Das Fußballgeschäft kann manchmal unfassbar schnelllebig sein. Mal ist man der Depp, mal der Held. An einem Tag Prügelknabe, am nächsten Matchwinner. Kevin Trapp kann die letzten Wochen ein Lied davon singen. Nach einigen Patzern und einer hartnäckigen Schienbeinverletzung schien seine Uhr in Frankfurt abzulaufen. Zumindest wenn man dem Boulevard glaubte. Der spekulierte schon über einen Abgang im Sommer oder eine dauerhafte Rolle als Nummer zwei. Dann verletzte sich Kaua Santos gegen Tottenham Hotspur. Kreuzbandriss – der Brasilianer fällt monatelang aus. Aktuell gilt eine Ausfallzeit von vier bis fünf Monaten als wahrscheinlich.
Kevin Trapp fühlt sich wohl in Frankfurt
Und plötzlich war Trapp wieder gefragt. Hielt gegen den FC Augsburg die Null, strahlte gegen Leipzig fiel Sicherheit aus. Wieder kassierte der 34-Jährige kein Gegentor. „Wie wohl ich mich hier fühle, das sieht man glaub ich“, sagte er am Sky-Mikro nach dem 4:0 gegen Leipzig über seinen Gemütszustand. Vorausgegangen war eine Ehrenrunde und ausgelassene Feierlichkeiten auf dem Rasen des Frankfurter Stadions. Mit ausgestreckten Armen posierte der Frankfurter Schlussmann mit dem lebenden Maskottchen Attila. Lob gab es auch von Eintracht-Coach Dino Toppmöller, der auf der Pressekonferenz über seinen Schlussmann sagte: „Das ist etwas, was ihn auszeichnet. Das er da ist, wenn es drauf ankommt.“ Es freue ihn, dass Trapp „in diesen Momenten zu Hochform aufläuft“. Die Sprechchöre aus der Fankurve nach dem Augsburg seien sicherlich „auch Balsam auf seine Seele“ gewesen, meinte Toppmöller.
Trapp wünscht Santos schnelle Genesung
Doch wie geht es weiter für Trapp? Er selbst verweist auf die drei ausstehenden Spiele: „Wir können die Königsklasse noch nicht buchen, aber haben einen riesigen Schritt gemacht.“ Und wie sieht seine persönliche Zukunft aus? „Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Wir haben noch nicht gesprochen.“ Laut „Bild“ soll sich der Vertrag sogar bis 2027 verlängern, wenn Trapp die drei ausstehenden Spiele absolviert. Trapp lobte nochmal seinen Torwartkonkurrent Santos: „Ich hab es schon gesagt: Kaua hat es unglaublich gut gemacht. Er ist jetzt schwer verletzt, mal schauen wie lange er braucht, bisher er zurückkommt. Ich hoffe, dass es gut verläuft für ihn. Er hat sehr lange hier unterschrieben, ich werde auch nicht jünger. Das ihm normalerweise hier die Zukunft gehört, wissen wir.“ Doch wer Trapp kennt, weiß, dass er große Comeback-Qualitäten hat und nicht so schnell das Tor räumen wird.
5 Kommentare
Freut mich, dass Trapp wieder gut zurückgekommen ist und die letzten 2 Spiele super gehalten hat, gerade in Augsburg, die Dosen waren ja erschreckend schwach, oder wir einfach zu gut 😊
Wichtig sind erst einmal die letzten 3 Spiele und dann wird Trapp als Nr. 1 in die neue Saison gehen…
Ich hoffe, dass er dann gesund bleibt und dauerhaft ordentliche solide Leistungen abrufen kann und uns auch mal wieder Spiele rettet, wie zuletzt in Augsburg kurz vor Schluss…
So ganz glauben tue ich es noch nicht, dass er nochmal (dauerhaft) an seine Leistungen von vor 1,5 Jahren und die Zeit rund um den EL Sieg herankommt, lasse mich aber gerne überraschen und vom Gegenteil überzeugen, auch wenn ich zugebe ein Fan von Santos zu sein…
Letztendlich haben wir, wenn Santos wieder fit ist ein Luxusproblem und 2 Torhüter worüber uns die meisten anderen Mannschaften in der BL beneiden dürften.
Was mich freut ist, dass Trapp in den letzten Interviews entspannter und gelassener mit der Situation umgeht und er sehr wohl weiß, dass er früher oder später ins zweite Glied rücken kann (muss) und das glaube ich auch wird, wenn man es entsprechend fair und transparent kommuniziert, ggf. gibt es dann noch mal den Wechsel in die MLS oder ähnliches, vor allem aber, würde er den Abschied bekommen den er letztendlich auch verdient hat nach all den Jahren…
Ich würde mir wünschen, dass Trapp vielleicht öffentlich auch noch offiziell aus der Nationalmannschaft zurücktritt (eingeladen wird er meiner Meinung nach ohnehin nicht mehr), dies kommuniziert und sich somit voll und ganz auf die Eintracht konzentrieren kann und für sich selbst mit dem Kapitel Nationalmannschaft einen Anschluss findet.
Das könnte vielleicht noch mal mental für mehr Focus und Entspannung sorgen und er könnte befreiter aufspielen.
Freut mich auch unheimlich.
Nach Monaten mehr oder weniger schwachen Leistungen war ich 100% für eine Wachablösung mit dem toll auftretenden Santos. Warte immer noch auf das "Kaua Comeback". Dieser Torhüter ist absolut spannend und sein Weg ins Rampenlicht steht ausser Frage.
Vielleicht war das ganze ein notwendiges Wachrütteln für Kevin der schon ein wenig verwandelt im Tor aussieht. Hoffen wir das bleibt auch so. Mann konnte schon fast das Gefühl haben Fussball sei nicht mehr das wichtigste in seinem Leben.
Ich war seit Monaten unzufrieden mit ihm und bin sehr glücklich das er mir, zum wohl der Eintracht, mit Leistung das Maul gestopft hat.
Kevin kam gut zurück, zwar so gehofft, aber zweifelsfrei war es auch nicht. Dass Santos, bis zu seiner Verletzung, Trapp vorgezogen wurde, war absolut gerechtfertigt. Dass
Kevin jetzt besser und auch souverän wieder zur Stelle ist, dickes Lob und Anerkennung.
Im Prinzip aber auch, was von einem Torwart seines Potenzials (schlägt sich auch in seinem Vertrag nieder) erwartet werden kann.
Aber nur die Praxis zählt und Kevin hat seine Aufgabe hervorragend gemeistert. Ein neuer Kevin, es harmonisiert, passt. Weiter so Kevin und weiterhin gute Besserung für Santos und rosige Zeiten für unsere Eintracht. Ich denke, die CL steht.
Santos gehört die Zukunft und ein Stückweit auch die Gegenwart. Trapp ist die (gute und erfolgreiche) Vergangenheit, aber auch die Gegenwart. Das er zuletzt keine Topleistung gebracht und zuviel Fehler gemacht hat ist meiner Meinung nach seiner Verletzung geschuldet, die er wohl schon länger mit sich herum geschleppt hat. Hier hat er meiner Meinung nach zuviel Ehrgeiz gezeigt und nicht sehr viel früher gesagt hat, dass er nicht fit ist. Die letzten beiden Spiele haben gezeigt, dass wir froh sein können ihn zu haben. Über den Platz hinaus ist er ausserdem aus meiner Sicht auch als Persönlichkeit und Führungsspieler wichtiger Bestandteil der Mannschaft.
Ich kann mich an einige Interviews von Toppspielern erinnern, die in solchen Situationen einen Stammplatz und mehr Rückendeckung eingefordert haben. Dass Trapp sich hier nicht in den Vordergrund spielt, sogar den Konkurrenten lobt und das doch alles recht realistisch einsortiert, rechne ich ihm sehr hoch an. Ich finde, man spürt die tiefe Verbundenheit zur Eintracht und die Dankbarkeit, was er erleben durfte.
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