HeidelUnter den Topligen in Europa bildet die Bundesliga mit ihren 18 Mannschaften weiterhin die große Ausnahme. Ob Spanien, England, Italien oder Frankreich – überall duellieren sich 20 Teams. Heribert Bruchhagen merkte daher schon 2012 an: „Ab 2013 steht der Bundesliga viel mehr Geld zur Verfügung, dem sollten wir im Sinne der Zuschauer auch Rechnung tragen. Denn der Steuerzahler hat in den vergangenen Jahren 30 bis 40 neue Fußball-Stadien mitfinanziert, gleichzeitig steigen möglicherweise aber Mannschaften wie der 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC und der 1. FC Köln ab, obwohl diese Teams immer ein ausverkauftes Stadion haben. Das ist doch lachhaft. Deshalb bin ich für eine Aufstockung der Bundesliga auf 20 Vereine.“ Geändert hat sich bis heute noch nichts. In der höchsten deutschen Spielklasse spielen weiterhin 18 Clubs. Doch seitdem die englische Premier League den Mega-TV-Vertrag über 6,9 Milliarden Euro abgeschlossen hat, wächst bei den Verantwortlichen in Deutschland die Nervosität. Im Kampf um neue Spieler wird die Konkurrenz von der Insel deutliche Vorteile besitzen. Selbst die sogenannten kleinen Mannschaften wie Hull City oder West Bromwich Albion werden ihre Etats deutlich steigern können.

In der BamS greift Christian Heidel, Manager des 1. FSV Mainz 05, daher den Vorschlag von Heribert Bruchhagen wieder auf: „Wir sollten über die Aufstockung auf 20 Vereine nachdenken! Das sind vier Spieltage mehr, die kriegen wir im Terminplan unter, das geht in anderen Ländern ja auch. Das bedeutet aber auch mehr Vereine, mehr Spiele, mehr Einnahmen.“ Exklusivität – der Begriff erlebt in diesen Tagen Hochkonjunktur. Seit Februar wird daher schon über die Einführung von 10 Spielen am Montagabend nachgedacht. Heidel möchte sich dieser Diskussion nicht verschließen: „Mehr Geld gibt es nur für mehr Leistung. Ob da also zum Beispiel ein Montagsspiel kommt, werden wir sehen. Grundsätzlich sind wir da aber bei DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und seinem Team in überragenden Händen.“ Bei den Fans in der Bundesrepublik stoßen diese Gedankengänge jedoch nicht überall auf Gegenliebe. Der Focus griff diesbezüglich im März eine SID-Umfrage aus, in der nur 24 Prozent der Anhänger diese Idee unterstützen. 49 Prozent der Fußballliebhaber lehnen diesen neuen Termin hingegen ab.

Heidel aber sucht noch weitere Möglichkeiten, um wieder für mehr finanzielle Gerechtigkeit in den Ligen zu sorgen. Ein Dorn im Auge ist dem 51jährigen dabei die internationale Geldaufteilung. „Warum spielen die Dritten und Vierten mancher Ligen auch noch Champions League? Da sind immer die gleichen Vereine dabei, die selbst beim Ausscheiden im Achtelfinale noch 50 Millionen Euro umsetzen. Dadurch geht – nicht nur bei uns in Deutschland – national die Schere immer weiter auseinander.“ Schaut man sich die Tabelle der letzten 5 Jahre an, dann muss man dem Manager wohl zustimmen. Der FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen, der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund waren jeweils mindestens viermal qualifiziert. Bis auf Borussia Mönchengladbach (durch clevere Einkaufspolitik) und der VfL Wolfsburg (mit finanziellem Background) gab es hier keine Ausnahmen. Für Traditionsvereine wie Eintracht Frankfurt, den 1. FC Köln oder den Hamburger SV erscheint es aktuell unmöglich, überhaupt noch einmal nach den Sternen zu greifen. Zu weit sind die Vereine, die sich regelmäßig für die Champions-League qualifizieren, weg. Aber nur dann, wenn die Europa-League finanziell aufgewertet und somit nicht mehr als Belastung für die Clubs gesehen wird, besteht wirklich eine kleine Chance, die Schere minimal zu schließen. Man darf gespannt sein, wann die ersten Reaktionen aus München kommen werden.

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14 Kommentare

  1. Immer wieder wird hier gegen Heribert Bruchhagen gemeckert, doch hat er in diesem Punkt nicht doch seit jeher Recht ?!

    Ich bin dafür : 20 Mannschaften in die BL
    Dabei geht es mir nicht nur um den rechnerischen Wert für unsere Eintracht.
    was soll denn eine Spielpause von 3-4 Monaten zwischen den Saisons ??

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  2. Oder es steigen dann 4 Mannschaften ab. Könnte auch so kommen man weiß ja nie wie es kommt, hauptsache das Geld stimmt und die Sky Zuschauer werde mehr…..

    P.s: Alle an die mit einer Xbox addet mich mal bitte (egal ob One oder 360) Abel1899

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  3. Je mehr unterschiedlich terminierte Spielansetzungen es pro Wochenende werden, umso mehr Zeit raubt es dem Zuschauer, und umso unattraktiver wird jede Anstoßzeit. Wer zwingend auch noch Ingolstadt gegen Kaiserslautern schauen möchte, kann dies ja auch jetzt als Zweitliga-Duell tun, und muss es nicht als Bundesligaspiel anschauen. 2 Teams mehr in der Bundesliga bedeuten zudem, dass das vorhandene Geld sich auch auf mehr Vereine verteilt. Ich wüsste nicht, wieviele Abos Sky denn mehr verkaufen wird, nur weil es 38 statt 34 Spieltage sind. Also: klares Nein zu allem. Und by the way: Hätte die Saison 1991/92 nur 34 Spieltage gehabt, wäre die Eintracht damals Deutscher Meister gewesen. Also: 38 Spieltage = böses Omen 🙂

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  4. Diese Saison können wir auch froh sein das die Saison nur 34 Spieltage hat. Sonst würden wir absteigen 😛

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  5. England bekommt deshalb so viel mehr an TV-Geld, weil sie aufgrund ihrer Kolonialzeit weltweit vertreten sind. Fast überall wird englischer Fußball gezeigt und hat im TV immer vorfahrt vor der Weltmeister-Liga. Man sollte die 2. Liga, ein großer Trumpf, nicht weiter schwächen. sie lebt auch von vollen Stadien abgestiegener Traditionsvereine. Die halten dann vielleicht auch länger so Retortenvereine wie Redbull auf, wenn auch nicht für ewig. Aber jedes Jahr ohne die ist ein gutes Jahr.

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  6. Ist meiner Meinung nach im Moment alles nicht von Belang. Zwar ist das Transferfenster noch geschlossen, aber mich würde viel mehr interessieren, wo denn die Eintracht für die neue Saison so unterwegs ist. Erstaunlich ist doch, dass man jetzt immer mehr liest und hört, wer denn wo, wann und mit wem redet. Zwar ist es wünschenswert, dass nicht wieder viel gelabert wird, aber irgendwie würde es mich ja schon mal interessieren, was Hübner so plant. Ich denke, wenn das nächste Wochenende gespielt ist, dann wissen wir zumindest mal, wo der Trend so hingeht. Sollten wir verlieren und die anderen hinter uns punkten, dann wird man nicht viel hören. Am Ende vielleicht doch noch in der Relegation zu stehen wäre der Supergau. Was wäre ich jetzt froh, wenn dieses Saison gelaufen wäre und wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind.

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  7. 20 Teams würde ich begrüßen, extravakante Spieltermine a la Montagsabend oder Samstag 12:30 allerdings nicht. Wenn man aufstocken möchte, dann sollte man höchstens freitag abends 2 Spiele zeigen und Sonntag eben nochmal um 19:00 ein zusätzliches Spiel. Aber so ausgefallene Zeiten wie in Spanien und England brauch ich absolut nicht!
    Der Bundesligafussball lebt meines Erachtens ja z.B. stark von der großen Samstagskonferenz! Zumindest aus TV-Zuschauersicht!

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  8. Bin auch für 20 Team in der Bundesliga. Es ist Qualität genug da, dass 20 Vereine hochwertigen attraktiven Fussball in der ersten Liga bieten können.

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  9. @7. Es wurde gesagt, m. E. auch von Hübner, dass ein RV gesucht wird, einer der das Maul aufmacht und ein Stürmer. M. E. brauchen wir aber mindestens ZWEI neue Stürmer. Zum einen weil Meier lange ausfällt und zum anderen, weil wir sonst keinen haben. Okay Aigner macht seine Tore ist aber auch nicht der typische Mittelstürmer. Inui wissen wir, wird nie mehrt als 2 Tore pro Saison machen. Kadlec ist nicht bundesligatauglich, es reicht für Doppelpacks in Tschechien. Valdez, auch wenn er sympathisch und optimistisch rüber kommt, aber auch er ist nicht mehr bundesligatauglich für 90 Minuten. Er gewinnt keinen Zweikampf wenn er den Ball hat und nur kämpfen reicht nicht. Waldschmidt braucht Zeit. Tja und Seferovic ist auch nicht der erhoffte Knipser, vermutlich weil er sich zu sehr aufreiben muss, aber er wäre im Sturm gesetzt, dass sagt schon viel aus. Egal wer kommt, wir brauchen für die schaafsche Flipperei schnellere Spieler.

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  10. @Grantler: Kadlec die bundesligatauglichkeit abzusprechen, halte ich doch für sehr gewagt. Wenn du dir mal seine Statistiken anschaust von den Spielen, als er eingesetzt wurde, dann ist er nach Meier sogar der beste Stürmer, den wir seit langem hatten! Ich denke auch, dass er zurückkommen wird und das ordentlich! Der wird uns noch richtig Spaß bereiten und über kurz oder lang entdeckt auch Schaaf seine Fähigkeiten. Dann wird er entweder neben Meier stürmen oder auf der Außenbahn spielen!

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  11. Kadlec ist in meinen Augen auf LA zu Hause und sollte da einfach mal 10 Spiele machen 🙂

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  12. Die Kaderplanung fuer die naechste Saison verspricht einen nicht zu unterbietenden Unterhaltungsfaktor im Sommer zu werden.

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