Sebastién Haller steht wie kein anderer für die Effizienz der Eintracht vor des Gegners Tor.

Die Frankfurter Eintracht ist in der bisherigen Bundesligasaison trotz Tabellenplatz Zwölf in einer Disziplin absolut meisterhaft. In Sachen Effizienz macht den Hessen ligaweit keiner etwas vor.

Haller als Sinnbild der hessischen Effizienz

Vier Tore nach drei Spieltagen sind in der Bundesliga derzeit absolutes Mittelmaß. Schaut man sich die Statistik aber etwas genauer an, wird deutlich: viele Chancen braucht die SGE nicht, um vorne erfolgreich zu sein. Für die vier Tore waren es gerade einmal fünf Großchancen, die nötig waren. Der Haken allerdings: Die Eintracht brachte in drei Spielen gerade einmal fünfzehn Torschüsse zustande. Das ist ligaweit der mit Abstand schlechteste Wert. Aber eben auch unfassbar effizient. Mit möglichst wenig Aufwand wird möglichst viel erreicht. Keine vier Torschüsse benötigte das Team, um den Ball im Netz zappeln zu lassen. Einzig Hertha BSC und Borussia Dortmund brauchten weniger Torschüsse im Schnitt für einen Torerfolg.

Exemplarisch für die Effizienz der Frankfurter steht derzeit Sebastién Haller. Der Franzose brauchte für seine drei Saisontore, die derzeit auch Ligaspitze bedeuten, gerade einmal fünf Torschüsse. Da der Stürmer zudem noch einen Assist vorzuweisen hat, führt er das Scorer-Ranking der deutschen Eliteklasse gemeinsam mit Robert Lewandowski und Thomas Müller von den Bayern an. Obwohl das Team noch auf Form- und Identitätssuche ist, zeigt der 24-Jährige bereits erstaunliche Frühform. Im Duell mit Luka Jovic hat Haller in jedem Fall derzeit die Nase klar vorne.

Doch die Kehrseite der Medaille ist folglich, dass sich die Eintracht kaum Chancen erspielen kann. Die spielerische Komponente sucht man derzeit noch vergebens. Fünf Großchancen in drei Spielen? Auch das ist mit Abstand der schlechteste Wert der Liga. Deutlich wurde vor allem, dass die Adlerträger meist gefährlich vor das gegnerische Tor kamen, wenn Zielspieler Haller in Szene gesetzt wurde. Das, sei bemerkt, passiert aber in der Regel mit hohen Bällen, die das Mittelfeld überbrücken. In der Zentrale fehlt es derzeit an kreativen Elementen. Gelson Fernandes und Lucas Torró sind eher Typ Zerstörer, Kämpfer und Balleroberer. Bekannt für passgenaue Zuspiele in die Schnittstelle oder kreative Geistesblitze sind beide nicht bekannt.

Kreativität fehlt – Glück in der Defensive

Mijat Gacinovic ist so einer. Der Serbe allerdings war zuletzt auch häufig damit beschäftigt, Abhilfe zu leisten beim Löcherstopfen und Anlaufen des Gegners. Marco Fabián, als klassischer Spielmacher prädestiniert für kreative Elemente und Torgefahr, durfte zuletzt nur als Rechtsaußen agieren. Dort ist der Mexikaner verloren und schlichtweg fehl am Platz. Marc Stendera, ebenfalls technisch hochveranlagt, spielt derzeit (noch) keine Rolle nach seiner Rückkehr ins Team. Die Eintracht ist weiter auf der Suche nach ihrem Taktgeber und Spielgestalter. Wenn es durch die Mitte nicht funktioniert, dann macht man es eben breit. Aber auch die schnellen Außenbahnspieler kamen bis jetzt nicht zur Geltung. Die Neuzugänge Filip Kostic und Nicolai Müller konnten ihre Geschwindigkeit bislang nicht zeigen. Beide wirken noch ein wenig behäbig in ihren Abläufen.

Die Eintracht hat aber auch Glück. Denn die Gegner zeigen sich vor dem Kasten der Hessen nicht ansatzweise so effizient wie die Frankfurter selbst. 16 Chancen und 32 Torschüsse ließ die Hintermannschaft in den drei Ligaspielen zu. Damit gehört die SGE zum unteren Tabellendrittel. Mit derselben hessischen Effektivität wären es statt den bisher fünf Gegentore knapp 13 gewesen. Das wäre dann wiederum Ligaschlusslicht. So oder so. Die Eintracht wird in den nächsten Wochen an der spielerischen Komponente arbeiten müssen, will man sich nicht weiter auf das Paradoxon der effektiven Harmlosigkeit verlassen.

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7 Kommentare

  1. Super Artikel. Genau der Eindruck ist da. Da hat Adi schon recht wenn er sagt: Mir fehlt das Spielerische.

    Offensiv können wir uns auch nicht beschweren. Defensiv und im Mittelfeld müssen wir viel stabiler und selbstbewusster Auftreten. Ballbesitz-Fußball wäre mal wieder schön!

    Wir haben mit Haller einen Knipser der die Vorlagen braucht. Wenn sie kommen, ist das Ding in den meisten Fällen drin.

    Bedient ihn und er liefert! Auf gehts SGE!

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  2. Waaaaaas? In Freiburg, zu zehnt gegen Bremen und in Dortmund konnte man sich wenig Torchancen erspielen. Pflaumen …

    Oder?

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  3. @2
    Ach stimmt muss man als Pokalsieger ja nicht.
    Schlechtester Wert mit Abstand in der Bundesliga ist für den Vorjahresachten und Pokalsieger einfach zu wenig. Ohne Haller sähe es noch schlimmer aus. Und vor den Spielen gab es noch das Pokaspiel.Ja vergisst man schnell gern, ich weiß.
    Aber wenn man 1:1 zusammenzählt, dann weiß man ja woran es u.a. liegt und wer nicht ersetzt wurde. Ich hoffe man findet ein System, dass auch ohne ein ZM auskommt und erfolgreich ist. Oder man baut Fabian als ZM ins System ein.
    Das ist jetzt die Aufgabenstellung für Hütter.

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  4. Also ich bin der Ansicht wir brauchen Stendera im Mittelfeld. Er scheint vielleicht träge was er an Geschwindigkeit zu wenig hat macht er mit Spielverständniss und Auge wett. Außerdem ist er nicht so egoistisch wie Fabian und er überschätzt sich nicht so.

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  5. Wenn Stendera die Vorrausetzumgen erfüllen würde, dann hätte er einen Platz im Team. Sobald du ein System spielst in dem er viel und schnell laufen muss , ist er leider raus

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  6. A propo Haller….. hatten nicht viel hier den als Fehleinkauf betitelt und ihn am liebsten verkauft?

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