Der 34. und letzte Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 steht bevor. An diesem empfängt die SGE den Vizemeister aus Leipzig. Dieser spielte als Aufsteiger eine furiose Runde und zog letztendlich verdient in die Champions League ein. Aber auch die Eintracht kann auf eine durchaus erfolgreiche Spielzeit zurückblicken – trotz der trostlosen und ernüchternden Rückrunde. Den Abstieg machten und machen aber andere Mannschaften unter sich aus und das gesicherte Mittelfeld stellt nach dem Beinahe-Abstieg 2015/16 eine tolle Leistung der Multi-Kulti-Truppe dar. Alle Partien des 34. und letzten Spieltages werden am heutigen Samstag, den 20.05.2017 um 15:30 Uhr angepfiffen. Die Spielleitung übernimmt Schiedsrichter Dr. Felix Brych (231 Bundesliga-Partien). Mit bisher 51.000 verkauften Karten ist das Waldstadion nahezu ausverkauft.

DIE AKTUELLE FORM

Für die Frankfurter geht eine anstrengende und kräftezehrende Saison zu Ende. Die Spieler müssen sich nun noch zweimal aufraffen und eine Top-Leistung an den Tag legen. Den Ligabetrieb mit einem Heimsieg gegen den bei Fans ungeliebten Kommerz-Verein aus Leipzig zu beenden – das wäre nach der schlechten Rückrunde sicherlich eine Art Genugtuung, natürlich primär für das zum Ende hin stark geschundene Herz der Eintracht-Anhänger.

Zweikampf zwischen Michael Hector und dem Leipziger Selke.

Fakt ist aber auch: die restlichen Mannschaften wie Hertha, Freiburg, Köln und Bremen, welche noch um den Einzug ins Europäische Geschäft kämpfen, haben wie die Adlerträger eine „4“ als erste Ziffer des Punktestandes vorzuweisen. Genauso ist die Anzahl der über die Saison verlorenen Spiele in bei allen in etwa gleich – die Eintracht hat sich halt die meisten Niederlagen in der Rückrunde zugezogen, die Konkurrenz über die Saison verteilt. Dies verdeutlicht, dass bei weitem nicht alles schlecht geredet werden sollte. Auch andere Vereine haben sich nicht mit Ruhm bekleckert und befinden sich nicht allzuweit von der Eintracht weg. Und Trainer Niko Kovac zu hinterfragen – eigentlich ein NoGo. Denn noch genießt und sollte er den Retter-Bonus genießen. Das Trainergespann wird sicherlich die richtigen Schlüsse aus der Rückserie ziehen und die Hessen entsprechend auf 2017/18 vorbereiten. Nun aber sollten erstmal alle Kräfte gebündelt werden, um sich mit einem letzten Saisonsieg in die Pokal-Endspielwoche zu verabschieden. In einer Woche kann eine gute Saison mit dem ersten Titel seit 1988 veredelt werden – das sollte Ansporn genug sein für die Multi-Kulti-Truppe, die viel erreicht hat und sicherlich nicht wenige Adler-Anhänger mit Stolz erfüllt.

Selten hat eine Mannschaft so polarisiert wie Aufsteiger Rasenballsport Leipzig. Von Fans teilweise mit Hohn und Spott bishin zum Hass übersäht, ungeliebt wie eh und je. Da können sogar die reichen Bayern aus München nicht mithalten, die sicherlich auch nicht bei jedem Fan beliebt sind. Erfolg verursacht Neid. Und zu den Leipzigern konnten in dieser Spielzeit eine Vielzahl an Mannschaften, Fans und Funktionären neidvoll nach oben blicken. Was der östereichische Erfolgscoach Ralph Hasenhüttel – in der letzten Saison noch Trainer beim diesjährigen Absteiger Ingolstadt –  in Zusammenarbeit mit den Kollegen Mintzlaf, Rangnick  und Co. auf dem Rasen erschaffen hat, ist ein echter Bayern-Jäger. In dieser Spielzeit sind die Sachsen die einzige Mannschaft gewesen, die den Münchern bis zuletzt stets im Nacken gesessen ist. Es sei angemerkt: als Aufsteiger. Die Leipziger besitzen eine ausgezeichnete und torgefährliche Offensivabteilung. Spieler wie Werner, Poulsen und Shooting-Star Forsberg setzten an den vergangenen Wochenenden stets Highlights. Als Lohn stehen auf der Habenseite: 66 Punkte, ein Torverhältnis von 64:37 sowie die Vizemeisterschaft und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League. Die nächste Saison wird somit aus Leipziger Sicht sicherlich nicht uninteressant werden, wenn die Belatage Europas in die Leipziger Arena einzieht.

STATISTIK und WISSENSWERTES

Zur Statistik gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass es bisher genau eine Partie zwischen beiden Teams gab. Diese konnten die Leipziger im heimischen Stadion mit einem klaren 3:0 für sich entscheiden.

Bemerkenswert hierbei war die Rote Karte, die sich SGE-Goalie Lukas Hradecky bereits nach 131 Sekunden einfing. Der Finne hatte dabei außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand aufgenommen – eine unglückliche Aktion und Reaktion, obwohl der Gegenspieler wohl alleine aufs Tor zugelaufen wäre, hätte der Publikumsliebling nicht diesen „Reflex“ gezeigt. So musste die SGE ab diesem Zeitpunkt mit 10 Mann weiterspielen und Ersatztorhüter Heinz Lindner kassierte beim fälligen Freistoß nach einem Abpraller sogleich das 0:1.

Mit dem dreifachen Punktgewinn stellten die Sachsen zugleich einen Rekord auf: die beste Hinrunden-Bilanz eines Bundesliga-Neulings, die es je gegeben hat.

Sperre: Ante Rebic (10. Gelbe Karte)

Besonderheit: Wer sich an das Pokalfinale 2006 erinnert, wird sich auch an die tolle Choreo der Frankfurter Fans erinnern. Nun haben die Ultras Frankfurt vor, dieses Schauspiel im Finale gegen den BVB zu wiederholen. „Der Mannschaft soll jederzeit auch optisch klar sein, dass über 20.000 Menschen wie eine Wand hinter ihr stehen werden“ – schreiben die Ultras auf ihrer Homepage. Die Choero wird aus mehreren Teilen bestehen und ein „Andenken für jeden Eintrachtfan“ beinhalten. Da dieses Schauspiel sehr kostenintensiv werden wird, bitten die Ultras auf ihrer Homepage um Spenden dafür und werden am heutigen Spieltag gegen Leipzig mit Spendendosen unterwegs sein.

DIE AUFSTELLUNGEN

Eintracht Frankfurt

Tmothy Chandler wäre eine Option für das defensive Mittelfeld, Guillermo Varela könnte dadurch nach hinten rechts rücken. Einen positiven Schub könnten auch die von Niko Kovac geplanten, kurzen Einsatzzeiten für Alex Meier und Jesus Vallejo sein. Beide befinden sich wieder im Trainingsbetrieb, sind fit und sollen etwas Spielpraxis für das Pokalfinale sammeln.

Die mögliche Aufstellung der Eintracht
Hradecky – Hector, Abraham, Oczipka – Varela, Chandler, Gacinovic, Tawata – Hrgota, Fabian – Seferovic

Rasenballsport Leipzig

Trainer Ralph Hasenhüttl könnte am letzten Spieltag nochmals kräftig rotieren und der „2. Reihe“ eine Chance geben, sich zu präsentieren.

Die voraussichtliche Aufstellung der Leipziger
Gulacsi – Schmitz, Upamecano, Compper, Hastenberg – Demme, Keita – Sabitzer, Forsberg – Werner, Poulsen

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4 Kommentare

  1. Bitte keine weiteren Verletzten. Schont unsere Jungs für Berlin.

    Und lasst uns auch heute beim letzten Ligaspiel die gute Saison feiern. Trotz massiver Torflaute sah das spielerisch zu 80% super aus und die Perspektive für die neue Saison läßt bei mir Freude aufkommen.

    Mein Tipp: Wir verlieren 0:4, feiern trotzdem, wiegen den BVB in absoluter Sicherheit und gewinnen das Elfer-Showdown in Berlin

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  2. Sehe ich genau anders. Mit 50% Einsatz ist für mich die Verletzungsanfälligkeit höher als wenn wir wie immer 100% geben. Um in den Kampfmodus gegen BVB zu kommen sollte man auch heute gegen Leipzig alles versuchen, Leipzig und BVB halte ich für gleichstark und in der Spielanlage ähnlich.

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  3. …….. Dies verdeutlicht, dass bei weitem nicht alles schlecht geredet werden sollte. Auch andere Vereine haben sich nicht mit Ruhm bekleckert und befinden sich nicht allzuweit von der Eintracht weg. Und Trainer Niko Kovac zu hinterfragen – eigentlich ein NoGo. Denn noch genießt und sollte er den Retter-Bonus genießen. Das Trainergespann wird sicherlich die richtigen Schlüsse aus der Rückserie ziehen und die Hessen entsprechend auf 2017/18 vorbereiten. ……

    Genau so sehe ich es auch Alexander.

    @Charly: ein 0:4 Kantersieg muss es ja nun nicht unbedingt sein. 😉
    Wir sollten heute tatsächlich das Spiel sehr ernst nehmen und nichts abschenken.
    Unserem Selbstvertrauen für Berlin könnte ein Sieg jedenfalls nicht schaden und nach dem Einzug ins Pokal-Finale mit 0 Punkten aus 4 Spielen nach Berlin zu fahren und dem BVB entgegenzutreten fände ich ein schwaches Zeichen. Schönes Wochenende und bis gleich im Stadion. ForzaSGE

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  4. Ja ein Punkt oder Sieg wäre toll. Aber egal wie es ausgeht, die tolle Saison und das noch kommende Highlight werde ich mir nicht mehr vermiesen lassen.

    @Redaktion
    Super, dass ihr das mit der Spende nochmal erwähnt habt. Heute ist die letzte Möglichkeit, wo wir die Choreo nochmal finanziel supporten können.

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