13 Kommentare

  1. Mhh, man sieht das wir immer auf unsere besten angewiesen sind. Am Torverhältnis sieht man, das wir auch nur immer knapp gewonnen haben,außer gegen Hamburg. Wir sollten froh sein, das wir so viel Punkte haben, nicht weiter unten stehen. Wir haben irgendwie auch keine Spieler die viel Kohle bringen könnten. Köln hat Modeste, der im Sommer vielleicht richtig viel bringt, dazu Hector. Freiburg hat Philipp, Grifo und den türkischen IV wo aufeinmal jeder über 10mios bietet. Bremen Gnabry. Hoffenheim hat Amiri und andere. Wolfsburg VW. Hamburg Kühne.Bayern,Dortmund, Leipzig,Leverkusen und Schalke ganz zu schweigen. Man sollte nicht nur jammern, aber es wird im Sommer schwer, gute Spieler fest zu verpflichten.Leverkusen soll wohl sehr an kovac dran sein, ein Trainer soll die Saison zu Ende bringen,dann kovac kommen.

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  2. Zum Fall Rebic. Bei wahretabelle.de gibts schöne bewegte Bilder. Selbst wenn er eventuell unbeabsichtigt auf den Fuß getreten ist frage ich mich warum er dann seinen Fuß auf dem von Kübler hin und her drehen muss. Eine weitere Disziplinlosigkeit mit der sich Rebic wie schon so oft in seiner Karriere selbst im Weg steht. Eigentlich so ein guter Fussballer aber eben auch sehr leicht aus der Fassung zu bringen.

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  3. Ich werde kein einziges Wort der Kritik an die Eintracht heute nach diesem Spiel verlieren.
    Wer mal selbst Fußball gespielt hat, weiß, dass solche Spiele und unter diesen Vorausetzungen nicht zu gewinnen sind.
    Die Freiburger hatten das reguläre Tor und den Schlenzer. Das war die ganze Herrlichkeit dieser Truppe heute.
    Wir hatten das erste Tor, das zweite Tor, Blums Schuß und Meiers Chance.
    Dann hatten wir noch die Szene mit Hector und die Szene mit dem Arm im freiburger Strafraum.
    Dann gab es da noch das Schri-Gespann, dass einen desolaten Auftritt hatte und somit Freiburg gewinnen und uns verlieren liess. Manchmal hört sich die Wahrheit einfach lächerlich an. Und diese Wahrheit verdient sich dieses Attribut durch das groteske Gehabe des Parteiischen.
    Selten schwoll mir nach einem Spiel so der Kamm. Nicht nur wegen der erwähnten Fehlleistung, sondern weil diese Fehlleistung auch noch zu einer Unzeit kommt. Der VERDIENTE Sieg hätte die Brust gelöst. Jetzt droht eine asthmatische Komplikation falls der Ausflug zu den Bayern in einem Desaster endet…
    Nochmal in aller Ruhe und zum Nachlesen: Ein katastrophaler Schiri samt seines rechten Assistenten entscheiden das Spiel ganz alleine.

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  4. Sitzt tief der Frust, ich hoffe mit nem Videoschiedsrichter wirds besser, dann hätten wir vllt. das 2:1 gekriegt. Ich will gar nicht wissen, was Schiedsrichter über die SGE tuscheln, wie unsere Jungs auch aufm Platz provziert werden usw. . Das Treterimage ist beschissener als ich dachte.

    Fußballerisch finde ich wichtig festzustellen, dass wir heute und gegen Berlin aus den zwei Chancen gegen uns auch zwei Gegentore gefangen haben (auch wenn heute eines Abseits war). In der Hinrunde haben wir teilweise mehr zugelassen und zu Null gespielt, darf man nicht vergessen.
    Gaci ist ein Flügelspieler, auf der Sechs ist er mir zu hektisch. Unter dem Strich war es aber ne Leistung, mit der wir eher drei als einen Punkt verdient gehabt hätten.

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  5. Wenn die blöden Leverkusener an Niko dran sein sollten dann werden Sie ihn nicht bekommen.So viel Eier hat Niko dass er sein Vertrag erfüllen wird.
    Die haben ja Schmidt bekommen,wir nicht.
    Sie müssen sich aber selbst in Frahe stellen warum Sie so häufig den Trainer entlassen haben und andere Vereine in Ruhe lassen.
    Als faire Sportsman erwarte ich das von Rudi.
    Und heute haben die Schiris Geld aus Asien kassiert.So krass habe ich das nie erlebt.

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  6. Sorry, was das mit fehlendem Glauben zu tun hat, erschliesst sich mir nicht, das ist schon naiv, wenn man der Auffassung ist, dass dies spielentscheidend gewesen wäre. Ich glaube defenitiv jedoch nicht an die Neutralität der Schiris. Aber bitte, das ist ja auch meine Glaubensangelegenheit. Wer moechte, ich weiss, dass dies sehr lange zurückliegt, kann trotzdem gerne eine Zeugenaussage bzgl. eines Schiedsrichters aus den Anfängen der 90er Jahre nachlesen. Die Problematik hat sich nicht geändert.

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  7. @2

    Es gibt kein Fall Rebic!!! Es gibt ein Fall Perl!!!
    Unser Trainer hat bei Sky dazu alles richtig gesagt. Die entscheidenden Situationen werden zum wiederholten Male gegen uns gepfiffen, dadurch wurden die letzten drei Spiele mit entschieden. Und bei jeder unschönen Aktion wird bei uns die Lupe draufgehalten. Rebic Aktion ist maximal gelb und gut ist es, das muss man aber anschließend nicht dutzende Male zeigen. Heute sind wir klar beschissen worden und das ist Fakt.

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  8. Gut zusammengefasst… ich bin auch den Tag nach dem Spiel noch angepisst und es gibt keine Instanz die das ändern kann.

    Wenn das, das Spiel der Bayern gewesen wäre und sie so verloren hätten… ich sag euch, da wäre es rund gegangen in den Medien.

    Jetzt wird Freiburg als „brutal gut“ dargestellt und es wird verkauft, als hätten sie sich das schon im Spiel verdient…

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  9. @7
    Was haben denn die Fehlentscheidungen bei den Toren mit der Aktion von Rebic zu tun?
    Wie gesagt. Schaut euch diesen Tritt an. Das war Absicht. Das dieses konstruierte Treterimage lächerlich ist und Kovac diesbezüglich recht hat ist auch unbestreitbar. Solche Aktionen nehmen uns aber jedes Argument um dagegen zu argumentieren. Und wenn jeder hier ehrlich ist hatten wir da Glück, dass es keine Karte gab. Gelb oder Rot sei mal dahingestellt. Und an Stelle des Freiburgers hätte sich bei uns auch jeder Spieler auf den Boden gelegt und sich den Fuss gehalten. Bei allem Ärger über diesen arroganten Schiedsrichter, bei dieser Aktion kann man niemandem außer Rebic einen Vorwurf machen.

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  10. Zum Thema Rebic:

    Unterm Strich: Gelb, weil reine Provokation. Und dann ist das Thema durch. Es ist doch fast schon Ironisch, dass das Titelbild bei der sportbild online nicht das klare Abseits oder das lächerliche Zurückpfeifen von Gacinovic oder das klare Foul an Hector ist, sondern „die Rudelbildung“ um Rebic. So eine Situation kommt in jedem eng umkämpften Spiel vor und würde bei Bayern gegen Arsenal wohl nur für ein Schmunzeln unter den Zuschauern sorgen.

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  11. @10

    Mich ärgert es eben, weil das zum Hauptthema gemacht wurde und nicht die Spielentscheidenden Situationen. Gebe dir ja recht das man diese Aktionen zu lassen hat, aber im jeden Spiel wird „gehakt und gebissen“, bei uns wird zurzeit aber ein Fass aufgemacht.

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  12. Wie unterschiedlich ‚Tätlichkeiten‘ doch bewertet werden. Seferovic bekommt für einen Wischer aus dem Affekt, der kaum einer Fliege Leid zufügen könnte, glatt Rot, 3 Spiele Sperre, eine hohe interne Konventionalstrafe und wird im Umfeld zur persona non grata erklärt. Rebics vorsätzlicher Versuch dem Fuß eines Gegners seinen Stollenabdruck aufzuprägen, wird nicht einmal geahndet und von nicht wenigen „Experten“, einschließlich Mitspielern (Stendera) mindestens verharmlost und relativiert. In beiden Fällen hat das „Opfer“ in einer Weise reagiert, dass im normalen Straßenalltag jeder Zeuge sofort den Notarzt herbei ruft – in beiden Fällen hätten wohl die meisten anderen Schiedsrichter eine strenge Verwarnung ausgesprochen. Wobei noch anzumerken wäre, dass Rebics Aktion offenkundig mutwillig und arglistig erfolgt, und wenn er die Zehen des Kollegen entsprechend trifft, sowohl fiese Schmerzen wie auch nachhaltige Verletzungen bereiten kann, Seferovics Entgleisung „nur“ aus Unbesonnenheit, mit vergleichsweise kaum nennenswerten Auswirkungen. Nun schützt bekanntlich Dummheit vor Strafe nicht, aber im Gegensatz zur Arglist, die ein Urteil gerechterweise erschwert, kann Leichtsinn und Fahrlässigkeit eine Schuld mildern – während hier von Spezialisten gerade deswegen „mindestens 6 Spiele Sperre“ empfohlen wurden. Wie auch immer, ich finde das zumindest recht bemerkenswert.

    Zum Spiel wurde soweit alles gesagt, wobei mir für die These mit dem „fehlenden Glauben“ das Verständnis fehlt.
    Nur noch das. Eigentlich vermeide ich strikt Kommentare zu Schiedsrichterleistungen und zähle überzogenes Pöbeln auf Schiedsrichter normalerweise zu den besonders peinlichen der zahlreichen Fanunarten. Gestern aber dachte ich spätestens bei dem extrem verständnisvollen Kommentar von Niko Kovac, als er von den Fehlern sprach die wir doch schließlich alle machen, wie, wo, wann und durch wen eigentlich kapitale Fehler von Schiedsrichtern bewertet und womit diese ggf. geahndet werden. Ich weiß schon, irgendwo gibt es da eine DFB-Jury und wohl auch adäquate Sanktionsmöglichkeiten. Was geschieht eigentlich mit Schiris, die dem Augenschein nach vorsätzlich grob fehlerhaft pfeifen?

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