Gehören Blocksperren bald der Vergangenheit an?

Beim Deutschen Fußballbund zeichnet sich ein Paradigmenwechsel bezüglich der Bestrafung von Vereinen für Vergehen ihrer Anhänger ab: DFB-Präsident Reinhard Grindel hat am gestrigen Mittwoch erklärt, dem DFB-Kontrollausschuss zu empfehlen, bis auf weiteres keine Strafen zu beantragen, „die unmittelbare Wirkung auf Fans haben, deren Beteiligung an Verstößen gegen die Stadionordnung nicht nachgewiesen ist.“ Damit dürften Teilausschlüsse, Blocksperren und Geisterspiele vorerst der Vergangenheit angehören.

Noch in der vergangenen Saison wurden vom Sportgericht des DFB aufgrund der Randale beim Pokalspiel der Frankfurter Eintracht gegen den 1. FC Magdeburg unter anderem Teilsperren gegen Eintracht Frankfurt verhängt – sowohl beim Bundesligaspiel gegen Bayern München als auch beim Pokalspiel gegen den FC Ingolstadt.

Inzwischen hat beim DFB somit ein Umdenken stattgefunden. Nachdem Grindel Anfang August in der Bild-Zeitung noch mit scharfen Worten auf „Kriegserklärungen“ gegen den DFB antwortete und erklärte, das Pfeifkonzert beim Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund zeige, dass sich die radikale Szene beider Vereine bereits im Vorfeld abgesprochen habe, um das Finale zu stören, geht der DFB nun auf die Fans zu. Grindel betont, welchen Wert die organisierte Fanszene für die Bundesliga hat: „Fankulturen mit ihren beeindruckenden Choreographien, kreativen Aktionen in den Stadien und gesellschaftlichem Engagement außerhalb schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Das erkennt der DFB ausdrücklich an, und hierfür sind wir dankbar.“

Der DFB verbindet das Aussetzen der Kollektivstrafen mit einem Gesprächsangebot an die Fangruppierungen. „Wir wollen nach gemeinsamen Wegen suchen, um zu transparenten und gerechten Maßnahmen zur Wahrung eines positiven Stadionerlebnisses zu kommen. Gleichzeitig wollen wir gemeinsam erörtern, was wir zum Erhalt und zur Verbesserung der Fankultur in unseren Stadien tun können.“

„Basis für Dialog zwischen Fans und Verbänden“

Eintracht Frankfurt begrüßt die Aussagen in einer Pressemitteilung und bezeichnet sie als Basis, den Dialog zwischen Fans und Verbänden wieder zu forcieren. „Es ist gut und richtig, dass der DFB einen Schritt auf die aktive Fanszene zugeht und dies mit der Abkehr von Kollektivstrafen verbindet. Wir haben uns immer gegen Kollektivstrafen ausgesprochen, sie sind unserer Meinung nach nicht zielführend“, so Axel Hellmann.

Der Zeitpunkt der Aussagen des DFB-Präsidenten ist indes überraschend. Am vergangenen Wochenende kam es beim Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC zu heftigen Ausschreitungen, bei denen Feuerwerkskörper von Anhängern beider Vereine sowohl auf das Spielfeld als auch in die jeweils gegnerischen Blöcke geschossen wurden.

Auch wenn es somit Kritik an dem Schritt des DFB geben dürfte, ist er die völlig richtige Entscheidung. Nur durch eine Zusammenarbeit zwischen Fans und Verbänden kann es zu einer Verbesserung der Lage kommen. Die Sicherheit aller beim Stadionbesuch und die Vermeidung von Gewalt im Sport stehen an erster Stelle.

Natürlich gibt es weiterhin Streitpunkte. Die Ultragruppierungen werden weiterhin das Abbrennen von Pyrotechnik als Bestandteil ihrer Fankultur ansehen und der DFB wird dies weiterhin sanktionieren. Trotzdem haben beide Seiten das Ziel, Gewalt in den Stadien zu verhindern und eine friedliche Atmosphäre zu schaffen. Nach den Vorfällen in Magdeburg konnte mit Hilfe von Hinweisen aus Fankreisen der Täter identifiziert werden, der Leuchtspurgeschosse in einen benachbarten Block geschossen hatte. Das zeigt, dass eine Zusammenarbeit klappen kann, wenn es von beiden Seiten die Bereitschaft dafür gibt.

Es ist nun an den Vertretern der aktiven Fanszene, die Chance zu nutzen und das Gesprächsangebot des DFB anzunehmen, um gemeinsam an einer emotionalen, aber friedlichen Fankultur in Deutschland zu arbeiten. Davon würden im Endeffekt alle profitieren.

Autor Benjamin Hansen

Benjamin Hansen (30), geboren in Madrid und Sohn eines Bayernfans - wahrlich nicht die besten Voraussetzungen, um Eintrachtfan zu werden. Doch seit er mit elf Jahren das erste Mal im G-Block stand, ist er unheilbar mit dem Adler-Virus infiziert. Seit 2013 bei SGE4EVER.de vor allem für die Moderation des Kommentarbereichs zuständig, greift er hin und wieder auch mal selbst zur Feder.

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31 Kommentare

  1. Guten Morgen Benjamin ,
    wir hatten eine Blocksperre gegen Ingolstadt und nicht gegen Darmstadt im Pokal.

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  2. Wäre gut, wenn es zu einem konstruktiven Dialog käme. Aber ich glaube, dass viele das Feindbild DFB behalten möchten. Insbesondere bei vielen Eintracht Anhängern hat sich dieser Hass auf den DFB schon in der eigenen Fankultur verankert. Außerdem stimme ich „Trotzdem haben beide Seiten das Ziel, Gewalt in den Stadien zu verhindern und eine friedliche Atmosphäre zu schaffen.“ nicht zu. Diejenigen, die Gewalt in den Stadien ausüben, machen dies nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen! Das wird sie auch zukünftig nicht daran hindern.
    Ohne Kollektivstrafen wird es zukünftig schwer, Druck auf die jeweilige Fanbasis auszuüben, sich von illegalen Aktionen zu distanzieren. Und eben das ist nötig, um langfristig ein Umdenken zu erreichen. Gibt es keine Strafen, werden nicht erlaubte Aktionen von den Anwesenden eher bejubelt als kritisiert.
    Aber trotzdem ein erster Schritt des DFB in Richtung Fans. Jetzt muss die andere Seite reagieren.

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  3. Der Deutsche Fußball Bund nähert sich zögernd dem 20. (nicht 21.) Jahrhundert.
    Aber entgegen seiner Behauptung schafft er „Kollektivstrafen“, also die Bestrafung
    Unschuldiger, eben nur teilweise ab.
    Nur Strafen, die unmittelbare Wirkung auf unschuldige Fans haben, sollen „bis auf
    weiteres“ nicht beantragt werden. Warum nur bis auf weiteres?
    Vor allem aber können Vereine selbst weiterhin bestraft werden, auch wenn sie total
    unschuldig sind und vielleicht objektiv gar nicht verhindern können, was ein
    durchgeknallter Randalierer an Blödsinn macht.
    Das ist vordemokratisch und hat mit rechtsstaatlichen Prinzipien nichts zu tun.
    Solange das Verhalten des DFB 100 Jahre zu alt ist, wird er keine Akzeptanz
    finden.

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  4. http://www.zeit.de/sport/2017-08/ultras-krieg-dem-dfb-bild

    wenn ich jetzt wieder DAS lesen muss – ich könnt echt kotzen, diese scheiß Wichtigtuer, die zur sinnlosen Gewalt aufrufen – was müssen DAS für arme Seelen sein – mein Gott, es ist FUSSBALL – eine schöne Nebensache, aber eben nicht mehr – und wenn ich diese schwachsinnigen, nebulösen Plakate auch unserer „Fans“, wie oben im Bild zu sehen, lese – „denn wir wissen, es ist unser Leben“, „wir kümmerten uns nie, was die ANDEREN sagten…“, „wir vertrauen immer darauf, wer wir sind…“ und noch weiteren Verschwörungstheorie- Blödsinn –
    Leute, das LEBEN ist was GANZ anderes als 90 min. aufm Fussballplatz gut bezahlten Kickern zuzusehen – ich bin auch leidenschaftlicher Fan, aber das geht eindeutig zu weit – und führt bei einigen leider zu sinnlosem Fanatismus – was hat bitteschön der „böse, böse DFB“ denn genau gemacht, dass ihr eure Gewalt dadurch legitimiert ? Nix !

    Arme Seelen

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  5. dafür dass gewisse leute den dfb so hassen, wurde das erreichen des pokalfinales das nach eben diesen dfb benannt wurde, aber mächig gefeiert. konsequent wäre es gewesen wenn diese leute welche wohl zum größten teil der ultrasszene angehören ihre karten anderen überlassen hätten. haben sie aber nicht und da sieht man wieder einen kleinen hinweis auf doppelmoral. ich finde dieses „krieg dem dfb“ absolut schwachsinnig.

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  6. Hallo Liebe SGEler
    Ich verfolge schon lange die gut geführten Diskussionen in diesem Forum und nun bin ich einer von euch.
    An dieser Stelle wollte ich auch mal nachfragen ob Bedarf an Stadionkarten besteht die ich jetzt nicht mehr brauche weil sich die Chance eine Dauerkarte zu bekommen auf tat?!
    Hätte jeweils eine Karte für das Spiel gegen Wolfsburg, Augsburg, Bremen, Leverkusen und Schalke!
    Bei Interesse bitte melden.

    LG OdwAdler

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  7. Ich hoffe das der dialog offen angenommen wird. Natürlich müssen die Ultras nicht alles gut finden was der DFB macht, aber wenn er auf die Fans zugeht sollte man die Chance ergreifen.

    Und zu dem Thema „bis auf weiteres“, wird es mit Sicherheit so sein das der DFB die Strafen wieder einführen will wenn er das Gefühl hat individualtäter werden nicht gefasst. Also entweder müssen die Fans Zivilcourage genug haben so das andere gar nicht erst zu Tätern werden (versuche mal in der Mitte von 200 Leuten die dich hindern wollen eine Leuchtrakete zu entsichern, das ist mit Sicherheit nicht leicht), oder eben der Polizei Hinweise geben wenn doch was passiert. Und das ist ehrlich gesagt wünschenswert egal was der DFB sagt.

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  8. Das Problem ist hierbei, dass es schon einmal einen Dialog gab, der von seiten des DFB ohne weiteres Kommentar abgebrochen wurde und sich durchaus einige Personen die sich damals ernsthaft Gedanken gemacht haben, verarscht und nicht ernst genommen fühlten. Anschließend war alles nur noch ein hin und her „scheiss DFB Böse Fans (Ultras)“. Hoffentlich läuft es diesmal konstruktiver ab.

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  9. @ DeutzSGE:

    Da stimme ich dir nicht zu:

    „und wenn ich diese schwachsinnigen, nebulösen Plakate auch unserer „Fans“, wie oben im Bild zu sehen, lese – „denn wir wissen, es ist unser Leben“, „wir kümmerten uns nie, was die ANDEREN sagten…“, „wir vertrauen immer darauf, wer wir sind…“ und noch weiteren Verschwörungstheorie- Blödsinn –“

    „Verschwörungstheorie- Blödsinn“ – das musst du mir genauer erklären! Einem jedem Menschen steht es frei zu entscheiden was für ihn „sein Leben bedeutet“ – man muss auch nichts auf das geben, was andere sagen… und darauf zu vertrauen, wer man ist und wofür man steht – dem kann ich auch nichts negatives abgewinnen!

    Deine Argumentation ist doch sehr einseitig bzw. engstirnig. Du möchtest in den von dir zitierten Zeilen einen Aufruf zur Gewalt lesen und findest sie für dich auch. Allerdings wäre ein neutrealer Blickwinkel angemessen.

    Und zu dem von dir verlinkten Artikel: Der ist m. M. nach sehr gelungen! Dieser betrachtet das ganze Thema doch sehr differenziert, im Gegensatz zu dir. Da frage ich mich doch, ob du diesen überhaupt komplett gelesen, bzw. verstanden hast. :S

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  10. Soweit ist es schon gekommen. Der DFB bzw. Grindel macht einen Kotau vor diesem Gesocks (Auf das Wort asozial habe ich diesmal verzichtet.). Ein Dialog? Für was? Mit welchem Ziel? Diese Hater wollen doch ihren Hass und ihre Gewalt pflegen. Pyro und Verstoß gegen alle Regeln, die der Hausherr (Verein) aufstellt, werden zum Schaden des Vereins weiterhin ausgeübt. Es fühlt sich an, als ob man eher mit Kim Jong Un einen Dialog hinbekommen könnte… Wer jetzt glaubt, dass der DFB durch dieses Einknicken aufgegeben hat, der irrt. Die finanziellen Sanktionen gegen die Vereine werde noch härter!!! Oooops, habe vergessen, dass man ja auch Punkte abziehen kann. Egal, wenn man von 40 Punkten mal 3-5 Punkte abgezogen bekommt, was macht das schon …???

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  11. @thyyy
    Und die erwachsene reaktion darauf ist einfach es noch mal zu versuchen. Ich verstehe nicht warum man unbedingt an den vorhergehenden Problemen festhalten muss. Wer daran interessiert ist die Situation für die Fans besser zu machen, der Tritt in den Dialog. Alles andere ist nur kindisch.

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  12. Ich denke der DFB wird sich die Entwicklung jetzt anschauen und natürlich, sollte es nicht besser bzw. schlimmer werden, die Sanktionen wieder einführen.

    Kluger Schachzug auf jeden Fall. Jetzt sind die Ultras an der Reihe. Wenn sich keine Verbesserung auftut, kann man seitens DFB auf jeden Fall behaupten, man hätte es versucht.

    Aber vielleicht kommt ja ein vernünftiger Dialog zu stande und in naher Zukunft haben sich alle lieb 😉

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  13. Ich würde es als Scheinkotau bezeichnen. Ob ein Dialog irgendwie möglich ist, hat keinerlei Relevanz – denn der ist gar nicht erwünscht, und zwar in erster Linie seitens der… sagen wir höflich: Edelfans, denen es doch vor allem anderen um Konfrontation geht und nicht um Kompromisse geschweige denn um Konsens. Als ob das nicht sämtlichen Beteiligten klar ist. Auch den entsprechenden DFB-Funktionären – so korrupt einige dieser Herren sein mögen, ganz doof sind sie sicher nicht. Es handelt sich in Wahrheit um einen kalkulierten Vorstoß in Form eines alibipolitischen Winkelzugs, der auf eine Beweisführung nach dem Prinzip: ‚Quod erat demonstrandum‘ hinaus läuft. Mehr nicht, aber auch nicht weniger. Das ist nicht besonders edel und gut, aber höchstwahrscheinlich die einzige situationsgerechte Vorgehensweise.

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  14. nicknackman
    danke für den Link, aber das hört sich doch eher an, als würde er wieder nach Italien wechseln, denn dort lebt doch seine Familie oder nicht !? Natürlich ist Frankfurt wesentlich näher als Las Palmas an Mailand, aber leben könnte er dennoch nicht mit seiner Familie höchstens mit seinem Sohn der in Deutschland lebt. Wenn er tatsächlich nach einem Wechsel wieder mit seiner Familie zusammen ist und diese nicht umzieht, dann wird er nicht nach Frankfurt wechseln.

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  15. @ Norweger ! Deshalb habe ich auch geschrieben “ hoffentlich läuft es diesmal konstruktiver ab“ !!

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  16. Lieber DFX.
    Eine Diskussion über Kollektivstrafen anzuzetteln?! Gehts noch ??

    Da durch die Kollektivhaftung im Ergebnis die Haftung eines Menschen – sei es zivilrechtlich im Sinne einer Regresspflicht, sei es strafrechtlich in dem Sinne, dass eine Bestrafung des Kollektivangehörigen an Stelle des eigentlichen, möglicherweise entflohenen Täters – für fremde Schuld und ohne eigene Verantwortlichkeit erreicht wird, ist sie mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar.

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  17. jetzt geht mir der Hradecky aber auch auf den Senkel, Fredi hat gerade mitgeteilt, dass die Hradeckys den Vertrag abgelehnt haben, warum verzichtet er in dieser Saison auf so viel Geld er könnte doch dennoch nach der Saison wechseln so ein Kasper.

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  18. @ Hradecky: immerhin besteht jetzt Klarheit. Auch wenn FB/BH klargestellt haben, dass sich bis zum Ablauf der Transferperiode daran auch nichts ändern wird (Verkauf), würde ich nicht darauf wetten. Und selbst wenn LH den Vertrag erfüllen und anschließend ablösefrei wechseln sollte, hat die SGE schätzungsweise über 2 MEUR Gehalt gespart. Und vielleicht ergibt sich noch ein Verkauf in der Winterpause…
    An eine Vertragsverlängerung in der kommenden Saison glaube ich nicht. Zumindest ist der Eiertanz jetzt vorbei.

    @ Fabian:
    Sehr schade und sehr traurig. Wünsche ihm vorab schon einmal gute Genesung!

    @ KPB:
    guter Ersatz (wenn nicht noch mehr), wenn die Tinte trocken ist!
    Ist auf dem Weg nach Frankfurt. Hörte sich in der PK so an, als wäre man sich soweit einig. Also abwarten.

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  19. @Hooliganverachter:

    „Soweit ist es schon gekommen. Der DFB bzw. Grindel macht einen Kotau vor diesem Gesocks (Auf das Wort asozial habe ich diesmal verzichtet.).“

    Die Bereitschaft zum Dialog und die Entscheidung nicht mehr Unschuldige für die Verfehlungen einzelner haftbar zu machen – also sich auf Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit zu beziehen – ist also ein Kotau. Und wer ist dieses Gesocks? Erstmal ist es doch auch für den gemeinen Fußballfan eine gute Nachricht, wenn er nicht mehr auf den Stadiongang verzichten muss, weil Blocksperren oder Geisterspiele verhängt werden. Und selbst Mitglieder der aktiven Szene, sollte man nicht einfach so pauschal verunglimpfen. Das ist keine homogene Gruppe.

    „Diese Hater wollen doch ihren Hass und ihre Gewalt pflegen. Pyro und Verstoß gegen alle Regeln, die der Hausherr (Verein) aufstellt, werden zum Schaden des Vereins weiterhin ausgeübt.“

    Pyro ist verboten, daher bin ich auch dagegen, dass es abgebrannt wird, egal ob es nun schön aussieht oder nicht. Aber Pyro ist nicht Gewalt. Zumindest solange sie nicht als Waffe eingesetzt wird und dagegen haben sich – soweit mir bekannt sämtliche offiziellen – Fanvertreter ausgesprochen, somit auch die verschiedenen Ultragruppierungen. Dass Hooligans im Stadion nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst, aber an die wendet sich der DFB ja nicht und die bezeichne ich auch nicht als Fans.

    „Oooops, habe vergessen, dass man ja auch Punkte abziehen kann. Egal, wenn man von 40 Punkten mal 3-5 Punkte abgezogen bekommt, was macht das schon …???“

    Und das ist schlicht falsch. Der DFB hat schon lange ganz klar gesagt, dass es für Fanverfehlungen keine Punktabzüge geben wird.

    „Es fühlt sich an, als ob man eher mit Kim Jong Un einen Dialog hinbekommen könnte… “

    Das ist ja sowas von absurd und realitätsfern, da will ich gar nicht drauf eingehen.

    @zizou:

    „Ob ein Dialog irgendwie möglich ist, hat keinerlei Relevanz – denn der ist gar nicht erwünscht, und zwar in erster Linie seitens der… sagen wir höflich: Edelfans, denen es doch vor allem anderen um Konfrontation geht und nicht um Kompromisse geschweige denn um Konsens.“

    So einen undifferenzierten Beitrag hätte ich von dir eigentlich nicht erwartet. Für wen hat es keine Relevanz, ob ein Dialog möglich ist? Für die Ultras, für die anderen Fans, für den DFB? Für mich hat das eine ganz gewaltige Relevanz. Und warum sollte er nicht möglich sein. An der letzten Initiative, in dem gemeinsam nach Kompromissen gesucht wurde hat sich ja ein erheblicher Teil der aktiven Fanszene beteiligt. Bis auch wenige Ausnahmen wurde währenddessen komplett auf Pyro verzichtet. Das zeigt doch eindeutig, dass es dem Großteil eben nicht nur um Konfrontation geht. Konsens kann es in diesem Zusammenhang nicht geben, da sind die Positionen zu weit auseinander, aber Kompromisse durchaus.
    Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Stadt und Feuerwehr vor der Choreo gegen Schalke 2015. Selbstverständlich gibt es auf allen Seiten Personen, die aus den Nutzen aus dem Streit ziehen wollen. Hardliner bei Fans und DFB-Verantwortlichen, Law-and-Order Politiker, die sich mit martialischen Aussagen profilieren wollen. Aber das führt eben zu keiner Verbesserung. Wo man auch hinschaut, härtere Strafen führen fast nie zu einem Zurückgehen der Kriminalität, sondern nur der Dialog und Kompromisse. Die Feuerwehr hat bereits signalisiert, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, Pyrotechnik in bestimmten Zonen sicher abzubrennen. Wenn da mal beide Seiten ernsthaft an Konzepten arbeiten, könnten eigentlich beide Seiten damit leben. Der DFB muss damit leben, dass Pyrotechnik (zumindest Bengalos) als Teil der Fankultur akzeptiert werden (so wie es übrigens vor vielen Jahren schon mal war), die Ultras müssen damit leben, dass es eben nicht mehr in den Blöcken selbst, sondern nur in abgesperrten Zonen brennt. Dafür braucht es aber Durchhaltefähigkeit und Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten.

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  20. @15 Zizou.

    So sehe ich es eigentlich auch. Wenn aber dadurch Gespräche mit ehrlichem Willen resultieren, und wenn zumindest der Strafverfolgungs-Fokus weg vom kollektiv haftenden Fan und Verein hin zu dem individuellen Straftäter massiv erfolgt, dann ist das aber gut für alle.

    Also … Ultras und DFB, nehmt die Chance und macht was draus!

    Forza SGE!

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  21. @5 .. Da du offensichtlich den Fußball nicht liebst kannst du auch diese Worte / Banner nicht verstehen ! Ich verstehe auch nicht das wenn man so gut wie abgestiegen ist nach einer Heimspiel Niederlage gegen den 1.FC Köln anschliessend selfies macht und lächelnd mit den Spielern über den Platz läuft … Du wahrscheinlich schon..ist ja nur ne „Nebensache “ ..

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  22. @19
    Habe es auch gerade gelesen. Neverending Story. Die Finnen sind anscheinend echt unbelehrbare Leute.
    Mir ists langsam egal was mit Hradecky passiert, solange er jetzt mind bis zur WP im Tor steht. Dem trau ich auch zu, dass er ein Tag vor Transferschluss noch wechselt.

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  23. @22.
    „Die Feuerwehr“… ich lach mich schlapp. Ich sehe sie lebendig vor mir, die Brandmeister der
    FFW-Kleindödelbach mit ihrem selbstgemalten Transparent: – Pryro No Problemo! –
    Aber im Ernst: Wenn’s ums Zündeln geht, hab‘ ich überhaupt nix dagegen, wenn die Pyromanen und ihre Voyeure sich 1 Stunde vor Spielbeginn separat, wenn dringend erwünscht auch gerne irgendwo im jeweiligen Stadion zusammenfinden, ob mit oder ohne Feuerwehr ist mir völlig wurscht. Da kann man dann 15 Minuten seiner Schwerenot fröhnen und nach Belieben und ungehindert feuerwerkeln. Solange unmittelbar vor Einlass der zivilen Besucherschaft ätzender Giftqualm, Schmauchspuren und sonstige Überbleibsel fachgerecht und restlos beseitigt sind: alles paletti.

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  24. @ 22 Danke. Wieder was gelernt. Dann sollen mal schön Dialoge mit den (hoffentlich) Richtigen geführt werden. Und ich bin mehr als beruhigt, dass es für Fan-Verfehlungen keine Punktabzüge geben wird.

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  25. @zizou:

    „„Die Feuerwehr“… ich lach mich schlapp. Ich sehe sie lebendig vor mir, die Brandmeister der
    FFW-Kleindödelbach mit ihrem selbstgemalten Transparent: – Pryro No Problemo! –“

    Du scheinst keine Ahnung zu haben, von was ich rede, anders kann ich mir deine stupide Antwort nicht erklären. Ich rede von der Lichtshow gegen Schalke, falls du dich erinnerst. Die war rauchfrei, also nix mit Pyro. Die wurde in Absprache mit der Feuerwehr geplant und vom Ordnungsamt und der Polizei als unbedenklich eingestuft. Nur der DFB wollte sie erstmal verbieten, hat dann aber doch noch zugestimmt. Ok, du kannst natürlich auch die Polizei und das Ordnungsamt lächerlich machen, das sei dir überlassen. Für mich zeigt das aber trotzdem, dass es durchaus ein konstruktives Miteinander geben kann und dass durchaus von Seiten der Ultras (auch) nach Möglichkeiten gesucht wird, ganz legal für Stimmung zu sorgen und Aktionen auf die Beine zu stellen.

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  26. Ich erinnere mich durchaus an die Aktion vom Feb. 2015, aber auch daran, dass zivilisiert-legale Initiativen dieser Art in erheblichen Teilen der Szene mehr als verpönt sind. So wie auch Lasse Bauers ‚kalter Bengalo‘ von vielen „echten“ Pyromanen als kein ernstzunehmendes Aktionsmaterial betrachtet wird. Solange innerhalb der Szene auch diesbezüglich kein tatsächlich kompatibler Konsens zu erkennen ist, wird es zumindest von mir keine Unterstützung geben. Und bei den z.T. verbohrten DFB-Bürokraten wohl erst Recht nicht.
    Ich kenne die dänischen Bengalos nur aus Clips und aus Berichten, aus denen jedenfalls hervor geht, dass nicht einmal der Rauch gesundheitsschädlich sei, also weder die Atemwege verätzt, noch dass er sonstwie toxisch oder gesundheitsgefährdend sei. Für mich klingt das noch ein wenig nach Daniel Düsentrieb, aber wenn es dafür auch bei uns entsprechende Zertifizierungen geben kann, wüsste ich nicht was gegen einen Einsatz auch in vollbesetzten Stadien sprechen sollte. Vielmehr müsste man sich dann fragen, mit welchem Recht eigentlich der DFB sich dagegen stellt.
    Um es aber klar zu sagen – ein sogenanntes „legales, kontrolliertes Zünden“ von herkömmlichen Bengalos in vollbesetzten Stadien ist ein geradezu abstruses Ansinnen und selbstverständlich realitätsfern. Nicht einmal das von mir in @27 skizzierte Szenario wäre ohne erhebliche Umstände realisierbar und würde letztlich an der Frage nach der Haftung im Schadensfalle scheitern.

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  27. Der DFB soll dafür sorgen, dass der Ligabetrieb läuft und sich nicht aufplustern.
    Ein fettes Konstrukt DFB (die DFL war ja schomma ein erster richtiger Schritt, die Vereine der größten Ligen mit einzubeziehen) funktioniert auf Dauer nicht oder nur autoritär. Es bräuchte einen weiteren Verbund, der das Fußballvolk repräsentiert bspw DFF (Deutsche Fußball Fans) und an die müssen seitens des DFB Kompetenzen abgegeben werden bzw zumindest mal wichtige Entscheidungen zur Wahl gestellt werden.
    Die aktiven Fans sollen entscheiden, was geht und was net.
    Dazu gehört enorm viel Vertrauen in die Fanszene, aber jo..ohne Vertrauen geht halt nix.
    Diese Gespräche sind ein erster Schritt, wenn sie denn tatsächlich ernsthaft (seitens des DFB) stattfinden .. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieser Verband Macht abgeben würde.
    Nicht mit einem Politiker an der Spitze!

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