ValdezNelson Haedo Valdez weiß schon seit Beginn seiner Karriere, was es bedeutet, kämpfen zu müssen. Bereits mit 18 Jahren verließ der in Caaguazu geborene Paraguayer seine Heimat und suchte sein Glück in Deutschland, beim SV Werder Bremen. Im Dezember 2001 heuerte der Angreifer, inzwischen schon 195 Bundesligaspiele schwer, bei den Hanseaten an und musste sich erste Sporen im Regionalligateam verdienen. Dies tat der 31jährige aber auf überzeugende Art und Weise, erzielte 24 Treffer in 51 Spielen und bekam dann eine erste Chance in der höchsten Spielklasse. Und seinen ersten Startelfeinsatz wird Valdez wohl nie vergessen. Am 08.11.2003 durfte der damals noch 19jährige neben Ivan Klasnic auflaufen und wusste mit zwei Treffern und einer Vorlage durchaus zu überzeugen. Schaaf jedenfalls hatte damals schon einen Narren an dem kleinen Stürmer gefressen, wollte ihn im vergangenen Sommer unbedingt zur Eintracht holen, was dafür sorgte, dass Valdez, wie er im Gespräch mit dem Kicker erklärte, seinem Berater mitteilte, „dass er alles andere auf Eis legen soll, damit ich nach Frankfurt gehen kann.“

Und der Südamerikaner, der kürzlich in Bremen ein Tiroler Restaurant eröffnete, setzte sich auf Anhieb bei den Hessen durch, stand in den ersten drei Pflichtspielen sofort in der Startelf, verletzte sich dann am 2. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg aber – erstmals in seiner Karriere – schwer am Kreuzband. Es war ein Schock für Valdez, der aber schnell wieder nach vorne blickte. Er sei „sehr dankbar, dass so eine Verletzung erst jetzt kam und nicht schon am Anfang meiner Karriere, als ich noch nicht zu 100 Prozent wusste, wohin mein Weg führen wird„, so der athletische Offensivmann. „Vielleicht tun mir diese sechs Monate auch gut, um noch mal drei, vier Jahre lang richtig Gas zu geben. ich fühle mich körerlich und geistig frisch und jung genug, um noch so lange durchzuhalten„, sieht er sogar die guten Seiten dieser schweren Verletzung. Inzwischen aber steht Valdez kurz vor seiner Rückkehr, das Knie ist gut verheilt und das Kreuzband fest. Er verspüre keine Schmerzen mehr, „nur die Adduktoren oder die Waden werden wegen kleinerer muskulärer Probleme behandelt.“ Dies sei aber ganz normal nach fünf Monaten ohne diese Belastung. In dieser Zeit verlor der Umfang am rechten Oberschenkel zeitweise fünf Zentimer, das Bein „fühlte sich an, als ob ich ein alter Mann wäre. Das war keine schöne Zeit„, gibt Valdez zu.

ValdezDabei verspürt der Angreifer, Sternzeichen „Schütze“, noch große Lust am Fußball. Allerdings müsse er sich teilweise selber bremsen, er merke, „dass der Körper mehr Zeit braucht, um sich zu regenieren. So viel wie jetzt habe ich früher nie trainiert.“ Heutzutage müsse er viel mehr trainieren, um ein bisschen mitzuhalten, „die Spieler werden immer jünger und fitter.“ Früher habe man Situationen auch mal mit dem Auge lösen können, „das geht jetzt nicht mehr. Um auf diesem hohen Niveau mitzuhalten, muss man intensiv trainieren.“ Diese motivierte Einstellung haben ihm vor der Saison im Umfeld der Eintracht nicht alle zugetraut. Zu bewegt waren seine letzten Jahre, gefühlt verbrachte der 67fache Nationalspieler seine Zeit häufiger im Flugzeug und bei Vertragsverhandlungen, als auf dem Fußballplatz. Ab 2010 wechselte Valdez, zuvor vier Spielzeiten bei Borussia Dortmund tätig, jährlich den Verein. Über Spanien (Hercules Alicante), ging es nach Russland (Rubin Kasan), wieder zurück nach Spanien (FC Valencia), daraufhin nach Abu Dhabi (Al-Jazira) und letztendlich über Griechenland (Olympiakos Piräus) an den Main zurück nach Deutschland. „Ich bereue keine Entscheidung„, sagt der Angreifer in der Nachbetracht. Trotzdem habe die Familie sehr viel mitgemacht, die sie immer mitgekommen sei. „Aber meine Kinder haben dadurch auch sehr gelernt, sind sehr weltoffen und multikulturell. Schließlich lebten wir in komplett unterschiedlichen Kulturkreisen“, zieht der Angreifer auch hier ein positives Fazit.

In Abu Dhabi aber habe es am sportlichen Reiz gefehlt. Die Stadien seien zwar richtig schön gewesen, „aber es kamen nur 200 bis 300 Leute zu den Spielen.“ Er verlor gar den Spaß am Fußball, es habe ihm dort einfach nicht so gefallen. Deshalb sagte sich Valdez dann: „Ich verzichte auf das Geld in Abu Dhabi, damit ich ein paar Jahre in der Bundesliga nochmal richtig genießen kann.“ Dies möchte der Paraguayer natürlich am liebsten auf dem Platz tun. Wann genau, entscheidet natürlich Trainer Schaaf. Aber für Valdez wäre es ein Traum, „schon am Wochenende gegen den HSV auf der Bank sitzen zu können.“ Nachdem Haris Seferovic am vergangenen Samstag die 5. Gelbe Karte gesehen hatte, könnte der Deutsche Meister 2004 schneller zurückkehren, als bislang vermutet wurde.

- Werbung -

6 Kommentare

  1. Wird Zeit das Valdez wieder kommt. Dann ist endlich unsere linke Seite wieder mit einem Kämpfer besetzt

    0
    0
  2. mmh, Schade das er eigentlich rechts spielt wenn nicht zentral. Wenn er spielen sollte am Samstag dann sicherlich zentral für Haris. Ich kann mir nicht vorstellen das er 90 min durchhält ohne Muskelverletzung. Also mal schön langsam. Doch was soll es wir haben ja genug Stürmer.

    0
    0
  3. Haben wir auch für Samstag, selbst wenn Valdez noch nicht kann.

    Der HSV hat auch bei Olic den Fehler gemacht und ihn gestern wieder eingesetzt; laut Kicker fällt er für das Spiel bei uns nun definitiv aus…..

    0
    0
  4. Mach langsam, Du bist ja fast schon ein Hoffnungsträger, um irgendwie noch an 9 unkte zu kommen.

    0
    0
  5. Kann mich nicht erinnern das Valdez links spielt…
    Das kommt noch zu früh für Valdez, zumal Aigner derzeit Gut drauf ist

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -