Oliver Glasner und Jesper Lindström beim Training der SGE. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

15:7-Torschüsse, 118:113 Kilometer Laufleistung und vor allem: 3:1 Tore. Der Auswärtssieg der Frankfurter Eintracht bei Borussia Mönchengladbach war ohne Frage ein verdienter. Vor dem Spieltag lagen die beiden Teams auf Platz fünf und sechs – nicht wenige sprachen hier also von einem richtungsweisenden Duell für die restliche Spielzeit.

Dieses Duell gewann die SGE vor allem durch starkes Umschaltspiel, hohes Tempo in der Offensive und eine sehr gute Effizienz bei den Chancen. Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: „Ich denke es war ein völlig verdienter Sieg. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Umschaltspiel.“ Er betonte aber auch, dass man sich vor allem bei einer Szene bei Torhüter Kevin Trapp bedanken konnte, als der Nationalkeeper in der 10. Minute gegen den durchgebrochenen Marcus Thuram rettete und seine Sonderklasse unter Beweis stellte: „Das war ein Big Safe, hier hätte Gladbach zurückkommen können.“ Diese Szene – und auch eine weitere Parade Trapps gegen Gladbach-Kapitän Lars Stindl – war sicherlich eine der Schlüsselszenen, denn so konnten die Hessen weiter mit einer breiten Brust und einer Führung im Rücken dem Matchplan nachgehen: „Sonst haben wir in der ersten Halbzeit das umgesetzt, was wir ihnen gezeigt haben. Dass Gladbach immer wieder versucht schnell durch das Zentrum durchzukommen. Da waren wir bei den Ballgewinnen sehr wach und haben unser Tempo in der Offensive sehr effizient und hervorragend ausgespielt.“

Die zweite Halbzeit stand mit der 3:0-Führung freilich unter einem anderen Stern. Hier war die SGE eigentlich lange Herr im Borussia-Park und kontrollierte die Partie gut, wie Glasner befand. Bis zur 72. Minute: „Wir haben Gladbach mit einem unnötigen Fehler zurückkommen lassen. Deswegen müssen wir hier weiterhin kritisch sein, damit wir solche Spieler noch souveräner nach Hause spielen.“ Gemeint war ein Ballverlust von Kristijan Jakic, der erneut als zentraler Innenverteidiger spielte, der zum Gegentor führte. Glasner betonte, dass er sich in der zweiten Halbzeit „noch mehr Punch nach vorne gewünscht“ hätte, relativierte dies aber, da er wisse, „dass die Jungs derzeit ein Mammutprogramm abreißen. Daher fahren wir sehr glücklich und zufrieden nach Hause.“

Götze zur WM? Lindström im Fokus

Nach der Partie waren vor allem zwei Akteure im Fokus: Mario Götze und Jesper Lindström. Während TV-Experte Lothar Matthäus Götze ein WM-Ticket in Aussicht stellte und Glasner mit einem Grinsen auf den Lippen dem natürlich nicht widersprechen wollte („Lothar Matthäus hat als Rekord-Nationalspieler immer Recht“), war Lindström dank seines Doppelpacks in aller Munde. Der Chefcoach sah hier eine Art Automatismus greifen: „Jesper Lindström hat derzeit das nötige Selbstvertrauen. Das ist für einen Stürmer das Wichtigste.“ Vor allem beim zweiten Treffer habe man die Entwicklung, die der Däne in den letzten anderthalb Jahren genommen hat, gesehen: „Das besprechen wir immer wieder mit ihm, dass er einen guten ersten Kontakt haben soll. Dann hat er auch die Zeit, um den Abschluss gut zu setzen. Er hat den ersten Kontakt zuvor oft versaut und sich das Leben dadurch schwer gemacht. Aber er ist jetzt lange in der Liga, hat das Selbstvertrauen und dann kann man das auch umsetzen.“ Trotzdem forderte er von seinem Stürmer weiterhin „dass er bescheiden und am Boden bleibt.“ Die Tore seien nicht nur ein Verdienst des Angreifers, sondern des ganzen Teams: „Die Offensivspieler werden immer gefeiert, aber bei allen Toren war der Ballgewinn von einem anderen Spieler. Es ist immer eine Mannschaftsleistung, deswegen will ich Jesper nicht herausheben, obwohl er wichtige Tore erzielt hat.“ Auch Lindström selbst bestätigte dies nach dem Match, als er sein Hoch erklärte: „Ich habe einen großen Schritt nach vorne gemacht, denke ich. (…) Wenn ich jetzt in eine gute Situation komme, bewahre ich mehr Ruhe als letzte Saison. In der letzten Saison war ich manchmal total panisch und musste den Ball zehn mal zurechtlegen. Ich habe im Training viel mental gearbeitet mit den Assistenztrainern. Man muss immer ruhig bleiben vor dem Abschluss. Man hat immer eine Sekunde mehr, als man denkt.“

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3 Kommentare

  1. Ein wichtiger Baustein für seinen Erfolg ist Kolo Muani. Das weiß er auch. Immer die SGE

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  2. Zu geheimen Wahrheit Trapp gehört schlicht auch:
    Wären die Halter vertauscht, könnte das Ergebnis genau andersrum aussehen.
    Deshalb bleibt für mich seit und auf ewig der wichtigste Spieler in einer Mannschaft: der Torwart.
    Aber wer in alles Welt hat eigentlich Jesper die Qualität abgesprochen. Es war doch zu keiner Minute zu übersehen, wie irrsinnig gut der ist. Identisch diametral zu Hauge…lassen wir das. Der braucht einfach noch etwas Zeit;

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