Peter Fischer ist seit 2000 Präsident der SGE.

In diesem August jährt sich die erste Wahl Peter Fischers zum Präsidenten der Eintracht zum zwanzigsten Mal. Seit August 2000 steht der 64-Jährige an der Spitze des Vereins – und hat in dieser Zeit schon einiges erlebt: Unglaubliche Siege, die Vereinigung der AG und des Vereins, unglaublich bittere Niederlagen, und und und…

In der „Bild“ hat der Familienvater auf seine Amtszeit zurückgeblickt und betont, dass noch lange nicht Schluss sein muss und er weiter hohe Ziele habe: „Amtsmüdigkeit spüre ich nicht. Als ich anfing, wollte ich einen neuen Riederwald, 10000 Mitglieder und einmal international mit Eintracht spielen. Die Ziele haben sich mit der Zeit weiter entwickelt und verändert – das werden sie auch in den kommenden Jahren.“

Eine der Handlungen, auf die Fischer besonders stolz ist, ist die Vereinigung der Fußball AG und des Vereins. „Die Vereinigung beider Organisationen extrem erfolgreich gestaltet zu haben, ist das Beste und Wichtigste, was mir gelungen ist. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte mein Kollege und Freund Axel Hellmann, der nach seinem Wechsel in den Vorstand die treibende Kraft war“, erklärt der Familienvater. Dabei habe er auch durchaus prominente Gegenstimmen gehabt, wie er verriet: „Heribert Bruchhagen sagte mir zum Jubiläum: ‚Du wolltest immer die Zusammenführung. Es hat nie geklappt, weil wir unterschiediche Ansätze hatten. Jetzt weiß ich, dass du das gut gemacht hast.‘ – Darüber hab‘ ich mich sehr gefreut.“

Klare Haltung, klare Meinung, viel Erfolg

Wer an Peter Fischer denkt, denkt automatisch auch immer an einen Mann mit Charakter, einen Mann der geraden Worte und einer klaren Haltung – und in jüngster Vergangenheit auch an einen Mann, der sich nicht davor gescheut hat, einen Streit mit einer politischen Partei einzugehen. Ende 2017 positionierte er sich klar gegen die „Alternative für Deutschland“ und betonte unter anderem, dass ein Mitglied der SGE aufgrund der Haltung nicht die AfD wählen könne. „Die Frage der Haltung ist für mich genauso wichtig wie die Vereinigung zwischen AG und e.V. Die meisten verbinden den Namen Peter Fischer mit dieser Haltung. Dabei muss man nicht wahnsinnig viel können, nicht besonders mutig oder schlau sein. Es ist nur eine völlig menschliche Feststellung“, erklärt der in Lich geborene Präsident. Dabei habe er zwar viel Gegenwind bekommen, die positiven Rückmeldungen seien aber deutlich zahlreicher gewesen und habe dem Verein geholfen: „Es hat zur enormen Mitglieder-Entwicklung beigetragen. Ein Mann sagte zu mir: ‚Ich bin ein großer Fan und Verehrer von Ihnen. Wir haben mit Fußball nicht viel am Hut, aber nachdem Sie klare Kante gegen die AfD gezeigt haben, ist meine ganze Familie eingetreten.'“

Ein Verein im Aufwind

Nicht nur aufgrund dieser Geschehnisse ist die SGE seit Jahren auf der Überholspur was die Mitgliederzahlen angeht. Waren es im Jahr 200 nur rund 5.000 Mitglieder, sind es mittlerweile über 90.000. Für Fischer jedoch nicht genug: Fischer: Fischer: „Ich will die 100000er Marke knacken, dann gehören wir international zu einem sehr ehrenwerten Kreis. Durch Corona ist das Wachstum etwas schleppender geworden, weil für viele eine Mitgliedschaft bei Eintracht unter Luxus fällt. Und dafür habe ich absolutes Verständnis. Trotzdem halten sich Ab- und Zugänge aktuell die Waage.“  Diesen Aufwind und die Zufriedenheit der Mitglieder mit ihrem Präsidenten sieht man auch immer wieder an den Mitgliederversammlungen und den Wahlergebnissen der Präsidentenwahl Fischers. Grund hierfür könnte auch der enge Kontakt des Familienvaters mit seiner „Eintracht-Familie“ sein. Für ihn ist die SGE mehr als nur Fußball: „Alle Abteilungen sind mir gleich wichtig und gleich lieb, ich bin nicht nur Fußballer. Ich gehe heute noch mit meinen alten Turn-Weibern – so sage ich es ihnen auch – Kaffee trinken. Vor einiger Zeit war ich bei einer von ihnen zum 100sten Geburtstag.“

Großer Triumph trotz Niederlage

Während der Verein seit einigen Jahren im Aufwind ist, hat Fischer über seine gesamte Präsidenten-Zeit auch immer wieder heftige Niederlagen, aber auch große Siege verzeichnet. Dabei war der prägendste Moment laut eigener Aussage die Niederlage im Europa League-Halbfinale beim FC Chelsea – die aber mit ordentlich Stolz begangen wurde: „Diese Tragödie bei einem Spiel, das du eigentlich nicht verlieren kannst, nicht verlieren darfst, weil du besser warst. Ich sehe immer noch den Seitfallzieher von David Luiz in der Verlängerung, der unser 2:1 verhindert. Dann das Ausscheiden im Elfmeterschießen. Das alles war etwas, das in der DNA von Eintracht so oft vorkommt. Diese letzten dramatischen Sekunden, die alles entscheiden. Wer nach diesem Spiel als Eintracht-Fan keine Tränen in den Augen hatte, konnte kein echter Fan sein. Diese Dramaturgie, diese Traurigkeit, die habe ich tief in mir gespeichert. Aber es hat großen Stolz in mir ausgelöst, wie vor allem die Fans damit umgegangen sind.“

 

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11 Kommentare

  1. Cooler Typ! Er lebt den Verein und hat einiges Gute mitangestossen. Trotzdem bin ich bei ihm etwas hin-und hergerissen, denn ich kann mich vage erinnern, dass er durch das riesige Finanzloch und Steuerschulden im Verein einen Beitrag zur Abmeldung der U23 „geleistet“ hat.
    Falls ich da etwas durcheinander bringen sollte, bitte ich um Nachsicht auf Grund meines hohen Alters. Nur die SGE

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  2. Ich bin bei ihm auch hin- und hergerissen.
    Zwischen Ikone der SGE und legendären Funktionär. Vielleicht nehme ich beides, dann stimmt das wieder.

    P. Fischer ist ein riesengroßer Glücksgriff auf der Kommandobrücke unseres mächtigen Schiffes. Es gibt bundesweit nicht viele, die über so lange Zeit so viel produktives für ihren Verein bewegt haben.

    Keep on going, Pete 🙂

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  3. Bester Mann!!!

    „Peter gibt ein‘ aus“
    Hoffentlich bleibt er uns noch Jahre als Präsident erhalten……

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  4. Es gibt doch immer wieder die Möglichkeit, Wasser in den Wein zu schütten. Ist nur die Frage, muss das denn sein ?
    Die Menschen sind halt verschieden.
    Toller Präsident mit tollen Ergebnissen in ALLEN Abteilungen unserer Eintracht, mit klarer Kante und einer Sprache, die gehobene Sponsoren und ganz einfache Mitglieder anspricht.
    Danke für die gute Arbeit, viele Clubs in Deutschland würden sich freuen.
    Forza SGE !

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  5. Finde auch klasse Mann. Es ist nicht immer einfach mit ihn, aber das macht ihn aus.
    Forza SGE

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  6. Hat er denn mal
    Einen ausgegeben ? Also ich war in limassol und er hat keinen ausgegeben damals….

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