Wieder einmal war eine starke Mannschaftsleistung ausschlaggebend für den Sieg. Gemeinsam erkämpften sich die Spieler mit großer Leidenschaft den Sieg. (Bild: imago/Jan Huebner)

Nach dem kämpferisch hochklassigen Heimspiel gegen den FC Bayern München, dass man leider mit 0:1 verloren hat, ging es für die Eintracht in der Englischen Woche auswärts zum Hamburger SV. Die SGE, die in dieser Saison eine außerordentliche Auswärtsbilanz hat, bekam die Chance sich die Auswärtstabellenführung von den Münchnern zurückzuholen. Aufgrund der vielen Spiele innerhalb kürzester Zeit, sah sich Eintracht-Trainer Niko Kovac gezwungen, die Startaufstellung gleich auf fünf Positionen zu verändern und deutlich zu rotieren. Was zunächst für viel Irritation sorgte, wurde am Ende mit einem erneuten Auswärtssieg belohnt. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal für euch analysiert:

Spieler- und Systemwechsel
Als die Aufstellung rund eine Stunde vor Anpfiff bekannt gegeben wurde, sah man im Umfeld der Frankfurter zunächst in verblüffte Gesichter. SGE-Coach Niko Kovac verzichtete auf Jetro Willems, Carlos Salcedo, Aymen Barkok, Kevin-Prince Boateng und Sebastien Haller. Dafür rückten Taleb Tawatha, Marco Russ, Timothy Chandler, Mijat Gacinovic und Luka Jovic in die Mannschaft. Nachdem es dann nach den ersten Minuten auch noch den Anschein machte, dass Kovac zudem mit Viererkette spielen ließ und das erfolgreiche Dreier- bzw. Fünferkette-System veränderte, schien es, als sei dieses Spiel kaum zu gewinnen. Die ersten Momente der Partie gehörten zudem eindeutig dem HSV und die Hessen wirkten, als seien sie noch gar nicht richtig da. Als dann auch noch David Abraham verletzt am Boden liegen blieb und ausgewechselt werden musste, nahm das Unheil scheinbar seinen Lauf. Salcedo, der für den Abwehrchef eingewechselt wurde, sollte diese Lücke schließen und es fehlte plötzlich jegliche Stabilität in der Hintermannschaft. Die Hamburger bestimmten die Partie und wurden nach einer Standardsituation mit der 1:0-Führung für ihr aggressives und hellwaches Auftreten belohnt. Kovac stellte mit der Einwechslung von Salcedo auch das System wieder um und die SGE spielte deutlich sicherer in ihrer gewohnten Formation. Dadurch kam allmählich auch wieder mehr Stabilität in die Mannschaft und man konnte deutlich erkennen, dass die Mannschaft sich deutlich wohler fühlte. Mit enormen Kampfgeist und einem nun viel aggressiveren Zweikampfverhalten konnte man plötzlich viele Bälle gewinnen und schnell umschalten. Zwei Aktionen über Timothy Chandler, der bei seinem Comeback mustergültig vorbereitete, führten dazu, dass die Eintracht das Spiel plötzlich zu ihren Gunsten drehen konnte und mit einer 2:1-Führung in die Pause ging.

Genie und Wahnsinn
Die Zeit in der ersten Halbzeit ab der zehnten Minute war die Zeit, in der die SGE eines ihrer besten Spiele ablieferte. Trotz der Rotation konnte man sich nun mit schnellem Umschaltspiel, frühem Pressing und einigen starken Balleroberungen, Chance um Chance erspielen. Allein Luka Jovic hatte drei hunderprozentige Tormöglichkeiten, die er leider nicht nutzen konnte. In dieser Phase spielte man die Hanseaten regelrecht an die Wand und das schnelle Umschaltspiel über Marius Wolf und Ante Rebic fruchtete mustergültig. Umso erstaunlicher war es, dass man in der zweiten Halbzeit plötzlich aufhörte Fußball zu spielen. Die zweite Halbzeit begann mit einem weiteren Nackenschlag, denn auch Gacinovic musste verletzt in der Kabine bleiben und Barkok kam für ihn in die Partie. Der HSV hatte sich etwas vorgenommen und wollte mit aller Macht zum Ausgleich kommen und schaffte es, die Hessen immer weiter in die eigene Hälfte zu drängen. Mit zunehmenden Spielverlauf schwanden auch allmählich die Kräfte und die Entlastungsangriffe wurden immer unsauberer zu Ende gespielt. Viele unnötige Fouls luden die Hamburger zudem zu gefährlichen Standardsituationen ein. Die zweite Halbzeit war demnach im Vergleich zur ersten Halbzeit mit überragendem Konterfußball das genaue Gegenteil und es schien lange so, als ob man sich wohl oder übel noch den Ausgleich einfangen würde. Die Einwechslung von Boateng sollte sich in dieser Phase als strategisch richtig erweisen, denn mit seiner Erfahrung kam nach Ballgewinnen deutlich mehr Ruhe ins Spiel und man konnte so manches Mal clever auf Zeit spielen. Auch wenn dies sicherlich nicht immer schön anzuschauen war, war es genau die richtige Entscheidung das Spiel diesmal mit Bedacht über die Zeit zu bringen, anstatt wie gegen Hoffenheim noch kurz vor Schluss den Ausgleich zu kassieren.

Mentale Stärke
Nachdem man wie auswärts in Berlin früh in Rückstand geraten und zudem mit einer völlig neuen Formation angetreten war, fing die Mannschaft sich trotz der Verletzung ihres Abwehrchefs erstaunlich gut. Die erste Halbzeit war insgesamt beeindruckend und man hätte durchaus auch mit einer deutlich höheren Führung in die Pause gehen können. Dass man dann in der zweiten Halbzeit trotz schwindender Kräfte und zunehmenden Druck des Gegners noch einmal alles an Kräften und Energie in die Waagschale wirft, zeigt, dass die Mannschaft der Frankfurter über eine bemerkenswerte mentale Stärke verfügt. Auch wenn spielerisch nicht immer alles gut läuft, ist diese Mannschaft so kampfstark wie kaum ein zweites Team in der Bundesliga. Exemplarisch dafür stehen die Leistungen von Chandler und Russ. Beide ohne Spielpraxis in den letzten Wochen und Chandler zudem gerade zurück nach einer längeren Verletzungspause und dann liefern beide ein solch gutes Spiel ab, was der Rechtsverteidiger sogar noch mit zwei Torvorbereitungen krönte. Russ war zudem der Spieler in den Reihen der SGE mit der besten Zweikampfquote (69%). Auch die in die Mannschaft rotierten Kräfte fanden sich nahtlos ins Spiel ein und es war kein deutlicher Leistungsabfall zu erkennen, was noch einmal unterstreicht, wie breit und qualitativ gut der Kader der Frankfurter ist. Wolf und Rebic, die ohnehin jedes Spiel die meisten Sprints und Kilometer abspulen, gingen bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus, um die drei Punkte einzufahren. Insgesamt war es demnach ein Spiel, dass einen trotz der schwächeren zweiten Halbzeit mit Stolz erfüllt. Wenn man zukünftig seine Chancen früher nutzt und auch einmal mit mehr als einem Tor in Führung geht und zudem bei Führung das Offensivspiel nicht völlig einstellt, könnte es durchaus auch weniger spannende Spiele geben. Nun kann man den Fokus auf das letzte Spiel der Hinrunde richten und noch einmal alle Kräfte für das Spiel gegen Schalke 04 und dem Pokalspiel in Heidenheim bündeln. Wenn die Eintracht erneut eine solche mentale Stärke an den Tag legt, sollten auch diese Spiele positiv gestaltet werden können.

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20 Kommentare

  1. als 1. ist natürlich Stolz und Erleichterung !
    Der Spielanalyse kann ich zustimmen , wenngleich ich nicht der Meinung bin , dass wir das Fußballspielen in der 2. HZ eingestellt haben.
    Da widerspreche ich auch Kommentaren , die alle Schuld auf uns selbst abladen. Wir sind Eintracht Frankfurt und wir sollten auch anerkennen , dass die anderen BL-Vereine durchaus Fußball spielen können, kämpfen und z.T. zumindest hervorragende Fußballer in ihren Reihen haben. Wir haben den HSV 30 Minuten an die Wand gespielt, eine Mannschaft , die hintereinander 3 x zu Null gespielt hat , die zuhause bisher deutlich stärker ist als wir.
    Wir sind noch lange nicht so weit , dass Forderungen nach permanenter Dominanz und spielerischer Sicherheit über 90 Minuten gerechtfertigt sind.
    Bleiben wir kritisch und sprechen Fehler auch konsequent an , ja dafür bin ich , z.B. die vergebenen Großchancen. Das darf eigentlich auf diesem Niveau nicht passieren ! Doch sind wir damit allein ?
    Wichtig ist mir, dass FB und NK die richtigen Schlüsse daraus ziehen und offensichtlich gelingt das bisher recht gut und darauf vertraue ich auch weiter.
    Zu guter letzt haben wir ein Tor mehr geschossen als der Gegner , teilweise überragenden Fußball gespielt und 90 Minuten hervorragend gekämpft. Wir haben rotiert und gesehen, das wir nicht nur 11, sondern 15 oder … Spieler haben, die gewinnen können. Auch das ist für mich eine sehr beruhigende Erkenntnis, genauso wie 25 Punkte, die uns KEINER geschenkt hat.
    Ich freue mich jetzt schon auf Samstag und in diesem Sinne
    Forza SGE !

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  2. Was soll man hier noch gross kommentieren , außer HAMMER- STARK- GEIL- ……mich hat es nach der ersten Halbzeit nur für Haller geärgert, der die Pause wahrscheinlich verdient hat, aber evtl dann doch das folgende Spiel hätte aussetzen sollen, ….mindestens einen von den Jovic Semmlern hätte er versenkt…und Jovic macht die Dinger auch, wenn er öfter zum Zug kommen würde…naja….am Ende muss eben gezittert und gehadert werden bis zum Schluss…doch diese Einstellung der Jungs…bemerkenswert…Weder in Berlin, noch gestern in Hamburg nach grotten anfangsminuten und dem Gegentor eingeknickt…Kopf hoch und Attacke…Stark!!!
    Tawatha ist und bleibt selbstüberschätzt…für mich der schächste gestern…
    Unsere beiden Aussen Rebic und Wolf bärenstark…genauso wie Russ und TC ohne die Wochen zuvor mitgewirkt zu haben, mitgewirkt hätten, als wären Sie nie weg gewesen…
    DA Ausscheiden zu verkraften, somit die 2. Säule neben Hasebe, der bereits hinten fehlt zu verlieren und dennoch so bombenfest hinten zu stehn…einfach nur STARK !
    Wer hätte gedacht, dass die Hinrunde 16 evtl sogar nochmal getoppt wird ? 🙂

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  3. Ich erinnere mich an die Aussage von Dany Blum, was für eine geniale und sichere Schusstechnik Jovic im Training hat. Leider hat e das in einem Pflichtspiel noch nicht gezeigt, denn och würde ich ihn drin lassen zusammen mit Rebic (wenn der noch kann, aber er ist der Einzige auf den wir wirklich nicht verzichten können). Dazu die schnellen Verteidiger plus Gacinovic. Die Schalker mögen kein Tempo, da sie auch mit allen Mann verteidigen. Haller würde wieder eine gewisse Behäbigkeit rein bringen, aber natürlich brauchen wir ihn, denn er hätte vielleicht eine der Großchancen gemacht. ALLERDINGS wäre es dann überhaupt erst zu den Chancen gekommen? Er kann gerne gegen Heidenheim wieder beginnen, aber jetzt finde ich Tempo mit Jovic wichtiger.
    2. im herzen von europa
    Die Hinrunde 16 ist nicht mehr zu toppen, da hatten wir 29 Punkte! Hoffe aber das wir genauso im Pokal überwintern!

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  4. Für meinen Geschmack zu viel Rotation von Kovac. Gegen den HSV ging das mit ach und krach gut, gegen damals schlagbare Leipziger in der ersten HZ nicht. Man kann rotieren, aber muss es nicht übertreiben. Ok, gestern hat das Ergebnis gepasst, aber das lag wie gesagt auch an einem ziemlich schwachen Gegner.

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  5. @4
    Kovac hat ja nicht aus Spaß oder aus taktischen Gründen einigen
    Spielern eine Pause gegönnt. Er hat die Frischesten aufstellen wollen
    und ich glaube ihm.
    Wofür machen wir denn die ganze medizinische Belastungssteuerung?
    Wenn man in zwölf Tagen vier sehr wichtige Spiele hat und das am
    Ende einer harten Halbserie gibt es wohl Sinn auf die Blutwerte zu
    achten.
    Auch Wolf und Rebic bräuchten dringend eine Pause, sind aber wohl
    unverzichtbar.
    Wolf hatte in der Mixed Zone eine ganz ungesunde Gesichtsfarbe, so
    erschöpft war der.
    Bei der permanenten Höchstbelastung bilden sich in den Muskeln
    Mikroverletzungen, die dann leider zu Zerrungen und Faserrissen führen.
    Ich hoffe, es geht noch zwei Spiele gut.

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  6. Sorry, aber ich muss bei dem Punkt über das System der Eintracht widersprechen. Die Eintracht hat von Anfang an mit 5er Kette agiert.

    Chandler-Russ-Abraham-Falette-Tawatha

    Russ hat auch die ersten 6-7 Minuten mit Abraham nicht auf als 6er gespielt.

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  7. @Grantler, …Stimmt ! Sorry…hatte 26 im Kopf..naja…dass wir die Saison wieder so nah an diese HInrunde rankommen, hätte keiner gedacht oder ?
    Und nach wie vor….wir spielen nach wie vor nicht mit unserer Bestmöglichen Elf, somit dürfte es dieses Mal keinen Abfall zur Rückrunde geben..bin sehr gespannt , aber auch sehr optimistisch…sofern wie nicht wieder vom Verletzungspech verfolgt werden …

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  8. Kann jemand sachlich erklären, wieso der HSV in Halbzeit 2 so stark war?
    Liegt es an der Qualität des HSV? An der Passivität der Eintracht?
    Einzig an die Hereinnahme von Ekdal?

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  9. @9. EintrachtKafka
    M. E. ist es immer das Gleiche und hat nichts mit dem Verein X oder Y zu tun. Die Auswärtsmannschaft führt mit einem Tor, die Heimmannschaft muss was anbieten und will nicht verlieren. Die führende Auswärtsmannschaft weiß, man muss gerade in der Anfangsphase der 2. HZ aufpassen und man will mit einem Konter das Spiel entscheiden. Diese Konter kommen aber mitunter nicht, weil die Heimmannschaft mit Kampf und Einsatz dann, auch vom Publikum gepusht, mehr Risiko geht. Wir und die meisten anderen haben nicht (immer) die Klasse den entscheiden Konter zu setzen und dann wird es eng. Kampf und Einsatz werden gerade in Heimspielen häufig und Gott sei Dank belohnt, ist bei uns auch oft so.

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  10. Ganz schön ruhig um unseren letztjährigen spanischen Wunderknaben geworden, findet ihr nicht 😉

    Finde eher ein gutes Zeichen 🙂

    Forza SGE

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  11. Naja über die Rotation kann man streiten und über den Zeitpunkt. Gegen Bayern hätte man auch rotieren können zB. Die Wahrscheinlichkeit gegen den HSV mehr Punkte zu holen , als gegen Bayern war ja auch vorher schon größer. Es kommt auch immer darauf an, wie man rotiert. Haller hatte für mich definitiv eine Pause verdient von daher vollkommen einverstanden. Willems war dagegen für mich gerade mit aufsteigender Form, genauso wie Stendera. Die beiden hätte ich spielen lassen. Ohne Boateng als Führungskraft und Ballverteiler geht es nicht über 90 Minuten. Diese Erkenntnis haben wir letzte Saison auch schon mit Fabian gemacht. Also das Grundgerüst mit Hradecky,Abraham,Falette, Boateng , Rebic und/ oder Wolf/ Chandler muss eigentlich stehen, bei dem Rest kann man durchaus mal rotieren.

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  12. Ich finde, dass Tawathas Leistung viel zu kritisch bewertet wird. Er war nicht sonderlich gut, aber er hat sich reingehängt, genauso wie ein Russ, der in seiner Bewertung viel positiver davon kommt. Ihm wird seine Aussage übel genommen, aber so viel Kritik hat er nicht verdient. An Jetro kommt er halt nicht ran und das erwarte ich auch nicht von ihm, aber als Back-up brauchen wir ihn derzeit.

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  13. Achja: Wir täten gut daran mit Marius den Vertrag nochmal zu verlängern. Denn wenn er so weitermacht, wird es demnächst schwer ihn zu halten. 🙂

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  14. Marius ist ausgeliehen. Aber wir kaufen den sicherlich. Weil 500000 ist ein Weihnachtsgeschenk.
    @4 mich kotzt das langsam an ,jedes Mal wenn wir gewinnen, haben wir Glück oder spielen gegen schlechte Mannschaft.

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  15. @5 Block17 guter Kommentar!

    ich prass mal wieder text und brösel das spiel mal uff 🙂
    @9
    Wir sind im Ballbesitzspiel nicht sonderlich stark, daher geben wir den Ball gerne dem Gegner .. insbesondere, wenn dieser spielerisch nicht so stark, müde oder nicht in Form ist (im Vgl zum Bayernspiel, als wir mehr Ballbesitz hatten oder LEV 50:50).
    Es ist mit einkalkuliert, dass der Gegner Chancen bekommt. Das Ziel ist in diesem Fall, dass der Gegner keine Großchancen erarbeitet und wir uns auf das geschlossene Zulaufen der Räume konzentrieren. Gegen den HSV ging das in HZ2 nicht wirklich gut bzw der HSV erarbeitete sich zu viele Chancen und davon waren auch 2-3 Großchancen dabei.
    Ich denke das lag insbesondere an der fehlenden Abstimmung aller Mannschaftsteile (Rotation) kombiniert mit nachlassenden Kräften nach einer sehr kraftraubenden 1. Hälfte.
    Das wirkte sich auf unser Passspiel aus. Es bringt nix, da einzelne Spieler rauszupicken und zu kritisieren und wenn, dann muss man das bei jedem Spieler inkl Hradecky tun.
    Das Wichtigste: Selbst in einer schwächeren 2. Hälfte spielten wir 0:0.

    Auf diesem Acker .. dieser Faktor kommt noch dazu .. denn der Platz wurde stetig tiefer, lässt es sich schlecht Fußball spielen. Wichtiger ist es viel zu laufen und zu kämpfen.
    In HZ1 war es ne 3er-Kette, da Chandler und Tawatha doch recht hoch standen (3-5-2), davor Fernandes im DM, dann Gaci links und Wolf rechts im ZM. Rebic und Jovic als Spitzen links und rechts. Alle genannten waren ständig in Bewegung, tauschten teils Positionen und vorne wurden im Ballbesitz die Räume offensiv besetzt, auch weil die Hamburger Spieler mit Ausnahme von Kostic nicht sonderlich schnell sind.
    Exemplarisch dafür ne Szene bei nem Einwurf von rechts nach ca. 20 Minuten kurz vorm 1:2, als Falette der einzige Spieler in unserer Hälfte war.
    Vielleicht hat es auch etwas mit Fitness bzw Frische zu tun, denn Hamburg spielte die ersten 10 Minuten hochmotiviert offensiver und ließ dann nach .. weil sie nicht mehr die nötigen Meter machten. Es akann schon sein, dass es genau das Ziel war Hamburg in der erste HZ mit frischen Spielern zu pressen.
    Ich weiß jetzt nicht die Halbzeitstatistik bzgl gelaufenen km .. schätze aber, dass wir Hamburg in HZ1 2-3km abgenommen haben. Unsere Spielweise war jedenfalls sehr kraftraubend.
    Am Ende von HZ1 machte Gaci nicht mehr viel, humpelte mehr über den Platz und schleifte sich in die Kabine. Schon da gaben wir das Spiel etwas aus der Hand.

    In HZ2 ließen bei einigen die Kräfte nach und wir konnten wegen den Verletzungen nur noch einmal wechseln. Dann kam weder über links, noch über rechts noch durch die Mitte was nach vorne. Am ehesten noch über Rebic nach langen Bällen. Das mit den Kräften zeigte sich nicht mal so sehr über die Laufwege oder ZK, sondern eher über das schwache Passspiel. Man muss auch sagen, dass sich die Hamburger in Zweikämpfen geschickt fallen ließen und Freistöße provozierten. Dadurch trauten sich einige unserer Spieler weniger in Mittelfeld-Zweikämpfe und ließen sich ‚den Schneid abkaufen‘. Vor der Chance von Papadopoulos in HZ2 bspw .. das ist ein schnell ausgeführter Freistoß von Hunt .. hätte es niemals Freistoß geben dürfen. Halt geschickt fallen lassen, diese Bauernschläue haben die Hamburger.
    Jovic war vorne komplett verschenkt, auch weil er nicht unbedingt der Schnellste ist. Zudem konnte er mit den hohen Zuspielen nicht viel anfangen.
    Ich denke nicht, dass es NKs Ziel war, den HSV von Minute 45-62 das Spiel übernehmen zu lassen. Es fehlten (wie immer) die Automatismen im Konterspiel .. bei dieser Aufstellung vielleicht nicht ganz verwunderlich.
    Nach dem Wechsel Boateng -> Jovic in der 62. Minute war dann klar, dass es Kovac‘ Primärziel sein wird, das Spiel des Gegners nur noch zu zerstören.
    Im Spiel ohne Ball wurde das dann teils zu ner 6er-Kette mit den üblichen Verdächtigen plus oftmals Wolf auf ganz rechts. Davor dann Boateng, Fernandes und Barkok die sich den Raum aufteilten, dann Rebic.
    Eigentlich wurde es dann kaum mehr gefährlich, bis auf Standards und da stimmte ohne unseren Abwehrchef die Zuordnung nicht so ganz.
    Ich hatte Tawatha auch erst schwach gesehen. Aber hab mir das Spiel nochmal ganz angeschaut und muss sagen, dass er so manches Mal auf seiner Seite von Fernandes und Barkok oder auch Boateng allein gelassen wurde. Zudem ist ein frischer, wuseliger Ito im 1 gg 1 schwer zu verteidigen.
    Soo schlecht wie von mir während des Spiels gesehen war Tawathas Leistung jedenfalls nicht. Auch seine ZKQ war mit 64% sehr ordentlich. Und er passte so schwach wie alle anderen auch. Willems ist natürlich trotzdem stärker.
    Erstens ohne Abraham und mit Russ, dann Tawatha und Chandler auf den Außen .. Fernandes war auch zuvor länger nicht dabei.
    In HZ1 fiel das nicht soo sehr ins Gewicht, weil der HSV schwach spielte und wir unglaublich viel gelaufen sind. Mit nachlassenden Kräften fällt dann gegen aufstrebende Hamburger jeder falsche Schritt bzw schlechte Pass mehr auf.
    An den ZK lag es jedenfalls nicht, da waren wir über 90 Min resolut .. aber diese Pässe bei eigentlich aussichtsreichen Kontersituationen.. eieiei Ein gut gespielter Konter, und bei 1:3 wäre den Hamburgern sicherlich etwas Abendluft flöten gegangen.
    Sicherlich war Hamburg auch einfach gut in HZ2 und machte ordentlich Dampf, setzte uns ständig unter Druck.

    Es wird gegen Schalke darauf ankommen, so viele fitte Spieler wie möglich ins Spiel zu schicken und gleichzeitig so manchen Spieler fürs Pokalspiel zu schonen.
    In der Abwehr wirken mit Salcedo, Russ, Abraham und Falette eigentlich alle Spieler fit für 90 Minuten (wenn Abraham bis SA gesund ist). Russ ist aber etwas langsam für ein Spiel gg Schlacke. Ihn würde ich rausnehmen wenn Abraham kann. Im Pokal muss Russ dann eh ran.
    Auf Außen wird Chandler bestimmt nicht spielen, schätze er rotiert nach dieser Partie auf die Tribüne und wird fürs Pokalspiel geschont.
    Kann mir vorstellen, dass Tawatha wieder in der Startelf steht solange die Kräfte reichen, damit wir nen topfitten Willems im wichtigeren Pokalspiel haben.
    Boateng wird wohl wieder in der Startelf stehen, ich würde ihn vorne auf die Rebic-Position setzen und für Gacinovic (der spielt bestimmt nicht mit seiner Blessur) könnte Barkok neben Stendera auf die 8.
    Eigentlich spricht gg Schalke alles für einen Einsatz von Da Costa auf rechts, wenn dem schon ein 90-Minuten-Kampfspiel zugetraut werden kann.
    Haller wird bestimmt wieder in die Startelf rücken.

    Ich würde so aufstellen:
    Hradecky
    Salcedo, Abraham, Falette
    Da Costa, Fernandes, Willems
    Stendera, Barkok
    Haller, Boateng

    Bank: Zimmermann, Salcedo, Tawatha, Wolf, Mascarell (wenn möglich), Jovic, Hrgota

    Wie rotierte Schlacke bisher? Auch die haben ja ein wichtiges Pokalspiel danach und stehen jetzt gemütlich auf Rang 2..
    Fährmann 180 Min
    Naldo 180 Min, Nastasic 180 Min, Stambouli 115 Min, Kehrer 72 Min, Otsche 180 Min, Caligiuri 180 Min
    Meyer 180 Min, McKennie 180 Min, Harit 170 Min,
    Embolo 80 Min, Burgstaller 116 Min, Di Santo 162 Min
    + n paar Minuten für Reese und Konoplyanka
    Tedesco hat also in den 2 Spielen kaum rotiert. Goretzka wird wohl auch nicht rechtzeitig fit werden und vor Schöpf, der bisher so gut wie keine Einsatzminuten hatte, hab ich keine Angst.
    Rotationskandidaten sind damit sicherlich Otsche, Caligiuri, Meyer, McKennie, Harit und Di Santo.
    Aber auf Außen und in der Zentrale kann Tedesco mangels Alternativen kaum rotieren. Außer er spielt mit Viererkette, das halte ich aber für unwahrscheinlich und käm unserem Spiel entgegen.
    Das kann er gg Gladbach machen, aber bei uns gibts dann aufs M.. 🙂

    Mein Fazit:
    Schalke wird an einigen Stellen rotieren, aber trotzdem insgesamt nicht sonderlich frisch auftreten. Und wenn doch, dann uneingespielt(-er als normal). Ich schätze Embolo wird starten, auf den müssen wir natürlich höllisch aufpassen. Insbesondere, wenn Russ spielt.
    Ansonsten macht mir Schlacke keine Angst. Wir entscheiden das Spiel wieder in Hälfte 1 und gewinnen unser letztes Heimspiel in diesem Jahr!

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  16. @16 vielen Dank für deinen ausführlichen Text. Ich finde du hast einige gute Punkte angesprochen.
    Bei der Aufstellung zum Schalke-Spiel, bin ich aber nicht ganz bei dir.
    Das letzte Heimspiel sollte Priorität genießen, vor allem weil wir gegen den Tabellen 2. spielen.
    Ich würde mit der (möglichst) stärksten Elf auflaufen, wir haben keine Punkte zu verschenken! Heidenheim ist nicht Bayern und sollte auch von einer möglichen Eintracht B-Elf zu schalgen sein.
    Ich würde so aufstellen:

    Hradecky
    Salcedo, Abraham, Falette
    Chandler, Boateng, Willems
    Wolf, Stendera, Rebic
    Haller (Jovic)

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  17. Ich schätze dass Chandler und Wolf nicht durchspielen werden können am Samstag, so wie die am DI ausgepowerten waren
    Es würden aber definitiv gute Spieler für unser „Lieblingssystem“ fehlen wenn auch Vadder ausfällt.
    Bin echt gespannt was sich Kovac einfallen lässt.

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  18. Wäre schön wenn die Hinrunde 2017/18 endet, wie sie 2016/2017 gestartet ist. Mit einem 1:0!

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  19. auch wenn Kovac selbstverständlich das Beste ist was uns passieren konnte, muss man nicht alles für richtig halten. Ich bleibe dabei: zu viel Rotation für ein Team, das in den vergangenen Monaten keine englischen Wochen hatte. Gegen keinen anderen Gegner wäre das gut gegangen- nur der HSV schafft es so ein Spiel zu verlieren. Gegen damals formschwache Leipziger hat man die 1.Halbzeit auf die gleiche Art und Weise verschenkt. Tawathas Leistung nach vorne war unterirdisch.

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