André Silva trifft zum zwischenzeitlichen 1:1. Djibril Sow hatte vorgelegt.

Zwei Minuten vor der Pause kam der Ball am vergangenen Sonntagabend irgendwie glücklich zu Djibril Sow. Der Schweizer nahm kurz den Kopf hoch, schaute und sah André Silva. Der zirkelte perfekt zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Es war eine Koproduktion der beiden Neuzugänge – und zugleich Balsam für Sow und Silva.

Eintracht-Coach Hütter baute Sow auf

Vor allem der Schweizer musste nach seinen beiden Startelf-Auftritten gegen Augsburg und Arsenal Kritik einstecken. Es sei berechtigte Kritik gewesen, sagte Coach Adi Hütter nach dem Spiel. Er baute trotzdem auf Sow, der zu Saisonbeginn lange verletzt war. Und sollte Recht behalten. „Gott sei Dank gibt es immer unterschiedliche Seiten. Die eine ist die Zeitung, die andere der Trainer. Man schaut als Trainer ein bisschen anders drauf, ich geh mit Kritik ein bisschen anders um“, so der Österreicher, der Sow bereits in Bern trainiert hatte. Hütter verriet dann auch, dass er doch etwas Aufbauarbeit leisten musste. „Natürlich muss man mit so einem jungen Spieler reden, wenn es Kritik hagelt und ich den Spieler kenne und weiß, was er kann.“

Sow liefert Antwort auf Kritik

Wichtig sei Sows Antwort auf dem Platz gewesen. Und die passte gegen den BVB. „Meine Leistung war heute nicht perfekt und sie wird auch nächste Woche noch nicht perfekt sein, aber es wird Schritt für Schritt besser und heute bin ich zufrieden“, sagte der 22-jährige Neuzugang von den Young Boys Bern selbstkritisch. „Mir hat es heute unglaublich geholfen, dass Gelson Fernandes, als sehr defensiver Mittelfeldspieler hinter mir gespielt hat, denn dadurch kommen meine Stärken noch mehr zur Geltung. Wenn er hinten absichert, dann habe ich mehr Freiheiten nach vorne“, lobte Sow Hütters Schachzug, mit Fernandes mehr defensive Sicherheit ins Eintracht-Spiel zu bringen. Und Landsmann Fernandes freute sich auch über Sows guten Auftritt. „Es ist wichtig, dass wir unsere neuen, jungen Spieler aufbauen. Djibril Sow hat große Qualität, war verletzt, das ist nicht so einfach.“

Silvas Tor: „Das war wahnsinnig wichtig“

Nicht nur für Sow, auch für André Silva könnte die 43 Minute gegen Dortmund ein wichtiger Moment für ihre Zeit in Frankfurt gewesen sein. Mit seinem ersten Treffer und einer starken Leistung ist der Portugiese angekommen im Eintracht-Trikot. „Man hat am Donnerstag schon gesehen, dass André viel für die Mannschaft arbeitet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis bei ihm der Knopf aufgeht“, so Hütter. Das blitzsaubere Tor war dann das I-Tüpfelchen auf seiner couragierte Leistung. „Das war wahnsinnig wichtig, dass er nicht nur ein gutes Spiel gemacht hat, sondern auch das wunderbare Tor erzielt hat“, befand der Trainer.

Kurze Vorbereitung auf unbequemen Gegner

Nach einer Einheit am Montag genießen die Adler am Dienstag einen freien Tag. Dann heißt es Vorbereiten auf Union Berlin. In der Alten Försterei verlor der Gegner vom Sonntag mit 1:3. „Wir erwarten einen Gegner, der sehr aggressiv ist, sehr, sehr enges Stadion und gutes Publikum. Wir haben nur ein paar Tage Zeit uns vorzubereiten“, warnt daher auch Adi Hütter. Der Übungsleiter hätte gerne ein bisschen mehr Zeit, um die neuen Spieler und die Abläufe in Abwehr und Angriff zu proben. Doch die Eintracht muss schon am Freitag beim Aufsteiger ran.

Hütter: „Wir haben uns freigeschwommen“

Zumindest gehen die Adler mit einem wichtigen Erfolgserlebnis in die kurze Vorbereitung auf Union Berlin. „Wichtig ist, dass wir den Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlt, mitnehmen und das Vertrauen mitnehmen, um die kommende Aufgabe in Berlin besser anzugehen als in Augsburg“, so Hütter. Da habe sein Team eine ganz schlechte erste Hälfte erwischt. „Das Problem ist, dass wir momentan immer in Rückstand geraten. Das nagt auch ein bisschen am Selbstvertrauen“, weiß der Trainer um die Probleme seiner Elf. Zugleich zollte er seinem Team Respekt. Vor allem eines stimmt den Ösi aus dem Dortmund-Spiel positiv: „Wir haben uns absolut freigeschwommen, haben die Mentalität gezeigt, haben den Kampf im Spiel angenommen.“ Tugenden, auf die es auch gegen Union Berlin wieder ankommen wird.

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14 Kommentare

  1. “ Zwei Minuten vor der Pause kam der Ball am vergangenen Sonntagabend irgendwie glücklich zu Djibril Sow….“

    Der Ball kam nicht irgendwie glücklich zu Sow. Ich meine gesehen zu haben, dass der von mir so oft gescholtene Toure mit letztem Einsatz durchaus gewollt das Spielgerät dorthin kickte. 🙂
    Sei es drum; es ist gut ausgegangen (… und ich wollte den Jungen auch mal loben). Der „produzierte“ Freistoß vor unserer Box (wenn´s denn einer war) hängt mir leider immer noch nach.

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  2. @1, sehe ich auch so. Ich fand sogar, dass es sein bestes Spiel bisher war. Der Freistoß war absolut lächerlich, wie man sowas Pfeifen kann, ist mir ein Rätsel. Hasebe klärt den Ball ins aus und 20 Meter abseits des Spielgeschehens kreuzt Alcazer den Laufweg von Toure und bekommt einen Freistoß?!?! Wenn der andere Dortmunder probiert hätte den Ball auf Alcazer zu spielen, dann von mir aus, aber die Szene in der Mitte hatte keinerlei Relevanz! Eigentlich wollte ich mich net uffresche….ich resch mich schon widder uff!!

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  3. Das Unentschieden hat sich unsere Mannschaft redlich erarbeitet. Da gibt es nichts dran zu rütteln.
    Das Foul, was für mich auch keins war, war ein Geschenk an den BVB. Der Alcacer ist ja eigentlich über seine eigenen Füße gefallen. Apropos Fuss; der Moderator Herr Fuss von Sky muss BVB Fan sein.
    Um so höher ist zu bewerten, dass unsere Mannschaft nicht aufgegeben, und das Unentschieden quasi erzwungen hat. Mir kommt diese Willensleistung bei der Presse viel zu kurz. Das war schon eine Klasse Leistung unserer Mannschaft.

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  4. Zum lächerlichen wie ärgerlichen Freistoß. Es ist doch immer das gleiche. Dortmund und Bayern bekommen sowas gepfiffen. Frankfurt, Freiburg und Konsorten eben nicht. Gerechtigkeit? Fehlanzeige!

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  5. Wenn es eine objektive, neutrale Berichterstattung geben würde, dann hätte dieser Fuss nicht bei dem 1:2 gejubelt und vor Freude ins Mikrophon geschrien, er hätte in der Tat den vorangegangenen Freistoß anzweifeln müssen, und es hätte eine mehrmalige Wiederholung und Zeitlupeneinspielung stattfinden müssen, wie das nämlich bei uns gerne gemacht wird, wenn wir mal z.B. ein Tor aus abseitsverdächtiger Position erzielen. Und das ist kein Einzelfall was uns von „eintrachtfreundlichen“ Reportern auf Sky präsentiert wird.
    dakönntischgradverrücktwern. ….

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  6. Der Freistoß war ärgerlich und ein reines Zufallsprodukt.
    Das Tor danach hätte aber locker verhindert werden können.
    Im Video kann man gut sehen, dass nach der Abwehr von Trapp
    die Dortmunder sofort weiterspielen, aber nur Hasebe und Toure
    mitgehen. Der Rest der Truppe steht immer noch in der Mauer
    und schaut interessiert zu.

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  7. @Hooliganverachter, #1,

    dass Touré ganz bewusst und mit vollem Einsatz – gaaanz langem Bein – zu Sow spielte, wollte ich auch schreiben, nachdem ich die unangemessene Beschreibung im Artikel las 🙂

    Und zum Thema SR-Leistungen und neutraler Berichterstattung bin ich ebenso bei meinen Vorschreibern.
    Die ARD hatte das von SR legal empfundene Einsteigen Hummels im eigenen Strafraum immerhin noch etwas angezweifelt, aber Tourés „Berührung“ an Paco Alcacer ganz eindeutig als Foul erkannt.
    Diese Favoriten-Opportunität der Medien (siehe auch die Kicker-Note für den SR: 2) und der SR kann einem schon ganz schön auf die Nüsse gehen.

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  8. Ich habe mir gestern Abend die erste Halbzeit nochmal angeschaut, da ich Sonntag keine Zeit hatte.

    Von der Dominanz, die der BVB in der ersten halben Stunde inne gehabt haben soll von der überall zu lesen ist, weiß ich nichts zu bestätigen.
    Ich hatte erwartet, dass der BVB eine Großchance nach der anderen hat und Frankfurt in die eigene Hälfte drängt.
    Was ich gesehen habe? Ja, der BVB war die erste halbe Stunde besser. Aber die SGE war spielerisch, dieser Punkt ist mir sehr wichtig, spielerisch interessiert die Probleme zu lösen.
    Heute Abend steht noch die 2. HZ an… mal schaun, wie nah die Berichterstattung da an meine gesehene Wahrheit dann dran kommt.
    Ich bleibe auf jeden Fall zu tiefst überzeugt von Hütter und seiner Idee Fußball zu spielen und auch vom Management, was die Transfers angeht.

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  9. Tach zusammen.
    Endlich habe ich mich nach diesem aufregenden Spiel vom Sonntag wieder beruhigt 😉 Jetzt habe ich mal eine Frage zum Verständnis, da ich selber nie Mannschaftssport a la Profi-Fussball gespielt habe:

    „.. Wir haben nur ein paar Tage Zeit uns vorzubereiten“, warnt daher auch Adi Hütter. “ Warum ist dann der heutige Tag frei? Gehört das zum Thema Belastungssteuerung? Man hätte ja auch mal ne Runde durch den Stadtwald radeln, oder Fussball-Tennis spielen können, so mit alle Mann, zum locker bleiben 😉

    @9: genau, als kleines „Dankeschön“ für die Nummer mit KPB 🙂

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  10. das war ein professionell geschundener Freistoß…einzig allein in der Absicht, eine gute Torchance heraus zu holen.
    Ich hab in dem Moment umgeschaltet und zur Familie gesagt “ jetzt fällt ein Gegentor“
    Allerdings hatte ich im Pokalfinale das gleiche getanund gesagt bei der Auswertung der Szene kurz vor Ende…da hatte ich Unrecht…bin dann beim Lauf von Forrest Gaci wieder online gewesen….sowas gleicht sich immer irgendwann aus

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  11. Diese größtenteils inkompetenten Sky-Kommentatoren, die immer die letzten drei aktuellen Artikel der Frankfurter Presse zur Eintracht lesen, und einem dann erklären, was Sache ist… Bei einigen könnte ich mir das wirklich nicht mal 45 Minuten geben – was dann in ernsten Schwierigkeiten münden würde, da man ja das Spiel sehen muss… Insofern rechne ich Sky sehr hoch an, dass man auch auf Stadionsound stellen kann!

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  12. Den Fuss fand ich ganz okay. Kai Dittmann ist sehr gut. Unter aller Kanone finde ich allerdings Jörg Dahlmann, der treibt mich regelmäßig die Wände hoch. Zum Glück hat er die SGE kaum. Den negativen Vogel aber schießt Sven Simon bei der ARD ab, kaum auszuhalten und auch mit vielen Fehlern. Bei den Experten gefällt mir Didi Hamann, auch Lothar Matthäus hat sich sehr gemacht. Oliver Kahn (ZDF) geht gar nicht.

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  13. ‚Der Alcacer ist ja eigentlich über seine eigenen Füße gefallen.‘
    Korrekt! Dennoch hat er den Freistoß bekommen.
    Mal abwarten, Silva und Kohr haben dbzgl Potenzial. Damit meine ich nicht, dass sie sich fallen lassen (sollen), sondern dass sie wissen wie man in welcher Situation am besten agiert um am End den Vorteil zu ziehen bzw ne gelbe Karte für den Gegner zu provozieren.
    Man nennt es auch: Cleverness.
    Diese beiden Neuzugänge haben ebendiese Cleverness & das wird sich noch auszahlen.
    Bestimmt pfeifen Schiedsrichter, auch wenn sie es nicht wollen, eher pro Favorit.
    Das liegt aber weniger an den Präferenzen des Schiris als an der Cleverness (durch Erfahrung) der Spieler des Favoriten.

    Im Normalfall lernen es die Spieler frühzeitig durch internationale Erfahrungen, schon in den U-Nationalmannschaften.
    Bei manchen Trainern wird es auch trainiert, in Italien wahrscheinlich monatlich.
    Sowas ging uns bisher ab. Ich bin sicher kein Fan von Aktionen wie der von Alcacer. Es hat auch eher weniger mit Fairness zu tun.
    Aber: es ist verdammt effektiv.
    Mit ebendieser Cleverness holte Kohr die rote Karte gg Strasbourg…und deren Keeper gg Rebic.
    Ob man es mag oder nicht: it’s part of the game..auch in der Premier League.

    Gibt aber natürlich auch Dinge, die nerven richtig. Bspw die Hände vors Gesicht zu halten wenn man an der Brust getroffen wirs. Das ist arglistige Täuschung. Wie der Begriff schon sagt: n bissi zu arg.
    Das geht mir bspw aufn Sack & will ich auch nicht von unseren Spielern sehen

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