21.04.2009, Mülleimer-Diskussion Opernplatz / Alte OperWie wichtig wirtschaftliche Beziehungen im Sport und insbesondere im Profi-Fußball in den letzten Jahren geworden sind, muss man niemandem mehr erzählen. Wolfsburg, Hoffenheim und neuerdings auch Leipzig, sind nur ein paar der immer häufiger werdenden Kommerzvereine im deutschen Fußball. Es sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch große marktführende Unternehmen, die die Wirtschaftlichkeit eines Vereins beeinflussen. Unlängst haben sich auch unser Cheftrainer Thomas Schaaf, genauso wie sein Vorgänger Armin Veh zu diesem Thema geäußert und an die Frankfurter Wirtschaft appelliert: „Natürlich müssen weiter die Rahmenbedingungen verbessert werden. Es ist keine Weltneuheit, wenn ich sage, dass man nur mit der nötigen Wirtschaftskraft in der Bundesliga bestehen bzw. sich weiterentwickeln kann. Deshalb ist wichtig, dass das Umfeld hier in Frankfurt Eintracht noch mehr unterstützt.

Vor diesem Hintergrund fand am Samstag ein Empfang von Eintracht Frankfurt, Inter Mailand und zahlreicher Vertreter aus der Wirtschaft in der Alten Oper statt. Es war ein festliches Get Together bei leckeren Speisen und vielen tollen Gesprächen. Zu den Gästen zählten auch das Trainer-Team sowie die Spieler der Eintracht aber auch viele andere bekannte Persönlichkeiten wie Fußballlegende Hansi Müller, die Weltmeister Thomas Berthold und Bernd Hölzenbein aber auch Politiker wie der Sport- und Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU), der sich gleich positiv über das Zustandekommen des Abends äußert: „Die Eintracht ist weltweit bekannt, deshalb bietet sich auch der Finanzwirtschaft eine Gelegenheit, durch sie in rund um den Erdball zu werben.“ auch viele Vertreter der Gastmannschaft von Inter Mailand waren an diesem Abend anwesend, wie z.B. Javier Zanetti, langjähriger Kapitän und Rekordspieler von Inter Mailand. Das Ziel von solchen Veranstaltungen ist es, den erfolgreichen Finanzplatz, die Stadt und den Verein einander anzunähern und daraus die bestmöglichen Vorteile zu ziehen. Denn letztendlich haben im Geschäft Fußball am Ende nur die Vereine eine Chance, die finanziell gut aufgestellt sind, auch wenn das sicherlich nicht der „Traumweg für einen Traditionsverein ist„, wie Robin Dutt, Cheftrainer von Werder Bremen, in einem Interview bereits vereinsübergreifend angedeutet hat.

Wer übrigens Videomaterial vom Bankett in der Alten Oper sucht, der kann dies unter folgendem Link auf EintrachtTV finden.

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5 Kommentare

  1. Realistisch gesehen, ist das der einzige Weg, wenn man nicht völlig abgehängt werden will. Man muss Firmen oder Menschen dazu bewegen Geld in der AG zu investieren. Ob einen das gefällt oder nicht, diese Entwicklung lässt sich vermutlich nicht mehr aufhalten. Gute Spieler kosten viel Geld und geben nicht viel auf irgendeine Tradition. Karrieren wie die von Charly Koerbel wird es keine mehr geben.

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  2. Dann wollen wir mal hoffen, dass nicht nur die Hosenknöpfe wegen der kinderarmgroßen Shrimps geöffnet worden sind. Die Aussage von BH das man auf Dauer nicht mehr konkurrenzfähig sei, läßt aufhorchen. Anscheinend gibt es wenig Alternativen zu einem Investor. Ich kann mich schwer mit diesem Gedanken anfreunden. Führt das nicht nur dazu, dass die Transfersummen und Gehälter weiter explodieren, die Qualität der Spieler aber gleich bleibt? Was nützt es denn, wenn wir einen Geldgeber an Land ziehen, der Tabellennachbar aber noch fünf Mio mehr bekommt? Wie früher auf dem Schulhof…mein Freund ist stärker als deiner? Das kann es doch auch nicht sein. Sind wir dann im Investorenranking z.b. auf Platz 17 und steigen ab? Das hört sich sehr ungesund an

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  3. Eigentlich wäre es ganz einfach, das ganze zu Beenden. Der DFB/DFL muss einfach nur das financial Fairplay in Deutschland rigoros durchsetzen. Vereine dürfen nur das ausgeben, was sie auch einnehmen. Es kann einfach nicht sein, dass WOB z.B. Jahr für Jahr unsummen in neue Spieler investiert, trotzdem fast absteigt, aber solange weiter mit Geld um sich werfen können, bis sie halt irgendwann mal oben sind.
    Und das Leipzig mit ihren Fans und dem bisschen TV-Geld Millionen in Spieler investieren können, die sie dann auch noch verkaufen, gehört genauso verboten.

    Der Fußball profitiert doch nicht davon, wenn es irgendwann neben Bayern und Dortmund nur noch Vereine in der ersten Liga gibt, die nur ein paar hundert Fans haben.

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  4. Mit „den Fans“ aus Leipzig sollte man aber etwas objektiver sehen. Der Osten ist schon seit Jahrzehnten hungrig auf 1. Liga. Da kommt schon eine respektable Fanschbase zusammen, selbst wenn man die Klatschpappenfans abzieht. Gutheißen möchte ich die Methoden des BRausekonzern aber auf keinen Fall….

    Und den DFB/die DFL in die Verantwortung zu ziehen ist meiner Meinung nach sehr blauäugig, wie in der Politik läuft im Fußball viel über Lobbyismus… scheiße aber wahr…

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  5. @ 3: Wenn der DFB und die DFL das in Deutschland rigoros durchsetzen, werden deutsche Mannschaften international keine Rolle mehr spielen. Entweder brauchst du internationalen Konsens darüber, dass die freie Marktwirtschaft im Fußball keine Chance bekommt oder Du musst dich dem Wettbewerb stellen. Ich glaube, dass sich die Uhren nicht zurückdrehen lassen, nur weil wir Fans eines Traditionsvereines das gerne möchten. Also musst du mit der Zeit gehen oder….

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