Die UEFA wartet noch ab. (Bild: IMAGO / Nico Herbertz)

UEFA wartet ab: Derweil hat sich der europäische Fußballverband UEFA noch immer nicht zur Thematik rund um die Verfügung geäußert. Der Grund, so die UEFA auf Nachfrage des „hr-sport“, sei ein einfacher: Die Verfügung sei noch nicht offiziell. Sobald dies der Fall sei, wolle sich die UEFA aber äußern.

SGE-Delegierte meiden Neapel: Nachdem am gestrigen Dienstag bekannt wurde, dass die italienische Regierung eine Verfügung erlassen wird, nach der die SSC Neapel keine Karten an SGE-Fans verkaufen darf, werden auch die Delegierten der Eintracht nicht wie gewohnt nach Süditalien reisen. Das verriet Eintracht-Vorstand Philipp Reschke in einer Medienrunde: „Wir sehen keine Veranlassung, uns jetzt noch an irgendwelchen Spielchen zu beteiligen mit Ausnahme des Spiels auf dem Rasen.“ Die Eintracht rät zudem allen Fans, die sich auf anderen Wegen ein Ticket besorgt habe, dringend von einer Reise nach Neapel ab.

Bundestagspolitiker fordert Umdenken: Und auch die Politik hat sich in den Fall eingeschaltet. Wie der „hr“ berichtet, hat der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Armand Zorn einen Brief an die italienische Botschaft in Berlin geschickt. In diesem fordert der SPD-Politiker die italienische Politik auf, die Verfügung gegenüber des Vereins SSC Neapel aufzuheben. Das geplante Verkaufsverbot von Tickets an Frankfurt-Anhänger für das Champions-League-Spiel in Neapel sei „ein schwerwiegender Eingriff in den sportlichen Wettbewerb und die Fankultur der Eintracht und des Fußballs im Generellen“. Das Argument der Sicherheitslage rechtfertige polizeiliche Maßnahmen, um das Großereignis abzusichern, jedoch kein pauschales Verbot, so der Politiker laut des Berichts.

DFB-Präsident äußert Unverständnis: Auch der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Bernd Neuendorf, hat sich zur Thematik um den Fan-Ausschluss von Neapel geäußert und betont, dass er „die Entscheidung mit Befremden zur Kenntnis genommen“ habe. „In der Tat finde ich es problematisch. Also wenn solche Geschichten einreißen, muss man sich die Frage stellen ‚Wie weit geht das?‘. Das sollte in der Tat seitens der Verbände diskutiert werden“, sagte Neuendorf am Mittwochmittag.

Buta angeschlagen: Eintracht-Rechtsverteidiger Aurelio Buta absolvierte beim heutigen Trainingsauftakt in die Woche vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstagmittag um 15:30 Uhr nur eine individuelle Einheit. Wie die SGE mitteilte, laboriert der Portugiese an leichten Knieproblemen. Ebenfalls individuell trainierte Éric-Junior Dina-Ebimbe, der nach seiner Syndesmoseverletzung im Sprunggelenk weiter an seinem Comeback arbeitet. Trainer Oliver Glasner schloss ein Comeback vor der Länderspielpause zuletzt aber aus.

Stuttgarter Stürmer will SGE besiegen: Juan Perea, Offensivspieler beim kommenden Eintracht-Gegner VfB Stuttgart, hat sich im vereinseigenen „VFB TV“ auch zum Spiel gegen die SGE am Samstagmittag geäußert. Nachdem die Schwaben zuletzt nur knapp mit 1:2 gegen den FC Bayern verloren hatten und der Kolumbianer hier getroffen hatte, sei es nun an der Zeit „mit Leidenschaft weiterzuarbeiten“, so der 23-Jährige. „Wir geben alles und werden in allen Spielen versuchen, noch eine Schippe Leidenschaft draufzupacken. Gegen Frankfurt werden wir alles reinwerfen und alles auf dem Platz lassen – wir brauchen und wollen ein gutes Ergebnis. Wir wollen gewinnen und werden alles dafür geben“, gab er ein klares Ziel aus.

Überraschter Ribéry: Ex-Bundesliga-Star Franck Ribéry hat sich in einem Interview mit der „Sport Bild“ auch zu seinem Landsmann und Eintracht-Überflieger Randal Kolo Muani geäußert und hierbei verraten, dass ihn der Angreifer überrascht habe: „Ich hatte ihn noch gar nicht so auf dem Schirm. Er kam gegen Argentinien im WM-Finale auf den Platz. Er hat mich beeindruckt. Schon nach einem Spiel konnte ich sagen: Kolo Muani hat Persönlichkeit, Charakter und Qualität. Auch was er in Frankfurt zeigt, ist super.“ Daher könne er sich den 24-Jährigen auch beim FC Bayern vorstellen: „Er ist jung und hat Potenzial – von daher ist die Antwort eigentlich klar! Der FC Bayern hat schon immer junge Spieler mit großem Potenzial verpflichtet.“ 

Europa League und Conference League weiter bei RTL: Die Spiele der Europa- und Conference League werden auch in den kommenden Jahren bei RTL zu sehen sein. Wie das Unternehmen mitteilt, hat man sich die Rechte für die Wettbewerbe bis ins Jahr 2027 gesichert. Damit wird auch in Zukunft zumindest ein Spiel pro Woche im Free-TV zu sehen sein, die restlichen Spiele beim Streamingdienst des Kölner Unternehmens, „RTL+“.

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9 Kommentare

  1. Vermutlich gibt es etliche Aktivitäten hinter den Kulissen. Schwer vorstellbar, dass das Stadionverbot für die Eintrachtfans so in Stein gemeißelt ist.
    Es gäbe nur Verlierer und es würde Nachahmer geben, jeglicher Willkür wäre der Weg geebnet. Aber, ausgeschlossen ist heutzutage überhaupt nichts mehr, definitiv, leider.

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  2. Die Eintracht hat leider den vorherigen Zusagern für die Karten in Neapel jetzt quasi Absagen geschickt auch aus organisatorischen Gründen da es zeitlich mit den Karten jetzt zu knapp wäre,selbst wenn sich was noch ändern sollte. Von daher trotz UEFA ist das Thema wohl durch. Hätte Lösungen gegeben wenn man von italienischer Seite gewollt hätte ,hat man aber anscheinend nicht.

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  3. Wie wäre es damit:

    Die Wahrscheinlichkeit nach dem Hinspiel und unter den aktuellen Gegebenheiten zum Erreichen des Viertelfinalspiels ist ohnehin sehr gering.

    Die Mannschaft tritt an, bewegt sich aber 90 Minuten nicht. Im Fußball ist Inaktivität nicht strafbar.

    Neapel schiesst rund 100 Tore, die Torschützenliste wird durcheinander gewirbelt und andere Vereine laufen deswegen Amok!

    Wie soll die UEFA reagieren ohne ihr Gesicht zu verlieren?

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  4. @ 3. lost in 2021
    An sich keine schlechte Idee, aber mir wäre es lieber die Eintracht Spieler machen „allein gegen alle“ das beste Spiel ihres Lebens und kommen wie durch ein Wunder weiter…

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  5. @4

    Natürlich wäre mir das auch am Liebsten. Aber mal ehrlich – wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?

    Daher denke ich auf eine extreme und komplett unsportliche Brüskierung sollte man in gleicher Weise antworten, wenn die Straffreiheit gemäß der Statuten gewährleistet ist.

    Ein bisher fast einmaliger Vorgang, der über Jahre weltweit im Gedächtnis bleibt und hoffentlich Wiederholungen unterbindet.

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  6. Vielleicht ist es ja auch ein gutes Zeichen, dass die UEFA sich noch nicht geäußert hat, nicht nur weil der Beschluss noch nicht offiziell ist, sondern hoffentlich auch deswegen, weil sie über ihre Reaktion intensiv nachdenkt.

    Und mal auf den SSC geschaut: Wenn dieser den Sport als solchen ernst nimmt, müssten von dort Reaktionen pro Frankfurt kommen.

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  7. Neapel: Das geht gar nicht !

    Ein solcher Eingriff in ein Sport-Ereignis würde bedeuten: Der Heimmannschaft mal eben über die Poltik einen entscheidenen Vorteil einräumen. Und wie sollen unsere Fans bei diesem Sch… planen können?

    Entscheidung der UEFA sollte sein: Neapel lässt das geplante Eintracht-Kontingent ins Station, entschädigt jeden Fan, dem unnötige Kosten entstanden sind. Dies bis Donnerstag 12 Uhr. Im anderen Fall wird das Spiel nicht ausgetragen und mit 3:0 für Eintracht Frankfurt gewertet wegen Betrugsversuchs.

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  8. Hessenschau:
    Neuendorf: Neapel-Verbot „problematisch“
    DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Entscheidung aus Italien, keine Eintracht-Fans in Neapel zulassen zu wollen, mit Befremden zur Kenntnis genommen. „Ich finde es problematisch. Wenn solche Geschichten einreißen, muss man sich die Frage stellen, wie das geht“, sagte der Präsident und forderte: „Das sollte seitens der Verbände diskutiert

    Da scheinen wir ja wieder einen Mann mit scharfer Kante zu haben (Achtung Ironie aus). Ich bin kein „Hau drauf“, auch eher ein Mann der Diplomatie, aber wie imme beim DFB wird sich nicht eindeutig positioniert. Wozu gibt es die ganzen Posten bei einem Zweckverein, nur zur Arbeitsplatzsicherung?

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  9. Vlt. nochmal was positives am Rande.

    Wir sind in der Champions League weitergekommen als der FC Barcelona und mindestens soweit wie PSG 🙂 also bei Ausscheiden den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern Stolz sein.

    Wichtig ist, dass wir in der Buli wieder die Kurve bekommen und am Ende den DFB-Pokal gewinnen !

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