Eintracht Frankfurt bleibt nach dem 3:3 auch gegen Schalke 04 sieglos und kassiert zum sechsten Mal  einen entscheidenden Gegentreffer in den Schlussminuten

Sebastian Rode wähnte nach dem Schlusspfiff der Fußball-Bundesligapartie seiner Eintracht gegen den FC Schalke 04 höhere Mächte am Werk und mutmaßte: „Es liegt scheinbar ein Fluch auf uns“. Sieht man sich die letzten Resultate der Frankfurter und den dazugehörigen Spielverlauf an, so ist man fast geneigt ihm zuzustimmen – 2:2 gegen den Hamburger SV, zweimal 1:1, gegen den SC Freiburg und den 1. FC Nürnberg, 1:2 gegen den Vfl Wolfsburg und 0:1 beim rheinischen Nachbarn Mainz 05 und jedes Mal fiel der Gegentreffer innerhalb der letzten zehn Minuten. So auch am Samstag als Benedikt Höwedes in der 86. Minute den Schalker Ausgleich zum 3:3 erzielte. Dass nach dem Spiel darüber gesprochen wurde, dass das „Quäntchen Glück“ (Rode) zum Sieg gefehlt habe, ist indes erstaunlich, lag die Eintracht doch zunächst nach zwei frühen Toren, ein Eigentor von Johannes Flum,  (14.), und ein Treffer von Joel Matip (18.), innerhalb von fünf Minuten  0:2 zurück. Dabei hatte die, auf drei Positionen veränderte Mannschaft von Trainer Armin Veh – Lanig kam für Alexander Meier ins Team, bei dem die „Probleme an der Patellasehne“ zu groß waren, um spielen zu können (Veh),  Carlos Zambrano ersetzte den an muskulären Problemen im Oberschenkel laborierenden Bamba Anderson und Joselu begann überraschenderweise  neben Vaclav Kadlec im Angriff, zunächst deutlich mehr Ballbesitz und kombinierte schnell nach vorne.

So bot sich bereits nach zwei Minuten die erste große Chance für das Sturmduo der Eintracht, Joselu legte ab auf Kadlec, der scheiterte jedoch am Schalker Torhüter Timo Hildebrandt. Schalke 04 war mit dem Pressing der Gastgeber zunächst deutlich überfordert und hatte Glück, dass Martin Lanig einen abgeblockten Fernschuss von Johannes Flum nur knapp mit der Fußspitze verfehlte (12.). Umso erstaunlicher kurz darauf die Schalker Führung – Trainer Jens Keller sprach sogar von einem „Tor aus dem Nichts“ : Jefferson Farfan blieb während eines Schalker Konters auf dem Rasen liegen, Schiedsrichter Markus Schmidt entschied auf „weiterspielen“, die Gäste leisteten der Aufforderung Folge und Johannes Flum köpfte eine Flanke Uchidas  ins eigene Tor (14.). Kurz darauf dann das 0:2 – Joel Matip köpfte nach einer Ecke von Dennis Aogo das bis dato glückliche zweite Tor für die Gäste. Die Frankfurter waren nach den beiden Gegentreffern zunächst konsterniert, so kam Schalke zwar zu Chancen – Russ klärte vor Farfan (22.) und Trapp parierte einen Fernschuss Julian Draxlers (30.), hatte allerdings auch Glück als Johannes Flum kurz vor der Pause nur den Pfosten traf (41.) und Tranquillo Barnetta den Nachschuss direkt auf Hildebrandt platzierte.

Besser machte es Flum dann Mitte der zweiten Halbzeit: Hildebrandt war nach einem Barnetta – Freistoß zu weit aus seinem Tor geeilt und der Ex- Freiburger  erzielte per Kopf den Anschlusstreffer zum 1:2 (57.). Damit war der Weg bereitet für einen Spielverlauf auf den „nach dem 0:2 wohl nur wenige im Stadion gehofft haben“ (Heribert Bruchhagen): Zunächst traf Joselu zwar nur den Pfosten (58.) machte es wenig später aber besser als  er nach Flanke von Sebastian Jung den Ausgleich zum 2:2 köpfte (61.). Dass der Mann, der sich, nachdem er lange nicht berücksichtigt wurde, durch „Arbeit im Training“ (Armin Veh) überraschend für die Startelf empfahl, nach seinem sehenswerten Führungstreffer zum 3:2 per Distanzschuss,  nicht vollends zum Matchwinner wurde  lag   nicht zuletzt an Benedikt Höwedes spätem Gegentor zum 3:3 (86.).

Trainer Armin Veh wollte seiner Mannschaft nach dem Spiel indes “ keinen Vorwurf machen“, sei der Gegentreffer im Unterschied zu den vorherigen Spielen doch purer „Zufall“ gewesen, da sich die Mannschaft im Unterschied zu den vorherigen Spielen heute über das ganze Spiel sehr „präsent“ und „fit“ präsentiert habe. Und auch Heribert Bruchhagen wagte einen eher versöhnlichen Ausblick auf das Europa – League Spiel am Donnerstag bei Girondins Bordeaux, man habe zwar „schwere Wochen“ vor sich, allerdings sei „die Moral intakt“ und die „Leistung sollte Selbstvertrauen geben“. Marco Russ wird die Mannschaft dabei wohl nur mental unterstützen können, er hat sich einen Muskelfasseriss zugezogen und fällt für das nächste Spiel höchstwahrscheinlich aus.

Vielen Dank an unseren Gastreporter Stefan K. für diesen ausführlichen Bericht zum Spiel gegen den FC Schalke 04!
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52 Kommentare

  1. wir haben echt nen vereinsnegativekord wieder aufgestellt. so lange wie diese saison waren wir noch nie ohne heimsieg. nichtmal unter reimann….
    auswärts also umso wichtiger. hannover ist auch sowas von angeschlagen da kann man was holen. oder wir bauen die wieder auf…

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