Fredi Bobic erwartet einen heißen Sommer auf dem Transfermarkt.
Fredi Bobic erwartet einen heißen Sommer auf dem Transfermarkt.

Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic plant bereits die neue Saison, obwohl die 40-Punkte-Marke noch nicht überschritten wurde. Der 45-Jährige erwartet eine spannende Transferperiode, schließlich werden die Hessen wieder mit vergleichsweise kleinem Geld einen neuen Kader zusammenstellen müssen.

Nach dem Einzug in das Halbfinale des DFB-Pokals haben Fans und Journalisten bereits die Taschenrechner gezückt und addiert, wie hoch die Mehreinnahmen für die Frankfurter Eintracht tatsächlich waren. Heraus kam eine Summe im Bereich von drei bis vier Millionen Euro. „Da stehen ja nur die nackten Zahlen, aber man muss auch die Abzüge sehen. Das ist kein allzu großer Puffer“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic und erklärte: „Natürlich ist es schön, wenn wir weiterkommen. Wir wollen natürlich ins Finale und den Pokal am besten gewinnen. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir dann plötzlich im Geld schwimmen werden.“

Das Thema Finanzen wird die Hessen auch in der kommenden Sommerpause stark beschäftigen. Bobic erwartet eine schwierige Transferperiode, umso besser wäre es freilich, wenn die Frankfurter den internationalen Wettbewerb erreichen würden. Zehn Spieltage vor dem Ende der Saison lässt sich noch keine seriöse Prognose abgeben, wo der Klub tatsächlich landen könnte. „Wir haben die komplette Palette dabei“, bewertete Bobic die Lage, wobei er sich nicht überrascht fühlte: „Das ist eben die Bundesliga, es wird alles immer enger.“ Obwohl die Eintracht fünf Bundesligaspiele in Folge verloren hat, steht sie noch auf Rang sechs, der zu den Play-Offs für die Europa League berechtigen würde.

Der 45-Jährige will sich, wie die gesamte Mannschaft auch, oben festbeißen: „Keiner geht raus und sagt: ‚Naja, dann werden wir eben Achter.‘ Wir wollen aber nicht von Europa reden. Zuerst brauchen wir 40 Punkte.“ Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt die Eintracht noch fünf Zähler – und vor allem wieder mehr Tore. Sollte am Samstagabend gegen den Hamburger SV ein Sieg eingefahren werden, wären die Hanseaten auf zwölf Zähler distanziert und der Relegationsrang 16 somit wohl endgültig aus dem Fokus gerutscht. Allerdings empfangen die Frankfurter vor ausverkauftem Haus einen starken Gegner mit einem altbekannten Gesicht.

Der HSV, angeführt von Heribert Bruchhagen, hat sich nach zwei Zählern aus den ersten zehn Saisonspielen enorm stabilisiert und in der Winterpause an den richtigen Stellen verstärkt. Mit Kyriakos Papadopoulos, Mergim Mavraj (wenn auch derzeit verletzt) und dem 10-Millionen-Euro-Brasilianer Wallace wurden die häufig vorhandenen Löcher gestopft. „Das ist natürlich schon ein gewisser Vorteil, wenn du mal eben so viel Geld investieren kannst“, gab Bobic mit Blick auf die Millionen von Investor und Fan Michael Kühne zu. Neidisch, so der Sportvorstand, „bin ich aber nicht. Das ist eine angenehme Situation, so etwas zu haben. Aber ich will nicht sagen, dass ich das hier jetzt auch unbedingt haben muss.“

Bobic hat sich mit der Situation am Main arrangiert und die Situation so angenommen, wie sie ist. Man werde im Sommer zwar einen gewissen Spielraum haben, womöglich etwas mehr, als es vor rund neun Monaten noch der Fall gewesen ist. Ein Name wie der in den Medien gehandelte Davy Klaassen von Ajax Amsterdam wird dabei noch keine Rolle spielen, viel mehr muss schon bei Ante Rebic, der seine Klasse bewiesen hat, nachverhandelt werden. Umso schneller die Mannschaft die 40 Punkte erreicht, desto zügiger können Gespräche und Verhandlungen vorangetrieben werden.

Wie mit Lukas Hradecky. Der Sportvorstand saß erst zuletzt wieder mit dem Torhüter und dessen Berater am Tisch, die nächste Runde ist bereits anberaumt. „Das Wirtschaftliche wird sicherlich eine Rolle spielen“, gab sich Bobic keinen Illusionen hin. Der Verein werde sich so weit strecken, wie es nur möglich sei und ihm zeigen, welchen Stellenwert er besitzt: „Lukas ist Führungsspieler und er ist klar gesetzt. Wenn es dann zu einer Einigung kommen würde, würden wir uns sehr freuen.“ Keine Sorgen macht er sich bei Omar Mascarell, auch wenn Real Madrid eine Rückkaufoption in Höhe von vier Millionen Euro ziehen könnte: „Da bin ich tiefenentspannt. Nicht alles, was die „Marca“ oder „AS“ schreibt, ist auch richtig.“

Mit neuen Spielern wurden ebenfalls schon erste Gespräche geführt. Intern steht bereits fest, auf welchen Positionen Handlungsbedarf besteht. Im Sommer könnte es ebenfalls wieder Leihgeschäfte geben, auch die Ligen zwei und drei sind im Fokus der Verantwortlichen. „Natürlich gibt es dort auch gute Spieler“, sagte Bobic, um allerdings darauf zu verweisen, wie groß der Sprung ins Oberhaus doch ist. Sollten sich Chancen ergeben, wird die Eintracht versuchen, diese auch zu nutzen. Doch noch sind diese Gedanken Zukunftsmusik.

Aktuell zählt nur der Blick auf die kommende Partie. Die letzten Partien, vor allem die beim FC Bayern München, haben Mut gemacht. „Ich sehe bei uns keinen Schlendrian. Wenn ich das Gefühl hätte, würde ich Alarm schlagen“, schützte Bobic das Team und forderte: „Wir müssen wieder die einfachen Dinge richtig machen. Vielleicht haben wir es uns etwas zu kompliziert gemacht.“ Ein Akteur, bei dem in der Hinserie vieles so leicht aussah, war Marco Fabián. Der Mexikaner freut sich, wieder auf dem Feld stehen zu dürfen. „Er ist voller Tatendrang, man muss ihn fast etwas bremsen“, freute sich der Sportvorstand über den Fitnesszustand des Rückkehrers. Ihn dabei zu haben, so ist es im ganzen Umfeld zu spüren, hebt bei frühlingshaften Temperaturen deutlich die Laune.

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1 Kommentar

  1. Zum Thema Fabian…Ich hoffe soooooo sehr, daß er von Beginn an spielen wird. Er ist schon so was wie unser Herzstück und war auch von Beginn an von Ihm überzeugt und begeistert. …und auch von Bobic bin ich zu 100% überzeugt und finde es weiterhin gut was er macht und wie er es macht…..Auf geht’s zum nächsten 3’er Dreier am Samstag und dann geht’s mit Volldampf Richtung Europa
    DIE SGE IST WIEDER DA…
    FORZA SGE

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