Sebastian Rode und die SGE blieb gegen die Offensive der Spurs um Heung-Min Son oft nur die Zuschauerrolle. (Foto: imago/Jan Huebner)

Es begann vielversprechend mit dem Tor von Daichi Kamada, dann legten die Spurs los wie die Feuerwehr und drehten die Partie in ein 3:1. Durch Faride Alidous Anschlusstor wurde es nochmal spannend. Doch am Ende siegte Tottenham verdient. Entsprechend niedergeschlagen die Frankfurter Reaktionen, die wir wie gewohnt für euch zusammengefasst haben:

Sebastian Rode: „Tottenham hat eine brutale Qualität, die jede freie Situation genutzt haben. Kane hat die Bälle gut festgemacht, hat Son bedient, der hat die Tore gemacht. Nach dem guten Start sind wir ins offene Messer gelaufen. Wir haben mutig versucht hoch anzupressen. Sie haben trotzdem immer wieder Kane gefunden, der die Bälle festgemacht hat. Mit dem Speed von Son hatten wir unsere Probleme. Trapp hat ein paar gute Bälle gehalten. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, aber sie hatten eine brutale Qualität. Es ist eine brutal enge Gruppe. Es ist alles offen, wir haben es mit zwei Siegen noch in der Hand.“

Markus Krösche (Sportvorstand):Tottenham Hotspur ist eine richtig gute Mannschaft auf einem anderen Level, sie sind zwei Schritte weiter als wir. Sie haben mit hoher Geschwindigkeit verteidigt und waren zielstrebig in ihren Aktionen. Dazu kommt, dass du gewisse Dinge nicht verteidigen kannst. Wir sollten nicht den Fehler machen und uns mit Tottenham auf Augenhöhe zu sehen. Die Jungs, die reingekommen sind, haben das sehr gut gemacht. Die Reaktion nach dem Platzverweis zeichnet uns aus. Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und auch in Unterzahl mutig nach vorne gespielt. Über 90 Minuten hat Tottenham verdient gewonnen. In der Gruppe ist alles offen. Wir müssen beide Spiele gewinnen.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht):Über die gesamten 90 Minuten geht der Sieg für Tottenham in Ordnung. Mit manchen Offensivaktionen von Tottenham waren wir überfordert. Die Tore haben wir kassiert, weil du dir gegen diese Weltklassespieler nichts erlauben darfst. Aber meine Mannschaft hat mich sehr beeindruckt mit vielen Sachen. Ich möchte, dass wir mit unserer Identität und Persönlichkeit spielen. Das haben wir gemacht. Wir haben das schnelle 1:0 erzielt mit tollem Angriffspressing und wir haben immer auf Sieg gespielt. Was die Jungs nach dem Platzverweis geleistet haben, ist unglaublich. Nach dem Viererwechsel haben wir mit einer sehr jungen Fünferkette gespielt, vier davon auf neuen Positionen. Dann kommen wir ran und haben Situationen für den Ausgleich. Das ist Eintracht-Frankfurt-Identität, das macht mich stolz und stimmt mich positiv für die gemeinsame Zukunft. Die Jungs haben alles reingeworfen. Ich werde der Mannschaft sagen, dass es wichtig ist, mit erhobenen Hauptes ins Bett zu gehen. Bei Makoto müssen wir abklären, was er sich genau zugezogen. Er hatte große Schmerzen.“

Antonio Conte (Cheftrainer Tottenham Hotspur): „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, gut kombiniert, viele Chancen herausgespielt und drei Tore gemacht. Kevin Trapp war Eintrachts bester Spieler. Der negative Aspekt war der letzte Teil des Spiels. Das muss eine Lehre sein für alle, für die Spieler und für mich. Das Spiel ist zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Wir haben wohl gedanklich zu früh abgeschaltet, die Spieler und die Fans. Dann haben wir das Tor kassiert. Als wir den Elfmeter verschossen haben, hatte ich Bedenken, weil ich dachte: Jetzt kann alles passieren und es wird nochmal gefährlich. Zum Glück haben wir es über die Zeit gebracht. Der Sieg war sehr wichtig, denn jetzt haben wir alles in eigener Hand.“

Quelle: DAZN, Eintracht

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4 Kommentare

  1. Mlt erhobenen Hauptes ins Bett gehen. So sieht’s aus .

    Wir sind mit 4 Punkten letzter, sind nur 3 Punkte vom ersten entfernt und sind jetzt der Jäger. Also wenn uns diese Rolle nicht besser liegt weis ich auch nicht. Wir haben nur was zu gewinnen, die andern 3 Teams zu verlieren. Psychologisch sind wir aus unserer Diva Sicht im Vorteil und vermutlich sogar Favorit 🙂

    Auf gehts, nur die SGE !

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  2. Aus meiner Sicht hatte die Niederlage weniger mit der „brutalen Qualität“ von Tottenham als mit dem eigenen Unvermögen einiger Spieler am gestrigen Abend zu tun.

    Sicher, Tottenham ist gut, aber auch keine Übermannschaft. Auf dem Niveau darfst Du Dir Fehler wie die von Tuta, N’Dicka und Jakic einfach nicht leisten, schon gar nicht in der Häufung, dann reicht es einfach nicht (auch nicht gegen Bochum, im Übrigen). Diese Pässe in die Mitte auf gedeckte Spieler sind im eigenen Drittel keine gute Idee, v.a. dann nicht, wenn Du mental ohnehin schon angeknackst bist. Da heißt es eher sicher spielen und Selbstvertrauen aufbauen.

    Tatsächlich würde ich einigen der Jungs hinten mal eine Pause gönnen. Smolcic war sicher nicht schlechter als Tuta vorher, und auch Ebimbe, Alidou und Borre haben noch mal richtig Schwung reingebracht.

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  3. @2
    Ich stimme dir grundsätzlich zu. Unser Aufbauspiel ist mit auffällig vielen Fehlpässen unterlegt. In der Liga wird wo etwas nicht ganz so schnell bestraft; in der CL natürlich umgehend.
    Die Qualität der Passe von Tottenham ist schon ein anderes Niveau. Aber durch die Teilnahme an der CL sollten unsere Spieler einiges lernen für die Zukunft. Unsere Mannschaft wird mit den anspruchsvollen Aufgaben ebenfalls wachsen.

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  4. Als ob das nur an dem Speed von Son gelegen hat. In beiden Spielen gegen Tottenham wurden die Grenzen, offensiv wie defensiv, gnadenlos aufgezeigt. Zur Pause hätte es auch 1:5 stehen können und nach 60 Minuten schaltet Tottenham 3 Gänge zurück.In der ersten Halbzeit hinten immer einen Schritt gedanklich und physisch zu langsam. Klar, wenn man noch im Kopf 5 Jahre in der Vergangenheit lebt, dann kann man stolz sein. Zur Weiterentwicklung gehört aber auch, dass man nicht immer alles schönredet.Die Reaktion hier ist wieder ein klassisches beispiel des recency effekts. Nur weil es am ende in einer chaotischen phase nochmal 10 minuten einen schlagabtausch gab, war das spiel doch noch nicht gut. Nach dem ersten Tor hatte die eintracht doch fast bis zur 80. minute keine einzige Chance mehr und wurde komplett dominiert. Gefühlt gab es alle 5 minuten eine Aktion wo Tottenham mit riesen räumen aufs tor marschierte und man dachte gleich klingelts. Wie man sich das jetzt als „guten auftritt“ zusammen spinnt ist mir schleierhaft. Einzelne haben es gut gemacht. Denen kann man auch über den Kopf tätscheln, aber diese häufigen Aussetzer hinten kann man doch nicht gutheißen. 2 Elfer verursacht und Platzverweis spricht Bände. Ein Tottenham in der Form ist auch nicht der Maßstab, mit dem sich die Mannschaft messen sollte.Jetzt muss man die Daumen drücken, dass Tottenham durchzieht. Gewinnen Sporting und Marseille jeweils eins ihrer letzten beiden Spiele, war es das wahrscheinlich. Gegen Leverkusen muß selbstvertrauen geholt werden.

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