Die Niederlage gibt Eintracht-Trainer Niko Arnautis viel Stoff zum Nachdenken. (Bild: IMAGO / Hübner)

Es war ein gebrauchter Tag für Eintracht Frankfurt: ein frühes Gegentor, zwei Gastgeschenke und ein Eigentor. 0:5 hieß es nach 90 Minuten aus Sicht der Hessinnen gegen den VfL Wolfsburg. „Das war so eigentlich nicht zu erwarten. Ich dachte, es würde ein spannenderes Spiel werden“, gestand Wolfsburgs Jill Roord im Interview mit dem „NDR“, die am gestrigen Samstag drei Tore zum Sieg beisteuerte. Es war zwar kein Klassenunterschied, aber in vielen Punkten zeigte sich, das die SGE noch ein ganzes Stück vom internationalen Spitzenteam aus Wolfsburg entfernt ist.

Frankfurt verteilt Gastgeschenke

Angefangen hat alles mit dem Gegentreffer nach nicht einmal fünf Minuten. Ein Doppelpass reichte aus, um die Frankfurter Defensive zu überwinden. So leicht hatte es sich Wolfsburg wohl auch nicht vorgestellt. Das Team von Niko Arnautis benötigte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. „Danach wurden wir stärker, letztendlich hat es nicht gereicht, um selbst ein Tor zu schießen“, so der SGE-Coach. Die Adlerträgerinnen machten sich das Leben selbst schwer: Zuerst rutschte Stina Johannes der Ball durch die Handschuhe und auch zwei Minuten später hatte Verena Hanshaw kein Glück – aus beiden Situationen resultierte ein Gegentor. „Auf diesem Niveau müssen wir das noch abstellen, aber es hat sich nicht wie ein 0:5 angefühlt. Die Kleinigkeiten haben dazu geführt, dass das Ergebnis ist, wie es ist“, resümierte Arnautis.

Kein Zugriff, wenig Durchschlagskraft

Spielerisch gelang es der Eintracht selten, in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Lange Bälle auf Laura Freigang standen an der Tagesordnung. Doch Wolfsburg stellte sich schnell darauf ein und hatte die Vorstöße der Gäste schnell im Griff. Zu seinem Matchplan erklärte Arnautis: „Wenn deine letzte Reihe stark angelaufen wird, musst du auch mit hohen Bällen arbeiten. Mit unseren Spitzen haben wir Spielerinnen, die wir mit diesen Mitteln finden können. Aber wir haben es teilweise auch mit Kurzpassspiel versucht. Beide Pläne musst du spielen können.“

„Wir haben unsere Hausaufgaben bekommen“

Trotz dem schwachen Auftritt und der enttäuschenden Art und Weise sah der 42-Jährige auch das positive im Ganzen: Es war die erste Niederlage in der aktuellen Bundesliga-Saison und Eintracht Frankfurt wird auf den internationalen Rängen überwintern. „Wir haben aus diesem Spiel unsere Hausaufgaben bekommen. Am Freitag wollen wir die nächste Serie starten und wenn uns das glückt, bin ich mit der Hinrunde sehr zufrieden“, betonte Arnautis. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Potsdam wäre ein Heimsieg ein wichtiges Statement vor der Winterpause.

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15 Kommentare

  1. Wir sollten ehrlich sein , VW hat einfach die besseren Spielerinnen und war in allen Belangen ein Klasse besser.
    Vor allem haben sie Fußball gespielt und wir die Bälle meistens nur unkontrolliert nach vorn geschlagen.

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  2. Gerne ein mal gegen VW hoch verlieren und was draus lernen aber dafür Die nächsten Spiel solide angehen und ein paar 3er einfahren.

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  3. Wolfsburg ist leider der FC Bayern des Frauenfußballs. Die müssen einen schlechten Tag erwischen und die SGE einen an dem alles klappt, sonst holt man da halt nichts.

    Am Freitag ist Flutlichtspiel, einmal noch alles geben beim Heimspiel.

    Gruß SCOPE

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  4. CL Quali raus , DFB beim Zweitligist raus und BL Anschluss am verlieren.

    Erfolgreich sieht anders aus.

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  5. Der „Benommene“ (#5) heimst wieder mal „Daumen runter“ ein.

    Hinfallen darf man – wieder aufstehen sollte oder muss man … und die Analyse und die Selbstreflektion von NA ist der richtige Weg. Darüber hinaus war der Gegner Wolfsburg. Der Kader von Wolfsburg hat – ohne Frage – noch einmal ein anderes Niveau und viel mehr Erfahrung, was sich an dem deutlich höheren Durchschnittsalter belegen lässt.

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  6. Ich muss sagen, dass mich Frauenfußball nicht wirklich interessiert, doch da sie zur Eintrachtgemeinde gehören, habe ich mir doch einige Schlüsselspiele angeschaut.
    Da ist wohl leider ein Lernprozess nötig gerade in den Entscheidungsspielen, wenn man die schlechte Chancenverwertung gegen Ajax sah und auch gegen Leipzig in der 1. Hälfte samt der jeweils sehr späten Gegentore.
    Wolfsburg und Bayern Ding wohl dominant, dann wäre der 3. Platz halt das Ziel.

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  7. Ich habe noch nicht so viele Spiele unserer Adlerinnen gesehen, vielleicht so 6 – 8 Halbzeiten. Am Samstag halt beide im saukalten Stadion.
    Der aus Frankfurt angereiste Fanbetreuer meinte auch, dass sie sonst besser spielen (übrigens danke an die Fangemeinde, die im Block 27 ordentlich Stimmung machte 🙂 ). Auf mich wirkte es so, als hätte jemand bei den meisten der Mädels die Handbremse (bei manchen physisch bei anderen psychisch) reingehauen, und dann kommen noch für eine solche Situation typische blöde Fehler dazu, wodurch mindestens drei der Gegentore fallen sondern wir uns auch noch um den Ehrentreffer bringen.
    Auf der anderen Seite hatte aber auch den Eindruck, dass die Wölfinnen nicht ihr gesamtes Potenzial abriefen.
    Deren letzte Niederlage passierte in Barcelona, wo sie auch einen solchen gebrauchten Tag erwischten.
    Für uns heißt es jetzt, aus dem Spiel auf allen Ebenen lernen und es in Zukunft besser zu machen, und sich auf keinen Fall dadurch verunsichern zu lassen.
    Auf geht’s, Eintracht!!

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  8. Ich muss leider sagen, dass Herr Anautis in der Analyse nicht den besten Eindruck bei mir hinterlassen hat.

    „Auf diesem Niveau müssen wir das noch abstellen, aber es hat sich nicht wie ein 0:5 angefühlt. Die Kleinigkeiten haben dazu geführt, dass das Ergebnis ist, wie es ist“, resümierte Arnautis.

    Auch wenn es sich für ihn nicht so anfühlen mag: Es war aber ein 0:5. Das nennt man glaube ich „Klatsche“, so etwas. Trotzdem waren es in seiner Wahrnehmung „Kleinigkeiten“, die verhindert haben – ja was? Dass beide Teams ansonsten auf Augenhöhe agiert hätten? Tut mir leid, das ist bei einer Niederlage mit fünf Toren Differenz nicht mehr glaubhaft.

    Und der „Matchplan“ ?

    „Wenn deine letzte Reihe stark angelaufen wird, musst du auch mit hohen Bällen arbeiten. Mit unseren Spitzen haben wir Spielerinnen, die wir mit diesen Mitteln finden können. Aber wir haben es teilweise auch mit Kurzpassspiel versucht. Beide Pläne musst du spielen können.“

    Sorry, das ist Geblubber. Von einem, der mit seinem Latein am Ende war – zumindest in dieser Szene.

    Unsä Bernemer hier hatts uffn Punkt gebracht.

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  9. Tja Deutz, die Leut ausgewechselt die Elfer schießen können. Die Elfer waren peinlich schlecht geschossen, da war mehr drin! Schade

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