05.01.2015, Fussball, 1. BL, Laktattest Eintracht FrankfurtDie Weihnachtsferien sind vorbei, das erste Hallenturnier gespielt, und der Trainingsauftakt am Montag liegt auch bereits hinter uns und den Spielern. Dem Aufgalopp bei Schnee, Matsch und Regen folgt das Trainingslager vom 13. bis 21. Januar 2015 in Abu Dhabi, das den Schwerpunkt der Vorbereitung auf die Rückrunde bilden wird.

Als Eintracht-Fan hat man Erfahrung mit misslungenen Rückrunden, unterlassenen Nachjustierungen und versäumten Gelegenheiten, den Kader rechtzeitig in der Breite, Tiefe oder Höhe zu verbessern. Wir nutzen deshalb die Freiräume, die eine Winterpause bietet, möchten den Blick auf die Rückrunde richten und der Frage nachgehen, wo Chancen und Risiken in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte liegen, was mit der Mannschaft möglich ist und welche Baustellen geschlossen werden sollten. Es geht dabei weder darum, Pessimismus zu verbreiten und den Abstieg an die Wand malen, noch in Euphorie auszubrechen und den Einzug in die Europa League zu prognostizieren, sondern um eine Bestandsaufnahme der augenblicklichen Rahmenbedingungen.

Risiko: Hasebe und Inui fehlen in der Vorbereitung. Da die Rückrunde mit einer englischen Woche beginnt, ist es sehr unglücklich, dass unsere beiden japanischen Nationalspieler Makoto Hasebe und Takashi Inui am Asien-Cup teilnehmen und zumindest die Vorbereitung, wenn nicht sogar die ersten Spiele verpassen werden. Während Hasebe als einziger „Sechser“ gesetzt ist und dem defensiven Mittelfeld Stabilität verleiht, ist Inui unser Mann für die überraschenden Momente, für schnelle Dribblings und unberechenbare Einzelaktionen. Während der Ausfall von Inui durch Sonny Kittel kompensiert werden könnte, bereitet das Fehlen von Hasebe dem Trainerteam einiges Kopfzerbrechen (siehe unten). Die Aussage von Schaaf, die beiden Japaner würden „allenfalls“ ein Spiel fehlen und man habe „unendlich viele“ Varianten, dem Ausfall von Hasebe zu begegnen, überrascht jedenfalls und zeugt von der Stärke des Trainers, in schwierigen Momenten unaufgeregt und gelassen zu reagieren.

08.09.2014, Fussball, 1. BL, Training Eintracht FrankfurtChance: Zuverlässige Torhüter. Es sieht danach aus, als würde Kevin Trapp nach seiner Verletzungspause zu Beginn der Rückrunde wieder in den Kasten der Frankfurter Eintracht zurückkehren. Aber: Große Sorgen muss man sich als Eintracht-Fan um den jeweiligen Schlussmann ohnehin nicht machen. Ob Trapp, Wiedwald oder Hildebrand – alle haben ihre Sache in der Hinrunde sehr gut gemacht, und wenn der jüngst neuverpflichtete Emil Balayev auch nur ansatzweise hält, was sich das Trainerteam von ihm verspricht, dann wäre auch ein Weggang von Hildebrand oder Wiedwald in der Winterpause zu verschmerzen. Wenn der Eindruck nicht täuscht, muss sich die Eintracht auf dieser Position in der nächsten Zeit keine Sorgen machen.

Risiko: Ungeklärte Vertragslage. Insgesamt laufen im kommenden Sommer neun Verträge aus – Zambrano, Wiedwald, Hildebrand, Anderson, Oczipka, Inui, Gerezgiher, Piazon, Lanig. Zudem besitzt Kevin Trapp eine Ausstiegsklausel aus seinem bis 2016 laufenden Vertragswerk. Es ist bekannt, dass Sportdirektor Bruno Hübner Zambrano und Trapp gut dotierte Vertragsentwürfe vorgelegt hat, mit denen die beiden Leistungsträger langfristig an die Eintracht gebunden werden sollen. Bislang ist das erhoffte Signal von den beiden Top-Leute aber ausgeblieben. Welche Negativspirale der Weggang einzelner Spieler auslösen kann, haben wir am Ende der vergangenen Spielzeit erlebt. Prognose: Es wird auch in dieser Saison schwer, alle Leistungsträger halten zu können.

Chance: Junge Spieler erhalten Spielpraxis. Marc Stendera ist auf dem betsen Weg zum Stammspieler und Sonny Kittel hat bei seinen bisherigen Einsätzen gezeigt, dass er über großes Potenzial verfügt. Beide sind die Gewinner der „Herbstkrise“, als fünf Pflichtspiele in Folge verloren wurden. Nachdem sich Luca Waldschmidt und Joel Gerezgiher zu Beginn der Saison verletzten, stehen beide wieder zur Verfügung und könnten in der Rückrunde zu einer Alternative werden. Auch David Kinsombi hat seine Bewährungsprobe bereits hinter sich und gilt bei einem Ausfall der Innen- oder Außenverteidiger als ernstzunehmender Kandidat. Es hat den Eindruck, als sei es für junge Spieler unter Trainer Schaaf leichter, in die Mannschaft zu kommen. Und wer weiß – vielleicht schlägt in der Rückrunde auch noch die Stunde von Yusupha Yaffa, der jüngsten Neuverpflichtung der Eintracht im Sturm.

07.12.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Werder BremenRisiko: Defensives Mittelfeld. Nach dem gescheiterten Experiment mit der Doppel-Sechs wechselte das Trainerteam zur Schaafschen Raute mit einem defensiven Mittelfeldspieler. Diese Position wurde von Makoto Hasebe in der zweiten Hälfte der Vorrunde immer besser wahrgenommen; er gilt seitdem als unverzichtbar. Bevor der Ernstfall durch Verletzung oder Gelbsperre eintritt, zwingt bereits der Asien-Cup die Eintracht zu Überlegungen, wie Hasebe ersetzt werden könnte. Ignjowski und Medojevic haben sich aufgrund ihrer Fehlerhaftigkeit nicht gerade aufgedrängt, deshalb haben derzeit Lanig oder Flum bessere Karten. Oder plant Schaaf die Rückkehr zur Doppel-Sechs mit einer gestaltenden und einer kampfstarken Mittelfeldkraft? Es spricht einiges dafür, dass die Lösung der Position im defensiven Mittelfeld zur entscheidenden Variablen der Saisonvorbereitung wird.

Chance: Variationsmöglichkeiten im Sturm. Selten waren Eintracht-Fans in den letzten Jahren so zufrieden mit der Angriffsformation ihrer SGE wie derzeit. Haris Seferovic kann bislang als Top-Verpflichtung bezeichnet werden. Er strahlt nicht nur Torgefahr aus, versteht sich gut mit Alex Meier und absolviert ein enormes Laufpensum , sondern ist auch stets ein Adressat für hohe Flanken, da er Bälle gut annehmen und abschirmen kann. Neben Alex Meier als Top-Torjäger hatte es vor allem Vaclav Kadlec schwer, sich zu durchzusetzen. Mit ihm, Stefan Aigner, Sonny Kittel, Lucas Piazon und dem wieder einsetzbaren Waldschmidt hat die Eintracht ausreichend Optionen für das Angriffsspiel, sodass sie gut gerüstet in die Rückrunde geht.

Im zweiten Teil dieser kleinen Vorausschau auf die Rückrunde werfen wir morgen u.a. einen Blick auf díe Abwehr und beantworten die Frage, die alle Eintracht-Fans im Schatzkästlein ihres Herzens bewegt: Kann sich eine Rückrunde wie die im Jahre 2011 wiederholen?

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4 Kommentare

  1. zu Yaffa: Er wird noch nicht einmal mit der Ersten ins Trainingslager fahren, sondern mit der U19. Das deutet aus meiner Sicht schon klar darauf hin, dass er für die Bundesliga nicht eingeplant ist.

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  2. Danke Ralf!
    der wichtigste Punkt ist im Bereich: Risiko: Defensives Mittelfeld, besonders mit dem letzten Satz hinreichend beschrieben. Diese Positionen(en) werden für unsere Platzierung eine tragende Rolle spielen. Ich möchte kein kampfstarkes Mittelfeld mehr sehen. Das konnte ich mir die ersten 12 Spieltage anschauen. Es werden hier vier Namen genannt, die allesamt für grausige Spielkultur stehen. Zwei oder sogar drei davon abgeben und einen mit Qualität verpflichten.

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  3. Wenn wir Platz 12 am Ende erreichen OHNE ernsthaft Angst gehabt zu haben in Abstiegsgefahr zu geraten, haben wir eine Top-Saison gespielt. Wenn wir dann dadurch frühzeitig (Hallo Herr Hübner „FRÜHZEITIG“, also auch mal Nägel mit Köpfen machen und nicht um jeden Cent feilschen) die neue Saison planen können, dann ist mir auch vor der nächsten Saison nicht bange. Grundsätzlich müssen wir NUR über 2, 3 Verbesserungen nachdenken, dass müsste es für BH leichter machen die Kohle die er hat gezielt einzusetzen, um auch deshalb frühzeitig Tranfer abschließen zu können, auch wenn wir viel weniger Kohle zum ausgeben zur Verfügung haben werden, als vor dieser Saison. Selbst wenn wir Zambrano verlieren sollten, muss man nicht in Panik verfallen und bei den Torhütern mach ich mir erst mal keine Sorgen.

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  4. @grantler
    sorry das ist absoluter blödsinn, was du schreibst,, hast du die spiele nicht gesehen? Wer soll uns aus der zweiten tabellenhälfte überholen? Köln, Paderborn, hertha oder bremen, hör auf bub ! Alle mannschaften ab platz 10 außer dortmund sind wesentlich schlechter besetzt als wir, und dortmund macht auch keinen durchmarsch mehr.

    Ich sehe es so, daß wir vorausgesetzt carlos ist wieder zumindest für 15 spiele voll einsatzfähig, und hasebe, meier und seferovic bleiben von verletzungen verschont, dann werden wir in der rückrunde mehr punkte erreichen als in der vorrunde.
    Ab dem zeitpunkt ( Bayernspiel) der Umstellung hat die eintracht 3 spiele am stück gewonnen, ein tolles spiel und einer unverdienten niederlage in hoffenheim( mit carlos hätten wir niemals die 3 tore kassiert) dann unentschieden nach 0:3 und 3 gegentore durch standard( mit carlos hätten wir niemals 4 tore kassiert), wobei die ersten 20 minuten fast championsleague-niveau hatte, und dann noch der sahneauftritt in leverkusen.
    Ich bin auch der meinung, daß stendera und vor allem kittel mit einer vorbereitung sich nochmals enorm steigern werden, aigner ist auch wieder in seiner topform, wir haben zudem noch jede menge potential von der bank

    Also ich habe mittlerweile eine europacupkasse eingerichtet, die ersten scheine sind bereits drin, und es ist auch absolut möglich, augsburg und hannover hinter sich zu lassen( 7.Platz wird reichen)

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