Hat eine gute Trainingswoche gesehen und sieht seine Mannschaft gewappnet für das Verfolgerduell gegen Mönchengladbach: Eintracht-Trainer Niko Kovac.

Sieben Punkte trennen Eintracht Frankfurt vom SC Freiburg, rechnet der Trainer der Hessen, Niko Kovac, vor. Der Abstand nach unten solle im nächsten Spiel am Freitagabend  gegen Borussia Mönchengladbach möglichst gehalten werden. Bis Samstag und an den darauf folgenden Spieltagen könne sich schließlich noch Vieles ändern. Also will Kovac mit seiner Mannschaft in Zukunft gut und vor allem erfolgreich spielen. „Dann haben wir die Möglichkeit uns von unten abzusetzen“, gibt der Coach die Richtung vor und fügt an: „Alles andere ergibt sich in der Rückserie.“

Wer diese Worte hört, könnte meinen, die Eintracht befindet sich mitten im Abstiegskampf. Doch nur um es noch mal ins Gedächtnis zu rufen: Es sind derzeit 14 Punkte, die die Frankfurter vom Relegationsplatz 16 trennen. In die untersten Tabellenregionen hat Kovac auf der heutigen Pressekonferenz also nicht geschielt, aber immerhin reicht sein Blick momentan noch bis zu den auf Platz zwölf rangierenden Freiburgern.

Die Kovac-Truppe befindet sich aktuell auf Platz sieben im Tableau der Bundesliga, in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Plätzen, die in der nächsten Saison zur Teilnahme am Europapokal berechtigen würden, wovon Kovac aber nicht sprechen wollte: „Die Tabelle ist nicht wichtig. Sie ist, wie sie im Moment ist.“ Also verlor der Kroate kein Wort über den Abstand nach oben.

Verfolgerduell im Stadtwald

Ganz nüchtern ausgedrückt: Ein Punkt fehlt momentan zu Platz zwei. Doch das ist kein Grund, übermütig zu werden. Am Freitag, wenn es um 20:30 Uhr zum direkten Verfolgerduell im Waldstadion kommt, wartet mit der Borussia aus Mönchengladbach der nächste schwere Gegner auf die Eintracht. Kovac sieht die „Fohlen“-Elf dabei als Favoriten an: „Ich möchte sagen, dass Gladbach morgen der Favorit ist. Sie sind fünfter, wir sind siebter.“ Zudem habe die Vergangenheit gezeigt, dass die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking „aus anderen Regionen kommt. Sie haben viel internationale Erfahrungen sammeln können, sodass die Vorzeichen so gesetzt sind.“

Trotzdem besteht morgen Abend die Chance, an einen direkten Konkurrenten aus dem oberen Tabellendrittel vorbeizuziehen. Wie Kovac dabei vorgehen möchte, dazu hat er nur so viel gesagt: „Wir müssen agieren wie in Wolfsburg. Mit Leidenschaft und Herz, viel Drive nach vorne und den Gegner unter Druck setzen.“ Mehr wollte der Trainer nicht verraten, auch über die Schwächen des Gegners wollte der Fußballlehrer nicht sprechen. Er hob lieber die Stärken der Mönchengladbacher hervor: „Gladbach ist aufgrund ihrer Qualität nicht nur im Konterspiel sehr gefährlich, sondern sie ist auch eine Mannschaft, die versucht sehr viel Ballbesitz zu haben. Dafür haben sie die Spielertypen. Sie sind sehr spielstark.“

Offener Schlagabtausch oder Geduldsspiel?

Kovac ist sich unsicher, was ihn und sein Team morgen erwartet. Einerseits könnte es ein offener Schlagabtausch werden, weil „sicher nicht beide Mannschaften das Spiel betonieren, sondern Chancen kreieren und Tore erzielen“ wollen. Er favorisiert diese Variante und würde sich ein offenes Spiel wünschen: „Mal sehen, wer dann den längeren Atem und das größere Glück hat.“ Andererseits könnte es aber auch ein Geduldsspiel werden, sagt Kovac, denn: „Ich schätze Gladbach genauso stark ein wie Leverkusen, die ein starkes Spiel gegen uns gemacht haben. Wir müssen auf der Hut sein und unsere Möglichkeiten umsetzen.“

Dumm nur, dass es ein Heimspiel ist. In dieser Spielzeit ist die Heimschwäche der Hessen ein leidiges Thema. Nur neun von 27 möglichen Punkten konnten im Frankfurter Stadtwald geholt werden. Kovac jedoch schiebt diese Tatsache beiseite: „Inzwischen versuche ich mich überhaupt nicht damit zu beschäftigen. Ich sehe unterm Strich, wie viele Punkte wir insgesamt haben.“ Die bisherigen Ergebnisse möchte er – unabhängig davon, ob daheim oder in der Fremde gespielt wird – bestätigen. Allgemein sieht der 46-Jährige Fortschritte im spielerischen Bereich und im Herausspielen und der Verwertung von Torchancen. „Das müssen wir fortsetzen. Und irgendwann werden wir die Spiele zu Hause wieder gewinnen, hoffentlich schon morgen.“

Dabei mithelfen, dass dies gelingt, soll der nach der Winterpause von einer Verletzung zurückgekehrte Spanier Omar Mascarell, den Kovac abermals lobte und als sehr wichtigen Spieler bezeichnete. „Ich glaube, dass unser Fortschritt auch mit ihm in Einklang gebracht werden kann.“ Doch auch die anderen Spieler nahm der Trainer mit ins Boot: „Wir haben in der Vorbereitung in Spanien einen ganz guten Job gemacht. Damit meine ich meine Spieler. Sie haben gewisse Dinge einstudiert und setzen es gut um.“

Die Personalsituation 

Marco Fabián darf das noch nicht auf dem Platz zeigen. Kovac bescheinigt jedoch, dass sich der Mittelfeldspieler nach seiner langen Verletzungspause auf einem guten Weg befindet. Dennoch sagt Kovac: „Er braucht noch auf jeden Fall noch einiges. Durch seine Verletzung konnte er im konditionellen Bereich nicht viel machen.“ Das müsse der Fabián erst noch aufholen, also spielt der Mexikaner für Freitag noch keine Rolle in den Plänen des Trainers.

Das gilt nach wie vor auch für Innenverteidiger David Abraham und Flügelspieler Danny Blum. Ersterer wird zwar sehnsüchtig zurück erwartet, doch ihm werde natürlich noch die nötige Zeit gegeben, „sodass er zu einhundert Prozent wiederkommt.“ Blum habe dagegen intensiv trainiert, doch „er spürt seine Wade. Das müssen wir beheben.“ Verteidiger Marco Russ ist dafür wieder fit und könnte somit dem Kader für Freitag angehören.

Traditionsduell unter Flutlicht

Ein gutes Heimspiel will der Coach dann mit seiner Mannschaft abliefern, um die Zuschauer endlich mal wieder mit drei Punkten belohnen zu können. Dabei möchte Kovac wie folgt vorgehen: „Wir müssen unsere Stärken einbringen und die des Gegners ausradieren.“ Daran wurde in den Übungseinheiten unter der Woche gearbeitet. Die Mannschaft sei gut vorbereitet und habe gut trainiert: “Ich bin sehr, sehr zufrieden und hoffe, dass es morgen gezeigt wird und wir bei Problemen Lösungen finden werden.“

Es ist also angerichtet für den morgigen Abend. Hinzu kommt ein Traditionsduell unter Flutlicht. Fußballherz, was willst du mehr? Auch Kovac kann es kaum noch erwarten: „Abendspiele sind immer schön und gerade zu Hause ist die Atmosphäre eine ganz besondere. Es knistert anders. Ich freue mich darauf und gehe davon aus, dass wir wieder ein gutes Spiel machen werden. Wir wollen morgen gewinnen und das zeigen, was wir können. In dieser Mannschaft steckt sehr viel.“

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8 Kommentare

  1. Niko, schütze Deine Spieler !!!
    ——————————————

    Wieder geht es gegen Gladbach, wieder geht es gegen den
    brutalsten und unfairsten Spieler der Bundesliga: Jannik Vestergaard.

    Im Halbfinale des DFB-Pokals am 25. April 2017 verletzte er Marius Wolf
    – wie aus den Fernsehbildern deutlich erkennbar – mit vollem Vorsatz schwer.
    In jedem anderen Land wäre das ein Fall für die Staatsanwaltschaft gewesen,
    in Deutschland sieht der Täter nicht einmal Gelb und der Kontrollausschuss
    des DFB hält die Füße still.

    Beim letzten Aufeinandertreffen am 3. Spieltag der Hinrunde verletzte
    Vestergaard mehrere Eintracht-Spieler durch Ellenbogen-Stöße.
    Boateng traf er so schwer, dass dieser mit Verdacht auf
    Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste.

    Das Fußball-„Spielen“ in unserem Land ist insbesondere durch einige
    wenige Spieler immer mehr zu brutalen Schlachterei geworden.
    Maßnahmen dagegen sind keine erkennbar.

    Es wäre wünschenswert, neben 3 Punkten aus dem Waldstadion
    dieses Aufeinandertreffen mit Vestergaard auch einmal
    ohne Verletzte in unseren Reihen beenden zu können !!

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  2. Fällt der Begriff „ausradieren“ in den Bereich political correctness? 😉
    Dachte der Begriff wäre auch schon geschichtlich belegt. 🙂
    Was wohl unser Präsi darüber denkt?

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  3. @G-Block mal kurz das Lingua Tertii Imperii überflogen, aber direkt nichts gefunden, aber das hat auch nichts zu sagen 🙂

    Zu Freiburg müssten es eigentlich mindestens 10 Punkte sein, aber mir gefällt der Anspruch, dass erst einmal nach hinten geschaut wird. EL oder gar CL (ein Traum!) wären zwar toll, aber die Platzierung hinsichtlich der TV-Gelder ist natürlich auch sehr wichtig.

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  4. Danke für die Links @Pasha
    Scheint ja recht reaktionsschnell zusein, ist halt die Frage wie er in der Starfraumberherrschung und im Spielaufbau ist. Aber da vertraue ich ganz unserem Moppes. Wenn wir wirklich bei Florenz angefragt haben wird er sich den schonmal genauer angeschaut haben, und verbessert hat de Moppes eh noch jeden.
    Bin mal gespannt ob da was dran ist, eine Leihe mit Kaufoption im Sommer (falls uns Lukas doch verlässt) wäre ja schonmal gar nicht so übel.

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