Die Frankfurter Eintracht macht im Frauenfußball eine gute Figur. Unter Trainer Niko Arnautis ist die Mannschaft als eine der Größen der Liga etabliert. Der frühere 1. FFC Frankfurt fusionierte mit der Eintracht zum 01. Juli 2020. Die Fusion brachte der Frauenmannschaft eine bessere Infrastruktur und einen großen Verein im Rücken, der zur Weiterentwicklung mehr Geld bereitstellen konnte und kann. Seit der Fusionierung erreichten die SGE-Frauen mit Ausnahme der ersten Spielzeit, in der sie Sechster wurden, stets den dritten Tabellenplatz. In der vergangenen Saison gelang sogar die Qualifikation für die UEFA Women´s Champions League und selbst in der ersten Spielzeit unter dem Namen Eintracht Frankfurt spielte man in Köln im DFB-Pokal-Finale.
Die Qualifikation für die Gruppenphase wäre auch für die kommende Spielzeit möglich, da man am Ende des vergangenen Jahres noch den dritten Platz verteidigen konnte. Sieht nach rosigen Zeiten am Brentanobad aus, oder? Ja, aber bei der Eintracht wird auch die letzte Spielzeit mit kritischen Augen gesehen. Die Hessen gerieten deutlich ins Wanken. Eine Leistung, die auch für Vorstandssprecher Axel Hellmann nicht zufriedenstellend war. Man möchte sich immerhin dauerhaft hinter dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg festsetzen. Hellmann nahm bei seinem Rückblick auch die Frauen in die Pflicht: „Was mir noch wichtig ist, wenn man über den Rückblick spricht, auch die Frauen einzuordnen. Da hat die Tabellensituation gestimmt, doch wir waren zehn Punkte schlechter als in der Saison zuvor. Bei dem, was wir in die Frauen investieren, muss man auch da etwas hinterfragen. Fast wäre die Qualifikation in Gefahr gewesen. Da gilt es auch genauer hinzuschauen, auch wenn ich jetzt nicht zum Kampf gegen Wolfsburg und Bayern ausrufen möchte.“ Dem Umfeld der Eintracht müsse in allen Bereichen klar sein, dass nichts von selbst kommen würde. Arnautis, der seit 2017 Trainer der Spielerinnen ist, genießt bei der SGE dennoch volles Vertrauen.
Die Weichen für die Zukunft werden gestellt
Und auch die Arbeit, die die Eintracht in den letzten Wochen und Monaten verrichtet hatte weist darauf hin, dass es in der Zukunft nach oben gehen soll. Die Hessen konnten mit Nicole Anyomi, Sophia Kleinherne, Laura Freigang, Lisanne Gräwe und bereits im Winter mit Lara Prasnikar die Verträge verlängern. Man bindet dadurch fünf begehrte und absolute Stammspielerinnen langfristig an die SGE. Außerdem konnte man mit Elisa Senß eine wichtige Akteurin an dem Main lotsen, die die Eintracht nochmals verstärken wird. Sara Doorsoun, Senß und Freigang kann man in diesem Sommer bei den Olympischen Sommerspielen in Paris zuschauen. Alle drei haben es in den Kader der Deutschen Nationalmannschaft geschafft. Stürmerin Anyomi und Torhüterin Stina Johannes stehen für Nationaltrainer Horst Hrubesch auf Abruf bereit. Die kontinuierliche Arbeit, die bei den Adlerträgerinnen verrichtet wird, macht Hoffnung auf die Zukunft. Und das, obwohl die Vergangenheit alles andere als erfolgslos verlief. Am 04. September 2024 geht es in der ersten Runde des Qualifikationsturniers für die UEFA Women´s Champions League darum, den nächsten Einzug klarzumachen und so die europäischen Nächte nicht nur bei den Herren zu feiern.
8 Kommentare
Ja, im Profisport wird nicht nachgelassen, das zeichnet ihn ja aus. Und wenn wir den Frauenfußball nachhaltig in diese Richtung bringen wollen, dann ist diese Aussage ja schon wichtig. Jede Abteilung muss sich ja einschätzen können, und genausowenig wie sich die Herren auf einem schmeichelhaftem Platz 6 ausruhen sollten, sollte die Damen das in ihrer Situation tun. Ganz interessant dieses Parallele eigentlich.
Sie waren deutlich "wackeliger" und haben öfter zurückgelegen. Das war schon auffällig. Als es darauf ankam, im Endspurt gegen Hoffenheim haben sie Moral bewiesen. Im DFB-Pokal sind sie unglücklich gegen Bayern ausgeschieden, wobei die Elfmeter schwach waren. Ich wünsche mir, dass die Champions League erreicht wird und dann auch die KO-Runde.
Gruß SCOPE
#Europacupindiesem Jahr
Die Parallelen zwischen dem Kader Damen und Herren, zwischen dem Erreichten, zeitweise auch mit dem fehlenden Glanz im Spielerischen gibt es auffallend. Auch darin, dass beide Teams konstantere Leistung bringen müssen, aber auch bringen werden.
Die Mädels haben sich sehr gut verstärkt bzw. ergänzt, der Abgang von Verena Hanshaw und Shekiera Martinez schmerzt für mich etwas, Cara Bösel (mit Union den Durchmarsch) und Hannah Johann hoffe ich bald in der 1. Liga wiederzusehen, sie haben beide das Zeug dazu.
Beide Teams rocken das:
#aufjetzt
#EuropacupinjedemJahr
Ich glaube, Hannah Johann ist zum studieren in die USA.
Gruß SCOPE
OT: Jemand ein Ticket für das heutige öffentliche Training über ?
Wichtig wird sein sich wieder für die CL zu qualifizierten um im Fokus der Medien, der Öffentlichkeit und der Spielerrinnen zu bleiben/ zu kommen, um für unserer Topspielerrinnen interessant zu bleiben und für andere als Topadresse zu gelten!
auch ich war in der letzten Saison mit der Weiter-Entwicklung oftmals unzufrieden. Für ganz oben fehlten Ballsicherheit, Ruhe und Konzentration im letzten Drittel.
Alles Potential ist vorhanden, die Spiele gegen Barcelona und Bayern im Pokal haben die Qualitäten gezeigt, nur fehlte wie bei den Männern Konzentration und Konstanz über die Saison, weshalb die genannten 10 Punkte "verschenkt" wurden.
Ehrlicherweise war meine Meinung, dass in diesen Momenten auch die Selbstkritik fehlte und mir fehlte der sichtbare Einfluss von außen.
Sollte die Aufarbeitung wie bei den Männern erfolgt sein, bin ich für diese Saison sehr optimistisch und warum nicht Angriff aus VW oder Bayern.
Warum bekomme ich für mein Statement 6 Daumen nach unten, ich will jetzt nicht den Djokovic machen, aber ich bin halt kein Diplomat wie Axel Hellmann. Aber ich erwarte das neue Release, habe ja selbst über 200 € gespendet dafür, dass endlich der Dilettantismus, den manche Forumsuser und DT-Hater hier zu Tage tragen:
Sagen wir es so, unsere Mannschaft hat die tabellarischen Ziele erreicht, aber sie hat ihr Potenzial zu selten ausgeschöpft. Wir haben in der letzten Saison ja nicht nur Spiele erlebt, nach denen man sagte: „Da sind wir vor Begeisterung aus den Sitzen gesprungen.“ Und die Ursache liegt nicht am nackten Ergebnis, sondern daran, dass wir nicht das Optimum herausgeholt haben. An der Art und Weise.
Das gilt finde ich auch für das Frauenteam !
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