Guillermo Varela wird sich weiterhin gedulden müssen.
Guillermo Varela wird sich weiterhin gedulden müssen.

Guillermo Varela wechselte im Sommer auf Leihbasis von Manchester United zur Frankfurter Eintracht um sich für die hohen Aufgaben anzubieten. Nach einem beherzten Auftritt am ersten Spieltag gegen den FC Schalke 04 folgte zwei Wochen später der Rückschlag gegen den SV Darmstadt 98. Lilien-Stürmer Sven Schipplock trat den Uruguayer bereits nach sieben Minuten um und verletzte ihn schwer. Die Folge: Riss des Deltabandes am Knöchel. „Ich bin damals nicht davon ausgegangen, dass es so langwierig sein würde“, gibt der 23-Jährige gegenüber „Bild“ zu.

Während Konkurrent Timothy Chandler die Gunst der Stunde nutzte und zu einem Gewinner der Hinrunde avancierte, musste Varela von draußen zusehen und erst wieder fit werden. Seine große Hoffnung war das Wintertrainingslager in Abu Dhabi. Der Rechtsverteidiger muss sich jedoch weiter gedulden und wurde von Trainer Niko Kovac und dessen Team wieder rausgenommen. „Man muss auch vorsichtig sein, um nicht vor lauter Ehrgeiz wieder auf den Platz zu kommen, zu schnell zu viel zu wollen. Man brennt auf das Comeback und läuft Gefahr, zu überstürzt anzufangen“, beschreibt Varela sein persönliches Dilemma und erklärt: „Ich habe trainiert und gemert, dass der Schmerz noch da ist. Also musste ich noch mal zwei Wochen aussetzen.“ In zehn Tagen, so das Nahziel, „kann ich hoffentlich wieder loslegen.“

Varelas Zeit bei der Eintracht lässt sich bislang zumindest als unglücklich bezeichnen. Er war als Stammspieler eingeplant, sollte mit seiner bissigen und unbekümmert wirkenden Art die so häufig entstehenden Lücken auf den Außenverteidigerpositionen schließen. „Ich hatte ganz andere Erwartungen, wollte viel mehr spielen“, drückt er seine Verzweiflung aus. Statt die Eintracht zu erobern und Deutschland kennenzulernen – er wäre gerne nach Berlin oder München gereist – mühte er sich in den Reha-Studios und Kliniken ab: „Wenn man verletzt ist, braucht man viel Zeit für Behandlung.“ Immerhin hat er es schon geschafft durch Frankfurt zu laufen, „die Stadt zu erkunden, ein paar Restaurants zu finden.“

Wie es für ihn persönlich nach der Saison weitergeht ist noch völlig offen. „Denkbar ist eine Rückkehr nach Manchester – genauso wie ein weiteres Jahr hier“, hat Varela noch keine Klarheit. Einen Verbleib in der Bundesliga kann er sich vorstellen, schließlich ist er „begeistert.“ Der ehemalige U20-Nationalspieler vergleicht die beiden Ligen miteinander: „In England ist das Spiel vielleicht einen Tick aggressiver. Dafür ist hier mehr Action auf den Rängen. Fans in der Premier League sind passiver.“

Varela wäre gerne ein deutlich aktiverer Teil der Mannschaft, als es derzeit noch sein kann. Der dritte Platz wirkt zwar für Fans und Umfeld wie eine Überraschung, „aber mir ist schon bei meiner Ankunft hier aufgefallen, welch großer Wille in dieser Mannschaft steckt!“ Mitgeholfen habe freilich der optimale Saisonstart, der für Sicherheit sorgte und jegliche Unruhe, die hätte aufkommen können, im Keim erstickte. Die Hoffnung darauf, doch noch seinen Teil zu der bisherigen Erfolgsspielzeit beitragen zu dürfen, hat Varela noch nicht aufgegeben.

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10 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach und insofern machbar, darf der Leih-Kontrakt gerne um ein weiteres Jahr verlängert werden. Wäre schön, wenn er uns von seinen Fähigkeiten noch was zeigen kann.

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  2. Bis jetzt bin ich nicht wahnsinnig beindruckt.
    Dass er von Man United kommt fàllt bis jetzt nicht auf. Eher durchschnittlich meine bescheidene Meinung nach.

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  3. Gude Paul. Varela hat sich aber doch bereits im 2. Hinrundenspiel schon schwer verletzt!!
    Wie kann man da überhaupt „wahnsinnig beeindruckt“ oder eben nicht sein.
    Eine objektive Meinungsfindung ist so ja gar nicht möglich gewesen.
    Da ich unseren Scouts, sowie Bobic und Kovac da in ihren Einschätzungen aber vertraue, wurde Varela sicher nicht als „Lückenfüller“ sondern durchaus als ernstzunehmender Konkurrent für die Rechtsverteidiger-Position geholt.

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  4. Bescheiden gelaufen Guillermo. Hat Dir keiner gesagt, dass Du hier auch die bescheidensten Experten gleich im ersten Spiel wahnsinnig beeindrucken musst, weil Du sonst ganz schnell unten durch bist?

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  5. Also mal im Ernst, der Junge ist nicht zu bewerten und hatte einfach Pech. Somit sollte er noch ein Jahr bleiben und zeigen dürfen was er kann. Bitte mal objektiv bleiben. 🙂

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  6. @2

    Wie und wo soll er denn auffallen, wenn er seit dem 2. Spieltag verletzt ist, jeder hat das Spiel gesehen. Na klar sollte man die Leihe verlängern wenn es möglich ist.

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  7. Noch ein Grund mehr, heute den Dreier einzutüten. Hoffentlich kommen unsere Spieler heute alle unverletzt aus dem Derby. Darmstadt kann nur kaputt machen und zerstören. Varela ist mMn ein guter Mann, der trotz Chandlers famoser Hinserie wahrscheinlich Stammspieler wäre.

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  8. Varela muss erstmal fit werden, dann Einsätze bekommen und erst dann kann man überhaupt ein Gefühl dafür bekommen, ob er 1. gut spielt 2. sich wohl fühlt, bleiben möchte und dann 3. Kovac gern weiter mit ihm planen möchte. Im Moment kann man über ihn gar nix sagen, außer dass er in 2 Spielen zu Beginn der Saison in der Startelf stand, für einen Neuzugang einen guten Eindruck machte und er verhältnismäßig lange für die Auskurierung seiner Verletzung braucht.

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