Zum Abschluss des 31. Spieltages reist Pokalfinalist Eintracht Frankfurt zur TSG nach Hoffenheim. Vier Spieltage bekommen es die Hessen mit einem schwierig zu bespielenden und offensivstarkem Gegner zu tun. Die Kraichgauer werden in der nächsten Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Bühne Europa betreten – sogar die Champions League ist noch zu erreichen. Für die SGE ist nach dem nahezu perfekten Klassenerhalt am letzten Spieltag jedoch auch noch einiges nach oben möglich. Auf den Zielgeraden der Saison wollen die Adlerträger sicher keinen Punktelieferant spielen und reisen zudem mit ordentlichem Rückenwind zur TSG. Nach dem Finaleinzug im DFB-Pokal könnte die Euphorie am Main größer nicht sein und vielleicht war es der Startschuss zu einem packenden Saisonfinale, der mit einem weiteren großartigen Ereignis belohnt wird. Die Partie am Sonntag, den 30.04.2017, wird um 17:30 Uhr durch Schiedsrichter Günter Perl angepfiffen.

DIE AKTUELLE FORM

Was die Hoffenheimer in dieser Saison auf dem Rasen zeigen, ist großer Fußball. Der erst 29-Jährige Coach Julian Nagelsmann hat es nach der Zitterpartie im letzten Jahr geschafft, der TSG wieder eine Spielkultur einzuimpfen. So furius hatte man die Badener zuletzt in der Saison nach dem ersten Aufstieg 2008 aufspielen sehen, als am Ende Platz sieben zu Buche stand. Die Mannschaft steht mit nun schon 55 Zählern auf Rang vier – zu Rang drei, der zur direkten Teilnahme an der Champions League berechtigt, beträgt der Abstand nur einen mickrigen Punkt. Gleichzeitig ist der Vorsprung auf Rang fünf mittlerweile schon auf neun Punkte angewachsen. Es scheint so, als würde die von Mäzen Dietmar Hopp unterstützte Elf in der nächsten Saison in der Königsklasse auflaufen. Und verdient hätten sie es sich allemal. Das Torverhältnis von 57:32 sagt hier auch schon einiges über die Verfassung von Wagner,  Kranaric, Demirbay und Co. aus. Aber: unbesiegbar sind die TSGler nicht, wie das 2:1 des Hamburger SV am 28. Spieltag gezeigt hat. Auch am letzten Spieltag reichte es bei tapferen Kölnern nur zu einem 1:1. Dennoch, die Offensive der Hoffenheimer ist eine der gefährlichsten der Liga, was wiederum das 5:3 gegen Mönchengladbach an Spieltag 29 eindrucksvoll untermauerte. Die Eintracht muss eine nahezu perfekte Abwehrleistung abliefern, um die überfallartigen Angriffswellen der viertbesten Rückrundenelf zu überstehen.

David Abraham behauptet den Ball.

Jaaaa! Finale! Die Eintracht hat es tatsächlich geschafft und ist ins Finale des diesjährigen DFB-Pokals eingezogen. Nur noch einen Sieg sind die Hessen vom größten Triumph seit 1988 entfernt. Aber: es sind ja auch noch vier Spiele in der Liga zu bestreiten. Diese könnte die SGE nach dem erlösenden Sieg gegen den FC Augsburg nun ganz locker bestreiten. Könnte. Denn nach wie vor besitzt die Kovac-Elf alle Chancen, sich im Falle einer Endspielniederlage gegen den BVB ligatechnisch europäisch abzusichern. Die bisher gute Saison könnte endgültig zu einem Triumphzug der Kovac-Brüder werden, falls die Pokal-Elf den Rückenwind mitnimmt und die letzten Spiele erfolgreich bestreitet. Mittlerweile gehen die Adlerträger regelrecht am Krückstock und eine Startelf muss irgendwie zusammengeschustert werden. Da kommen die Überflieger aus Hoffenheim vielleicht gerade zur Unzeit – aber das 0:0 aus dem Hinspiel hat gezeigt, dass es ein Spiel auf Augenhöhe werden könnte. Zudem hat die SGE ihren Torinstinkt wiedergefunden und spielt dank Marco Fabian auch wieder ansehnlich nach vorne. Mit dem Kampfgeist aus dem Gladbach-Spiel und dem Nutzen der ein oder anderen Torchance ist in jedem Fall ein Punktgewinn drin. Die Niederlagenserie ist schließlich beendet, der Kopf ist wieder frei und der 27. Mai ist als weiteres Highlight fix – besser kann die Reise in den Kraichgau doch gar starten – trotz Rumpfelf.

STATISTIK

Bastian Oczipka im Zweikampf mit dem Hoffenheimer Rupp.

Bisher gab es 15 Spiele zwischen den beiden Teams. Die Bilanz ist eindeutig auf Seiten der Hoffenheimer: siebenmal ging die Eintracht als Verlierer vom Platz, bei  fünf Remis und nur drei Siegen. Das Torverhältnis beträgt 16:20 Tore gegen die SGE.

Auswärtsbilanz der SGE in Hoffenheim: 7 Duelle – 1 Sieg, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen. Torbilanz: 8:7 Tor FÜR die Eintracht (dank des glorreichen 4:0-Erfolges in Hoffenheim im Jahre 2012).

Wissenswertes rund ums Spiel:

  • Die Eintracht konnte in den letzten drei Spielen gegen die Kraichgauer keinen Treffer erzielen.
  • Zwei der letzten drei Spiele endeten mit einem 0:0.
  • Das Hinspiel in Frankfurt endete mit eben diesem Resultat, Timothy Chandler sah zu einem späten Zeitpunkt der Partie die Rote Karte.
  • Abwehrkante Niklas Süle, der nach dieser Saison für den FC Bayern auflaufen wird, wurde in Frankfurt geboren und hat noch nie gegen die SGE verloren.
  • Ein Wiedersehen gibt es wiedermal mit Ex-Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler, der zwischen 2009 und 2014 das Trikot der Hessen überstreifte. In Hoffenheim spielt der Schweizer momentan keine große Rolle mehr.

Sperren: keine

DIE AUFSTELLUNGEN

TSG Hoffenheim

Bruno Hübner-Sohn Benjamin kehrt nach seiner Sperre wieder zurück in die Abwehrkette, auch der wiedergenesene Kaderabek drängt in die Startelf.

Die mögliche Aufstellung der TSG
Baumann – Süle, Vogt, Hübner – Kaderabek, Zuber – Rudy – Demirbay, Amiri – Wagner, Kramaric

Eintracht Frankfurt

Mit großen Personalsorgen muss die SGE in Hoffenheim bestehen: Neben Omar Mascarell, fällt nun auch Mijat Gacinovic mit Oberschenkelproblem aus. Das defensive Mittelfeld muss also komplett neu besetzt werden. Marco Russ und Guillermo Varela sind hierfür ernste Alternative, aber auch Marc Stendera würde sich auf dieser Position anbieten. Elfmeter-Siegtorschütze Branimir Hrgota ist noch fraglich, da den Schweden Magenbeschwerden plagen. Ihn könnte Haris Seferovic im Sturm ersetzen.

Die voraussichtliche Aufstellung der SGE
Hradecky – Hector, Abraham, Oczipka – Chandler, Varela, Stendera, Tawatha – Fabian – Hrgota, Rebic

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16 Kommentare

  1. Wird Zeit, dass die Bilanz gegen Hoffenheim verbessert wird. Leider fallen die Hoffenheimer Leichtgewichte immer theatralisch bei der leichtesten Berührung wie die Fliegen um (darin sind sie unbestritten die Nr. 1 in der Liga). Wird leider in Deutschland zu oft gepfiffen. Daher wird es sehr schwer gegen diese Meister der Spielunterbrechungen ein vernünftiges Spiel aufzubauen. Ich hoffe trotzdem, das wir getragen von der Euphorie des Pokalspieles, dieses Ligaspiel gewinnen.

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  2. Näää, da rechne ich mit null Punkten in Hoffenheim und dann kann man mit einem Sieg auf DEN siebten Platz springen. kackekackekackemussichmichdochwiederärjern!

    AUSWÄRTSSIIEEEG!

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  3. Habe es gerade durchgerechnet, weil in der Sportschau gesagt wurde, wir könnten morgen den Klassenerhalt klarmachen… Eintracht Frankfurt IST seit heute auch rechnerisch gerettet (wenn Wolfsburg nicht noch 4 Tore gegen die Bayern macht)!

    Der HSV spielt noch gegen Mainz und Wolfsburg. Aufgrund dieser Konstellation ist es nicht möglich, dass alle 3 Teams noch auf 41 Punkte kommen.

    Klar, nach der Hinrunde sieht das selbstverständlich aus, aber nach der letzten Horrorsaison finde ich, das verdient Respekt und einen eigenen Artikel – Klassenerhalt am 31. Spieltag, und das ohne jemals in Abstiegsgefahr gesteckt zu haben (obwohl es mir in den Halbzeitpausen gegen Bremen und Augsburg mal kurzzeitig etwas mulmig zumute war).

    Danke Kovac!

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  4. Total unrealistischer Tip ! 3:2 für unsere SGE… wer nichts zu verlieren hat kann nur gewinnen 🙂

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  5. Wir sollten den „Titel“ Pokalfinalteilnehmer demütiger und zurückhaltender im Bezug auf die Bundesliga verarbeiten.
    Es bringt nichts das jetzt in noch 4 verbleibenden BuLi-Spielen regelmäßig hervorzuheben und im schlimmsten Fall 4 Niederlagen einzufahren, auch wenn ich an dieses Szenario nicht glaube.

    Frage an die Redaktion:
    Warum beschreibt Ihr Hrgota’s höchstwahrscheinlichen Ausfall wegen Magenproblemen und benennt sogar Seferovic als möglichen Ersatz – schreibt aber dann in die mögliche Startaufstellung wieder Hrgota als Stürmer rein?

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  6. @G-Block:

    In dem Artikel steht aber nicht, dass Hrgota „höchstwahrscheinlich“ ausfällt, sondern dass er fraglich ist. Da sie ihn trotzdem in die Startaufstellung gemacht haben, gehen sie scheinbar davon aus, dass es eher reicht. Würden sie ihn nicht aufstellen, könnte man auch fragen, warum sie seinen Einsatz nur als fraglich bezeichnen und nicht als sehr unwahrscheinlich, wenn sie ihn nicht in der Startelf sehen 😉

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  7. Gab es bei Stendera eine Wunderheilung oder habe ich was verpasst in den letzten Tagen. Startelf?

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  8. Du hast verpasst das die halbe Mannschaft ausfällt und er somit spielen muss da wir sonst kaum Qualität mehr haben 😉 … BTW schießt er das 1:0 per Freistoß in Minute 93 !

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  9. Dieses Spiel vorher zu sagen ist praktisch unmöglich.
    Normalerweise ist unsere Abwehr stark genug, auch gegen
    Hoffenheim die Null zu halten. Die Frage ist nur, ob sie nach dem
    Pokalspiel mit den ganzen Emotionen wieder in der Lage sind, die
    nötige Spannung aufzubauen.
    Vorne sind wir wieder für ein Tor gut, vielleicht mogeln wir ja irgendwie
    auch ein zweites rein.
    Das wäre die Basis.
    Ganz gespannt bin ich auf das offensichtliche defensive Mittelfeld mit
    Stendera und Varela. Hier ist alles möglich, vom totalen Einbruch bis zur
    positiven Überraschung.
    Die beiden könnten spielerisch sogar stärker sein, als Mascarell/Gacinovic.
    Fraglich ist nur, ob sie mit dem Hoffenheimer Tempo klar kommen.
    Ohne Begründung, aber ich glaube (hoffe), wir können etwas mitnehmen.

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  10. Heute werden wir auseinandergenommen 4:1. Aber danach gubts noch ein paar punkte, denke aber werder wird 6. Und mg 7. Fc 8.

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  11. Grantler ist mal wieder am unken. Aber diesmal stimme ich Deiner Prognose zu. 🙂

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  12. @9 vercoacht: ups….auf einmal so optimistisch ? Dann weiss ich ja jetzt, dass ich mich auf ne Packung für uns einstellen muss

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  13. @ DeutzSGE: 1. und letzte Bitte. Du darfst gerne mit mir reden aber sei so gut und nenn mich beim Namen. Sollte diese Provokation erneut kommen, werde ich dich melden. Nicht böse gemeint, nur eine Bitte 🙂

    Ich bin nicht optimistisch, sondern realistisch ! Normalerweise gehen wir mit einer deutlichen Niederlage aus dem Spiel. ABER: Dann wäre es keine Diva 😉

    @ wutzespeck: Du weißt auch net was du willst. „Beschwöre“ ich eine Niederlage wird gejammert und wenn ich sage „wir gewinnen“, auch 😛 … Vielleicht wirds ja dann 1 Punkt? Wäre zumindest ein Erfolg heute ^^

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