FansDer Schreck in der Bundesliga war groß, nachdem bekannt wurde, dass die englische Premier League mit dem neuen TV-Vertrag in neue Dimensionen vorstößt. 6,9 Milliarden Euro – und damit 70% mehr als bisher – fließen ab 2016 für drei Jahre in die Kassen der englischen Vereine. „Es ist bemerkenswert, dass der Letzte in England mehr bekommt als der Erste in Deutschland. Man muss darüber nachdenken und bereit sein, etwas zu ändern„, bemerkte Horst Heldt, Sportdirektor des gestrigen Gegners FC Schalke 04, bei Kicker. Wie bei SGE kompakt schon berichtet, haben sich erste DFL- und Vereinsvertreter zu Wort gemeldet und über Reformen nachgedacht. Im Mittelpunkt der Diskussion steht – nicht zum ersten mal – der Spielplan. In England ist dieser bereits sehr flexibel gestaltet, so finden beispielsweise am 27. Spieltag die zehn Partien zu sechs verschiedenen Anstoßzeiten statt. Künftig soll der Ball im „Mutterland des Fußballs“, wie es in Deutschland schon viele Jahre üblich ist, auch Freitagabends rollen.

Es darf kein Tabuthema geben„, findet daher Klaus Allofs, Sportdirektor des VfL Wolfsburg, wenn es um die Anstoßzeiten in der Bundesliga geht: „Bisher haben wir den Spagat hinbekommen, Wünsche zu erfüllen, aber den Spieltag kompakt zu gestalten. Aber auch da muss es Kompromisse geben.“ Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler bewirbt noch einmal den Montagabend, der vor einiger Zeit schon einmal in den Raum geworfen wurde: „Der Termin ist attraktiv und wäre auch ein Zückerchen fürs Pay-TV. Das hat sich seit Jahren in der 2. Liga bewährt.“ Und auch der Gladbacher Manager Max Eberl kann sich eine weitere Zerstückelung des Spieltages vorstellen: „Unter Umständen müssen wir mit Traditionen brechen, um im Wettbewerb mithalten zu können. Das hören viele nicht gerne, aber ich finde, dass wir mit der Zeit gehen müssen.“

FansJetzt schalten sich aber auch Stimmen in diese Diskussion ein, die einer weiteren Entzerrung der Spieltage kritisch gegenüberstehen. „Der Fußball hat in Deutschland zwei Komponenten. Zum einen live im Stadion, zum anderen die Berichte in der Sportschau„, sagte Axel Hellmann am Sonntag in hr3 und rückt die Fans wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen: „Am Montagmorgen bespricht man nochmal den ganzen Spieltag. Das macht die Bundesliga aus. Wenn wir auf andere Tage ausweichen, geht das verloren.“ Schon die Sonntagabendspiele um 17.30 Uhr verlangen den Anhängern einiges ab. Wer kann schon problemlos am nächsten Tag Urlaub nehmen für eine lange Fahrt nach Berlin, München oder Augsburg? Vor allem Gästefans seien, wie die bundesweite Vereinigung „Pro Fans“ in einem offenen Brief an die DFL formuliert, stark benachteiligt. Dabei seien die Anhänger im Stadion ein bedeutender Bestandteil der Attraktivität des deutschen Fußballs. „Die Bundesliga bietet hier im weltweiten Vergleich etwas ganz Besonderes: ausverkaufte, stimmungsvolle und euphorische Stadien.“

Diese Ansicht wird von den aktuellen Zahlen untermauert. In Deutschland gehen im Schnitt deutlich mehr Zuschauer ins Stadion, als in anderen großen europäischen Fußballnationen.

Deutschland – 8.114.196 – Schnitt von 42.932 (18 Mannschaften/189 Spiele)

England – 8.946.415 – Schnitt von 35.929 (20 Mannschaften/250 Spiele)

Spanien – 6.171.566 – Schnitt von 26.950 (20 Mannschaften/229 Spiele)

Italien – 5.018.393 – Schnitt von 21.819 (20 Mannschaften/230 Spiele)

(Quelle: www.weltfussball.de, am 15.02.2015)

Da jetzt keine englischen Wochen mehr in der Bundesliga anstehen und vor allem an den letzten Spieltagen, wo die ganz heiße Phase anbricht und viele Entscheidungen gefällt werden, durchschnittlich noch mehr Menschen ins Stadion wollen, kann die jetzt schon sehr ordentliche Besucherzahl durchaus noch ein wenig steigen. „Riskieren Sie nicht leichtfertig die hier gewachsenen Strukturen, um eine finanzielle Lücke zu schließen, die auch aufgrund der unterschiedlichen Strukturen und historischen Begebenheiten existiert“, mahnt die Vereinigung daher nachdrücklich.

Kommentar

Hertha BSC Berlin gegen SC Freiburg am Montagabend? Oder darf die Eintracht knapp 400 Kilometer Richtung Süden zum FC Augsburg reisen, um dann ab 20.30 Uhr eine Bundesligapartie ausspielen zu dürfen? „Es darf kein Tabuthema geben„, sagt etwa Klaus Allofs. Rudi Völler bezeichnet diese Idee sogar als ein „Zückerchen für das Pay-TV.“ Mehr Geld für die Vereine und dafür weniger Menschen im Stadion? Es ist logisch, dass Manager und Präsidenten über diese Idee nachdenken und nach weiteren Einnahmequellen für ihre Vereine forschen. Und auch jetzt könnte argumentiert werden, dass die Anhänger alle Veränderungen angenommen haben. So sorgte zwar die Ansetzung von neun Partien auf fünf Wochenendtermine für Kopfschütteln – jedoch hat man sich damit arrangiert, die Zahlen sind stabil geblieben, die Reisebereitschaft hoch und die Stadien wurden weiterhin gut besucht. Aber schon vor 12 Tagen erhielt die DFL die erste Quittung der Fans. Die dritte englische Woche der Saison sorgte für einen deutlichen Einbruch in der Statistik, die Anhänger nahmen nicht jede Fahrt in Kauf für den Fußball!

Daher muss die Frage erlaubt sein: Ist der Gedanke, dass man die große Lücke zur Premier League wirklich schließt, wenn man noch einen weiteren Termin am Montagabend einführt, wirklich zielführend? Steigert es wirklich die Attraktivität im Ausland, wenn sich der SC Paderborn und Hannover 96, oder VfL Wolfsburg und Bayer 04 Leverkusen zu Wochenbeginn duellieren? Welche Mannschaften, außer der FC Bayern München und vielleicht noch Borussia Dortmund, würden am Montagabend die Stadien füllen?

Fazit: Es wäre schade, wenn jetzt umgeworfen wird, was im weltweiten Vergleich, wie „Pro Fans“ argumentiert, etwas ganz Besonderes bietet. Was auch schon 2013 im Ausland, etwa in einem französischen Radiosender, angesprochen wurde und viel Anerkennung einbrachte: „Es gibt moderne Stadien, ganze Familien gehen zusammen zu den Spielen und die Stadien sind immer voll. Und sie haben die Ausbildung auf neuen Füße gestellt. Diese Arbeit trägt jetzt Früchte.“ Genau diesen Weg muss die Bundesliga weitergehen – der Sport lebt von den Emotionen und den stimmungsvollen Fangruppen. Auch wenn es leider vereinzelt zu hässlichen Szenen kommt, wie etwa beim Derby Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln, als Fans den Platz stürmten und damit für großen Ärger sorgten – in Erinnerung bleiben meistens doch die großartigen Choreographien (wie etwa gestern in Frankfurt) oder die „gelbe Wand“ in Dortmund. Daher darf die DFL bei den vielen Diskussionen nicht vergessen, die Anhänger im Blick zu behalten – ansonsten droht der Bereich Stadionbesucher, der heute noch so attraktiv ist und auch im Ausland für viel Anerkennung sorgt, peu a peu zu verschwinden.

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12 Kommentare

  1. Das Problem ist doch, das weniger Fans im Stadion doch genau das Ziel der DFL und der Pay-TV Sender ist (vlt. auch mancher Manager). Weniger Fans sind besser zu kontrollieren und weniger Fans im Stadion bedeutet gleichzeitig mehr Menschen mit Abo vor dem Fehrnseher. Die Abos können aufgrund des gestiegenen Angebots verteuert werden und „alle“ sind glücklich. Der Fan, der auswärts sein Team unterstützen will zählt da nichts, machen ja nur Probleme -.- Die Heimfans werden schon weiter irgendwie ins Stadion wandern, dass die nicht ganz leer sind…

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  2. Ganz so einfach ist die Sache nicht und wie immer hat sie nicht nur 2 Seiten, sondern viele unterschiedliche Für’s und Wieder.

    Natürlich geht für mich als Dauerkarteninhaber, begeisterter Fan von Choreo’s, inovativen Fangesängen und einpeitschenden Anfeuerungen nichts über das Stadionerlebnis. Darüber brauchen wir nicht zu argumentieren.
    Ein Fußballspiel in der Bundesliga ohne vergleichbare Gästefans, die sich einen sportlichen Kampf mit den Heimfans geben und auch wenigsten zum Teil dagegen halten können – so soll es sein.
    Klar ist aber auch, dass im internationalen Vergleich eine gewisse Chancengleichheit aufrechterhalten werden muss. es geht nur über die Fernsehgelder, ob uns das Recht ist oder nicht. Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, aber warum müssen am Samstag unbedingt 5 Spiele um 15.30 Uhr beginnen.
    Experte will und kann ich nicht sein:
    doch was spricht dagegen, Freitags 18.00 Uhr und 20.30 Uhr zu spielen?
    was spricht dagegen, die Spiele am Samstag von 13.00 Uhr bis 20.30 Uhr zu verteilen?
    mit Kreativität sind attraktive Spiele wie Traditionsderbys, Spiele gegen Bayern usw. auch in der Woche möglich.

    Natürlich müssen wir einfachen und engagierten Fans aufpassen, Alles darf man dem Kommerz nicht opfern, gleichermaßen hilft Dogmatismus aber auch nicht.
    Wir haben in den Klubs, beim DFB und der DFL wirklich sehr viele kluge Leute, macht Euch Gedanken, entwickelt Konzepte, aber – Bitte – bezieht uns, die Fußballfans, die treuen Mietglieder und Anhänger der Vereine mit ein !

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  3. Naja, wenn alle Vereine einen höheren Millionenbetrag dafür bekommen, dass jeder Verein, jeder Fan, ein Montagsauswärtsspiel und ein Montagsheimspiel pro Saison ertragen muss, wo dann halt 10-20% wenig Zuschauer kommen, hielte ich das noch für erträglich.

    Hellmann hat gestern bei Bärbel Schäfer ( http://www.hr-online.de/website/includes/html5player.jsp?key=standard_podcasting_hr3_baerbelschaefer&mediakey=podcast/hr3_baerbelschaefer/hr3_baerbelschaefer_20150215&type=a&width=180&height=140 ) relativ klar und eindeutig beschrieben, dass man sich in der Liga durchaus bewußt ist, das die Stimmung der Fans ein wesentlicher Teil des erfolgreichen Produktes „Bundesliga“ ist. Ich glaube nicht, dass man da über die Fans hinweg eintscheidet sondern Kompromisse finden wird.

    Klar ist allerdings auch, dass solche Aktionen wie die der Kölner (und zum Teil der Frankfurter) Kompromisse erschweren, während solche Choreos wie am Samstag den für alle Seiten tragbaren Kompromis ganz sicher erleichtern. Tolle Aktion!

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  4. Interessant, dass sich hauptsächlich die Manager der Retortenclubs dafür aussprechen… Die haben auf dem Gebiet „Zuschauerzuspruch im Stadion“ natürlich am wenigsten zu verlieren.

    Wenn wir schon alle Tabus diskutieren, wie wäre es denn mit diesem, Herr Allofs: 50 % der TV-Einnahmen werden wie bisher verteilt, der Rest anteilig je nach Zuschauer pro Spiel (Stadion+Sky).

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  5. Wie wärs denn die Liga auf 20 aufzustocken…damit hat man direkt mal 4 Spieltage mehr und somit deutlich mehr an Spielen zu verkaufen?!
    Dann muss man an den anderen Quatsch nicht denken…

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  6. Dieter sagt:
    Wir haben … beim DFB und der DFL wirklich sehr viele kluge Leute…

    hmmm, sehe ich eher nicht so. Denen geht es in erster Linie um den Kommerz und einen gewissen Dogmatismus, bzw. Rechthaberei kann ich denen auch nicht absprechen. Da wird sich keiner für den gemeinen Fan einsetzen.

    Durch die kommerzielle Marktöffnung der BuLi wird nun von Werksclubs, Kunstprodukten, Scheichs, Milliardären, vermeintlichen Mäzenen und in Zukunft auch Investoren in das Produkt Fußball viel Geld reingepumpt, mit dem Effekt, dass die Spirale sich immer weiter nach oben dreht. Traditionsvereine kommen nun in die Verlegenheit hiergegen ankämpfen müssen, Existenzkampf. Somit ist dies nur die logische Folge, doch was passiert dann in Zukunft? Milliardäre und Investoren werden noch größere Summen reinpumpen (können es sich ja leisten), um Ihre Kunstprodukte zu pushen und die Traditionsvereine geraten wieder in Zugzwang.
    Wer in diesem Markt arbeitet, inklusive DFB / DFL, der profitiert doch hiervon, nicht nur die Spielergehälter geraten mittlerweile in surreale Höhen, auch die Infrastruktur bekommt hier einen Batzen ab, ich möchte nicht wissen, welche Gehälter die bei der DFL/DFB heimschleppen. Deshalb wird von dieser Seite jegliche Generierung von neuem Geld mit Sicherheit begrüßt. Zahlen darf dies alles der Marktteilnehmer in Form von TV-Abonnent, GEZ Zahler und auch der Zuschauer im Stadion.
    Wie lange ich dann noch meine Dauerkarte mir holen werde…..wer weiß.

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  7. Für mich klingt das alles wie turbokapitalistischer Schwachsinn. Immer mehr Kohle, mehr Spiele, mehr Mannschaften und beschissene Anstoßzeiten… Und das Argument ist stets: Das ist international schon lange so üblich, das müssen wir auch so machen. Und gerade England ist doch ein abschreckendes Beispiel. Keine Fankultur mehr, überteuerte Preise und Schuldenbergen bei den Vereinen. Die Pubs machen dort auch reihenweise dicht. Das führt irgendwann zu Unruhe und Ausschreitungen, wie vor ein paar Jahren schon einmal. Vielleicht sollte man nicht immer gespannt gen Westen oder in den ebenfalls super verschuldeten Süden schauen. Vielleicht müsste nur ein Verein mal sagen: 5 Millionen Gehalt ist die absolute Schmerzgrenze, akzeptiere es oder gehe ins Ausland oder nach München. Die WM in Brasilien hat gezeigt, dass eine Mannschaft das Turnier gewonnen hat und keine Superstars die für 100 Millionen verpflichtet werden. Schön wäre es, wenn mehr Spieler sagen würden, dass das Gehaltsniveau und die Tranfsersummen nicht mehr so aggressiv steigen dürfen. Du brauchst die Fernsehgelder nämlich um das gegenfinanzieren zu können. Aber ich schlage vor: Macht die Eintrittsgelder, Abos und Fanutensilien günstiger und dreht nicht mit an der irren Schraube. Im Sport funktioniert der Kapitalismus in Reinform m. E. nicht. Weil er zur Konzentration auf einige wenige große Player führt. Du brauchst aber mindestens 18 starke Mannschaften, um eine vernünftige und ausgeglichene Liga darstellen zu können. Aber wer fragt schon mich… 😉

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  8. Eigentlich finde ich die Spieltagsansetzung an drei Tagen schon aufgeteilt genug. Einen Kompromiss um weitere TV-Gelder einzunehmen könnte man dennoch wagen. Man könnte Samstags wie in England ein Mittagsspiel so um 13:00 oder 13:30 Uhr plazieren, den restlichen Spieltag aber nicht weiter auseinanderreissen.

    Prinzipiell bin ichg strikt gegen ein Montagsspiel der 1. Liga. Der Montag ist Arbeitstag, und da würden viele Fans auf einen Stadionbesuch verzichten. Und Auswärtsfans würden sich eine Anreise über mehreren 100 km auch eher sparen.

    Einzig und allein wenn montags Spiele der Retortenklubs angesetzt würden, deren Zuschauerzahlen eh nicht ins Gewicht fallen, könnte man den Montag noch mit ins Programm nehmen. Da könnten dann HOFF,- LEV,- WOB,- usw. im Wechsel ihre Begegnungen montags austragen, und der allgemeine Fan der Traditionsklubs könnte die Spiele weiter am Wochenende im Stadion besuchen.

    Außerdem finde ich sollte der DFB / die DFL, wie „Fjoertoft“ auch gepostet hat, di Liga endlich auf 20 Vereine aufstocken. Man sieht ja schon allein in den statistischen Zahlen aus den Ausführungen von Christopher, das die deutsche BL mit 61 Spielen weniger als die Premier League mehr Zuschauer aufweist. Eine Saison mit vier Spieltagen mehr würde automatisch mehr Gelder generieren.

    Aber auch der Vorschlag von „Reebok“ birgt einen wirklichen Ansatz der zu überlegen wert ist – 50% der TV-Gelder wie bisher zu verteilen, und 50% nach Zuschauerzuspruch.

    Es gäbe und gibt schon einige Ansätze / Kompromisse welche man noch eingehen und auch verkraften könnte, auch wenn ich als Vertreter der Ü 50 Generation den uralten Spieltagssamstag gemocht habe.

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  9. Wenn ich die Zuschauerzahlen da oben richtig lese, dann gehen in der Buli jeden Spieltag 7000 Zuschauer mehr pro Spiel ins Stadion. Bei einem Ticketpreis von etwa 30€ sind das 210.000€ pro Spiel. Dazu kommen noch Einnahmen für Essen und Getränke. Bei 17 Heimspielen sind das immerhin auch gut 3,5 Mio €. Die die Buli Clubs mehr haben als die englischen Klubs. Außerdem kam es in england nicht aufgrund der verschiedenen Anstoßzeiten zu diesen hohen einnahmen sondern durch ein Bieterwettstreit. Leider hat in Deutschland Sky eine gewisse Monopolstellung. Die verantwortlichen sollten sich also um mehr Konkurenz bei den Bietern bemühen und nicht den Spieltag zerstückeln. In Spanien bspw. finden in der Regel nie 2 Spiele gleichzeitig statt. Kriegen die mehr TV-Gelder? Ich weiß es nicht.
    Zu den englischen Wochen: Könnten nicht in den englischen Wochen der buli die Derbys ausgetragen werden? So werden die Stadien voll, da es meist interessante Spiele sind und die Gästefans ja auch nur einen kurzen Weg zum Stadion haben. Die Polizei hätte dann durch den wegfall der Derbys am Wochenende da auch mal etwas mehr Ruhe.

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  10. Ganz genau Loof88, den Konkurrenzgedanken habe ich vergessen.

    In England hat man mehrere Pakete geschnürt die im Bieterwettstreit an verschiedene Pay-TV Sender veräußert worden sind. Dort gibt es keine Monopolstellung wie bei uns in Deutschland.

    Daher sollte die DFL die gleiche Herangehensweise nutzen, und ein etwas größeres Paket mit einer gewissen Maximalanzahl von Spielen anbieten, und ein oder weitere Pakete mit einer minimaleren Anzahl von Spielen. Dann könnten sich die Öffentlich-Rechtlichen Sender sowie die Privatsender und SKY um die Pakete in einem Bieterwettstreit um die Pakete rangeln.

    So alleine würde schon mehr Geld generiert werden – warum muß in Deutschland alles an einen Monopolisten gehen müssen.

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  11. vgl. meinen Post 2

    viele kluge Ansätze bereits in dieser kleinen Runde hier, Super!
    Danke für den Hinweis mit der Monopolstellung von Sky, hatte ich ganz übersehen, aber stimmt natürlich.

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  12. Ich bin mir recht sicher, dass es hier Veränderungen geben wird. Daher gilt es vor allem zu überlegen, wie man das so gestalten kann, dass auch die Stadiongänger damit leben können.
    Ein Montagsspiel wäre meiner Meinung nach das schlimmste. Da muss man sich im Zweifelsfall zwei Tage freinehmen, wenn das Auswärtsspiel mal ein bisschen weiter entfernt wäre. Außerdem wird das zurzeit nur in Verbindung mit einer Vorverlegung des Topspiels der zweiten Bundesliga diskutiert. Das wäre dann anstatt um 20 Uhr um 18 Uhr, womit selbst Heimfans, die arbeiten müssen, nicht mehr zum Spiel gehen könnten. Damit würde die 2. Liga noch unattraktiver werden.

    Genauso kann man natürlich nicht einfach immer nur die Werksvereine auf diese Termine legen. Das wäre erstens überhaupt nicht vermittelbar, warum man denen auch noch ihre vereinzelten Fans mit unangenehmen Anstoßzeiten abspenstig machen will und zweitens wäre es auch für Sky nicht vorteilhaft. Die Zerstückelung des Spieltags soll ja dazu führen, dass mehr Leute die Spiele schauen. Wolfsburg vs. Hoffenheim schaut sich kaum jemand an, daher bringt es überhaupt nicht dieses Spiel auf einen gesonderten Termin zu legen.

    Auch an der Monopolstellung von Sky kann man nichts verändern. Es gibt halt einfach keinen Sender, der in diesen Dimensionen mitbietet. Da kann man nicht einfach einen aus dem Boden stampfen. Die Tatsache, dass es in Deutschland nur diesen einen Sender gibt, hängt ja mit dem generellen Rundfunksystem zusammen. Mit dem Kabelfernsehen hat man für eine relativ geringe Gebühr ein einigermaßen breit gefächertes Angebot. In anderen Ländern bieten viele Sender ihr Progamm einzeln oder in kleineren Paketen (Spielfilm, Sport, Serie usw.) an. D.h. da gibt es sowieso schon viel mehr Pay-TV und somit auch Anreiz für mehrere Mitbieter sich durch den Fußball ein besonderes Zugpferd zu sichern. So oder so, wenn es für andere Anbieter in Deutschland sinnvoll wäre, sich mit Sky anzulegen, würde es jemand machen.

    Viel sinnvoller fände ich es, wenn man die Spiele besser auf die schon vorhandenen Anstoßzeiten verteilt.Fr. 20:30 – 2 Spiel, Sa. 15:30 – 2 Spiele, Sa 18:30 – 1 Spiel, Sonntag 15:30 – 2 Spiele, Sonntag 17:30 – 2 Spiele.
    Samstags hätte man mit dem Topspiel immer noch einen recht guten Zuschauermagnet- Zu allen anderen Zeiten gibt es dann zwei Spiele. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Leute auch diese Konferenz anschauen. Wenn Sonntags z.B. Wolfsburg gegen Hertha spielt und ich IRGENDETWAS besseres zu tun hab, dann schalten ich da nicht ein. Wenn aber gleichzeitig noch ein zweites Spiel läuft, dann vielleicht schon. Auch wenn dann mal ein Spiel dabei ist, wo einfach nichts passiert, schalte ich nicht gleich den Fernseher aus, wenn das andere Spiel vielleicht etwas unterhaltsamer wäre.
    Damit würde zwar die „große“ Konferenz wegfallen, was schade wäre, aber Sky könnte wohl mehr Geld verdienen (und damit ausschütten) und die negativen Auswirkungen für die Fans wären erträglich.

    Eine andere Möglichkeit wäre natürlich am Samstag oder Sonntag noch eine weitere Anstoßzeit einzuführen. Wobei das nicht ganz einfach wäre. Auch hier muss man auf die zweite Liga Rücksicht nehmen. Sky will natürlich keine Überschneidungen mit seinen anderen Fußballangeboten. Wenn also die erste Liga um 14:30 Uhr, 16:30 Uhr und 18:30 laufen soll, müsste die zweite Liga dann schon um 12:30 beginnen. Und da wird es dann auch nochmal ungemütlicher. Eine Stunde früher ins Stadion gehen bei Auswärtsspielen NOCH früher aufstehen. Der Fernsehe schon vor dem Mittagessen anschalten…
    Und eine Anstoßzeit nach 18:30 ist auch nur bedingt attraktiv. Samstagabend kommen Spielfilme zur Primetime. Entweder man will die selbst gucken oder der Partner/Mitbewohner will das. Das heißt, dass sich Sky von so einer Anstoßzeit auch nur bedingt einen Anstieg der Zuschauerzahlen versprechen könnte.

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