KittelViereinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass Sonny Kittel sein Debüt in der Bundesliga feiern durfte. Am 28.08.2010 spielte der damals noch 17jährige erstmals in der deutschen Eliteliga, wurde von Michael Skibbe gegen den Hamburger SV in der 84. Minute eingewechselt. Seitdem kam der Mittelfeldspieler erst 26mal in der Bundesliga zum Einsatz. Zuletzt wurde der Blondschopf gegen den 1. FSV Mainz 05 in der 69. Minute eingewechselt und hatte dabei viel Pech, dass ihm ein klarer Elfmeter verweigert wurde. Großartig aufgeregt hat sich das große Talent über diese Entscheidung aber nicht. Viel mehr freut sich der B-Jugend-Meister 2010 darüber, dass er unter Trainer Thomas Schaaf nach seinen schweren Knieverletzungen peu à peu immer näher an die Startelf herangerückt ist. „Nach meinen Verletzungen ist für mich jedes Bundesligaspiel ein Geschenk„, sagt der inzwischen 22jährige im Gespräch mit BILD. „Egal, gegen welchen Gegner. Ob ich spiele, entscheidet der Trainer. Und wenn ich die Chance bekomme, werde ich alles dafür tun, ihm zu zeigen, dass seine Wahl die richtige war.“

Gegen den FC Schalke 04 durfte Kittel vor zwei Wochen zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an auflaufen. Sein Auftritt (SGE4EVER.de-Note 4,0) wirkte gehemmt, nach einer frühen gelben Karte fand das Eigengewächs nie in die Partie hinein. An den Verletzungen der Vergangenheit aber lag es nicht: „Wenn ich jetzt auf den Platz gehe, denke ich nicht mehr an mein Knie.“ Nach dieser schwierigen Zeit braucht der Techniker einfach noch Zeit, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Immer wieder wurde Kittel in seiner jungen Karriere zurückgeworfen, hatte nach diesen Schlägen ins Gesicht, wie er die Verletzungen bezeichnet, viel Zeit nachzudenken. „Klar, dass man sich da überlegt, wie es weiter gehen soll, wenn es mit der Karriere als Profi nicht klappt.“ Eine wirkliche Alternative gab es für den Flügelspieler der Eintracht allerdings nicht, der Fußball ist seine große Leidenschaft. „Für mich war sofort klar: Ich muss kämpfen und schnell wieder auf den Platz zurück. Umso mehr genieße ich die Zeit jetzt. Denn ich liebe den Fußball. Ich denke nur daran, wie ich besser werden und mit Eintracht in der Bundesliga richtig durchstarten kann.“

17.12.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Hertha BSC BerlinNeben der Familie, die ihn unterstützte, wo sie nur konnte, gaben ihm auch die Fans der Hessen viel Kraft auf dem Weg der Genesung: „Ich durfte schon mit 17 erleben, wie es ist, wenn die Eintracht-Fans im Stadion deinen Namen rufen. Das ist gerade in Frankfurt etwas besonderes, weil wir die besten Fans der Liga haben. Wenn man dann verletzt ist und sieht im Fernsehen, wie die Kollegen aufs Feld laufen, dann ist das richtig hart. Deshalb habe ich auch so auf meine Rückkehr gebrannt.“ Es sind diese Worte, die zeigen, dass Kittel keiner ist, der den Boden unter den Füßen verlieren wird. Der junge Mann wirkt sehr bescheiden und bodenständig. Dies liege aber nicht nur an den schweren Verletzungen, sondern auch daran, dass „ich aus relativ einfachen Verhältnissen komme und sehe, wie viel meine Mutter jeden Tag arbeiten muss. Ich weiß das Leben als Profi einzuschätzen. Da bin ich auf dem Boden geblieben.“ Am Samstag darf Kittel möglicherweise das nächste Geschenk öffnen. Der beidfüßig Mittelfeldspieler wurde schon häufiger im Sturmzentrum getestet und könnte daher für Haris Seferovic, der eine Gelbsperre abzusitzen hat, in die Startelf rücken. Es wäre sein 27. im Fußball-Oberhaus. Und somit das nächste Geschenk für den Gießener.

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3 Kommentare

  1. Wir wünschen uns alle das aus ihm „EINER“ wird, aber ich bin da skeptisch. Ich sehe in ihm auch keinen Stürmer, auch nicht Außenstürmer“ , würde mir wünschen ihn mal auf einer anderen Position zu sehen. Würde ihn zum Rode umschulen. Hoffentlich straft er mich morgen zum „Unwissenden“!

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  2. Ich stimme Grantler zu: Ich sehe Sonny Kittel auch nicht als Stürmer oder auf den Außen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er im zentralen Mittelfeld, defensiv vielleicht sogar eher offensiv,besser aufgehoben ist.

    Wichtiger ist mir aber, dass er in den nächsten Monaten, besser Jahren, ohne große (Knie-)Verletzungen spielen kann. Dann wird er nach meiner Meinung eine gute Chance für einen überdurchschnittlichen Spieler haben. Und diese wünsche ich ihm.

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