Martin Fenin setzte in seiner Frankfurter Zeit nur wenige Glanzpunkte.
Martin Fenin setzte in seiner Frankfurter Zeit nur wenige Glanzpunkte.
Die Karriere des Martin Fenin in Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen fast schon dramatischen Verlauf genommen. Von Jürgen Klopp einst als „eines der größten Sturm-Talente in Europa“ geadelt, ging es für den Tschechen nach einer unglücklichen Zeit in Frankfurt auch andernorts stetig bergab. In diesem Winter wurde der Angreifer sogar beim Drittliga-Abstiegskandidaten Chemnitzer FC ausgemustert. Kaum zu glauben also, dass dieser Fenin einst eine Phase hatte, in der er an guten Tagen die Bundesliga aufzumischen wusste. Unvergessen ist nach wie vor sein Drei-Tore-Einstand gegen Hertha BSC Berlin oder sein Treffer zum 2:1-Sieg gegen den FC Bayern München. Doch auch in einer Partie gegen den kommenden Eintracht-Gegner, VfB Stuttgart, war Fenin der überragende Frankfurter Mann auf dem Platz.

Es war der 12. Spieltag der eher mittelmäßigen Saison 2008/09 unter Trainer Friedhelm Funkel, als die Hessen mit dem VfB einen echten Angstgegner in der Commerzbank-Arena empfingen. In der Vorsaison kassierte die SGE gegen das von Armin Veh trainierte Team mit 0:4 und 1:4 noch zwei derbe Klatschen. Dass es gegen die Schwaben besser werden würde, war im Vorfeld des neuerlichen Aufeinandertreffens nicht unbedingt zu erwarten. Mit Kapitän Ioannis Amanatidis und Vize-Kapitän Christoph Spycher hatten sich zwei Führungsspieler bereits in der Frühphase der Saison mit Knorpelschäden im Knie langfristig verletzt. Gegen den VfB lief somit eine bessere Not-Elf auf. Die Linksverteidigerposition bekleidete Benjamin Köhler. Die Raute im Mittelfeld bestand aus Michael Fink, Markus Steinhöfer, Faton Toski sowie Nikos Liberopoulos und im Angriff gingen Ümit Korkmaz und eben jener Fenin auf Torejagd.

Den Personalsorgen zum Trotz suchten die Frankfurter ihr Heil zunächst in der Offensive, doch auch die Schwaben spielten mutig, sodass sich ein temporeiches Spiel entwickelte. Effektiver im Abschluss waren zunächst aber die Hessen. Nach Flanke von Patrick Ochs scheiterte Fenin per Direktabnahme an VfB-Keeper Jens Lehmann, ehe Liberopoulos den Abstauber über die Linie drückte – 1:0 (18.). Bis zur Pause drängte der VfB nun regelrecht auf das Frankfurter Tor, mit etwas Glück und einem starken Oka Nikolov hielt die Heim-Elf jedoch bis zur Pause die Führung.

Nach dem Seitenwechsel wusste die Eintracht ihre Räume zum Kontern besser zu nutzen und legte den Treffer zum 2:0 nach (66.). Wieder war es Fenin, der für die Vorarbeit sorgte. Nach seiner Flanke räumte sich Liberopoulos mit einem Foul den Weg frei und köpfte zum zweiten Treffer ein – Schiedsrichter Babak Rafati gab den Treffer trotz großer Proteste der Gäste. Nur vier Minuten später gaben die Schwaben die sportliche Antwort und kamen nach einem Treffer von Martin Lanig zum Anschluss. Für die Frankfurter begann nun das große Zittern, das bis kurz vor Schluss anhielt. Dann war es Mario Gomez, der Köhler nach einem langen Ball abräumte und zum Ausgleich traf. Rafati entschied zwar zunächst auf Foul, ließ sich dann aber von seinem Assistenten überstimmen. Es blieb bei einer gerechten Punkteteilung und zwei wütenden Teams. „Wenn man so viele Fehler macht, ist es erstaunlich, dass man noch als FIFA-Schiedsrichter durchgeht“, schimpfte beispielsweise Stuttgarts Lehmann. Friedhelm Funkel blieb diplomatisch und sprach von einem „gerechten Ergebnis“.

Und Martin Fenin? Der wurde von Teamkollege Liberopoulos überschwänglich gelobt. Jeweils 90 Prozent beider Treffer gingen demnach an den Tschechen, befand der griechische Oldie. Es blieb eines der wenigen Highlights Fenins im deutschen Profi-Fußball.

Tore: 1:0, 2:0 Nikos Liberopoulos (18., 66.), 2:1 Martin Lanig (70.), 2:2 Mario Gomez (87.).

Eintracht Frankfurt: Nikolov РOchs, Russ, Galindo, K̦hler, Fink, Steinh̦fer, Toski (85. Ljubicic), Liberopoulos, Korkmaz (74. Tsoumou), Fenin. Trainer: Funkel.

VfB Stuttgart: Lehmann – Träsch (71. Khedira), Osorio, Delpierre, Magnin, Pardo, Lanig, Hitzlsperger (60. Simak), Elson, Gomez, Marica (67. Cacau). Trainer: Veh.

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