21.05.2014, Fussball, 1. BL, Vorstellung Eintracht-Trainer Thomas SchaafHeute Abend wird Thomas Schaaf beim Finale der Champions League in Lissabon verweilen und sich das Madrider Stadtderby zwischen Atletico und Real ansehen. Sein Ziel: Scouting betreiben – allerdings nicht für Eintracht Frankfurt, sondern als Technischer Beobachter für die Uefa. Erst durch diesen Job, den der neue Trainer der Hessen im Frühjahr annahm, merkte er, dass er sich wieder bereit fühle für eine neue Herausforderung an der Seitenlinie. Nach langer Überlegung schloss sich Schaaf dann den Adlern an und unterschrieb am vergangenen Mittwoch den Vertrag. Bei seinen ersten öffentlichen Auftritten spürt man, dass der 53jährige viel Kraft getankt hat und bereit ist für die schwere Aufgabe bei den Frankfurtern. Zunächst müssen die Lücken geschlossen werden, die durch die Abgänge von Sebastian Rode, Pirmin Schwegler und Sebastian Jung entstanden sind. „Das bin ich doch gewohnt. Ich kann Ihnen sagen, wen ich in Bremen alles verloren habe: Diego, Mertesacker, Pizarro, Frings. Reichen diese Namen oder soll ich noch ein paar mehr aufzählen? Ich könnte es. Man muss auch sehen, dass Eintracht Frankfurt diese Spieler erst auf das Niveau gebracht hat, das sie interessant für andere Vereine gemacht hat. Und man hat auch lange profitiert, von einem Sebastian Rode zum Beispiel. Also hat der Verein alles richtig gemacht“, behält der gebürtige Mannheimer die Ruhe im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. „Man muss halt sehen, Ersatz zu finden und erneut interessante Spieler zu finden. Das Wichtigste bleibt aber eine funktionierende Mannschaft, dann stellt sich Erfolg so oder so ein„, umreisst Schaaf die Hausaufgaben, die auf Bruno Hübner und ihn zukommen.

Anscheinend haben die beiden Verantwortungsträger der Hessen auch schon konkrete Ideen. „Es bedarf noch einer Reihe von Gesprächen. Ich muss mich mit Bruno Hübner austauschen, und abstimmen, welche Möglichkeiten bestehen. Es gibt bereits Planungen. Und alles, was ich bislang gehört habe, ist, dass man fleißig war. Es sieht aber so aus, dass in Frankfurt eine Mannschaft vorhanden ist, die auf einigen Positionen ergängt werden muss. Darum kümmern wir uns„, schätzt Schaaf die Lage ganz realistisch ein. Für großspurige Zielsetzungen in der Öffentlichkeit ist der Coach der Hessen auch nicht bekannt. Stattdessen hofft der Familienvater, der seinen Frau und Tochter mit an den Main bringt, dass die Fans und das Umfeld den Erfolg mit dem Erreichen der Europa League in der vorletzten Saison richtig einzuordnen wissen. Zwar sei Schaaf auch schon in Bremer Zeiten gewohnt, dass das Umfeld nach Erfolgen weitere verlangt. „Wenn Sie mal einen Titel geholt haben, freuen sich alle darüber und wollen den Erfolg im nächsten Jahr noch toppen„, weiß der mit schwarz-roter Brile ganz im Eintracht-Style auftretende Coach die Wünsche der Fans einzuschätzen. „Aber man muss immer die Kirche im Dorf lassen.“ Trotzdem setzt sich der Neu-Frankfurter große persönliche Ziele: „Dass mir die Arbeit viel Spaß macht, dass ich mich erfreuen kann an meinen Spielern und es vielleicht schaffe, den einen oder anderen besser zu machen. Ich wünsche mir, dass Spieler das erreichen, was sie sich erträumen. Und für uns alle auch Erfolge.“

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5 Kommentare

  1. Gutes Interview, Guter Trainer und wenn das Umfeld ruhig bleibt kann etwas entstehen.
    Warten wir mal die Neuzugänge ab.
    Ich persönlich fand es z.B. bemerkenswert wie man in Bremen mit der Leistung in dieser Saison umgegangen ist.
    Dutt stand nie öffentlich zur Debatte und man hat letztendlich die Klasse gehalten.

    Wenn man Schaaf hier Zeit gibt und realistisch in die Saison geht ( mit dem Ziel Klassenerhalt ) dann kann in den folgenden Jahren schon etwas wachsen.

    Ich hoffe ja, dass wir mindestens einmal dem Pirmin und einmal dem Sebi schön in die Suppe spucken können 🙂

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  2. @LUXSGE

    wenn ich ehrlich bin tut der Seppl Abgang emotional gar nicht so weh, wahrscheinlich weil es vor der saison schon kommuniziert worden ist.
    Pirmin und Sebi waren dann schon ein harter Schlag…Wolfsburg und Hoffenheim…tzzzz.
    😀 😀 😀

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  3. Kein Träumer, lieber 1986. Er ist lange im Geschäft und hat auch was vorzuweisen. Das Motto heißt: Die Mannschaft ist der Star. Wir haben auch ohne Rode und Schwegler die nötigen Punkte geholt. Gut, wenn er die Spieler stark redet, anstatt ständig von fehlender Qualität zu sprechen, wie Herr Veh. Sicher wird es auch Verstärkungen geben, aber lieber tief stapeln.

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