Kevin Trapp sah nach Spielende die Rote Karte – wofür weiß er selbst nicht. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Bittere Last-Minute-Niederlage für die Frankfurter Eintracht im zweiten Gruppenspiel der Europa Conference League. In Thessaloniki verlor die SGE durch ein Gegentor in der 93. Minute mit 1:2 und bleibt bei drei Punkten nach zwei Spielen.

Das Tor für die Hessen, die zunächst durch einen direkt verwandelten Freistoß zurücklagen, erzielte Angreifer Omar Marmoush nach klarem Abwehrfehler der Griechen aber ebenso starkem eigenen Abschluss. Kurz vor dem Ende erfolgte dann der Schock, als die Griechen wie schon beim ersten Tor nach einem Freistoß aus dem Halbfeld trafen.

Wie immer hat SGE4EVER.de noch einmal zusammengefasst, was Spieler und Verantwortliche nach dem Spiel bei RTL zu sagen hatten – auch zur Szene weit nach Spielende, als SGE-Keeper Kevin Trapp noch die Rote Karte bekam.

Robin Koch: „Ich habe die Szene zum Schluss (Rudelbildung, Anmerkung der Redaktion) gar nicht mehr genau gesehen. Es war glaube ich unnötig. Man kann schon sagen, dass wir uns selbst schlagen. Wir bekommen zweimal fast genau das gleiche Tor durch einen Standrd. Sonst waren wir in meinen Augen die klar bessere Mannschaft. Wir machen dann das Tor, dann bekommt man kurz vor Schluss so ein Tor, das ist extrem bitter. Beim ersten Tor fällt der Ball ganz komisch rein, beim zweiten Tor weiß ich bisher selbst noch nicht, wie er reingeht.“

Kevin Trapp zur Rudelbildung: „Was genau passiert ist, weiß ich gar nicht. Ich habe nur eine Traube am Spielertunnel gesehen und wollte dort hin um abzuklatschen. Als ich dort war, kam der Trainer in meine Richtung und hat Dinge gesagt. Ich habe ihm dann gesagt, dass er sich beruhigen soll. Dann hat er noch einmal etwas in meine Richtung gesagt, andere auch. Dann ging es weiter und ich habe die Rote Karte gesehen. Das ist für mich wirklich ein Skandal. Die Spieler haben auf Englisch und Griechisch beleidigt. Ich habe später mit den Spielern gesprochen und die haben sich teilweise entschuldigt. Der Staff von PAOK ist zum Schiedsrichter gegangen und hat ihm gesagt, dass ich nichts gemacht habe. Aber der Schiedsrichter hat darauf bestanden, dass ich Rot gesehen habe. Dafür habe ich wenig Verständnis.“ 

Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt): „Ich war auf dem Weg in die Kabine, nachdem sich die erste Rudelbildung aufgelöst hat. Kevin Trapp hat mir gesagt, dass er versucht hat zu schlichten, was man vom Kapitän auch erwarten kann. Ich weiß nicht was der Schiedsrichter gemacht hat. Ich habe auch noch mit niemandem gesprochen von den Schiedsrichtern. Ich glaube, wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht. Es war eine sehr unverdiente Niederlage. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, haben 18:4 Torschüsse. Die Standards verteidigen wir schlecht, vor allem in der ersten Zone. Dann verliert man so ein Spiel, das ist jetzt gerade bitter, aber es geht darum, jetzt wieder aufzustehen. Die Jungs sind natürlich sehr niedergeschlagen. Aber sie haben viel investiert, sie haben alles gegeben bis zur letzten Sekunde. Ich hatte zu jederzeit das Gefühl, dass wir nah dran sind, das Siegtor zu schießen. Aber so ist Fußball, das kann passieren. Jetzt geht es für uns darum, eine Reaktion zu zeigen und auf die positiven Dinge aufzubauen.“

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17 Kommentare

  1. Heidenheim ist wichtiger als die ungerechtfertigte rote Karte. Ich habe keinen Bock auf Abstiegskampf. Trotz der besten Saisonleistung sehe ich die 3 Punkte ganz weit weg. Heidenheim ist körperlich und wird mindestens ein Tor machen. Uns fehlt nicht nur ein richtiger Stürmer, sondern ein Leader. Der herbeigeredete und selbsternannte Koch ist es nicht. Er spielt und organisiert seine Dreierkette gut, mehr aber auch nicht. Kann man auch kaum verlangen auf seiner Position. Shkiri ist ein ruhiger und unauffälliger Charakter. Rode leider selten dabei. Bleibt Hase der heute leider auch noch Pech hatte.

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  2. Das ist nicht die stabilste Abwehr der Liga bei 2 Schüssen 2 Tore.

    Ansonsten muss ich eigentlich sagen, abgesehen davon, war das Spiel gut.
    Bestes Spiel bisher, hat mir gut gefallen.

    Die Niederlage ist bitter, eigentlich hätten wir das gewinnen sollen… da beißt die Maus kein Faden ab

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  3. Also wenn man bei so einer roten Karte kaum Aussicht auf nachträgliche Korrektur hat, wenn alle Beteiligten und auch die Fernsehbilder bezeugen, dass da nichts mehr war, dann weiß ich auch nicht. Ok, der Schiri hatte im Getümmel wenig Chance auf Überblick, aber warum kann er sich nicht nachträglich korrigieren? Könnte da nicht auch eine VAR Entscheidung folgen? War doch eine grobe Fehlentscheidung (weil Fehleinschätzung).

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  4. Der Trainer der Griechen hat sich das gesamte Spiel am Feldrand aufgespielt wie ein Selbstdarsteller.

    Ich hoffe, dass die Fernsehbilder Trapps Unschuld beweisen und dafür der Spinner gesperrt wird.

    Ich freue mich auf’s Rückspiel.

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  5. Was hat das noch mit Fußball zu tun?

    Ich bin traurig und enttäuscht. Das ganze Spiel über werden unser Torwart und unsere Angreifer mit Laser-Pointern geblendet. Der Schiedsrichter hält es nicht für notwendig, eine Stadion-Durchsage zu veranlassen.

    Das ganze Spiel über kam von der PAOK-Bank wildes Gestikulieren und es mussten Einzelpersonen zurückgehalten werden. Der Schiedsrichter hat nichts unternommen.

    Das Führungstor für PAOK zum 1:0 fiel nach einer klaren Schwalbe.

    Was war eigentlich schlimmer, das Niveau in diesem griechischen Stadion oder der Schiedsrichter?

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  6. Leider kommt es so wie es auch zu erwarten kann…wenn Fussballvereine kaum noch was anderes sind wie Wirtschaftsunternehmen und es nur darum geht Geld zu verdienen… Leute, ich tue mich so schwer mich noch mit dem Fussball zu identifizieren… Jetzt haben wir im Sommer 130Mio!!! Durch Spielerverkäufe eingenommen. Ist ja toll für den Verein – mich als Fan bringt es aber emotional immer weiter weg… Spieler die nur noch als Geldanlage gesehen werden, die nach 1-2 Jahren direkt wieder verkauft werden sollen oder wollen… Es gibt keine Identifikation mehr. Finde es wirklich furchtbar… Als Fan würde man doch lieber die guten Spieler und den dadurch besseren Fussball im Stadion sehen als das Geld auf dem Konto… Der ganze Fussball ist so kaputt und Saudi Arabien wird dem ganzen noch den Rest geben… Irgendwann muss und wird diese Blase hoffentlich platzen…
    Das gegurke diese Saison ist teils grausam, da macht mich das Geld auf dem Konto unserer Eintracht auch net glücklich. Letzte Saison noch Champions League gespielt, im Sommer die meisten Leistungsträger verkauft und jetzt verliert man gegen Mannschaften dessen Namen man kaum aussprechen kann. Und dann muss man sich nacher noch die Leistungen schön reden…
    Soll überhaupt kein bashing oder so sein. Einfach meine Gefühlslage…schauen wir mal was die Zukunft noch so bringt

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  7. @9 Da muss ich dir zum Teil schon recht geben und das klingt bei unseren Neuzugängen ja besonders stark in dieser Saison an, die sich oft als Teil eines Projektes sehen. Was das Klopfen auf das Wappen wert ist wissen wir umgekehrt ja auch, doch diese Entwicklung macht eine Identifikation halt auch immer schwerer. Aber auch das wird ja vom Management so forciert, wenn man Spieler nach 2 Jahren mit hohem Gewinn verkaufen will und ein Pacho nach wenigen Spielen mit dem Preisschild 40 Mio Euro versehen wird. Der Plan dahinter ist ja klar, aber einfach mal eine gute Mannschaft nur punktuell zu verbessern, um diese dann besser zu machen wie in dieser Saison Leverkusen, das wäre ein Traum.

    PS: trotz all dem Wissen total mies geschlafen, weil ich mich über diese absolut dumme Niederlage so ärgerte, so viel zum Thema nachlassende Identifikation

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  8. @ 8 Fozzi, der „Fußballgott“ hat ein wenig die Pokalauslosung korrigiert. 🙂

    Was den fehlenden Knipser angeht; wir wissen wie die Dinge gelaufen sind. Also sollten wir uns in Geduld üben und evtl. auch eine Durststrecke überstehen. Blos net die Nerve verliern!

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  9. @9
    Ehrlich gesagt kann ich mit Deiner Kritik nichts anfangen. Woran machst Du denn mangelnde Identifikation und gegurke (so eine Bezeichnung finde ich schon fast unverschämt!) fest? Ich habe gestern eine sehr engagierte MANNSCHAFT gesehen, die offensichtlich alles gegeben hat und nach dem Spiel sichtlich geknickt und angefressen war. Wo hast Du denn da mangelnde Identifikation gesehen?

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  10. @9
    Finde ich heuchlerisch. Na klar, würden wir gerne die Spieler behalten… ABER natürlich nur die Guten, die toll kicken. Sobald aber einer von unseren heißgeliebten Helden eine Formkrise hat, stagniert oder sonst irgendwas hat, würde man sie dann doch gerne direkt wegschicken. Da ist das Verkaufen dann plötzlich nicht mehr so schlimm und will sie – auch von Seiten der Fans – so schnell wie möglich los werden.
    Siehe Borré, Lenz, da Costa, aktuell Knauff, Tuta, Hauge etc. genügen auf einmal nicht mehr den Ansprüchen und sollen am liebsten weg. Kann man hier immer wieder lesen.

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  11. Ja, ja, Emotionen und Rudelbildung, ein leidiges Thema!

    Da kann man vergebens predigen, wegbleiben, auf die Zähne beißen und auf den Hintern setzen…

    (Vielleicht mal ein Praktikum beim Rugby machen, da darf mein kein Wort zum Schiri sagen oder mal beim Eishockey, da kann man sich mal richtig kloppen und sich abreagieren. )

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  12. Moin moin. Es ist, neben der Notwendigkeit Verkaufserlöse zu erzielen, da wir eben nicht gesetzt sind in den oberen 4-5 Plätzen, halt auch dazukommend das einfache durchschnittskicker wie Kamada, Ndicka oder auch Lindström, glauben nachdem Sie mal höhere Luft geschnappt haben, glauben das es ohne sie in der CL nicht mehr geht. Die fühlen sich als Teil der CL weil sie da mal mitlocken durften… und dann, wenn du als newcomerVerein da rein rutschst, dann hast du dazu einfach das Problem. Und alle die geblieben sind oder kommen wollen mehr Geld…. So einfach ist das. Da gibt’s nur zwei Möglichkeiten: immer CL Quali oder rigoros runterschrauben. Mitfahren wollen aber ohne die notwendige Quali dafür macht den gesamten Verein platt. Eine ganz gefährliche Gratwanderung, Beispiele kennen wir alle….

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  13. @9 Immerhin gibt es Gerüchte, dass die 130 Millionen zweimal jährlich für sieben Tage in einer Vitrine im Eintracht Museum zum Bewundern ausgestellt werden sollen… 🙂

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  14. @bessom
    Und mir fällt es überhaupt nicht schwer mich mit dem, was du teils perfekt auf den Punkt bringst, zu identifizieren.
    Bobic hat dieses Geschäftsmodell implementiert. Und spätestens seit diesem Sommer dürfte jedem klar sein, dass „EINTRACHT“ kaum noch sinnfälliger Inbegriff unserer Haltung zum Mannschaftssport sein kann und soll: inzwischen ist das Wort vor allem anderen zum Markennamen eines Durchlauferhitzers für Söldnerkarrieren geworden. Und das auf einem Niveau, welches offenkundig geeignet ist, unseren Vorstandssprecher directement in die Rektalgemächer des Kalifen der ECA, Nasser El Khelaifi, als dessen Hilfswesir abzuordnen. Dass insbesondere auch dazu im Umfeld so gut wie keinerlei Fundamentalkritik, nicht einmal Abscheu oder Ekel zu vernehmen war und ist, darf wohl als deutliches Symptom für den bedenklichen Grad an Gleichgültigkeit bzw. Resignation unter vermeintlichen Anhängern aufgefasst werden.

    Ansonsten: war das m.E. das erste Spiel unter Dino, dem man deutlich anmerken konnte, wohin die Reise bis zur WP noch gehen kann – auch ohne echte 9.
    Wohlgemerkt: Es fehlten zudem ein Mario Götze in Normalform und ein Dampfmacher a la Seppel Rode. Dann darf man die Leistungen u.a. von Ansgar oder Aurelio erneut z.T. durchaus als dürftig werten. Trotzdem gelingt es der Mannschaft über die volle Spielzeit die Kontrolle zu wahren. Das sollte nicht unterschätzt werden. Der Abschluss von Omar war internationale Klasse, den muss man erst mal so souverän platzieren. Trotzdem müssen von drei hochkarätigen und weiteren 8-10 Halbchancen mehr Dinger rein gehen. Erstmals wird auch konsequent aus der Distanz abgezogen. Gut so, aber warum jedesmal entweder unpräzise oder halbherzig?
    Wir brauchen das Weiterkommen in der ConfLeague dringend, damit die Truppe genug Spielzeit kriegt, um zu einer effektiven Mannschaft heranzureifen. Tore werden auch weiterhin Mangelware bleiben – wenn die Defensive bei Standards gg. uns sich dann noch ausgeschlafener präsentiert, soll’s recht sein. Über am Ende 12 HR-Punkte wäre ich fast schon froh.
    Heidenheim wird uns definitiv mehr Probleme bereiten, als die gestern tendenziell zweitklassig aufgetretenen Thessaloniker.

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