Toppmöller fordert „volle Konzentration, über 90 Minuten“

Der erste Eindruck von Schottland war für Dino Toppmöller eher eisig: Kalt sei es in Aberdeen, bemerkte der Chef-Trainer von Eintracht Frankfurt, eingepackt in einer Daunenjacke. Doch umso heißer sind er und seine Mannschaft für das morgige Auswärtsspiel bei den Schotten in der UEFA Conference League.

„Wir sind hier, um das Spiel zu gewinnen“, so Toppmöller selbstbewusst. Das Spiel gegen den FC Aberdeen habe für sein Team nach dem „furiosen Sieg gegen die Bayern“ eine besondere Bedeutung: „Wir wollen dieses Gefühl morgen forcieren, um Rückenwind für die letzten zwei Partien in der Bundesliga mitzunehmen.“

Toppmöller erwartet einen tiefstehenden, zweikampfstarken Gegner

Allerdings ist dem Coach auch klar, dass es ein völlig anderes Spiel als gegen den deutschen Rekordmeister wird: „Wir treffen auf einen sehr zweikampfstarken Gegner, der zumindest im Hinspiel gegen uns phasenweise sehr tief verteidigt hat. Morgen benötigen wir eine gute, fußballerische Qualität; viel Geduld gegen einen tiefen Block, den wir erwarten. Wie im Hinspiel, wollen wir uns Chancen herausspielen, sodass wir eine gute Qualität bei Ballverlusten benötigen. Und ein gutes Gegenpressing, damit der Gegner nicht in Umschaltmomente kommt. Leichte Fehler, wie im Hinspiel, worauf der Gegentreffer gefallen ist, sollten wir vermeiden. Also: Volle Konzentration über 90 Minuten!“

Konzentration ist auch deshalb gefragt, weil die Mannschaft nach Verfehlungen einiger Frankfurter Anhänger ohne Fans im Stadion auskommen muss. Zwar haben er und seine Spieler am Flughafen in Aberdeen bereits zahlreiche Adlerträger gesehen, die jedoch – offiziell – nicht vor Ort dabei sein dürfen. Toppmöller: „Wir fühlen die Unterstützung trotzdem!“ Er verspüre aufgrund der reisewilligen SGE-Fans eine besondere Verantwortung, morgen im Europapokal-Spiel entsprechend abzuliefern – auch wenn sein Team längst für die Zwischenrunde qualifiziert ist.

Dabei muss der Coach indes kreativ werden. Omar Marmoush etwa wird beim Gastspiel in Schottland fehlen (SGE4EVER.de berichtete): „Bei Omar haben wir die Information bekommen, dass er bereits nach dem Training gestern Krankheitssymptome hatte. Heute Morgen ist es schlimmer geworden, sodass es kein Thema für uns war, ihn mitzunehmen. Am Sonntag fällt er ohnehin aus. Wir gehen davon aus, dass er gegen Gladbach wieder zur Verfügung steht.“

Ngankam oder eine falsche Neun?

Eine Option wäre, Jessic Ngankam eine weitere Chance zu geben und Marmoush somit eins zu eins zu ersetzen. Frankfurts Übungsleiter denkt jedoch auch darüber nach, eine so genannte falsche Neun aufzustellen – wenn nicht morgen gegen Aberdeen, dann vielleicht am Sonntag in der Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen, wo Marmoush aufgrund einer Gelbsperre aussetzen muss.

Weitere Spielpraxis erfährt gegen Aberdeen womöglich Niels Nkounkou, der am späten Mittwochnachmittag bei der Pressekonferenz mit Toppmöller auf dem Podium saß. Noch etwas schüchtern bekundete der 23-Jährige, dass er einen guten Start in Frankfurt hatte und sich am Trainer sowie an den Mitspielern orientiere, um noch viel zu lernen. Mit Blick auf die Partie gelte jedenfalls: „Das morgige Spiel ist wichtig, um die Motivation und das Gefühl nach dem Sieg gegen die Bayern aufrechtzuerhalten.“